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Kim Faber/Janni Pedersen: Blutland

blanvalet

Fall Nr. 3 für Juncker und Kristiansen
Nach den recht turbulenten und ereignisreichen Geschehnissen in „Todland“ ist Signe Kristiansen wieder zurück an ihrem alten Arbeitsplatz bei der Kripo in Kopenhagen. Kaum das sie angekommen ist, muss sie schon wieder in den Einsatz, denn während einer Demonstration kam es zu einer tödlichen Messerstecherei. Der Täter ist schnell ausgemacht, da die Tat von einer der angrenzenden Häuser aus gefilmt wurde und er bei der Polizei kein Unbekannter ist. Doch als man ihn zu dem Geschehen befragt, beteuert er seine Unschuld….
Auch Martin Juncker ist nach einer kleinen Auszeit wieder zurück im Dienst. Hofft Signe gerade noch, dass sie gemeinsam mit ihm den „Messerstecher-Fall“ bearbeiten kann, wird der aber zu einem Leichenfund abkommandiert. Die Frauenleiche, die er in Augenschein nimmt, ist kaum bekleidet und wirkt drapiert/ausgestellt. Juncker vermutet, dass sie erwürgt wurde, was sich nach der Obduktion dann auch bewahrheitet, aber sonst gibt es keinen Hinweis auf die/den Täter(in). Aber irgendetwas „klingelt“ bei Juncker und erinnert ihn an einen Jahre zurückliegenden, ungelösten Mordfall…
Im Verlauf bilden Juncker und Kristiansen dann aber doch wieder ein Team, denn ihre auf den ersten  Blick ganz unterschiedlichen Fälle, haben dann etwas Überraschendes gemeinsam. Nun, was das ist, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Thematisch ist es schon „hard stuff“, denn es geht um Vergewaltigung, ganz besondere sexuelle Vorlieben und Machtbestreben und führt zu einer Reihe von grausamen Morden, die jahrelang ungelöst und nicht nur auf Dänemark beschränkt sind….
Das dänische Autoren-Duo zieht in ihren neuen seitenstarken Thriller „Blutland“ seine Leserschaft ganz schnell ins Geschehen und präsentiert eine von Beginn an fesselnde, nervenaufreibende, unvorhersehbare Geschichte, so dass man das Buch kaum aus den Händen legen mag, so dass ich – wie schon bei dem vorherigen Band der Reihe –  von einem Page-Turner sprechen möchte. 
Außerdem kann ich nur jedem nervenstarken Thriller-Fan empfehlen, diese hervorragende Buchreihe von Anfang an zu genießen. Ich habe mich sehr gut und spannend unterhalten gefühlt und hoffe, dass es noch weitere „Einsätze“ mit Juncker und Kristiansen geben wird!
Fazit: Wow, was für ein Thriller! Zwar nichts für schwache Nerven, aber sonst sehr fesselnd, unvorhersehbar, wendungsreich und unbedingt lesenswert!
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Brokenwood – Mord in Neuseeland – Staffel 4

