In dieser neuen englischen Krimi-Serie bildet die Millionen-Metropole London die quirlige Kulisse.
Obwohl die Hauptstadt Großbritanniens durch so manch berühmt-berüchtigten Kriminalfall oftmals in den Medien präsent war, gilt sie mittlerweile in dieser Hinsicht als sehr sicher. In den fünf Episoden „London Kills 1“ ereignen sich sehr vielschichtige Kriminalfälle, sodass die besten Ermittler Londons auf den Plan gerufen werden:
DI David Bradford (Hugo Speer) leitet die Elite-Mordkommission und ist gerade zurück an der Spitze des Teams, da er durch das Fragen aufwerfende Verschwinden seiner Ehefrau beurlaubt wurde. Die engagierte DS Vivienne Cole (Sharon Small) hatte ihn während dieser Zeit vertreten und muss sich jetzt erst einmal wieder mit seiner ganz anderen Art und Weise, die Ermittlungen zu führen, anfreunden. Der kompetente DC Rob Brady (BaileyPatrick) und der Neuzugang im Team Trainee DC Billie Fitzgerald (Tori Allen-Martin) komplettieren das Team.
Jede Episode beinhaltet einen zu lösenden „Fall“, wie z. B. einen zweifelhaften Selbstmord oder den Fund einer Frauenleiche am Themseufer.
Der roten Faden, der sich durch die gesamte erste Staffel zieht, ist aber das spurlose Verschwinden von DI Bradfords Ehefrau. Diesbezüglich gibt es immer mal wieder hoffnungsvolle Hinweise in der Gesamthandlung, die aber alle ins Leere führen…
Ganz besonders eine Person irritiere mich gleich zu Anfang. Das merkwürdige Verhalten und „zufälliges“ Auftauchen die ganze Staffel hindurch, ließ mich kriminelle Energie vermuten, womit ich dann auch richtig lag. Nur leider erfährt man als Zuschauer nichts über die Beweggründe bzw. das eigenwillige Handeln dieser Person, was schade ist.
Da ich Hugo Speer und Sharon Small aus spannenden Kriminal-Serien wie z. B. McCallum oder Inspector Lynley kenne und sehr schätze, hatte ich mir von dieser neuen Serie tatsächlich mehr erhofft und von einer polizeilichen Elite-Einheit was anderes erwartet. Mich konnte die Art der „schnellen Erzählweise“ bedauerlicherweise nicht „einfangen“. Wie bereits oben erwähnt, war mir die Handlung zu vorhersehbar, sodass kaum Spannung aufkam.
Fazit: Schade, trotz guter Darsteller konnte mich diese Krimi-Serie nicht begeistern, es fehlte mir hier an Spannung und die Gesamthandlung war mir zu vorhersehbar.
Bereits im März des Jahres, als ich die erste spannende Staffel von „Devils“ hier vorgestellt habe, mutmaßte ich, dass es noch Stoff für eine Fortsetzung gibt.
Da lag ich wohl richtig, denn nun ist „Devils 2“ für das Heimkino erschienen. In acht Episoden geht es handlungsmäßig wieder in die Londoner Hochfinanz, oder besser gesagt in die NYL- Bank, die dort ihren Sitz hat.
Nach dem ersten Kräftemessen zwischen Massimo Ruggero und seinem früheren Protegé/Freund Dominic Morgan (Patrick Dempsey) sind ein paar Jahre vergangen. Für Ruggero waren sie nicht leicht, besonders zugesetzt hatte ihm auch, dass aus einstigen Freunden Feinde wurden und er letztendlich niemandem mehr trauen konnte.
In der aktuellen Handlung im Jahr 2016 ist Massimo Ruggero (Alessandro Borghi) wieder an seinem Platz als CEO und gemeinsam mit seinem engagierten Trader-Team will er es noch mal wissen. Allerdings muss er auf Druck von oben, seine Blickrichtung neu justieren, weswegen jetzt auch chinesische Mitarbeiter für die Bank tätig sind und Investoren aus diesem Land ins Geschehen eingreifen.
Ein Fragen aufwerfender Todesfall erschüttert die Belegschaft der NYL-Bank und ganz besonders Ruggeros Trader-Team.
Die politischen Veränderungen, die sich weltweit anbahnen wie z. B. der Brexit oder auch der Machtkampf um das Präsidentenamt in den USA sind nur einige Themen, die in die Handlung mit einfließen, genau wie die weltweite Corona-Pandemie.
