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Tess Gerritsen: Leichenraub

DAV

Der Name der Autorin ist mir durchaus bekannt, allerdings gehört oder gelesen hatte ich bisher keines ihrer Bücher. Aber die spannende, unterhaltsame TV-Serie „Rizzoli & Isles“, die auf den Bestsellern von Tess Gerritsen beruht, habe ich mir immer gern angesehen. Das aktuelle Hörbuch „Leichenraub“ gehört allerdings nicht zu dieser Buchreihe, sondern ist ein eigenständiger Thriller.
Die Gesamthandlung setzt sich aus zwei Zeitebenen zusammen, wovon eine ins 19. Jahrhundert führt und die andere in der Gegenwart angesiedelt ist, wo Julia Hamill sich nach ihrer Scheidung  ohne lange Nachzudenken ein Haus gekauft hat. Auch wenn das über 100 Jahre alte Haus schon bessere Tage gesehen hat, wagt sie dort einen Neuanfang. Sie macht sich daran, den verwilderten Garten auf Vordermann zu bringen, macht dabei allerdings eine gruselige Entdeckung:  Sie findet beim Umgraben menschliche Überreste.
Die Ermittlungsbehörden werden eingeschaltet und nach eingehender Untersuchung steht fest, dass es sich bei ihrem Fund um die Gebeine einer Frau handelt, die keines natürlichen Todes gestorben ist. Allerdings wurde sie schon vor dem Bau des Hauses dort begraben. Aufgrund des Alters des Knochenfundes zeigen die Behörden kein großes Interesse, die Identität der Frau zu bestimmen und weiter zu ermitteln.
Julia erhält kurze Zeit später den Anruf eines älteren Herren, der ihr anbietet, ihr etwas über die Vergangenheit ihres Hauses und der Familie der einstigen Eigentümerin zu erzählen. In seinem Besitz befinden sich einige Kartons mit alten Briefen, die eventuell bei der Identifizierung der unbekannten Toten helfen könnten. Er lädt sie ein, gemeinsam auf Spurensuche zu gehen…
Julia nimmt die Einladung an, ohne zu ahnen, wie weit sie dabei in die Vergangenheit „reisen“ wird…
Dies ist der Handlungsteil, der nach Boston ins 19. Jahrhundert führt, wo man einen Einblick in das damalige Leben bekommt. Man begleitet Medizinstudenten zu Vorlesungen an der Fakultät, wo sie auch praktisches Arbeiten lernen, wozu auch „Leichenöffnungen“ gehören.
Die Autorin schildert diese Szenerien so anschaulich, sodass einem der eine oder andere Schauder über den Rücken läuft. Besonders gruselig wird es, als am erfährt, was es mit dem Titel des Hörbuchs und dem unheimlichen Bostoner Westend-Reaper auf sich hat, der zu der damaligen Zeit sein Unwesen trieb. Grrrh
Mehr möchte ich über den Inhalt dieses spannenden Hörbuchs nicht verraten, denn das Anhören lohnt sich auf jeden Fall!
Die mehr als 14-stündige ungekürzte Lesung hat Tanja Geke übernommen, deren Stimme ich recht schnell wiedererkannt habe, da sie auch die Synchronstimme von Jane Rizzoli bzw. Angie Harmon aus der oben erwähnten TV-Serie ist!
Die Besetzung mit ihr als Vorleserin ist eine sehr gute Wahl! Sie schafft es mit ihrer angenehmen und einfühlsamen Vortragsart, dass man als Zuhörer auch gut durch die „nervenaufreibenden Szenen“ kommt, wo einem durchaus mal die Nackenhaare hochstehen können. Was vielleicht nicht jedermanns Sache ist.
Ich für meinen Teil habe mich gut und spannend unterhalten, weswegen ich hier auch meine Hörempfehlung ausspreche.
Fazit: Gelungene Thriller-Lesung mit Gänsehautgarantie!

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