Edel Motion VÖ 27.05.22

Nun ist es endlich wieder soweit und das neuseeländische (Dream)-Ermittlerteam zeigt in vier neuen Fällen in „Brokenwood – Mord in Neuseeland – Staffel 4“ ihr Können.
Das Team setzt sich wie folgt zusammen: DSS Mike Shepherd leitet es. Er ist Oldtimer-Fan, liebt Country-Musik und hat einen Spleen, denn der spricht dann und wann mit Leichen.
An seiner Seite ermittelt die charmante DC Kristin Sims (Fern Sutherland), die sich nicht nur mittlerweile an den Musikgeschmack ihres Kollegen gewöhnt hat, sondern mit Köpfchen und scharfsinnigem Humor punkten kann und auch „schlagfertig“ reagiert, wenn es mal „hart auf hart“ kommt.
Die beiden werden tatkräftig unterstützt durch den –  nicht nur durch seine Haarpracht hervorstechenden –  sondern auch gewitzten DC Sam Breen (Nic Sampson).
Einen wichtigen und mittlerweile nicht mehr wegzudenkenden Part hat die Rechtsmedizinerin Dr. Gina Kadinsky (Christina Serban Ionda), denn sie hat einen ganz besonderen Humor und wohl auch ein Auge auf den guten DSS geworfen, was aber ihre Arbeit und ihre Fachkompetenz in keiner Weise schmälert und sie das Team mit Rat und Tat bei der Aufklärung der Fälle unterstützt.
Ohne zu viel vorweg zu verraten, gibt es hier einen kurzen Blick ins Geschehen:
So hatte Mike Shephard sich das Picknick mit seinem Team an seinem Geburtstag sicherlich nicht vorgestellt, denn gleich nebenan „landet“ mit tödlichem Ausgang ein Fallschirmspringer. Pikant wird die Sache dann im Verlauf, als Detective Sims erkennt, wer der Tote ist, war sie doch einst mit ihm liiert…
In der nächsten Folge gehen die Ermittler auf Zeitreise, denn im Museumsdorf in Brokenwood taucht man ins 19. Jahrhundert ein, wo mit viel Liebe zum Detail das Leben und Arbeiten der damaligen Zeit nachempfunden wurde. Als man dann aber die Betreiberin dieser Anlage mit einer Pfeilspitze in der Stirn im Schulgebäude tot auffindet, ist es mit der Idylle vorbei und alle sind wieder in der Realität angekommen..
Was hat eine Leiche, die man als Vogelscheuche drapiert hat, Manuka-Honig, ein traditionelles Naturheilmittel der Maori und ein ausufernder „giftiger“ Nachbarschaftstreit mit einander zu tun? Nun, sie sind kleine Puzzlesteinchen, die den Inhalt der dritten Episode skizzieren..
Besonders trubelig wird es in Folge 4, wo man anfangs einen zwielichtigen Unternehmer in seinem eigenen Pool leblos auffindet. Beim näheren Betrachten fällt ein Samureischwert in seinem Rücken auf. Die herbeigerufene Polizei arbeitet mit einem Spürhund, der das Ermittler-Team dann im Verlauf zu einem Altersheim mit Demenzkranken führt, wo es einige Insassen gibt, die aus gutem Grund einen Groll auf den Unternehmer haben könnten, doch ob sie sich auch daran erinnern???
Wie auch schon in den Staffeln davor, sind die Fälle oftmals ungewöhnlich und muten auch schon mal skuril an, wirken aber auch wie aus dem realen Leben gegriffen. Und etwas haben sie gemeinsam: Sie sind allesamt auf den ersten Blick nicht zu durchschauen!
Ich mag diese Serie einfach gern! Man merkt dem tollen Darsteller-Team ihre Spielfreude an und außerdem gefällt mir der feine eingewobene Humor, der diese Reihe und die damit verbundenen ausgetüftelten Kriminalfälle ausmacht.
Etwas vermisst habe ich den sonst in den letzten drei Staffeln mitwirkenden „Nachbarn“ von Mike Shephards, was schade ist, aber die Rahmenhandlung scheint sich nun in Richtung Detective Sims weiter zu entwickeln, so dass man gespannt sein kann ob der junge Mann, der hier in dieser Staffel öfters auftaucht, in der nächsten Staffel auch wieder dabei ist…
Fazit: Staffel 4 punktet mit einem Dream-Team an Ermittlern, das mit Bravour auch die ungewöhnlichsten oder skurilsten Kriminalfälle löst! Bitte weiter so und mehr davon!
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Romy Fölck: Nebelopfer