Die vergangenen Jahre hat Dominic Morgan offenbar gut überstanden und sein Einfluss in der Finanzwelt ist weiterhin machtvoll und skrupellos. Als neuestes Protegé hat er die junge Nadya Wojcik auserkoren, denn sie besitzt einen brillanten Verstand.
Im Verlauf der Handlung treffen die beiden Kontrahenten von einst wieder aufeinander, doch worum es diesmal geht, verrate ich hier nicht, denn genau wie Staffel 1 ist Staffel 2 spannungsgeladen und sehenswert.
Fazit: Das bekannte, gut besetzte Schauspiel-Ensemble ist um tolle Darsteller erweitert worden und die Handlung hat es wieder in sich, ist spannend, unterhaltsam und sehenswert!
Ein 25 Jahre alter ungeklärter Mordfall wird in „Black Snow“ neu aufgerollt.
Die aus sechs Episoden bestehende Gesamthandlung führt den Zuschauer ins australische Queensland. Dort lebt im Jahr 1994 die 17-jährige Isabel Baker, genannt Izzy, mit ihrer Familie, die zu einer Gemeinschaft gehört, die einst aus dem Südpazifik eingewandert ist. Isabel ist ein fröhliches und intelligentes junges Mädchen. Für ein gemeinsames Schulprojekt schreibt sie einen Brief, der über ihr Leben in 1994 erzählt und wie sie sich ihre Zukunft in 25 Jahren vorstellt. Die Briefe und besondere Gegenstände werden von den Schülern in eine Zeitkapsel gelegt und auf dem Schulgelände vergraben.
Nach der Entlassung aus der Schule plant Izzy gemeinsam mit ihrer besten Freundin zu verreisen. Doch dazu kommt es nicht, denn am Tag nach ihrer Schulentlassungsfeier wird Isabel ermordet aufgefunden.
Für die örtliche Polizei ist der Fall recht schnell klar, denn da andere Beweise fehlen, wird vermutet, dass das Verbrechen von irgendeinem durchziehenden Saison-Arbeiter, der von einem Zuckerrohrfeld zum nächsten wandert, begangen wurde.
Die Zeit vergeht und 25 Jahre später kommen alle ehemaligen Schüler zu einer feierlichen Zeremonie zusammen, um die Zeitkapsel zu öffnen. Die hinterlegten Briefe werden von ihren einstigen Verfassern vorgelesen, was für die verstorbene Izzy, ihre Nichte Kalana übernimmt. Ein besonderer Moment für die ganze Familie Baker, der alle tief bewegt, aber auch plötzlich aufhorchen lässt, denn Izzys Brief ist so ganz anders als erwartet. Darin erhebt sie schwere Vorwürfe gegen einflussreiche Bewohner des Ortes, denen sie vertraut hat und deren wahres Gesicht sie nun erkannt habe. Ihr Blick in die Zukunft fällt düster aus und sie hat eine schreckliche Vorahnung, denn sie vermutet, dass man sie ermorden könnte…
Da der Mordfall Isabel Baker immer noch als ungeklärt gilt, macht sich 2019 Detective James Cormack aus Brisbane auf den Weg nach Ashford und rollt den Fall neu auf. Der Hauptermittler von einst ist immer noch im Dienst, weswegen Cormack nicht gerade mit offenen Armen empfangen wird. Auch die ehemaligen Mitschüler von Izzy und die Bewohner von Ashford hüllen sich ihm gegenüber lieber in Schweigen. Unterstützung bekommt Cormack nur von Izzy`s mittlerweile erwachsener Schwester Hazel, die allerdings auch einige Geheimnisse verbirgt…
Erst beim Anschauen des Bonus-Materials wurde mir klar, dass es sich bei „Black Snow“ nicht um eine True-Crime-Verfilmung handelt. Ich kann nur sagen, den Machern dieser Serie ist es gelungen, jedoch diesen Eindruck zu erwecken. Die Handlung fesselt von Beginn an und durch die Rückblicke in die Zeit als Isabel noch am Leben ist, lernt man sie als fröhliche, aber auch engagiert auftretende junge Frau kennen, die gegen die schlechten Arbeitsbedingungen der Einwanderer protestiert.
