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Gangs of London – Staffel 1

Polyband VÖ 25.08.23

Die erste Staffel der britischen Serie „Gangs of London“ ist in neun Episoden unterteilt und es gibt noch reichlich Bonusmaterial auf der Blu-ray.
Auf der Vorderseite des Covers zwar nicht namentlich genannt, aber auf der Rückseite auf einem kleinen Bild gut erkennbar, ist der irische Schauspieler Colm Meaney, den ich aus vielen Filmen und Serien kenne und sehr schätze. Dass er hier mitspielt, war für mich ausschlaggebend, weswegen ich mir diese Serie überhaupt angeschaut habe.
Leider ist seine Rolle recht klein bzw. taucht er in nur sehr wenigen Szenen auf, denn er stellt den seit vielen Jahren die Londoner Unterwelt beherrschenden, mächtigen Gangsterboss Finn Wallace dar, auf den ein Attentat verübt wird, das dieser nicht überlebt.
Sean, einer seiner Söhne, ergreift die Macht. Er ist außer sich und er setzt alle Hebel in Bewegung, um herauszufinden, wer den Mord an seinem Vater in Auftrag gegeben hat.
Zu Finns Beerdigung tauchen alle Unterwelt-Größen auf und zollen ihm Respekt. Aber sie wollen auch gleichzeitig die Lage peilen, ob ihre „Verträge“ und Vereinbarungen, die sie mit Finn Wallace getroffen haben, immer noch Bestand haben, denn es steht viel für sie auf dem Spiel.
Sean Wallace hat andere Pläne: Er will alle Geschäfte so lange ruhen lassen, bis er den oder die Verantwortlichen für den Tod seines Vaters zur Rechenschaft gezogen hat…
Doch das lassen sich die anderen Clan-Chefs nicht gefallen und es entbrannt ein sehr blutiger Kampf auf den Straßen von London….
Da die Serie gleich knallhart beginnt, kommt man eigentlich kaum zum „Durchatmen“. Es wird auf vielfältige Art und Weise gemordet und es fließt reichlich Blut. Anfänglich muss man die vielen Mitwirkenden erst einmal richtig einordnen, was mir ehrlich gesagt recht schwergefallen ist.
Neben dem „Krieg auf den Londoner Straßen“ gibt es aber auch innerhalb der Familie Wallace reichlich Konfliktpotential. Als pikante Details über Finn an die Oberfläche schwappen, mutiert seine anfänglich zurückhaltend agierende Witwe zur Furie. Recht anschaulich präsentiert sie den Zuschauern, welches Gewaltpotential in ihr steckt..
Insgesamt geht es hier um viel Geld, Drogen und Machtverhältnisse, die sich immer wieder verschieben. Durch einen Undercover-Polizisten, dem es gelungen ist, ganz „dicht“ an Sean Wallace und an weitere Familienmitglieder heranzukommen, ändern sich die Sichtweisen und es entstehen neue gefährliche Situationen und ganz andere Machtgefüge treten in Erscheinung.
Ich kann nur sagen, dass mich diese Serie nicht sonderlich begeistern konnte. Ich habe bisher noch keine dermaßen brutale, mit diesem hohen Gewaltpotential und viel Blut und Schweiß angereicherte Serie gesehen. Da man beim Anschauen der gezeigten Bilder doch recht hart gesotten sein muss, werde ich mir auch die angekündigte Fortsetzung sicherlich ersparen.
Tatsächlich hatte ich eine andere, spannendere Handlung erwartet. Die Suche nach Finn Wallace Mörder bzw. wer seinen Tod in Auftrag gegeben hat, tritt recht bald in den Hintergrund und man muss schon gut aufpassen, dass man zwischen dem ganzen Gemetzel nicht den roten Faden verliert.
Eins kann ich auf jeden Fall befürworten, dass diese Serie in FSK 18 eingruppiert wurde!
Fazit: Sehr brutale, blutige Action-Serie, die zu Recht mit FSK 18 eingestuft ist und nur für nervenstarke Zuschauer geeignet ist!
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The Office – Das ultimative Boxset