Lübbe

Dies ist bereits der fünfte Fall für das Ermittler-Team Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, die für die Kriminalpolizei in Itzehoe arbeiten. Ich begleite dieses Team seit dem ersten Buch „Totenweg“, wo Frida als junge engagierte Polizistin ihren Dienst antrat und Bjarne, der erfahrene Kriminalhauptkommissar sie unter seine Fittiche nahm. Im Verlauf der Reihe bilden sie ein tolles und erfolgreiches Team. Der Blick ins Privatleben der Ermittler bildet die Rahmenhandlung, so dass man zwar „Nebelopfer“ ohne Vorkenntnisse lesen kann, da der Kriminalfall abgeschlossen wird, doch zum besseren Verständnis, warum Frida mit ihrem Freund Torben gerade eine schwer Zeit durchläuft und Bjarne mit seiner erwachsenen Tochter Henni zusammenlebt, kann ich nur jedem empfehlen, diese spannungsgeladene Krimi-Reihe von Beginn an zu lesen.
Die Autorin hat einen sehr fesselnden Erzählstil, wo sie ihren Lesern aber auch sehr bildhaft die Szenerien schildert, die in den Kriminalfällen auftauchen, so wie im aktuellen Fall:
Es ist neblig draußen an diesem 1. Februar, als man einen männlichen Leichnam an einem seit alters her bekannten Galgenbaum hängend, entdeckt. Um den Hals trägt er ein Pappschild mit einer handgeschriebenen Botschaft, die Frida und Bjarne Rätsel aufgibt. Dort steht: Justitia ist blind! Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben…
Bjarne Haverkorn erinnert sich noch gut an den spektakulären Fall, hatte er doch selbst im Prozess aufgesagt, wo Cord Johannsen für schuldig befunden und verurteilt wurde, den brutalen Mord an seiner Frau und seinen zwei Söhnen begangen zu haben, obwohl er immer seine Unschuld beteuert hat. Er sitzt deswegen bereits seit 15 Jahren im Gefängnis. Nur der jüngste Sohn hat völlig traumatisiert überlebt, doch der kann sich an das Tatgeschehen bis heute nicht erinnern…
Der Tote ist schnell identifiziert, hatte er doch tatsächlich im Prozess gegen Cord Johannssen ausgesagt. Während Frida und Bjarne die Akten des alten Kriminalfalls sichten, geschieht der nächste Mord an einem weiteren Zeugen…
Da auch Bjarne auch im Prozess ausgesagt hat, gerät er im Verlauf in höchste Lebensgefahr, denn der Mörder hat auch ihn im Visier…..
Wie bereits erwähnt, hat die Autorin einen fesselnden Erzählstil, wo sie falsche Fährten auslegt und auch die eine oder andere verdächtige Person in den Fokus der Ermittler treibt. Die Kriminalhandlung ist auch sie gewohnt wendungsreich und spannend, auch wenn ich diesmal recht bald eine Idee hatte, wer hier für die Taten verantwortlich ist und richtig lag, was ich aber nicht überbewerten möchte.
Nur etwas hat mich diesmal wirklich etwas gestört und dass war Fridas „Gefühlsduselei“ bezüglich ihrem neuen Kollegen Leonard Bootz. Weniger wäre hier mehr gewesen, zumal es zur Reihe dazugehört und unerlässlich ist, dass sich die Charaktere und die Rahmenhandlung weiterentwickeln, aber bitte wie bisher gewohnt nur wohldosiert in den Kriminalfall eingewoben, was hier für meinen Geschmack diesmal nicht so gut gelungen ist.
Nichtsdestotrotz vergebe ich hier vier von fünf möglichen Punkten und bin gespannt wie die Reihe weitergeht!
Fazit: Das Privatleben der Hauptermittler ist diesmal recht turbulent, weswegen der spannende und fesselnde Kriminalfall etwas in den Hintergrund gerät, daher gibt es vier von fünf möglichen Punkten!
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Adam Dalgliesh, Scotland Yard – Staffel 1

