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Satu Rämö: Hildur – Der Schatten des Nordlichts

Heyne Verlag

Nach „Die Spur im Fjord“ und „Das Grab im Eis“, ist nun „Der Schatten des Nordlichts“ und damit das dritte Buch aus der HILDUR-Krimi-Reihe erschienen, dessen Handlung wiederum im isländischen Ísafjörður angesiedelt ist.
Es ist kurz vor Weihnachten und die Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir und ihr aus Finnland stammender Kollege Jakob Johanson werden zu einem Leichenfund in einem Lachszuchtbecken gerufen. Nachdem sie am Fundort angekommen sind, steht schnell fest, es muss in Sachen Mord ermittelt werden.
Im Verlauf geschehen weitere mysteriöse Straftaten, z. B.  bricht eine Tierschützerin nach einem Kneipenbesuch bewusstlos zusammen und wird später mit verbrannten Haaren aufgefunden oder eine Journalistin wird während einer Recherche an einer Pferdeweide hinterrücks bewusstlos geschlagen…
 Jakob reist nach Finnland, um endlich einmal seinen kleinen Sohn wiederzusehen. Seine Ex-Frau hatte bisher fast alle Kontakte zwischen Vater und Sohn torpediert. Jetzt soll eine Gerichtsverhandlung endlich Klarheit bringen. Doch Jakobs Aufenthalt in Finnland verläuft ganz anders als erwartet…
Die Gesamthandlung wird aus unterschiedlichen Sichtweisen und Zeitebenen erzählt. Dies ist der Autorin gut gelungen, denn das Einordnen gelingt problemlos.
Handlungsmäßig wird es aber bald unübersichtlich, denn die Mordermittlungen ziehen recht weite Kreise. Besonders bei den Ermittlungsansätzen muss man aufpassen, dass man den roten Faden nicht verliert. Die Idee, mit Parallelen zu einer isländischen Weihnachtssage, konnte ich noch nachvollziehen, aber dann noch der Handel mit Tierblut, wie es „gewonnen“ wird bzw. welche kriminellen Machenschaften dort im Verborgenen schlummern, war mir dann doch zu viel Input.
Auch die Geschehnisse in Finnland, wo Jakob plötzlich unter Mordverdacht gerät und dringend Hildurs Hilfe braucht, fand ich nicht so gut gelungen. Recht schnell war mir klar, dass bei den ganzen Zeugenaussagen irgendetwas nicht zusammenpasst.
Obwohl die Reihe als Trilogie beworben wurde, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es hier doch noch eine Fortsetzung gibt, zumal bei dem in Hildurs Privatleben reichende Erzählstrang, noch viele Fragen offen geblieben sind.
Das Buch liest sich eigentlich gut, die beiden Vorgänger waren aber auf jeden Fall spannender und hatten inhaltlich mehr Potenzial, weswegen ich hier leider nur drei von fünf Punkten vergebe. Sollte es tatsächlich eine Fortsetzung geben, würde ich sie durchaus lesen, da ja, wie oben erwähnt, noch Fragen offen geblieben sind.
Fazit: Reicht nicht ganz an die beiden vorherigen Bücher heran, denn durch zu viel Input, taucht der rote Faden immer wieder ab, worunter leider die Spannung leidet.  
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Stephan Ludwig: ZORN – Der Fall Schröder

