Von Johannes Selåker kenne ich bereit den Kriminalroman „Sommersonnenwende“, den er gemeinsam mit Pascal Engman geschrieben hat.
Nun ist sein Buch „BLUTLINIEN – Das Mädchen im Wald“ erschienen, das den Start einer neuen Thriller-Reihe einleitet.
Das seitenstarke Werk spielt rings um die nordschwedische Stadt Umeå und setzt sich aus unterschiedlichen Handlungssträngen zusammen bzw. wird aus Sicht verschiedener Personen erzählt.
Als Resümee der Gesamthandlung, möchte ich schon mal vorweg anmerken, dass man hier starke Nerven braucht!
Bereits im Prolog standen mir die Nackenhaare hoch: Vor laufender Kamera stirbt eine junge Frau und das kann man live im Internet sehen!
Der persönliche Hintergrund dieser jungen Frau ist ein Teil der Handlung, die zu einer sektenähnlichen Glaubensgemeinschaft führt, wo strenge Regeln an der Tagesordnung sind und bei Verfehlungen wie z. B. der Besitz/der Nutzung eines Handys schwere Strafen drohen.
Die Verbindung zur Glaubensgemeinschaft und der Tod der jungen Frau beschäftigen sämtliche Medien und die Schlagzeilen überschlagen sich.
Sabotageaktionen einer unbekannten Gruppe, die anfangs noch kein großes Aufsehen erregen, übernehmen dann schnell die Schlagzeilen. Das Treiben der Unbekannten häuft sich und die Gewaltbereitschaft steigert sich von Mal zu mal. Es dauert nicht lange, bis der erste Todesfall mit dieser Gruppierung in Verbindung gebracht wird.
Wie bereits erwähnt, sind die beiden oben aufgeführten Geschehnisse schlagzeilenträchtig. Die Recherche in beiden Fällen übernimmt die gerade aus privaten Gründen nach Umeå gezogene Journalistin Selma Halilović.
Während eine Schlagzeile die nächste jagt, stößt Selma auf merkwürdige Verbindungen zwischen den beiden Fällen, denen sie unbedingt nachgehen will. Mit diesen Spekulationen stößt sie aber bei ihrem Arbeitgeber auf taube Ohren, weswegen sie auf eigene Faust nachforscht und dabei völlig ausblendet, in welche Gefahr sie sich dabei begibt…
Ich muss gestehen, ich habe mich etwas schwergetan mit dem Lesen dieses Thrillers. Woran es genau lag, kann ich nicht benennen. Vielleicht lag es an der Übersetzung, denn ich musste teilweise Worte nachschlagen oder übersetzen lassen, die mir nicht geläufig waren, um dann überhaupt den Sinn einiger Sätze zu verstehen. Durch diese „Pausen“ zerriss immer wieder der Spannungsfaden, was schade ist.
Außerdem hatte ich große Schwierigkeiten mit der Figur der Selma. Ihre Gedankengänge, ihr merkwürdiges Verhalten, sowohl arbeitsmäßig als auch zwischenmenschlich konnte ich schwer nachvollziehen, obwohl sie eine gute „Spürnase“ hat.
Alles in allem vergebe ich drei von fünf Punkten, da dies aber der Auftakt einer Thriller-Reihe ist, möchte ich erst noch abwarten, wie sich der weitere Verlauf entwickelt.
Fazit: Eher durchschnittler Thriller-Reihen-Start und nichts für schwache Nerven
Letztes Jahr im Juni stand auf dem Buchcover „Hast Du Zeit?“ Nun, ich würde antworten: „Für einen nervenaufreibenden Thriller von Andreas Winkelmann habe ich immer Zeit!“ Einmal angefangen, fliegen die Seiten nur so dahin, weswegen ich auch sein neues Werk „Ihr werdet sie nicht finden“ in einem Rutsch gelesen habe!