Edel Motion VÖ 20.05.22

Diese britische Serie beruht auf den preisgekrönten Kriminalromanen der 2014 verstorbenen Engländerin Phyllis Dorothy James, Baroness James of Holland Park, besser bekannt als P. D. James. Ihre Romane um Adam Dalgliesh wurden bereits im Vorfeld in Serien mit Roy Marsden und Martin Shaw, die in die Rolle des poetisch veranlagten Ermittlers schlüpften, verfilmt. Weshalb „Adam Dalgliesh, Scotland Yard – Staffel 1“ somit eine Neuverfilmung – nun mit Bertie Carvel in der Hauptrolle – ist,  die ins London der 1970ziger Jahre führt. Dieser Zeitsprung gelingt einem als Zuschauer gut, denn durch das passende Ambiente, das man hier geboten bekommt, nebst damaligem Kleidungsstil, angesagtem Haarschnitt und schnittigem Automobil kann es losgehen mit dem „Eintauchen“ ins Geschehen:
Die erste Staffel umfasst drei Folgen, jeweils in Spielfilmlänge. DCI Adam Dalgliesh ist gerade nach einem ganz persönlichen „Tiefschlag“ zurück im Dienst, er wirkt noch etwas mitgenommen, ist aber auch von Natur aus ein eher beobachtender, besonnener und eher wortkarger Mensch. Sein Kollege DS Masterson wirkt dagegen flapsig/aufmüpfig und dass sein Vorgesetzter schriftstellerisch erfolgreich einen Gedichtband veröffentlicht hat, wird eher von ihm belächelt und somit dessen Fähigkeiten in Frage gestellt, doch da hat er sich geirrt, denn dieser ist ein durchaus genau erfassender und scharfsinniger Ermittler.
Der erste Fall führt die beiden ins Nightingale House, einer Ausbildungsstätte für Krankenschwestern. Dort kam es während einer praktischen medizinischen Übung zu einem dramatischen Zwischenfall, in deren Verlauf eine Schülerin stirbt. Die Ausbilder vor Ort erklären Dalgliesh gegenüber, es handele sich um einen schrecklichen Unfall, doch dem kommen recht schnell Zweifel daran, denn noch während die Ermittlungen laufen, kommt es zu einem ähnlich gelagerten Todesfall…
Dann fährt der DCI in einer privaten Angelegenheit nach Dorset, wo er einen alten Freund besuchen will, von dem er kürzlich einen etwas merkwürdigen Brief erhielt.  Als Dalgliesh in der Einrichtung, wo körperlich und seelisch beeinträchtigte Menschen leben, eintrifft, teilt man ihm mit, dass sein Freund, der als Seelsorger dort arbeitet, plötzlich verstorben ist.  Dieser Umstand trifft den DCI sehr und er beschließt, noch ein paar Tage vor Ort zu bleiben. Sein kriminalistischer Instinkt wird geweckt, als sich ein weiter plötzlicher Todesfall ereignet..
Im dritten Fall werden in einer Londoner Kirche zwei Leichen mit durchgeschnittener Kehle gefunden. Mord und Selbstmord? Aber so ganz passt das für Dalgliesh nicht zusammen und die Ermittlungen führen dann in hohe gesellschaftliche Kreise, wo es reichlich Konfliktpotential gibt und auch nicht alles Gold ist, was glänzt.
Da ich die passenden Romanvorlagen nicht gelesen habe, kann ich nicht beurteilen, ob die Verfilmungen hier mit dem Geschriebenen von P.D. James harmonieren.
Das passende 70ziger-Jahre Ambiente wurde von den Machern der Reihe gut eingefangen und spiegelt sich auch in den mit Bleistift und Papier agierenden Ermittler wider.
Da ich mir gerne „Retro-Serien“ wie Inspector Barnaby, Grantchester oder auch Der junge Inspektor Morse anschaue, muss ich aber in diesem Falle anmerken, dass mich „Adam Dalgliesh“ nicht so richtig einfangen konnte. Weshalb, kann ich gar nicht richtig sagen, liegt aber vielleicht auch an der Figur des DS Masterson, der mir so gar nicht, wie ein mit Köpfchen ermittelnder Mitarbeiter von Scotland Yard rüberkommt. Auch fehlt es mir bei dieser Reihe insgesamt etwas an Spannung, weswegen ich hier eher von durchschnittlicher Krimi-Kost sprechen möchte. Doch die Geschmäcker sind ja verschieden, daher gibt es hier den Trailer um sich selbst ein Bild zu machen.
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Catherine Shepherd: Die Rezeptur