Fischer Verlage   NetGalley

Ein neuer Fall für Zorn und Schröder

Im Februar diesen Jahres erschien der nervenaufreibende 13. Fall der Reihe mit dem Titel „Schwarze Tage“, wo die beiden Ermittler eine schwere Zeit durchmachen mussten und ganz besonders Hauptkommissar Claudius Zorn durch ein gravierendes Ereignis wie betäubt und kaum lebensfähig war.
Nun ist etwas Zeit vergangen und zu meiner großen Freude ist nun mit „Der Fall Schröder“ der nächste Thriller der ZORN-Reihe erschienen.
War im letzten Band Zorn kaum in der Lage zu arbeiten, wächst er in der aktuellen Handlung über sich hinaus, denn sein Kollege und Freund Schröder ist nicht mehr „der Alte“, was ihm große Sorgen bereitet. Der zuvor engagierte und zuverlässige Schröder wirkt desorientiert, fahrig und er vernachlässigt sein Äußeres.
Als Schröder dann bei Ermittlungen in einem Todesfall überhaupt kein Interesse zeigt und wie gewohnt seinen scharfen Verstand einsetzt, um den Fall zu lösen, fragt sich Zorn jetzt ernsthaft, was dahintersteckt, denn offenbar kannte Schröder das Opfer…
Als dann ein weiteres Todesopfer zu beklagen ist und es erneut Verbindungen zu Schröder gibt, versteht Zorn langsam die Weit nicht mehr. Er versucht Schröder dazu zu befragen, doch der weicht ihm aus. Der sonst so gastfreundliche Schröder öffnet nicht, als Zorn ihn zu Hause besucht, bis er dann gar nicht mehr erreichbar ist… 
So schwer es Zorn fällt und er immer noch nach einer Erklärung für Schröders untypisches Verhalten sucht, ist er auf sich allein gestellt und muss er sich letztendlich mit der Frage auseinandersetzen, ob sein Freund ein dunkles Geheimnis hat?
Ich verrate es hier sicherlich nicht, aber es wird auf jeden Fall Schröder persönlichster Fall!
Einmal angefangen, konnte ich diesen Thriller nicht aus den Händen legen. Die Thematik berührt und geht „unter die Haut“.  Stephan Ludwig ist es aber sehr gut gelungen, die Geschehnisse einfühlsam zu Papier zu bringen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
Auch wenn das typische „Geplänkel“ zwischen den beiden Hauptfiguren diesmal kaum vorhanden ist, sorgt aber Claudius Zorn mit einem ungewohnten Arbeitseifer für eine gewisse Situationskomik, sodass sich wie gewohnt Spannung und Humor zu einem lesenswerten Thriller vereinen.
Von mir bekommt der 14. Band der Reihe die volle Punktzahl und meine unbedingte Leseempfehlung! So darf es gern noch lange weiter gehen.
Fazit: Bewegend, berührend, spannend und unbedingt lesenswert!
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Viveca Sten: Blutbuße

Der-Audio-Verlag

Ein neuer Fall für Hanna Ahlander, der in der Hörbuchversion erfreulicherweise wieder von Vera Teltz vorgetragen wird.
Handlungsmäßig geht es hoch hinaus an den Polarkreis, wo es in dem kleinen schwedischen Ort Åre seit geraumer Zeit „brodelt“, denn die erfolgreiche Unternehmerin Charlotte Wretlind will ein umstrittenes Bauprojekt mit aller Macht vorantreiben, komme was da wolle. Doch ihre Pläne stoßen im Ort auf großen Widerstand. Nicht allen gefällt es, dass sie ein altes geschichtsträchtiges Hotel in den Bergen abreißen will, sodass dort dann der Neubau eines Luxus-Resorts beginnen kann.
Der Startschuss soll demnächst erfolgen, weswegen Charlotte in Åres First-Class-Hotel „residiert“. Sie ist kein einfacher Mensch, stellt sich und ihre Forderungen oft in den Mittelpunkt, was nicht lange gut geht, sodass es in aller Öffentlichkeit zu einer unschönen Auseinandersetzung mit einem Hotelmitarbeiter kommt..
Kurze Zeit später wird die Unternehmerin brutal ermordet in ihrem Hotelzimmer aufgefunden…
Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog übernehmen die Ermittlungen, die u.a. zu Fragen aufwerfenden Ereignissen im Jahr 1973 führen, wo das Hotel in den Bergen seine Glanzzeit hatte und illustre Gäste beherbergte, wozu auch Charlottes und ihre Eltern gehörten…
…..dann geschiet ein weiterer Mord!
Vera Teltz hörenswerte Lesung macht es einem leicht, schnell ins Geschehen einzutauchen, sodass man die Szenerien direkt vor Augen hat. Toll!
Ich mag den Erzählstil von Viveca Sten und lese oder höre ihre Bücher schon seit sehr langer Zeit. Auch das letzte Hörbuch aus dieser Polarkreis-Krimi-Reihe mit dem Titel „Tief im Schatten“ hat mir sehr gut gefallen, weswegen ich es als spannungsgeladene Fortsetzung gestuft habe.
Den aktuellen Krimi „Blutbuße“ finde ich nicht so gut gelungen. Die Gesamthandlung setzt sich aus dem in zwei Zeitebenen erzählten Kriminalfall sowie dem Einblick ins Privatleben des Ermittler-Teams zusammen, sodass hier Gefühlschaos und komplizierte Beziehungen sehr viel Raum einnehmen. Dabei geraten die Ermittlungen in den Hintergrund und die Spannung flacht ab, was schade ist.
Auch wenn der Kriminalfall inhaltlich Punktabzug bekommt, wiegt die hörenswerte Lesung von Vera Teltz aber so manches auf, weswegen ich vier von fünf Punkten vergebe und gespannt bin, wie die Reihe weitergeht.
Fazit: Krimi mit inhaltlichen Schwächen, was aber die hörenswerte Lesung von Vera Teltz wieder auffängt!
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Andreas Gruber: Todesspur