Darum geht es diesmal:
Im ersten Kapitel befindet man sich mitten in einer Suchaktion der Polizei. Es ist Sommer und man sucht nach der 16-jährigen Isabell Waider, die von einer Party nicht nach Hause kam. Ihr Vater Jonas ist selbst Polizist und er sucht bereits seit vielen Stunden erfolglos nach seiner Tochter. Dann findet die Suchmannschaft einen Rucksack, der sich als Isabells herausstellt, aber von ihr selbst gibt es weiterhin keine Spur. Jonas Waider meint zu wissen, wer für das Verschwinden seiner Tochter verantwortlich ist, doch niemand glaubt ihm, sodass er eigenmächtig handelt, was im Verlauf fatale Folgen für ihn hat…
Dann sind sieben Jahre vergangen, es gibt es immer noch keinen Hinweis darauf, was mit Isabell Waider geschehen ist…
Franca Lichtenwalter ist Privatdetektivin und sie erhält von einer alten gut situierten Dame den Auftrag, deren 22-jährige Enkelin Silvia zu suchen, die sie seit geraumer Zeit vermisst…
Bei ihren Recherchen stößt Franca auf den ungelösten Vermissten-Fall Isabell Waider. Offenbar kannten sich Silvia und Isabell und sie besuchten vor sieben Jahren dieselbe Party….
Im Verlauf der Handlung treffen Jonas Waider und Franca Lichtenwalter aufeinander.
Jonas hat seit dem Verschwinden seiner Tochter eine schwere Zeit durchgemacht und das hat Spuren bei ihm hinterlassen. Franca versucht, mit seiner Hilfe in die damaligen und aktuellen Geschehnisse aufzuarbeiten, nichtsahnend, mit welcher kriminellen Energie sie es aufnehmen müssen….
Immer wieder überrascht mich Andreas Winkelmann mit seinen spannenden Themen und ausgefeilten Geschichten, die er in seinen Thrillern erzählt.
Die Handlung fängt einen von Beginn an ein. Durch die bildhaften Schilderungen und die gut gezeichneten Mitwirkenden findet man sich im Geschehen problemlos zurecht. Gut gefallen hat mir besonders das Zusammenspiel des „Ermittler-Team“ Franca und Jonas, sodass ich mir hier noch eine Fortsetzung bzw. einen weiteren Einsatz vorstellen könnte. Ich vergebe die volle Punktzahl für nervenaufreibende Spannung nebst geschickten Wendungen. Dem Autor ist es mal wieder wunderbar gelungen bis zum Schluss den Spannungsbogen zu halten und mit einen unvorhersehbares Ende zu überraschen! Toll!
Fazit: Volle Punktzahl und unbedingte Lese-Empfehlung für diesen nervenaufreibenden Thriller!
Der amerikanische Schriftsteller Harlan Coben gehört zu meinen Lieblingsautoren, denn seine spannenden und wendungsreichen Thriller können mich schon über viele Jahre hinweg immer wieder begeistern, zuletzt habe ich von ihm „Was im Dunkeln liegt“ gelesen/gehört und hier vorgestellt.
Gerade ist sein neuester Thriller „In tiefster Nacht“ erschienen, in den ich hier ein wenig Einblick geben möchte:
Im Prolog lernt man den 21-jährigen Amerikaner Sami Kierce kennen, der gerade seinen College-Abschluss in der Tasche hat und als Rucksack-Tourist durch Europa reist. Er ist im spanischen Málaga angekommen, wo er die charmante Anna kennen und lieben lernt. Gemeinsam verbringen sie die nächsten Tage und genießen nebst Alkohol und Drogen das Leben in vollen Zügen.
Nach einer ausschweifenden Nacht erwacht Sami mit „dicken Kopf“ in einem Bett. Er ist überall mit Blut besudelt, hält ein blutverschmiertes Messer in der Hand und neben ihm liegt die tote Anna!
Was war geschehen? – Sami kann die Frage nicht beantworten, er hat den totalen Black-out!
