Polyband VÖ 25.02.22
Dass es nicht immer Krimi und Thriller sind, die in der Rubrik „Spannung“ auftauchen, möchte ich damit begründen, dass ich persönlich das Entdecken und Beobachten der Tier- und Pflanzenwelt in unserer Natur ringsherum oder auch weltweit einfach hochinteressant und ganz besonders auch spannend finde. Denn wer mal genau hinschaut, kann hier so manches faszinierende Lebewesen entdecken, das in seinem Habitat ums Überleben kämpfen muss, weil Wind und Wetter sich ihm entgegenstellen oder Fressfeinde auf der Lauer liegen – um nur ein paar Beispiele zu geben – .
„Heimat Natur“ ist der neue Film des deutschen preisgekrönten Dokumentarfilmers Jan Haft, dessen Filme wie z.B. „Das grüne Wunder – Unser Wald“, „Die Magie der Moore“ und „Die Wiese“ eindrucksvoll zeigen, wie schön die Natur rings um uns herum doch ist, aber es ist auch immer ein Fingerzeig, dass man mit diesem Naturschatz auch pfleglich umgehen muss, damit er auch noch für viele weitere Generationen erhalten bleibt.
Da ich selbst hobbymäßig gern Tiere und Pflanzen im Garten oder in der freien Natur fotografiere, weiß ich, dass es schon Geduld und Ausdauer braucht um besonders die etwas kleineren oder auch quirligeren Lebewesen „abzulichten“ und sich dann über ein gelungenes Foto zu freuen. Was aber kein Vergleich ist, mit dem was Jan Haft hier für atemberaubende Bilder in diesem Film eingefangen hat, das kann man kaum mit Worten beschreiben, so eindruckvoll und wunderschön sind sie gelungen.
Hier gibt es schon mal einen kleinen Vorgeschmack: Trailer
Jan Haft hat sich bei diesem Film gefragt, wie es unserer Natur eigentlich geht, man hört vom Klimawandel, Verschmutzung der Meere, der Luft etc. Haben sich durch die äußeren Bedingungen hier Veränderungen zum Guten oder Schlechten aufgetan?
Gleich zu Beginn hat man ein blühendes Kornfeld im Blick, wo rote Mohnblumen und blaue Kornblumen sich zwischen den Kornähren wiegen.
Der Film führt von den Gipfeln der Alpen – wo sich jetzt, wo einst schneebedeckte Gletscher die Landschaft prägten und früher noch Eismassen den Untergrund verdeckten, zarte Blumen erblühen und manches Getier diesen Lebensraum für sich entdeckt – über Hochmoore und Heidelandschaften an die Küstenregionen der Nord- und Ostsee.
Besonders die Zeitrafferaufnahmen, wenn sich Blüten öffnen oder Schmetterlinge aus ihrem Kokon herausschlüpfen oder die Gelbbandunke zum Sprung ansetzt, haben etwas Faszinierendes und sind beeindruckend!
Es begegnen den Zuschauer während der filmischen Reise Haselhuhn, Murmeltier, Steinbock, Schwarzstorch, Biber, Waldschnepfe, Braunbär, Eichelhäher uvm. Die Pflanzenwelt beeindruckt mit gelbem und blauen Eisenhut oder Orchideen.
Erzählt wird dieser eindrucksvolle Streifzug durch die Natur von Schauspieler Benno Fürmann, der im Bonusmaterial noch zu Wort kommt, genau wie Jan Haft selbst.
Im Begleit-Booklet, das mit schönen Bildern ausgestattet ist, kann man noch einiges über die Produktion erfahren wie z.B. die Drehdauer, technische Daten und wo sich die Drehorte dieser sehenswerten, lehrreichen und in wunderschönen Bildern präsentierten Natur-Dokumentation befinden.
Dieser Film zeigt die Schönheit unserer Natur, die man direkt vor unserer Haustür findet, mahnt aber auch an, dass man etwas tun muss um sie zu erhalten. Neben den unbedingt sehenswerten Filmaufnahmen ist diese Dokumentation sehr lehrreich und für Alt und Jung geeignet!
Fazit: Empfehlenswert! Hier kann man die Seele baumeln lassen, die Widrigkeiten dieser schwierigen Zeiten für einige Zeit vergessen und sich von den eindrucksvollen, wunderschönen Bildern unserer heimischen Natur verzaubern lassen!