der Hörverlag

Fall Nr. 8 für Sneijder und Nemez!

Vor ein paar Tagen war es wieder so weit: Der Bestseller-Autor Andreas Gruber gab sich die Ehre und kam anlässlich der Buchpremiere von „Todesspur“ zu einer Lesung in meinen Heimatort. Ich hatte das Glück, einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern! Es war ein wunderbarer Abend mit einem charmanten Autor, der nicht müde wurde sich mit „uns“ zu unterhalten, Fragen zu seinen Büchern zu beantworten und fleißig Autogramme gab! Doch das Beste war, er las auch Passagen aus dem neuen Thriller vor, die ich hier etwas zusammengefasst habe:
Aktuell erschüttern terroristische Anschläge Deutschland, die offenbar auf das Konto der sich neu gruppierten nächsten Generation der RAF gehen.
Bei einem Großeinsatz versuchen Sneijder und Nemez einen der führenden Köpfe dieser Organisation aufzuspüren und festzusetzen, doch dem gelingt die Flucht. Sie hängen sich an seine Fersen…
Die Jagd nach dem Flüchtigen führt die beiden Ermittler nach Mallorca, wo sie sich in einem Hotel der Extraklasse wiederfinden und undercover ermitteln. Ganz besonders für den „Charmebolzen“ Sneijder hat Andreas Gruber diesmal Situationen heraufbeschworen, wo dessen „sympathische Art und Weise“ voll zum Einsatz kommt, was mir gut gefallen hat, da hier auch die Lachmuskeln Arbeit bekommen.
In der Gesamthandlung taucht eine Figur auf, die man anfangs noch nicht ganz richtig einordnen kann. Sie checkt eher zufällig im gleichen Hotel wie die Ermittler ein. Im Verlauf erkennt man dann ihre kriminelle und mörderische Energie, was auch den Ermittlern nicht verborgen bleibt…
Wie auch beim letzten Mal bei „Todesrache“ habe ich auch diesmal die Hörbuchversion gewählt und mir den aktuellen Thriller dieser Reihe von Achim Buch vorlesen lassen.
Seine Stimme und ganz besonders wie er durch Mundart die Lesung verfeinert, verbinde ich sofort mit der Figur Maarten S. Sneijder und den Thrillern von Andreas Gruber! Daher war es für mich ganz leicht, ins aktuelle Geschehen einzutauchen, sich dabei zurückzulehnen und das Kopfkino zu genießen.
Nach einer spannenden, zwischenzeitlich auch recht humorvollen Handlung wird es im Showdown dann aber dramatisch und nervenaufreibend, wo plötzlich das eine oder andere Leben nur noch am seidenen Faden hängt…
Von mir gibt es für diesen nicht nur spannenden, sondern auch mit humorvollen Passagen angereicherten Thriller, die volle Punktzahl und meine unbedingte Hörempfehlung, denn man bekommt hier Hörgenuss vom Feinsten serviert!
Fazit: Unbedingt anhören, die Hörbuchversion des spannenden Thrillers punktet auf der ganzen Linie!
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Stevens & Suchanek: Todeskeller