22 Jahre später lebt Sami Kierce in New York City. Er hat privat einige Höhen und Tiefen durchlebt und beruflich hält er sich nach seiner Suspendierung als Police Detective mit Kursen an einer Abendschule über Wasser. Und genau in so einer Unterrichtsstunde passiert es: Zwischen seinen Kursteilnehmern entdeckt er sie: Anna!
Ihre Blicke treffen sich und Sami ist irritiert, aber es besteht für ihn kein Zweifel, dass sie es ist – dann ist sie auch schon wieder verschwunden.
Sami kann es nicht fassen, er sprintet hinter der Frau her, will sie zur Rede stellen, um endlich eine Antwort zu bekommen, was damals in Spanien passiert ist, denn diese zerstörerische Ungewissheit hat sein ganzes Leben beherrscht. Nun will er nur noch eins: Anna finden!
Einmal mehr hat Harlan Coben hier bewiesen, dass er ein meisterhafter Geschichtenerzähler ist. Die Handlung hat mich sofort „eingefangen“ und die Seiten flogen nur so dahin. Nicht nur Sami Kierce will nach dem traumatischen Erlebnis in Spanien wissen, was passiert ist. Auch als Leser rätselt man unweigerlich mit, bekommt aber auch viele neue Wendungen im Geschehen präsentiert, sodass man auch ein bisschen aufpassen muss, dass man bei den vielen Mitwirkenden, nicht „falsch abbiegt“. Doch durch den angenehmen, flüssigen Erzählstil ist man schnell wieder in der Spur und kann das packende und Gänsehaut machende Ende dieses Thrillers genießen.
Fazit: Düster, bewegend, nervenaufreibend und fesselnd erzählter Thriller, den man unbedingt lesen sollte!
„Angelockt“ durch das gelbe Banner wo „Spektakuläre Fälle zum Mitermitteln“ angekündigt werden, war ich auf den Lesestoff gespannt.
Tagesschausprecher Constantin Schreiber ist sicherlich nicht nur mir bestens bekannt. Dass er auch Bestseller-Autor und Jurist ist, erfährt man in der Kurzvorstellung im Buch.
Dr. Alexander Stevens war mir bisher unbekannt. Wie zu lesen ist, zählt er zu den bekanntesten Strafverteidigern Deutschlands und ist sicherlich vielen Hörern von Bayern 3 durch seinen True-Crime-Podcast ein Begriff.
„Angeklagt – Schuldig oder nicht?“, beginnt mit einem gegenseitigen Interview der beiden Autoren, wo sie über ihr Kennenlernen und die Entstehung dieses Buches berichten.
Als Leser bekommt man hier sieben reale Kriminalfälle präsentiert, die unterschiedlicher nicht sein könnten:
Schon Fall Nr. 1 hat es in sich und lässt einem die Nackenhaare hochstehen!
Dieser Kriminalfall hat sich 2020 in Bayern ereignet: Die Tochter von Familie P. kann ihre Mutter einige Zeit telefonisch nicht erreichen, weswegen sie sich gemeinsam mit ihrem Ehemann auf den Weg macht, um nach dem Rechten zu sehen. Nachdem man die Haustür – die nur mit einem Sicherheitscode entsperrt werden kann – geöffnet hat, trauen die Angehörigen sich nicht weiter, denn der Boden ist mit Blut übersät. Den herbeigerufenen Polizeibeamten bietet sich ein grauenhaftes Bild, denn die drei Bewohner des Hauses sind tot und liegen blutüberströmt an verschiedenen Stellen des Hauses, in dem überall Chaos herrscht. Wer für dieses Grauen verantwortlich ist, scheint schnell klar zu sein, doch warum haben die Autoren für diesen Fall die Überschrift „Starnberg – ein Mörder? Zwei Mörder oder keiner?“ gewählt?
Nun, ich verrate es hier nicht!