Kafel Verlag

Wer diese Thriller-Reihe noch nicht kennt, dem sei gesagt, dass es hier gleich Spannung im Doppelpack gibt, wovon die eine Handlung in der Gegenwart und die andere vor 500 Jahren im niederrheinischen Städchen Zons spielt. „Zarte Bande“ sind es, die beide Geschichten auf besondere Weise verbinden…
Gegenwart: Die 16jährige Mara findet ihren Vater in einer übel riechenden schlammigen Flüssigkeit tot in der Badewanne liegend auf. Recht schnell ist klar, hier muss das Team um Kommissar Oliver Bergmann in Sachen Mord ermitteln. Die besondere Zusammensetzung des „Badezusatzes“ gibt Rätsel auf, genau wie eine in lateinischer Schrift verfasste „Botschaft“ auf dem Badezimmerspiegel, die übersetzt „ewiges Leben“ heißt. Der Tote leitete als Chirurg mit mehreren anderen Personen eine Schönheitsklinik. Die Ermittler tauchen in eine Welt ein, wo es nicht nur um Schönheit geht, sondern in der Führungsetage Macht- und Konkurrenzkampf, aber auch unschöne Operationsfehler und große Geldsummen auf der Tagesordnung stehen. Dann wird eine weitere Leiche in einem „Schlammbad“ gefunden und Mara verschwindet spurlos während sie auf eigene Faust „ermittelt“, wer ihren Vater getötet hat….
Zons 1503: Bastian Mühlenberg von der Stadtwache ist für die Sicherheit im mittelalterlichen Zons zuständig. Ihn ruft man als im Franziskanerkloster einer der Mönche tot aufgefunden wird. Der Verdacht auf eine Vergiftung liegt nahe. Während Bastian noch dabei ist den Tod des Mönchs zu hinterfragen, stirbt der Schmidt des Ortes, offenbar auch an Gift. Eine Spur führt zurück ins Kloster, wo bald der nächste Mönch vergiftet aufgefunden wird. Bei allen Toten findet Bastian Schriftstücke, die bei genauerem Betrachten Geheimnisvolles offenbaren, was mit „ewigem Leben“ in Zusammenhang steht und zu einem ganz besonderen Buch mit Rezepturen führt, die zwar richtig angewandt wohltuend und krankheitslindernd sind, aber wenn sie falsch interpretiert bzw. zusammengemixt werden, giftig und ganz besonders tödlich sein können.
Von Beginn an ist es der Autorin gelungen mich in die spannungsgeladene Handlung des Thrillers „Die Rezeptur“ eintauchen zu lassen. Besonders bei den bildhaft geschilderten Szenerien im mittelalterlichen Zons läuft einem dann und wann ein eiskalter Schauer über den Rücken, was aber gut auszuhalten ist und zur erzählten Geschichte passt.
Ich mag den Erzählstil der Autorin, der einen nicht nur thematisch zu fesseln weiß, sondern auch immer geschickt auf falsche Fährten führt und Verdächtige präsentiert, letztendlich aber „das Böse“ im Verborgenen agiert und erst am Schluss nachvollziehbar enttarnt wird. So muss ein Thriller sein!
Fazit: Egal ob vor 500 Jahren oder jetzt in Zons, die Handlung hat es in sich, fesselt von der ersten Seite an und ist unvorhersehbar bis zum Schluss, daher volle Punktzahl und gern mehr davon!
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Lisa Regan: Das Grab ihrer Mutter