Polyband VÖ 24.06.22

Die komplette Serie – erstmals inkl. deutscher Fassung!
Fans dieser britischen Serie haben sehr lange darauf warten müssen, dass es eine deutsche Synchron-Fassung gibt. Nun ist es tatsächlich so weit und „The Office – Das ultimative Boxset“ beinhaltet die komplette Serie inklusive der deutschen Fassung!
Man kann die preisgekrönte Sitcom, die übrigen 2001 erstmals auf BBC Two ausgestrahlt wurde und von Ricky Gervais und Stephan Merchant „ins Leben gerufen wurde“ auch als „Mutter der Büro-Comedy“ bezeichnen, denn hierzulande machte der Ableger „Stromberg“ sich einen Namen und auch in anderen Ländern gibt es einige Nachahmer.
Darum geht es:
Ein fiktives BBC-Team filmt in einer Art Doku-Reihe den tristen Alltag der Büroangestellten, die in der Filiale des Papiergroßhandels Wernham Hogg im Londoner Vorort Slough arbeiten.
Ricky Gervais hat sich sozusagen die Hauptrolle „auf den Leib geschrieben“ und verkörpert den von sich und seiner Arbeit als Führungskraft voll und ganz überzeugten „Chef“ bzw. den Filialleiters David Brent. Jedes Fettnäpfchen ist ihm sicher und seine schlechten Witze, überdrehten Ansichten und sonstigen Peinlichkeiten bilden seine kleine Welt, in der er sich außerordentlich wohl fühlt.
Kritik an seinem Führungsstil von Seiten seiner Vorgesetzten bagatellisiert er, nimmt sie nicht wirklich ernst oder lächelt einfach dagegen an und verlautbart: „Meine Belegschaft hält große Stücke auf mich und arbeitet gern hier!
Doch die Realität sieht anders aus: Die meisten Mitarbeiter mögen ihn nicht, ertragen ihn kaum, nehmen in nicht wirklich ernst und besonders seine geschmacklosen, sarkastischen und sexistischen Sprüche lassen an seiner Kompetenz zweifeln.
Ob dieser Führungsstil noch lange Bestand hat?
Tatsächlich kam diese Art von Comedy weltweit gut an und avancierte recht schnell zu einer der beliebesten  britischen Sitcoms, im Verlauf mit Preisen überschüttet (u.a. mit zwei Golden Globes) und bekam Kultstatus.
Diese mittlerweile 20 Jahre alte Comedy-Serie lebt von den guten Schauspielern neben Ricky Gervais und Stephan Merchant u.a. auch Lucy Davis, Martin Freeman, Patrik Baladi oder Mackanzie Crook, um nur einige zu nennen. Ein „Hingucker“ ist auf jeden Fall die Tanzeinlage von Patrik Baladi, der hier im passenden Outfit im „Saturday Night Fever“ gut ankommt. Auch die Gesangseinlage von Ricky Gervais kann sich hören lassen und sie ist in „voller Länge“ im Bonusmaterial enthalten.
Ganz besonders haben mir die zwei Weihnachtsspecials gefallen. Allerdings muss ich anmerken, ob diese Art von Humor heutzutage noch so ohne Weiteres möglich wäre, lasse ich mal dahingestellt, denn es sind schon echt krasse Sprüche, die hier gemacht werden…
Wer aber schon lange auf die deutsche Fassung dieser Kult-Serie gewartet hat, bekommt hier nicht nur die geboten, sondern auch noch reichlich Bonusmaterial, dass sich sehen lassen kann:  Über 70 Min. Behind-the-Scenes, Outtakes, Deleted Scenes, Dokumentationen
Fazit: Kult-Comedy erstmals in deutscher Synchronfassung!
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Adam Dalgliesh, Scotland Yard – Staffel 1