Mich hat dieses Verbrechen aber auch zum Nachdenken gebracht, denn bei genauer Betrachtung des gesamten Kriminalfalls tun sich hier Abgründe auf und nach der Urteilsverkündung bleiben für mich auch noch Fragen offen…
Auf die weiteren sechs Fälle möchte ich im Einzelnen nicht eingehen. Wer sich für reale Kriminalfälle interessiert, findet hier sicherlich interessanten Lesestoff. Von Spannung möchte ich nicht sprechen, denn ich finde es unpassend, reale Verbrechen in diese Rubrik einzuordnen. Beim Lesen dieser perfiden und auch sehr grausamen Kriminalfälle standen mir zeitweise die Nackenhaare hoch, denn das Gelesene muss man erst einmal verdauen und sich vor Augen führen, was für schreckliche Dinge doch Menschen anderen Menschen antun.
Alles in allem finde ich die hier aufgezeigten Falldarstellungen interessant und lesenswert. Wenn der Text dann aber in den Bereich der recht komplizierten Gesetzgebung nebst Fachausdrücken und dem Sprachgebrauch vor Gericht schwenkt, konnte ich als Laie diesem Teil nur schwer folgen.
Der Aufforderung des „Mitermittelns“ nachzukommen war schwierig, denn die Autoren machen keinen „Brake“ nach der Schilderung des jeweiligen Verbrechens, sondern es geht eigentlich nahtlos von der Verhaftung zum Prozess und zur Urteilsverkündung, die dann noch juristisch durchleuchtet wird.
Ich vergebe drei von fünf möglichen Punkten, da der juristische Text schwierig zu lesen/bzw. zu verstehen ist und ich bei der Aufforderung zum Mitermitteln, etwas anderes erwartet hatte.
Fazit: Eher für interessierte Leser von realen und juristisch durchleuchteten Kriminalfällen, denn das „Mitermitteln“ kommt hier leider zu kurz
Ich erinnere mich noch gut, dass ich 2020 anfangs etwas gezögert habe, die „einsamste Kommissarin Islands“, Hulda Hermannsdóttir „kennenzulernen“. Doch als ich dann die ersten Seiten von „Dunkel“ gelesen hatte, war ich sehr schnell in der Handlung gefangen:
Besagte Kommissarin arbeitet bei der Polizei in Reykjavik und soll eher unfreiwillig mit 64 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand gehen, um einem jüngeren Kollegen Platz zu machen. Doch bevor sie ihren Abschied nimmt, ermittelt sie noch in einem alten ungelösten Fall…
Das Besondere an der als Thriller-Trilogie angelegten Reihe von Ragnar Jónasson ist, dass er sie rückwärts erzählt, d. h. Kommissarin Hulda verabschiedet sich zwar gleich im ersten Teil, aber in den folgenden Büchern „Insel“ und „Nebel“ wird ihre kriminalistische Vorgeschichte erzählt. Insgesamt hat mir die Trilogie sehr gut gefallen, denn Spannung und Nervenkitzel gibt es hier reichlich.
Durch das Cover des aktuellen Buches „Hulda“ erkennt man es sofort, der Autor setzt die obige Thriller-Reihe um die gleichnamige isländische Kommissarin zu meiner großen Freude fort.
Die Geschichte beginnt mit einem Epilog, der Weihnachten 1960 spielt und für ein junges Ehepaar mit ihrem einjährigen Sohn zu einem Alptraum und ein Cold-Case-Fall in den Akten der isländischen Polizei wird….
1980 ist Kommissarin Hulda Hermannsdottir Anfang 30. Sie lebt mit ihrem Mann Jon und ihrer sechsjährigen Tochter Dimmer zusammen und träumt von einem Haus am Meer. Doch diese Träumerei wird jäh durch einen Telefonanruf von ihrem Vorgesetzten unterbrochen, der ihr eine Beförderung in Aussicht stellt, wenn sie sich folgender Sache annimmt:
Durch den Fund eines Teddybärs in einer abgelegenen Jagdhütte gibt es eventuell eine Verbindung zu einem alten Vermissten-Fall aus dem Jahr 1960, wo an Heiligabend ein kleiner Junge entführt wurde..