Heyne

Von dem Autoren-Duo habe ich bereits mit Begeisterung die sehr spannende „Rachejagd-Thriller-Trilogie“ gelesen.
Nun ist ihr neuer Thriller „Todeskeller“ erschienen, der handlungsmäßig nach Berlin führt. Dort geht für Europol gerade ein neues Cold-Case-Team – bestehend u.a. aus Sophie Steinbach und David Martin –, das länderübergreifend agieren soll, an den Start:
Seit geraumer Zeit ist die Jugendliche Melissa Hubert spurlos verschwunden. Die Polizei hat einen Aufruf in den Medien gestartet, wo sie die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise diesbezüglich bittet. Aufgrund eines vielversprechenden Anrufs machen sich zwei Streifenpolizisten auf den Weg zu einem alten baufälligen und seit Jahren unbewohnten Gebäude, um dort nach der Vermissten zu suchen. Vor Ort durchkämmen sie das Haus und stoßen dabei auf eine auf dem Boden liegende leblose Person. Während einer der beiden Polizisten sich der Person nähert, gibt der Boden unter ihm nach und er bricht ein. Es gelingt ihm, sich abzustützen, um nicht in den Keller zu fallen. Beim Blick nach unten macht er eine gruselige Entdeckung…
Die ersten Erkenntnisse zu dem alten Gebäude lassen aufhorchen, denn zu DDR-Zeiten war es ein Heim für schwer erziehbare Jugendliche, von der Vermissten findet sich hier aber keine Spur.
Bei der leblosen Person kann nur noch der Tod festgestellt werden. Laut der Ausweispapiere handelt es sich um einen Mann aus Frankreich….
Der Zufallsfund im Keller lässt dann das Europol-Team anrücken, denn es werden zahlreiche menschliche Überreste dort entdeckt…
Dies sind nur ein paar Puzzleteile der nervenaufreibenden Handlung, die ich hier aber nicht weiter ausführen möchte, denn dazu ist dieser Thriller viel zu spannend und lesenswert. Obwohl die Thematik schon „hard stuff“ ist und man gute Nerven braucht, konnte ich das Buch nicht aus den Händen legen, so fesselnd ist es geschrieben. Immer wenn ich dachte, ich hätte herausgefunden, was hier Schreckliches passiert ist, lag ich daneben. Was für ein Verbrechen hier letztendlich aufgedeckt wird, hat mich sprachlos gemacht und zutiefst erschüttert, sodass ich hoffe, dieser Cold-Case-Fall beruht nicht einer wahren Begebenheit!?
Ich vergebe für diesen Page-Turner die volle Punktzahl und ich hoffe, dies ist der Beginn einer Reihe, die ich gern weiterverfolgen würde.
Fazit: Spannender Thriller mit brisanter Thematik, die fesselnd erzählt wird und unvorhersehbar bis zum nervenaufreibenden Schluss bleibt! Toll, so darf es gern weitergehen!
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The Responder – Staffel 2