Nur mit der Figur des James Cormack hatte ich so meine Schwierigkeiten, denn hier hätte mir einfach ein „Ermittler“ gereicht, der den Fall wieder aufrollt, anstatt jemand, der selbst mit schwerwiegendem Ballast behaftet ist. Diese „Beigabe“ lenkt eher von der Aufarbeitung des Kriminalfalls ab.
Alles in allem vergebe ich vier von fünf möglichen Punkten, da die Serie spannend gelungen ist und mit einem unvorhersehbaren Ende überrascht!
Fazit: Sehenswerter, spannender „Kriminalfall“, der mit einem unvorhersehbaren Ende noch zusätzlich punkten kann!
Die zehnteilige Serie „Devils“ führt in die Finanzwelt, genauer gesagt in die Londoner NYL Bank, wo im Jahr 2011 Dominic Morgan (Patrick Dempsey) auf dem Chefposten sitzt. Der aufstrebende Trader Massimo Ruggero (Alessandro Borghi) hat ein „Händchen“ für gute Geschäftsabschlüsse und dadurch der Bank bereits zu hohen Gewinnen verholfen. Was natürlich von seinem Chef mit Wohlwollen gesehen wird und er ihn auf „väterliche Weise“ protegiert.
Eine Beförderung wäre auf Ruggeros Erfolgsleiter der nächste Schritt, doch ein „dunkler Fleck“ aus seinem früheren Privatleben lässt diesbezüglich dunkle Wolken aufziehen. Domenic Morgan sieht keine andere Möglichkeit, Ruggeros Konkurrenten Edward Stuart an seiner statt, zu befördern.
Dieser Tiefschlag setzt Ruggero sehr zu, da er auch nicht versteht, warum sein väterlicher Freund sich von ihm plötzlich abwendet.
Kurze Zeit später kommt Edward Stuart auf fragwürdige Weise ums Leben. Massimo Ruggero gerät schnell in den Fokus der polizeilichen Ermittlungen und die Gerüchteküche brodelt und es wird munkelt, dass er etwas mit dem Tod seines einstigen Konkurrenten zu tun haben könnte…
Dieser Verdacht nagt an ihm, weswegen Ruggero das Verhalten seines Chefs hinterfragt. Er findet heraus, dass Dominic Morgan in großem Stil in kriminelle Machenschaften verwickelt ist, die in den höchsten Kreisen des Bankenwesens, der Wirtschaft und der Politik stattfinden.
Nun muss Ruggero sich entscheiden, auf welcher Seite er mitmischen will und er entscheidet sich für…?
Abgesehen davon, dass diese sehr spannend aufgemachte und darstellerisch sehr gut besetzte Serie in der Finanzwelt spielt – wo mit Unmengen von Geld spekuliert und jongliert wird und kriminelle Energie in Erscheinung tritt, dass einem schwindelig wird – geht es um einen unerbittlichen Kampf zweier zielstrebiger, machthungriger Männer.
Der Titel „Devils“ ist gut gewählt, denn im realen Leben möchte ich diesen beiden „Teufeln“ nicht begegnen.
Fazit: Sehenswerter, spannender, aber auch nachdenklich machender Blick in die Hochfinanz, der darstellerisch gut besetzt ist und durchaus noch Stoff eine weitere Staffel birgt!
True-Crime-Serie!
Ich hatte zuletzt aus diesem Genre „Manhunt I“ und „Manhunt II“ mit Martin Clunes in der Rolle des DCI Colin Sutton hier vorgestellt.
In der aktuellen siebenteiligen True-Crime-Verfilmung „The long shadow“ geht es handlungsmäßig nach Yorkshire, genauer gesagt in die nordenglische Stadt Leeds:
Am Abend des 30.10.1975 bringt Wilma McCann ihre vier Kinder ins Bett, verlässt dann das Haus und kommt nie wieder zurück. Ihre Leiche findet man am nächsten Tag. Nicht nur für den leitenden Ermittler Dennis Hoban (Tobey Jones) ein schwer zu verdauender Anblick, denn die Frau wurde auf brutale Weise getötet.
Engagiert und mit festem Vorsatz, den Mörder zur Strecke zu bringen, stößt Hoban aber immer wieder auf Hindernisse in den eigenen Reihen. In seinem Ermittler-Team kursiert recht schnell die Annahme, dass Wilma McCann sich prostituiert habe und man in dieser Richtung nach dem Mörder suchen solle. Dennis Hoban kämpft vehement gegen dieses Vorurteil an, doch auch sein Vorgesetzter sitzt ihm nach kurzer Zeit im Nacken und will schnell den Fall aufgeklärt wissen. Obwohl in großem Umfang ermittelt wird, ist ein Verdächtiger nicht in Sicht und dann geschieht der nächste Mord….