Bookouture

Detective Josie Quinn 3
Gerade noch hatte Josie Quinn in „Das Mädchen ohne Namen“ durch einen mutigen Sprung ins Flusswasser einem Säugling das Leben gerettet, bereichert dieser kleine Kerl namens Harris mittlerweile ihr Leben, denn wenn seine Mutter Misty mal jemanden zum Babysitten braucht, springt Josie gerne ein. Kaum hatte sie Harris seiner Mutter übergeben, muss sie auch schon wieder in den Einsatz:
Im Wald hinter der Wohnwagensiedlung Moss Gardens finden zwei Jungen beim Spielen menschliche Überreste.
Schon bei der Fahrt zur Fundstelle bekommt Detective Quinn Bauchschmerzen, denn sie kennt die Siedlung gut, ist sie doch dort aufgewachsen und der Wald, wo man die Überreste fand, war ihre Zuflucht, wenn es mal wieder zuhause unerträglich wurde. Ihre Kindheit war alles andere als glücklich, denn ihre Mutter schikanierte sie, wo sie nur konnte, was nach dem Tod ihres geliebten Vaters noch um einiges schlimmer wurde….
Bei der genauen Untersuchung der Überreste wird deutlich, dass die Knochen ca. 30 – 40 Jahre im Wald verborgen lagen. Sie gehören zu einem Mädchen im Teenageralter, das einen seltenen Zahnbefund aufweist. Durch diese Besonderheit kann sie identifiziert werden und ihr Name lautet Belinda Rose.
Als Josie diesen Namen hört, fühlt sie sich in ihre unschöne Kindheit zurückversetzt, denn der Name ihrer Mutter lautet ebenfalls Belinda Rose! Aber eins weis Josie ganz genau, ihre bösartige Mutter ist nicht schon seit über 30 Jahren tot, sie lebt noch irgendwo da draußen…
In zeitlichen Rückblicken wird Josies traumatische Kindheit erzählt.  Diese Informationen fügen sich gut in die aktuellen Geschehnisse ein und dienen dem besseren Verständnis der Gesamthandlung.
Je weiter im Leben der toten Belinda Rose recherchiert wird, um so deutlicher wird der Bezug zu Josies Leben, so dass diese sich gezwungen sieht, sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu machen und sich ihren Dämonen von damals zu stellen….
Seit dem ersten Buch „Die verlorenen Mädchen“ bin ich Fan der Reihe. Lisa Regan fängt ihre Leserschaft schon auf der ersten Seite ein mit ihrem fesselnden Erzählstil. Die Szenerien werden bildhaft geschildert, so dass einem schon mal die Nackenhaare hochstehen. Man findet sich im Geschehen gut zurecht, auch wenn man die Vorgeschichte nicht kennt (was ich aber nur empfehlen kann, denn es lohnt sich auf jeden Fall diese spannungsgeladene Thriller-Reihe von Beginn an zu lesen!).
Auch dieses Mal in „Das Grab ihrer Mutter“ geht es handlungsmäßig richtig hart zur Sache, Josies Leben ist wie eine Achterbahn der Gefühle und je weiter sich der Kriminalfall entwickelt, umso mehr „Unschönes“ kommt ans Tageslicht und führt zu einem netzartigen Gebilde aus „böser Energie“, das es zu entwirren und ganz besonders zu stoppen gilt. Ich freue mich schon auf den nächsten Thriller um Josie Quinn, der demnächst in Deutschland erscheint!
Fazit: Fesselt von der ersten Seite an, zieht einen sogartig ins Geschehen und ist ein gelungener spannungsgeladener Page-Turner, den man nicht verpassen sollte!
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Die purpurnen Flüsse – Staffel 3

Edel Motion VÖ 13.05.22

Es ist wieder soweit, für Thriller-Fans mit starken Nerven ist nun „Die purpurnen Flüsse – Staffel 3“ erschienen! Die Verfilmungen basieren auf den Buchvorlagen des französischen Bestsellerautors Jean-Christophe Grangé, der die beiden Ermittler Pierre Niémans (Olivier Marchal) und Camille Delaunay (Erika Sainte) quer durch ganz Frankreich schickt, wo er sie in bizarren, düsteren und auch recht lebensbedrohlichen Fällen ermitteln lässt:
Es geht nach Paris, wo ein perfider Mörder sein Unwesen treibt: Es werden zwei mit Pestviren verseuchte Leichen gefunden. Es kommen weitere ähnliche gelagerte Mordfälle hinzu und Niémans selbst gerät in große Gefahr, denn bei den Toten handelt es sich um ehemalige Kollegen, die alle an der Pest verstorben sind…
Nach einem Gebäudebrand werden die Leichen eines jungen Paares gefunden, deren Körper am Rücken zusammengenäht sind. Besonders auffällig ist auch der Schmuck den beide tragen: Bänder an den Handgelenken und Ketten mit Anhängern aus kleinen Hautstückchen des anderen! Dieser Schmuck führt die Ermittler bei ihrem nächsten Einsatz in einen besonderen Kulturkreis und zu einem in er Nähe stattfindenden heidnischen Festival…
Dann ist es Zeit für etwas Urlaub, den Camille am Meer verbringt. Dort wird sie in das spurlose Verschwinden einer jungen Frau verwickelt. Als sie Niémans am Telefon davon berichtet, ist er kurze Zeit später vor Ort, denn er kennt sich hier gut aus, da er in Kindheit und Jugend hier die Ferien verbrachte. Bald geraten die beiden Ermittler  in den Dunstkreis eines durchtriebenen Serienmörders, der seine Opfer nach der Reihenfolge der Sternzeichen tötet und ganz besonders Camille hat es ihm angetan…
In der vierten Episode bekommt Niémans einen merkwürdigen Anruf von einem Mitglied einer Bankräuber-Bande, die er einst ins Gefängnis gebracht hatte.  Gemeinsam mit Camille fährt er zur Haftanstalt, wo die Bande einsitzt. Dort herrscht eine anspannte Atmosphäre vor, denn nach und nach sind Mitglieder besagter Bande getötet worden, dem Glauben der Insassen nach, treibt Azrael, der Engel des Todes dort sein Unwesen…
Wie bereits erwähnt, ist diese Serie nichts für schwache Nerven. Auch etwas aufpassen muss man bei den, auf den ersten Blick nicht zu durchschauenden Kriminalfällen, denn oftmals müssen erst viele kleine Puzzleteilchen an die richtige Stelle gelegt werden, damit am Ende das Böse enttarnt werden kann. Genau das macht diese fesselnde Serie aus und gefällt mir gut, auch wenn der „Nervenkitzel“ sehr hoch angelegt ist. Gern weiter so!
Fazit: Daumen hoch für Staffel 3 der spannenden Reihe, deren „Nervenkitzel“ ebenfalls auf hohem Niveau angelegt ist!
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Anna Jansson: Leichenschilf