Polyband VÖ 30.09.24

Zwei Jahre hat es gedauert, aber nun ist für das Heimkino Staffel 2  der britischen Ausnahme-Serie „The Responder“ erschienen. Martin Freeman schlüpft erneut in Rolle des Emergency Response Police Officers Chris Carson. Für diese herausragende schauspielerische Leistung wurde er 2023 mit dem International EMMY als bester Schauspieler ausgezeichnet.
Nach den nervenaufreibenden Ereignissen der 1. Staffel beginnt die aktuelle Handlung nach einem kurzen „was bisher geschah“ und man ist gleich wieder mitten drin im Geschehen:
Es sind sechs Monate vergangen…
Chris Carsons Privatleben ist immer noch in Schieflage, aber er hat den starken Vorsatz, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Psychisch ist er immer noch angeschlagen, weswegen er an Therapiesitzungen teilnimmt. Außerdem verbringt er Zeit mit seiner Tochter und der Kontakt zu seinem Vater nimmt wieder Raum in seinem Leben ein.
Chris größtes berufliches Bestreben ist in die Tagesschicht zu wechseln, aber ob ihn das gelingt? Bisher fährt er immer noch nachts allein durch die Liverpooler Straßen, wo „Krieg herrscht“. Leider dauert es nicht lange und er gerät durch äußere Umstände wieder in den Dunstkreis krimineller Machenschaften…
Auch Chris Kollegin Rachel Hargreaves (Adelayo Adedayo) ist weiterhin im Dienst und fährt nun mit einem anderen Kollegen nachts durch die Problemviertel der Stadt. Obwohl sie ihr Privatleben umgekrempelt hat, nagt die Gewalterfahrung immer noch an ihr, was im Verlauf der Handlung dann unschön eskaliert…..
Auch aus dem Bereich des kriminellen Milieus begegnen einem „alte Bekannte“, die das Eintauchen in die aktuelle, sehr lebensecht wirkende Handlung „erleichtern“, denn sie sind immer noch im Geschäft und versuchen sich irgendwie über Wasser zu halten. Drogen, Alkohol, Gewalt und krumme Geschäfte sind an der Tagesordnung und bilden hier die zumeist nächtliche Kulisse.
Einmal angefangen, habe ich die sechs Episoden in einem Rutsch angesehen und mich wieder sehr gut und spannend unterhalten gefühlt. Die real wirkenden Geschehnisse und das ganz exzellente Schauspiel-Ensemble machen einfach „Lust auf mehr“, wobei ich auf eine weitere Staffel hoffe, wo erneut Tony Schumacher das Drehbuch verfasst und seine eigenen Erfahrungen als ehemaliger Polizist in Liverpool einfließen lässt.
Fazit: Rundum gelungene nervenaufreibende Fortsetzung, die gern noch „Nachschlag“ verträgt!
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Sandrone Dazieri: All das Böse, das wir tun