Im Verlauf der Jahre kommen weitere weibliche Opfer hinzu, die auf entsetzliche Weise getötet wurden oder schwerverletzt überlebt haben. Die leitenden Ermittler wechseln, es wird mit neuen Ansätzen ermittelt und recherchiert, aber es fehlen weiterhin hieb- und stichfeste Beweise, um einen Täter zu benennen.
Fünf lange zermürbende Jahre dauert es, bis dann durch „Kommissar Zufall“ der Täter verhaftet werden kann!
Die Macher der Serie haben diesen realen Kriminalfall sehr geschickt in Szene gesetzt, denn auch als Zuschauer erfährt man erst ganz zum Schluss, wer hier sein Unwesen getrieben hat.
Bei dem Täter handelt es sich um „Großbritanniens berüchtigtsten Serienkiller“ Peter Sutcliffe, der von 1975 bis 1980 mindestens 13 Frauen ermordete und acht weitere teils lebensgefährlich verletzte. In den Medien wurde er auch der „Yorkshire-Ripper“ genannt.
Schauspielerisch ist die Serie hochkarätig u.a. mit Katherine Kelly, Liz White, Toby Jones, David Morrissey, Lee Ingleby und weiteren bekannten Darstellern besetzt.
In dieser Verfilmung stehen die Opfer, deren Angehörige und die frustrierende Suche nach dem brutalen Serienmörder im Mittelpunkt; dem Täter selbst wird kaum Raum geben. Es schwebt von Anfang an eine unheimlich, düstere und angespannte Atmosphäre über dem Geschehen. Ohne den eigentlichen Tathergang zu zeigen, wird hier mit der Fantasie des Zuschauers gespielt, was aber ausreicht, um eine Gänsehaut zu erzeugen.
Ich kann verstehen, dass man einem Serienmörder kein „Denkmal“ setzen möchte, aber vielleicht hätte man wenigstens im „Abspann“ noch etwas über das Motiv schreiben können, warum es zu diesen vielen Morden überhaupt gekommen ist.
Fazit: Sehenswerte spannende True-Crime-Serie, die dem Täter keinen Raum gibt, sondern den Fokus auf die Opfer, deren Angehörige und die zermürbenden jahrelangen polizeilichen Ermittlungen legt!
Bereits zum fünften Mal schlüpft Marco Giallini in die Rolle des Vicequestore Rocco Schiavone!
Einst aus Rom zwangsversetzt, arbeitet er nun im Aosta-Tal in den Alpen. Sein zusammengewürfeltes, aus ganz besonderen „Typen“ bestehendes Ermittler-Team möchte ich hier nicht weiter vorstellen, das muss man in Aktion erleben und die Szenerien genießen.
Rocco Schiavone trauert immer noch um seine geliebte Frau Marina, die er nicht vergessen kann, weswegen sie in seinem Leben immer noch auf besondere Weise präsent ist. Hinter seiner rauen Schale, die ihn recht mürrisch und in letzter Zeit auch nachdenklich macht, verbirgt er sein gutes Herz, das er allerdings nur recht wenigen Menschen offenbart.
In der 4. Staffel musste Rocco eine gesundheitliche Zwangspause einlegen, denn er wurde angeschossen, verlor dadurch eine Niere und ist gerade erst wieder zurück im Dienst.
Seine Raubeinigkeit hat er nicht verloren, allerdings wirkt er ausgebrannt und erschöpft. Auch die Zwiesprache mit Marina, die ihn ermuntert nach vorn zu sehen und nicht in der Vergangenheit zu verharren, muntert ihn nicht auf.
Die aktuellen Kriminalfälle spielen in einer eindrucksvollen Landschaftskulisse und führen hoch hinauf in die schneebedeckten Berge, genauer gesagt an die Grenze zwischen Italien und Frankreich. Hoch oben auf dem Mont Blanc finden zwei Arbeiter eine männliche Leiche. Allerdings kommt den beiden dieser Fund bei etwas „in die Quere“, weswegen sie den Leichnam kurzerhand rüber nach Italien bringen, wo man den Toten dann entdeckt, weswegen der Fall auf dem Tisch von Rocco Schiavone landet.