DAV

Die schwedische Autorin ist keine Unbekannte in Sachen Spannung, hat sie doch die erfolgreiche Krimi-Reihe„Maria Wern, Kripo Gotland“ geschrieben, die ich zwar nicht gelesen habe, dafür aber die sehenswerten Verfilmungen alle kenne.
In „Leichenschilf“ schickt Anna Jansson einen neuen Ermittler „in den Ring“.
Er heißt Kristoffer Bark und er arbeitet bei der Polizei in Örebro, wo er sich mit „Cold-Case-Fällen beschäftigt.
Leider gehört auch zu den ungelösten Fällen das spurlose Verschwinden seiner Tochter Vera. Es sind bereits fünf Jahre vergangen seit sie ausgelassen ihren Junggesellinnenabschied feierte.  Zuletzt wurde sie beim Hinausrudern auf dem Hjälmaren-See gesehen, danach verliert sich ihre Spur. Doch Kristoffer Bark kann sich mit dem Verschwinden seiner Tochter nicht abfinden und immer wieder aufs Neue läuft er am Ufer des Hjälmaren lang…. Jahr um Jahr vergebens, doch dann findet er eine weibliche Leiche….
Nach einer nervenaufreibenden Wartezeit steht dann fest, dass es sich nicht um seine Tochter handelt, sondern eine junge Frau namens Camilla, die vor ca. zwei Jahren verschwand. Die Ähnlichkeit zwischen Camilla und Vera fällt Kristoffer Bark sofort auf. Es gibt auch noch weitere Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Frauen, weswegen für Bark feststeht, dass beide Fälle zusammengehören, was es zu beweisen gilt und er die Hoffnung nicht aufgibt, auch den Verbleib seiner Tochter endlich aufzuklären…
Die Lesung der ungekürzten Hörbuchversion haben Vanida Karun und Achim Buch übernommen, was stimmlich gut passt und durch ihre nuancierte Vortragsweise kann man der doch recht komplexen und verschachtelten Story gut folgen.
Allerdings waren es für meinen Geschmack einfach zu viele Mitwirkende, die sich hier im Geschehen tummeln. Sie haben zwar alle ihr Päckchen zu tragen, doch Sympathiepunkte konnte ich für keinen vergeben.
Die Gesamthandlung entwickelt sich langsam aus unterschiedlichen Puzzlesteinchen, so dass es teilweise etwas undurchsichtig wird. Es schwebt eine düstere, teils auch unheimliche Atmosphäre über der Szenerie. Obwohl die Autorin immer wieder Verdachtsmomente aufkommen lässt und mehrere Personen in den Fokus der Ermittler rücken, etwas mit dem Tod von Camilla zu tun zu haben, hatte ich doch recht bald eine Idee in welche Richtung die Lösung dieses Kriminalfalls geht und lag richtig, so das der „Twist“ am Schluss für mich keine Überraschung mehr war. Überbewerten möchte ich das aber nicht und da dies ein „Neustart“ ist, auch erst einmal abwarten, wie sich die Fortsetzung der Reihe entwickelt, zumal die Umsetzung der Hörbuchversion gelungen und hörenswert ist!
Fazit: Komplexe, wendungsreiche Story, die aber durch viele Mitwirkende etwas undurchsichtig wird. Die beiden gut gewählten Sprecher Vanida Karun und Achim Buch zeigen ihr Können, lassen schnell Atmosphäre aufkommen und lesen stimmlich nuanciert, so dass das Einordnen gut gelingt, weswegen die Hörbuchversion gelungen und hörenswert ist!
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Mike Landin: Rote Tränen