HarperCollins    NetGalley

Den ersten Thriller von Sandrone Dazieri habe ich 2015 gelesen. Damals startete mit „In der Finsternis“ die Trilogie um Colomba Caselli und Dante Torre. Dieses spezielle Ermittler-Duo und die bewegende, „unter die Haut“ gehende Rahmenhandlung der spannenden Reihe sind mir noch gut im Gedächtnis geblieben.
Zu meiner großen Freunde ist nun ein neuer Thriller des italienischen Autors mit dem Titel „All das Böse, das wir tun“ erschienen:
Die Gesamthandlung wird in zwei Zeitebenen und aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, was aber keine Probleme bereitet, denn durch den angenehmen Erzählstil findet man sich gut zurecht.
Vor 30 verschwinden im italienischen Cremona hintereinander drei junge Frauen. Sie werden ermordet und ihre Leichen tauchen einige Zeit später im nahegelegenen Fluss wieder auf.
Die Ermittlerin Itala Caruso wird mit dem Fall betraut. Als mutmaßlicher Täter wird der Tankwart Giuseppe Contini verhaftet. Obwohl hieb- und stichfeste Beweise fehlen, wird „der Perser“ vor Gericht gestellt und verurteilt.
Dann stirbt Contini unter fragwürdigen Umständen bei einem Brand im Gefängnis und Itala wird von Gewissensbissen geplagt…
In der Jetztzeit wird die Schülerin Amala Cavalcante gekidnappt, körperlich misshandelt und gefangen gehalten. Als Leser wird man Zeuge, welches Martyrium Amala erleiden muss. Grrrh!
Die Anwältin Francesca Cavalcante ist Amalas Tante. Vor 30 Jahren war Giuseppe Contini ihr Mandant. Ihr war es damals nicht gelungen, ihn vor dem Gefängnis zu bewahren, was immer noch an ihr nagt.
Bei dem Verschwinden ihrer Nichte sieht sie nun Parallelen zu dem alten Fall und sie mutmaßt, dass der eigentliche „Perser“ nie gefasst wurde und nun bei Amalas Verschwinden seine Hände im Spiel hat.
Sie fängt an, auf eigene Faust nach ihrer Nichte zu suchen. Ein Mann, der sich Gerry nennt und sich mit einem Rudel Hunde umgibt, taucht wie aus dem Nichts auf und bietet der Anwältin seine Hilfe bei der Suche nach Amala an…
Dies sind nur kleine Teilchen der Gesamthandlung, die mich übrigens von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat. Viele Mitwirkende kann man anfangs nicht so richtig einordnen, es sind teils undurchsichtige Charaktere, deren wahres Gesicht sich erst viel später zeigt. Diese Ungewissheit erzeugt zusätzlich Spannung, was bis ganz zum Schluss anhält. Toll!
Bei der Suche nach Amalas Entführer hatte ich irgendwann einen leisen Verdacht und lag damit tatsächlich richtig. Dafür gibt es aber keinen Punktabzug, denn das Motiv bzw. den Ausgang der Geschichte konnte ich nicht vorhersehen, sodass ich für diesen spannungsgeladen Thriller die volle Punktzahl vergebe!
Ich lese grundsätzlich Bücher immer bis zur letzten Seite. In diesen bin ich dabei auf ein kleines „Extra“ gestoßen, sodass ich mir sogar noch eine Fortsetzung vorstellen könnte.
Fazit: Insgesamt bekommt dieser nervenaufreibende Thriller die volle Punktzahl und meine unbedingte Leseempfehlung!
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Voosen/Danielsson: Tode, die wir sterben

Kiwi-Verlag                NetGalley

Bücher dieses Schriftsteller-Duos waren mir bisher nicht bekannt. Da ich ein großer Fan nordischer Krimis/Thriller bin und der Handlungsort hier Malmö in Schweden ist, war ich gespannt, was mich bei „Tode, die wir sterben“ inhaltlich erwartet, zumal dies auch der Start einer neuen Krimi-Reihe ist:
In einem Problemviertel in Malmö wird am helllichten Tage vor einer Pizzeria ein 13-jähriger Junge mit Migrationshintergrund erschossen. Schnell wird spekuliert, dass dies ein weiteres Opfer des immer mehr eskalierenden Drogenkriegs zwischen rivalisierenden Clans sein könnte. Der Fall erregt durch anhaltende Medienberichterstattung öffentliches Aufsehen, weswegen die Polizeiführung unter immensen Druck gerät und man daher ein neues Ermittler-Duo in den Ring schickt, um den Fall schnell aufzuklären.
Dabei handelt es sich zum einen um den gerade frisch verwitweten Malmöer Kommissar Jon Nordh. Er versucht sein Leben nebst seiner zwei Kinder wieder in geregelte Bahnen zu bringen, was kein leichtes Unterfangen ist, zumal der Unfalltod seiner Frau noch Fragen aufwirft. Das Duo wird komplettiert von der aus Nordschweden stammenden Svea Karhuu, die man wegen eines schief gelaufenen Undercover-Einsatzes nach Malmö strafversetzt hat. Unterschiedlicher könnte dies Ermittler-Team nicht sein, weswegen sie sich auch erst einmal „zusammenraufen“ müssen, um diesen recht kniffligen Fall zu lösen.
Ob der Dreizehnjährige tatsächlich Opfer eines Bandenkriegs, ein Zufallsopfer oder des Rätsels Lösung in einer ganz anderen Richtung zu suchen ist, verrate ich hier nicht.
Die Gesamthandlung ist vielschichtig, setzt sich aus unterschiedlichen Erzählsträngen/Sichtweisen zusammen und thematisch auch mit politischen Themen auseinander. Bei dieser Menge an „Input“ erfordert das vom Leser die volle Konzentration, damit man alles richtig einordnen kann.
Stellenweise erinnerte mich die Handlung an einen spannenden Agententhriller, denn wer hier Freund und Feind ist, bleibt lange unklar. Die Ermittlungen laufen schleppend an, da niemand in diesem Viertel Informationen preisgeben will, was sich im Verlauf noch erschwert, denn es bleibt nicht bei dem einen Todesopfer.
Leider konnte das neue Ermittler-Duo bei mir keine Sympathie-Punkte sammeln, was vielleicht auch an den privaten „Nebenschauplätzen“ lag, die ebenfalls noch in der Gesamthandlung verankert sind.
Zusammenfassend vergebe ich hier drei (mit der Tendenz nach oben) von fünf möglichen Punkten, denn Potenzial war durchaus vorhanden und auch Spannung, die sich in der Endphase dann noch steigerte. Nur für meinen Geschmack war die Gesamthandlung mit zu vielen Themen „überfrachtet“ und stellenweise auch etwas „unrund“.
Da es aber erst der Beginn einer neuen Reihe ist, möchte ich hier gern noch abwarten und schauen wie sich die Fortsetzung gestaltet.
Fazit:  Durch zu viel „Input“ eher durchschnittlicher Start (aber mit der Tendenz nach oben) der neuen schwedischen Krimi-Reihe, dessen Fortsetzung aber erst noch abgewartet werden sollte!