Mit einer jungen, engagierten Kollegin im Schlepptau macht sich Hulda auf den Weg in den Norden, um Nachforschungen anzustellen, was sich im Verlauf als schwierig und von wenig Erfolg gekrönt erweist.
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte „eingefangen“ und durch den angenehmen Erzählstil des Autors flogen die Seiten nur so dahin. Über den bildhaft geschilderten Szenen schwebt eine unheimliche und düstere Atmosphäre. Die zermürbende Ungewissheit, was „damals“ geschah und bisher ungeklärt ist, wird spürbar und fesselt bis zum Schluss, wo der Autor dann mit einem unvorhersehbaren Ende überrascht, was mir sehr gut gefallen hat!
Fazit: Düster, fesselnder, nervenaufreibender Thriller, der obendrauf noch mit einem unvorhersehbaren Ende punktet! Unbedingt lesen!
Im Februar dieses Jahres startete die „Grenzland-Reihe“ mit dem Titel „Niemand hört dich“, wo es in der Grenzregion Deutschland/Dänemark zu schrecklichen Morden kam. Da grenzüberschreitend ermittelt werden muss, werden der deutsche Kommissar Thomas Beckmann und der dänische Ermittler Mads Lindstrøm mit der Aufklärung der Morde betraut.
Was man zu lesen bekam, war recht heftig und auch detailliert geschildert, weswegen ich der Meinung war und bin, dass dieser Thriller nur für nervenstarke Leser geeignet ist.
So ganz anfreunden konnte ich mich mit der recht „krassen“ Thematik des Debüts nicht, wollte aber noch abwarten, wie sich der weitere Verlauf der Reihe entwickelt.
Nun ist mit „Niemand sieht dich“ der zweite Einsatz für Beckmann und Lindstrøm erschienen und ich war gespannt, was mich diesmal erwartet.
Die deutsch/dänische Grenzregion bildet auch diesmal die Kulisse. Kommissar Lindstrøm ist zu seinem Leidwesen wegen der vorherigen Ereignisse vom Dienst beurlaubt. Seine Schwester kommt zu Besuch und Mads Lindstrøm wird durch ihren Tatendrang, das Haus ihrer verstorbenen Eltern, in dem er immer noch lebt, wieder auf „Vordermann“ zu bringen, unter Druck gesetzt, was ihn stört. Außerdem kann er sich mit dem als Selbstmord eingestuften Tod seines Vaters nicht abfinden, weswegen es vermehrt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Geschwistern kommt.
Durch einen bizarren Mord an einer Pastorin wird er zurück in den aktiven Dienst gerufen. Die Ermittlungen laufen nur schleppend und die wenigen Verdachtsmomente lösen sich in Luft auf..
In Deutschland wird Kommissar Beckmann zu einer männlichen Leiche, die man im Moor entdeckt hat, gerufen. Die Identifizierung ist schwierig, denn Papiere hatte er nicht bei sich, nur in seiner Kleidung wird ein vergilbtes Foto gefunden, welches bald in Richtung Dänemark weist…
Im Verlauf entdecken die beiden Kommissare interessante Verbindungen zwischen den Fällen, sodass wieder länderübergreifend ermittelt wird…
Ich muss sagen, Thriller Nr. 2 dieser Reihe hat mir diesmal gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und spannend und recht schnell ist man in der Handlung gefangen, so fesselnd ist sie geschrieben. Zwar bekommen beide Kommissare nicht unbedingt Sympathiepunkte von mir, aber darum geht es ja hier auch nicht.