Zum besseren Verständnis der weiteren Folgen auf dieser DVD, wäre es empfehlenswert, die Reihe von Beginn an kennen, denn Roccos beste Freunde aus Kindertagen Furio und Brizio eilen ins Aosta-Tal und das hat einen ganz besonderen Grund:
Ein alter Freund aus der Vergangenheit taucht auf, was zu Turbulenzen führt und letztendlich zurückliegende gravierende Ereignisse in ein völlig anderes Licht rücken!
Außerdem wird noch auf den alten Kriminalfall Bezug genommen, weswegen Rocco einst ins Aosta-Tal versetzt wurde. Zwar wird vieles erklärt und man kann diese Staffel auch ohne Vorkenntnisse anschauen, aber es lohnt sich sowieso, diese hervorragende Krimi-Reihe von Anfang an zu genießen.
Schon nach den ersten Takten der Titelmelodie war mir die Rahmenhandlung wieder präsent, sodass mir das Abtauchen in die 5. Staffel „Rocco Schiavone – Der Kommissar und die Alpen“ mühelos gelang. Ganz besonders gefällt mir hierbei die gelungene darstellerische Besetzung, die Kombination aus spannenden Kriminalfällen, der schönen Landschaftskulisse und dem speziellen Humor, der diese Reihe ausmacht!
Als großer Fan dieser Serie bekommt auch Staffel 5 die volle Punktzahl und ich hoffe, Rocco und sein Team bald wiederzusehen!
Fazit: Staffel 5 dieser italienischen Krimi-Reihe punktet auf der ganzen Linie mit Spannung, feinem Humor und einem tollen Schauspiel-Ensemble! Gern noch lange weiter so!
Im Mai 2022 hatte ich hier Staffel 1 der britischen Krimi-Serie „Adam Dalgliesh – Scotland Yard“ vorgestellt. Die Reihe basiert auf den preisgekrönten Romanen der bereits verstorbenen britischen Schriftstellerin P.D. James. Ihre Bücher wurden bereits mehrfach verfilmt und auch in die Rolle des DCI Adam Dalgliesh sind bereits zuvor Roy Marsden oder auch Martin Shaw „geschlüpft“.
Die aktuelle Serie spielt in den 1970er Jahren, was sich im ganzen Ambiente widerspiegelt und besonders Notizblock und Bleistift unverzichtbare Dinge sind, die zur Ausstattung von Ermittlern gehören.
Adam Dalgliesh – darstellerisch gelungen besetzt mit Bertie Carvel – ist DCI bei Scotland Yard, wo ihn Fingerspitzengefühl, gute Beobachtungsgabe und ein kluger Verstand ausmachen. Allerdings ist er auch ein sehr nachdenklicher Mensch, was sich in seinem Hobby widerspiegelt, in dem er mittlerweile auch äußerst erfolgreich ist, denn er verfasst poetische Verse, die es mittlerweile auch in Buchform gibt. Seine Verlegerin möchte seinen Erfolg noch weiter fördern und ihn dazu auf eine ausgedehnte Lesereise nach Übersee schicken.
Es stellt sich nun für Adam Dalgliesh die Frage, ob er bereit ist seinen Beruf an den Nagel zu hängen, um seinem Hobby nachzugehen. Doch bevor er sich mit diesem Thema auseinandersetzt, heißt es noch drei recht knifflige Fälle zu lösen:
Ein nicht sonderlich beliebter Mitarbeiter eines forensischen Labors wird ermordet aufgefunden. In dem recht verzwickten Fall gibt es so einige Verdächtige, die zum beruflichen Umfeld des Toten gehören, aber auch sein Privatleben wirft Fragen auf, bis es ein weiteres Mordopfer gibt…
Der Mord an einer recht ehrgeizigen und erbarmungslos agierenden Anwältin sorgt für Aufsehen, denn ihr letzter Mandant, der wegen Mordes vor Gericht stand und für den sie einen Freispruch erwirkte, gerät schnell in den Verdacht, ihr Mörder zu sein…
Zu guter Letzt müssen Dalgliesh und sein Team den Tod eines Arztes aufklären. Gemeinsam mit seinen beiden Geschwistern besitzt und betreibt er ein Kriminalmuseum. Dessen Fortbestand führte kurz vorher zu einem heftigen Streit zwischen den dreien, denn der Doktor hatte andere Pläne mit seinem Anteil!