 

 

 

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Luca D‘ Andrea: In Zeiten des Todes

Tropen Verlag                             NetGalley 

Von Luca D’Andrea sind mir bisher drei seiner Thriller bekannt, zuletzt hatte ich im September 2019 „Der Wanderer“ gelesen, aber die beiden nervenaufreibenden Thriller „Der Tod so kalt“ und „Das Böse, es bleibt“ sind mir ganz besonders in Erinnerung geblieben.
Nun ist sein neues Werk mit dem Titel „In Zeiten des Todes“ erschienen, für das man sich etwas Zeit nehmen muss, denn es umfasst mehr als 700 Seiten und wird inhaltlich über einen mehrjährigen Zeitraum erzählt:
Die Handlung ist im italienischen Bozen angesiedelt und beginnt mit Dienstag, 07. Januar 1992:
Auf dem Parkplatz neben einer Tankstelle wird die Leiche einer Frau entdeckt. Es ist kein schöner Anblick, der sich dem diensthabenden Commissario Luther Krupp bietet. Man informiert in kurz und knapp, dass es sich um die drogenabhängige Prostituierte Lorena Haller handele und dass ihr Körper mehrere Messerstiche aufweise.
Für Luther Krupp ist die Aufklärung dieses Mordes eine große Herausforderung. Er ist erst seit kurzem im Dienst und dort herrschen gewisse Machtstrukturen vor, wo die Aufklärung eines Mordes im Milieu keiner großen Bedeutung beigemessen wird. Auch im Gegensatz zum Commissario gibt es einige Kollegen in der Questura (Polizeidienststelle), die Recht und Gesetz anders auslegen und um an Informationen zu kommen, nicht zimperlich sind.
Die Ermittlungen verlaufen zäh, denn den mitarbeitenden Kollegen mangelt es an Engagement. Nur die Streifenpolizistin Arianna Lici will genau wie Krupp diesen Fall nicht einfach zu den Akten legen, sondern in einer ganz „anderen Richtung“ nach dem brutalen Mörder suchen.
Im Verlauf gibt es noch ähnlich gelagerte Morde, die dann den Verdacht nahelegen, es könnte ein Serienmörder in Bozen sein Unwesen treiben…
Ich muss ehrlich sagen, ich hatte so meine Schwierigkeiten, der Handlung und der Erzählweise des Autors zu folgen, was schade ist, denn wie oben bereits erwähnt, kenne ich andere spannende Thriller aus seiner Feder.
Bei der Vielzahl an Mitwirkenden, den Machtstrukturen in der Questura und dem Wechsel zwischen Handlung und Gedankengängen, muss man gut aufpassen, damit man nicht den roten Faden verliert.
Etwas flüssiger und nachvollziehbarer wird es dann, als ich eigentlich schon dachte, die Geschichte habe mit einer Gerichtsverhandlung ihr Ende gefunden. Doch dann überrascht der Autor seine Leser und schickt den engagierten Journalisten Alex Milla „in den Ring“, was dann die Handlung spannend macht und man die eine oder andere Gänsehaut-Szenerie präsentiert bekommt.
Für mich hätten des durchaus weniger Seiten, weniger Mitwirkende und ein „dickerer“ roter Faden sein dürfen. Durch den oben erwähnten Twist, wo dann der Journalist Alex Milla sein Können zeigt, reißt der Autor noch einmal das Ruder herum, was allerdings nicht für die volle Punktzahl ausreicht.
Fazit: Hier braucht man Durchhaltevermögen, denn erst nach einem Twist kommt hier der Thriller zum Vorschein!
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London Kills – Staffel 1