Besonders gut hat mir gefallen, wie sich die Todesfälle auf beiden Seiten der Grenze zu einem „Mordgeschehen“ zusammenfügen und dass die Autorin eine nachvollziehbare Erklärung gibt, was der Auslöser für die Morde war.
Zusammengefasst möchte ich sagen, dass Buch Nr. 2 der Reihe auf jeden Fall eine positive Entwicklung aufzeigt, weswegen ich hier vier von fünf möglichen Punkten vergebe und gespannt bin, wie es hier weitergeht.
Fazit: Lesenswerter, spannungsgeladener Thriller, der für fesselnde Unterhaltung sorgt!
Fünf lange Jahre mussten die Fans von „Grantchester“ warten, bis nun endlich Staffel 5 der britischen Krimi-Reihe für das Heimkino erschienen ist!
Kurzer Rückblick, worum es in der Serie geht:
Die erste Staffel führt ins Jahr 1953, wo in der englischen Grafschaft Cambridgeshire ein Dorf mit Namen Grantchester zum Leben erwacht und die Kulisse für diese Krimi-Reihe bildet.
Die beiden Hauptfiguren zieren das DVD-Cover. Es handelt sich dabei um Geordie Keating (Robson Green), den ortsansässigen Detective Inspector und Sidney Chambers (James Norton), den charismatischen Geistlichen/Vikar der Gemeinde. Diese beiden bilden ein etwas ungewöhnliches, aber effektives Ermittler-Team.
Anfang der vierten Staffel hieß es Abschied nehmen von Sidney Chambers bzw. von James Norton. Wie es dazu kommt, wird hier aber nicht verraten, dazu ist diese Serie einfach zu unterhaltsam, spannend und sehenswert.
Obwohl ich mir kaum vorstellen konnte, wie es ohne James Norton weitergehen könnte, muss ich sagen, dass den Machern dieser Serie ein toller Clou gelungen ist, indem sie Tom Brittney als Pfarrer Will Davenport besetzt haben!
Schon nach der ersten Szene, wo Will Davenport mit seinem Motorrad ganz lässig in Grantchester auftaucht und sich dann als neuer Pfarrer der Gemeinde entpuppt, war mir klar, das passt! Mit seiner charmanten Art fängt er nicht nur die Zuschauer ein, sondern man merkt auch, dass die Chemie zwischen ihm und dem ganzen Schauspiel-Ensemble stimmt, wovon man sich beim „Blick hinter die Kulissen“ im Bonus-Material selbst überzeugen kann.
Nur bei der Zusammenarbeit als „Ermittler-Duo“ sind noch ein paar Steine aus dem Weg zu rollen. Was sich dann in heftigen Wortgefechten zwischen den beiden Hauptfiguren widerspiegelt, aber mittlerweile augenzwinkernd auch Ausdruck ihrer besonderen Freundschaft vor und hinter der Kamera ist.
In „Grantchester – Staffel 5“ ist man mittlerweile im Jahr 1957 angekommen, was sich wunderbar in der modischen Ausstattung und dem ganzen Flair ringsherum widerspiegelt. Der idyllische Schauplatz trügt allerdings mal wieder, denn die Kriminalfälle haben es in sich und lassen sich auf den ersten Blick nicht lösen.
Da kommen die beiden „Spürnasen“ ins Spiel, denn durch ihre unterschiedlichen Herangehensweisen ändert sich so mancher Blickwinkel auf das Geschehen und nach erfolgreichem Abschluss eines Falls wird dies meist mit einem Pint im Pub besiegelt.
Hier gibt es noch einen kleinen Einblick ins weitere aktuelle Geschehen: Trailer
Immer mit feinem Humor angereichert, kommt es hier und da zu zwischenmenschlichen Turbulenzen wie z.B. im Pfarrhaus. Dort hält der technische Fortschritt in Form eines Fernsehapparates Einzug, was nicht jedermann anfänglich begeistert. Auch der Besuch von Geordies Schwiegermutter bringt das Familienleben der Keatings ins Wanken, sodass es auch in der Rahmenhandlung niemals langweilig wird und ich gern noch viele weitere Folgen dieser spannenden Ausnahme-Serie sehen würde.