Fehlte mir bei der 1. Staffel dieser britischen Retro-Serie noch „das gewisse Etwas“ und spannender hätte sie für meinen Geschmack auch sein dürfen, kann ich nun sagen, dass mir „Staffel 2 Adam Dalgliesh – Scotland Yard“ sehr viel besser gefallen hat.
Alle drei „Fälle“ sind sehr spannend, auf den ersten Blick nicht durchschaubar und schauspielerisch bis in die Nebenrollen gut besetzt. Es liegt teils eine düstere, angespannte Atmosphäre über dem Geschehen. Nervenkitzel gab es aus meiner Sicht ganz besonders in Fall Nr. 2, weil mir die Nackenhaare hoch standen.
Insgesamt habe ich mich sehr gut und spannend unterhalten gefühlt, weswegen es hier die volle Punktzahl gibt und ich mir durchaus eine Fortsetzung der Reihe wünschen würde.
Fazit: Staffel 2 punktet auf der ganzen Linie, denn spannende Unterhaltung ist hier garantiert!
Vor einem Jahr habe ich die gleichnamige spannende Buchvorlage von „Ich bin der Abgrund“ aus der Feder des italienischen Autors Donato Carrisi gelesen. Alle seine mir bekannten Thriller wie z.B. „Der Nebelmann“ oder auch „Diener der Dunkelheit“ sind unter seiner Regie erfolgreich verfilmt worden!
Das Drehbuch zu „Ich bin der Abgrund“ hat der Autor selbst verfasst und außerdem wieder Regie geführt. Einen Einblick in den Trailer oder die Dreharbeiten am Comer See in Italien, wo die Handlung angesiedelt ist und Interviews mit Cast und Crew findet man im Bonusmaterial.
Thematisch geht es um verschiedene Formen von Missbrauch – sei es nun körperlich oder seelisch -, was schon „hard stuff“ ist. Dem Autor ist es zwar gelungen nicht zu sehr ins Detail zu gehen, aber mir ist immer noch die nervenaufreibende Szene präsent, wo ein kleiner Junge in einem „Swimmingpool“ in höchste Lebensgefahr gerät…
Diese „Schlüsselszene“ findet sich auch eindrucksvoll im Film wieder, sodass einem die Nackenhaare hochstehen.
Der Thriller ist nichts für schwache Nerven und nah am Buch verfilmt, wo aus verschiedenen Puzzleteilen ein Gesamtbild entsteht:
Ein Leichenteil wird im Wasser des Sees entdeckt, das sich als Frauenarm „entpuppt“, an dessen Hand ein rot lackierter Fingernagel abgebrochen ist, das fehlende Nagelteil taucht dann unerwartet an anderer Stelle wieder auf…
Ein unscheinbarer, am liebsten allein arbeitender Müllmann, der rund um den See die Mülleimer leert, übernimmt einen Teil der Handlung. Er mag Menschen nicht sonderlich gern, weswegen er sich unauffällig verfällt und sein Leben aus Routine und Struktur besteht. Diese Tristesse zeigt sich vornehmlich am Tage, denn abends und in der Nacht drängt ihn jemand aus diesem Einerlei heraus und man sieht ihn u.a. in verruchte Bars einkehren.
Das Leben des Müllmanns ändert sich eher unfreiwillig, als er ein junges Mädchen mit einer auffälligen lila Haarsträhne vor dem Ertrinken aus dem See rettet.
Eine leidgeplagte und in ärmlichen Verhältnissen lebende Frau, die jeder in dem kleinen Ort am Comer See kennt, interessiert sich für die polizeilichen Ermittlungen, die mit dem gefundenen Frauenarm zusammenhängen…
Die tiefgreifende erschütternde Handlung des Buches, die an wahre Geschehnisse angelehnt ist, war mir noch gut in Erinnerung geblieben. Donato Carrisi ist eine sehenswerte Verfilmung gelungen, die in menschliche Abgründe blicken lässt. Über der Gesamthandlung schwebt eine düstere und unheilvolle Atmosphäre, die sich in den brutalen und kaum vorstellbaren Dingen widerspiegelt, die Menschen einander antun, was hier unausweichlich in einer Tragödie endet..
Fazit: Die Verfilmung der nervenaufreibenden Buchvorlage ist gut gelungen und sehenswert