Edel Motion VÖ 06.09.2024

In dieser neuen englischen Krimi-Serie bildet die Millionen-Metropole London die quirlige Kulisse.
Obwohl die Hauptstadt Großbritanniens durch so manch berühmt-berüchtigten Kriminalfall oftmals in den Medien präsent war, gilt sie mittlerweile in dieser Hinsicht als sehr sicher. In den fünf Episoden „London Kills 1“ ereignen sich sehr vielschichtige Kriminalfälle, sodass die besten Ermittler Londons auf den Plan gerufen werden:
DI David Bradford (Hugo Speer) leitet die Elite-Mordkommission und ist gerade zurück an der Spitze des Teams, da er durch das Fragen aufwerfende Verschwinden seiner Ehefrau beurlaubt wurde. Die engagierte DS Vivienne Cole (Sharon Small) hatte ihn während dieser Zeit vertreten und muss sich jetzt erst einmal wieder mit seiner ganz anderen Art und Weise, die Ermittlungen zu führen, anfreunden. Der kompetente DC Rob Brady (BaileyPatrick) und der Neuzugang im Team Trainee DC Billie Fitzgerald (Tori Allen-Martin) komplettieren das Team.
Jede Episode beinhaltet einen zu lösenden „Fall“, wie z. B. einen zweifelhaften Selbstmord oder den Fund einer Frauenleiche am Themseufer.
Der roten Faden, der sich durch die gesamte erste Staffel zieht, ist aber das spurlose Verschwinden von DI Bradfords Ehefrau. Diesbezüglich gibt es immer mal wieder hoffnungsvolle Hinweise in der Gesamthandlung, die aber alle ins Leere führen…
Ganz besonders eine Person irritiere mich gleich zu Anfang. Das merkwürdige Verhalten und „zufälliges“ Auftauchen die ganze Staffel hindurch, ließ mich kriminelle Energie vermuten, womit ich dann auch richtig lag. Nur leider erfährt man als Zuschauer nichts über die Beweggründe bzw. das eigenwillige Handeln dieser Person, was schade ist.
Da ich Hugo Speer und Sharon Small aus spannenden Kriminal-Serien wie z. B. McCallum oder Inspector Lynley kenne und sehr schätze, hatte ich mir von dieser neuen Serie tatsächlich mehr erhofft und von einer polizeilichen Elite-Einheit was anderes erwartet. Mich konnte die Art der „schnellen Erzählweise“ bedauerlicherweise nicht „einfangen“. Wie bereits oben erwähnt, war mir die Handlung zu vorhersehbar, sodass kaum Spannung aufkam.
Fazit: Schade, trotz guter Darsteller konnte mich diese Krimi-Serie nicht begeistern, es fehlte mir hier an Spannung und die Gesamthandlung war mir zu vorhersehbar.
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