Fazit: Daumen hoch für dieses Serien-Highlight, dessen 5. Staffel viel zu schnell vorbei ist und man wunderbar mit feinem Humor, einem tollen Schauspiel-Ensemble und sehr spannenden Kriminalfällen unterhalten wird! Gern noch lange weiter so!
Der 20. Fall für Kommissarin Pia Korittki
Ich kann mich noch erinnern, 2014 startete mit „Kalter Grund“ diese unterhaltsame Krimi-Reihe. Zwar habe ich nicht alle weiteren Bände gelesen, aber den Jubiläumsband und damit den 20. Einsatz für Pia Korittki, die als Kriminalhauptkommissarin in Schleswig-Holstein ermittelt, wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Ohne Probleme habe ich mich in der Rahmenhandlung, wo auch es auch Einblicke in Pias Privatleben gibt, zurechtgefunden. Zum besseren Verständnis hat die Autorin auch wichtige Ereignisse aus den vorherigen Büchern in die aktuelle Gesamthandlung eingewoben, sodass man als Leser dem Geschehen immer gut folgen kann.
Gleich zu Beginn von „Ostseedämmerung“ lernt man die beiden befreundeten Kinder Trine und Vito kennen. Die beiden vertreiben sich ihre Zeit am Dorfteich, wo sie gern spielerisch in die Welt von Tom Sawyer und Huckleberry Finn „abtauchen“. Aber eigentlich ist das Gelände eine „verbotene Zone“, denn der Eigentümer sieht es nicht gern, wenn man unbefugt sein Land betritt.
Beim Waten durch den Teich stoßen sie dann auf einen Gegenstand, der im Schlamm steckt. Was auf den ersten Blick als Tand erscheint, entpuppt sich später als Artefakt/Schmuckstück aus der Wikingerzeit.
Dieser Gegenstand befand sich zuletzt in der Obhut der Ausgrabungshelferin Mira Schneider, die an der Uni in Kiel Archäologie studierte, wo sie dieses Fundstück einem Fachmann zur Expertise vorlegen wollte. Doch in Kiel kam sie nebst Artefakt nie an, weswegen sie als vermisst gemeldet wurde.
Die damalig eingeleiteten polizeilichen Ermittlungen verlaufen im Sande und von Mira fehlt bisher jede Spur…
Durch den Fund im Dorfteich kommt wieder Bewegung in den alten Vermisstenfall und Pia Korittki mit ihrem Team rollt ihn wieder auf…
Umfangreiche Recherchen, Befragungen im privaten wie auch beruflichen Umfeld von Mira Schneider führen die Ermittler dann zu ihrer Leiche, weswegen nun in Sachen Mord ermittelt wird…
Das Buch liest sich gut, die Figuren sind gut gezeichnet und auch der Gesamthandlung kann man problemlos folgen.
Verdächtige gibt es zu Hauff! Die eine oder andere Person spielt nicht mit offenen Karten, sodass immer wieder neue Verdachtsmomente aufkommen und es in den Ermittlungen eher mühsam und zäh vorangeht.
Durch die Vielzahl an Mitwirkenden wird es unübersichtlich, worunter die Spannung leidet.
Recht früh hatte ich eine Idee, wer hier sein Unwesen treibt und lag damit richtig, was ich aber nicht negativ bewerte, denn der Autorin ist es gelungen, diesen Punkt gut zu verschleiern.
Insgesamt reicht es aber nicht für die volle Punktzahl, weswegen ich hier vier von fünf möglichen Punkten vergebe!
Fazit: Unterhaltsam und lesenswert, aber durch zu langwierige Ermittlungen flacht der Spannungsbogen zwischendrin ab, sodass es nicht für die volle Punktzahl reicht
Knaur NetGalley