Von Mike Landin habe ich bereits den spannungsgeladenen Roman „Flucht“ vorgestellt, der mir sehr gut gefallen hat.
Nun habe ich „Rote Tränen“ gelesen. Von Beginn an schwebt über der ganzen Szenerie etwas Düsteres, obwohl es doch ein Neuanfang für die gesamte Familie Steiner werden sollte:
Kurz vor ihrem neuen Domizil im kleinen Örtchen Almbach in den Berchdesgadener Alpen, woher Erik und Eva Steiner stammen und ihre Jugend verbracht haben, kommt zu einem unschönen Zwischenfall mit einem alteingesessenen Unternehmer….
Nach dem unfreiwilligen Stopp bezieht die Familie ihr neues Zuhause. Der 18jährige Jacob und seine 13 Jahre alte Schwester Lena sind nicht sonderlich angetan von diesem Umzug, der aber wegen der Schwierigkeiten, in denen sich ihr Vater befand, wohl unumgänglich war…
Kurz nach ihrem Einzug lernen die Steiners ihre unmittelbaren Nachbarn kennen, es sind Klaus Kerber mit seiner Tochter Hannah, die in Jacobs Alter zu sein scheint. Nach einer kurzer „Schnupperphase“ kommen die beiden Jugendlichen gut miteinander aus und verbringen immer mehr Zeit miteinander.
Während alle Familienmitglieder versuchen sich einzugewöhnen, erreicht sie die Nachricht, dass ein junges Mädchen vermisst wird.  Sie ist nicht die erste, denn seit 20 Jahren verschwinden immer mal wieder junge Mädchen aus dem Ort und tauchen einige Zeit später völlig verstört wieder auf, bis auf das erste Opfer, von ihr fehlt bisher jede Spur. Der Polizei ist es bisher nicht gelungen, diesen Kriminalfall zu lösen…
Jacobs Mutter reagiert sehr emotional auf diese Information, will sich aber nicht weiter dazu äußern, was noch kurioser wird, als eine unbekannte Frau auf dem Hof auftaucht, mit der sie dann heftig in Streit gerät…
Jacob und Hannah tun sich zusammen und hinterfragen diesen Streit, denn Hannah kennt die unbekannte Frau gut, ist es doch ihre Mutter, die vor Jahren ohne erkennbaren Grund die Familie verließ. Bald steht fest, die beiden Frauen kennen sich aus der Zeit, als das erste Mädchen spurlos verschwand…
Ohne es zu ahnen, gerät Jacob dann in Lebensgefahr, scheint er doch beim Stochern in der Vergangenheit „das Böse“ aufgeschreckt zu haben…
Was für Geheimnisse in dem kleinen Alpen-Ort verborgen sind, welche menschlichen Abgründe sich hier im Verlauf auftun und wie/ob es mit dem offenen Kriminalfall weitergeht, werde ich hier nicht verraten, denn dazu liest sich dieses Buch einfach viel zu gut, ist spannend, fesselnd und wendungsreich. Und besonders denen, die meinen, das „Böse“ ist doch offensichtlich, dem sei gesagt: Abwarten und bis zur letzten Seite lesen, denn da ist erst die Geschichte auserzählt! Toll!
Der Erzähl-Stil des Autors hat etwas Sogartiges, einmal angefangen ist man schon mitten drin im Geschehen und kann sich der Handlung kaum entziehen, auch wenn dann und wann durch die anschaulich beschriebenen Szenerien, einem die Nackenhaare hochstehen!
Fazit: Ich kann hier nur meine Leseempfehlung aussprechen und hoffe, der Autor hat noch mehr so spannende und fesselnde Geschichten in petto, die ich dann gern wieder lesen würde!
 
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