Edel Motion VÖ 20.05.22

Diese britische Serie beruht auf den preisgekrönten Kriminalromanen der 2014 verstorbenen Engländerin Phyllis Dorothy James, Baroness James of Holland Park, besser bekannt als P. D. James. Ihre Romane um Adam Dalgliesh wurden bereits im Vorfeld in Serien mit Roy Marsden und Martin Shaw, die in die Rolle des poetisch veranlagten Ermittlers schlüpften, verfilmt. Weshalb „Adam Dalgliesh, Scotland Yard – Staffel 1“ somit eine Neuverfilmung – nun mit Bertie Carvel in der Hauptrolle – ist,  die ins London der 1970ziger Jahre führt. Dieser Zeitsprung gelingt einem als Zuschauer gut, denn durch das passende Ambiente, das man hier geboten bekommt, nebst damaligem Kleidungsstil, angesagtem Haarschnitt und schnittigem Automobil kann es losgehen mit dem „Eintauchen“ ins Geschehen:
Die erste Staffel umfasst drei Folgen, jeweils in Spielfilmlänge. DCI Adam Dalgliesh ist gerade nach einem ganz persönlichen „Tiefschlag“ zurück im Dienst, er wirkt noch etwas mitgenommen, ist aber auch von Natur aus ein eher beobachtender, besonnener und eher wortkarger Mensch. Sein Kollege DS Masterson wirkt dagegen flapsig/aufmüpfig und dass sein Vorgesetzter schriftstellerisch erfolgreich einen Gedichtband veröffentlicht hat, wird eher von ihm belächelt und somit dessen Fähigkeiten in Frage gestellt, doch da hat er sich geirrt, denn dieser ist ein durchaus genau erfassender und scharfsinniger Ermittler.
Der erste Fall führt die beiden ins Nightingale House, einer Ausbildungsstätte für Krankenschwestern. Dort kam es während einer praktischen medizinischen Übung zu einem dramatischen Zwischenfall, in deren Verlauf eine Schülerin stirbt. Die Ausbilder vor Ort erklären Dalgliesh gegenüber, es handele sich um einen schrecklichen Unfall, doch dem kommen recht schnell Zweifel daran, denn noch während die Ermittlungen laufen, kommt es zu einem ähnlich gelagerten Todesfall…
Dann fährt der DCI in einer privaten Angelegenheit nach Dorset, wo er einen alten Freund besuchen will, von dem er kürzlich einen etwas merkwürdigen Brief erhielt.  Als Dalgliesh in der Einrichtung, wo körperlich und seelisch beeinträchtigte Menschen leben, eintrifft, teilt man ihm mit, dass sein Freund, der als Seelsorger dort arbeitet, plötzlich verstorben ist.  Dieser Umstand trifft den DCI sehr und er beschließt, noch ein paar Tage vor Ort zu bleiben. Sein kriminalistischer Instinkt wird geweckt, als sich ein weiter plötzlicher Todesfall ereignet..
Im dritten Fall werden in einer Londoner Kirche zwei Leichen mit durchgeschnittener Kehle gefunden. Mord und Selbstmord? Aber so ganz passt das für Dalgliesh nicht zusammen und die Ermittlungen führen dann in hohe gesellschaftliche Kreise, wo es reichlich Konfliktpotential gibt und auch nicht alles Gold ist, was glänzt.
Da ich die passenden Romanvorlagen nicht gelesen habe, kann ich nicht beurteilen, ob die Verfilmungen hier mit dem Geschriebenen von P.D. James harmonieren.
Das passende 70ziger-Jahre Ambiente wurde von den Machern der Reihe gut eingefangen und spiegelt sich auch in den mit Bleistift und Papier agierenden Ermittler wider.
Da ich mir gerne „Retro-Serien“ wie Inspector Barnaby, Grantchester oder auch Der junge Inspektor Morse anschaue, muss ich aber in diesem Falle anmerken, dass mich „Adam Dalgliesh“ nicht so richtig einfangen konnte. Weshalb, kann ich gar nicht richtig sagen, liegt aber vielleicht auch an der Figur des DS Masterson, der mir so gar nicht, wie ein mit Köpfchen ermittelnder Mitarbeiter von Scotland Yard rüberkommt. Auch fehlt es mir bei dieser Reihe insgesamt etwas an Spannung, weswegen ich hier eher von durchschnittlicher Krimi-Kost sprechen möchte. Doch die Geschmäcker sind ja verschieden, daher gibt es hier den Trailer um sich selbst ein Bild zu machen.
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Nadine Matheson: Jigsaw Man – Der tote Priester

Lübbe

Das Thriller-Debüt der Autorin mit dem Titel „Jigsaw Man – Im Zeichen des Killers“ habe ich im Dezember 2020 gelesen. Dort hatte die Leiterin der Londoner Spezialeinheit Serial Crime Unit DI Anjelica Henley mit ihrem Team den ersten Einsatz, der ihr einiges abverlangt hatte.
Jetzt im nachfolgenden Buch „ Jigsaw Man – Der tote Priester“ kämpft sie immer noch mit den Nachwirkungen, weswegen sie widerstrebend therapeutische Hilfe angenommen hat. Doch kaum hat sie zu einem dieser Gespräche platzgenommen, wird sie auch schon wieder an einen Tatort gerufen und ihr Bauchgefühl sagt ihr, dass es kein einfacher Fall sein wird….
Dieses Gefühl bestätigt sich recht schnell, denn in einer kleinen Kirche wird die Leiche von Pastor Caleb Annam gefunden, der offenbar ermordet wurde. Er liegt unterhalb des Altars in seinem Blut, das aus unzähligen Wunden auf Brust und Rücken ausgetreten ist.
Während der Durchsuchung der angrenzenden Kirchenräume entdeckt DI Henley einen in bis auf die Knochen abgemagerten jungen Mann, der mehr tot als lebendig ist und mit einer dicken Stahlkette gefesselt auf einer dreckigen Matratze liegt…
Nun heißt es die Identität des jungen Mannes herauszubekommen und wer ihn in der Kirche gefangen gehalten hat; wusste der Pastor davon oder war er gar dafür verantwortlich und wurde er deswegen getötet?
Fragen über Fragen, die im Verlauf der Handlung gestellt und auch beantwortet werden. Bis es allerdings soweit ist, braucht man als Leser schon etwas Durchhaltevermögen, denn durch das ausschweifende Leben des Pastors gibt es reichlich Verdächtige, Verdachtsmomente und bald mehr Tote und auch ähnliche Folteropfer wie den jungen Mann, den DI Henley halbtot aufgefunden hatte.
Dies Buch liest sie gut, startet zwar etwas langsam, was sich aber im weiteren Geschehen verflüchtigt. Die Szenerien werden bildhaft geschildert und sind nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete. Allerdings wirft die Autorin „bröckchenweise“ Namen/Szenerien aus dem ersten Buch in die aktuelle Handlung ein, erklärt dem Leser zum besseren Verständnis aber leider nicht zufriedenstellend die Zusammenhänge, was schade ist.
Durch einige Wendungen wird die Spannung gehalten und man gut unterhalten. Außerdem ist es Nadine Matheson gelungen im Vergleich zum Debüt ihren Erzählstil und den Gesamtaufbau des Buches zu verbessern, weswegen ich insgesamt vier von fünf möglichen Punkten vergebe und eine weitere Fortsetzung durchaus lesen würde.
Nur eins ist mir noch aufgefallen bzw. irritiert mich etwas: Der aktuelle Buchtitel ist wieder mit „Jigsaw Man“ übertitelt – diese namensgebende Figur des ersten Bandes – , taucht hier im Inhalt überhaupt nicht auf. Außerdem ist im diesem Thriller das Mordopfer ein Pastor und im Titel heißt es „Der tote Priester“!? Aber dies nur am Rande
Fazit: Deutliche Steigerung zum Debüt, weswegen es für diesen wendungsreichen Thriller vier von fünf möglichen Punkten gibt!
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