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Karen Inge Nielsen: Niemand sieht dich

Piper

Im Februar dieses Jahres startete die „Grenzland-Reihe“ mit dem Titel „Niemand hört dich“, wo es in der Grenzregion Deutschland/Dänemark zu schrecklichen Morden kam. Da grenzüberschreitend ermittelt werden muss, werden der deutsche Kommissar Thomas Beckmann und der dänische Ermittler Mads Lindstrøm mit der Aufklärung der Morde betraut.
Was man zu lesen bekam, war recht heftig und auch detailliert geschildert, weswegen ich der Meinung war und bin, dass dieser Thriller nur für nervenstarke Leser geeignet ist.
So ganz anfreunden konnte ich mich mit der recht „krassen“ Thematik des Debüts nicht, wollte aber noch abwarten, wie sich der weitere Verlauf der Reihe entwickelt.
Nun ist mit „Niemand sieht dich“ der zweite Einsatz für Beckmann und Lindstrøm erschienen und ich war gespannt, was mich diesmal erwartet.
Die deutsch/dänische Grenzregion bildet auch diesmal die Kulisse. Kommissar Lindstrøm ist zu seinem Leidwesen wegen der vorherigen Ereignisse vom Dienst beurlaubt. Seine Schwester kommt zu Besuch und Mads Lindstrøm wird durch ihren Tatendrang, das Haus ihrer verstorbenen Eltern, in dem er immer noch lebt, wieder auf „Vordermann“ zu bringen, unter Druck gesetzt, was ihn stört. Außerdem kann er sich mit dem als Selbstmord eingestuften Tod seines Vaters nicht abfinden, weswegen es vermehrt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Geschwistern kommt.
Durch einen bizarren Mord an einer Pastorin wird er zurück in den aktiven Dienst gerufen. Die Ermittlungen laufen nur schleppend und die wenigen Verdachtsmomente lösen sich in Luft auf..
In Deutschland wird Kommissar Beckmann zu einer männlichen Leiche, die man im Moor entdeckt hat, gerufen. Die Identifizierung ist schwierig, denn Papiere hatte er nicht bei sich, nur in seiner Kleidung wird ein vergilbtes Foto gefunden, welches bald in Richtung Dänemark weist…
Im Verlauf entdecken die beiden Kommissare interessante Verbindungen zwischen den Fällen, sodass wieder länderübergreifend ermittelt wird…
Ich muss sagen, Thriller Nr. 2 dieser Reihe hat mir diesmal gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und spannend und recht schnell ist man in der Handlung gefangen, so fesselnd ist sie geschrieben. Zwar bekommen beide Kommissare nicht unbedingt Sympathiepunkte von mir, aber darum geht es ja hier auch nicht.
Besonders gut hat mir gefallen, wie sich die Todesfälle auf beiden Seiten der Grenze zu einem „Mordgeschehen“ zusammenfügen und dass die Autorin eine nachvollziehbare Erklärung gibt, was der Auslöser für die Morde war.
Zusammengefasst möchte ich sagen, dass Buch Nr. 2 der Reihe auf jeden Fall eine positive Entwicklung aufzeigt, weswegen ich hier vier von fünf möglichen Punkten vergebe und gespannt bin, wie es hier weitergeht.
Fazit: Lesenswerter, spannungsgeladener Thriller, der für fesselnde Unterhaltung sorgt!
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Karen Inge Nielsen: Niemand hört Dich

Piper Verlag

Das Grenzland zwischen Dänemark und Deutschland bildet die Landschaftskulisse dieser Thriller-Trilogie, die mit „Niemand hört Dich“ an den Start geht.
Die mir bisher unbekannte dänische Autorin kennt sich im Bereich „Pathologie“ gut aus, da sie dort als biomedizinische Laborwissenschaftlerin arbeitet. Dies spiegelt sich in ihrem Schreibstil wider, wo sie sehr anschaulich und präzise z. B. Verletzungen bei Todesopfern beschreibt oder erklärt, wie sie entstanden sein könnten…
Bereit das erste Kapitel des Buches, lässt einen schon mal die Nackenhaare hochstehen, denn die Szenerie handelt von einer wehrlosen Person, die sich in den Händen eines Peinigers befindet, der sein Opfer auf bestialische Weise quält…
Man braucht schon starke Nerven um diesen Thriller weiterzulesen, hier gibt es einen kleinen Einblick ins Geschehen:
Kommissar Thomas Beckmann wird an einen einsamen Küstenabschnitt der Flensburger Förde gerufen, da eine Spaziergängerin die Leiche eines jungen Mädchens entdeckt hat. Einige Zeit später wird die Tote als die seit ein paar Wochen vermisste elfjährige Dänin Caroline Hvidtfeldt identifiziert.
Die Obduktion bestätigt, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist. Nicht nur durch markante Verletzungen, die der Körper aufweist, muss in Sachen Mord ermittelt werden, sondern es gibt durch Parallelen zu einem ähnlich gelagerten Mord und bereits eine neue Vermisstenmeldung. Der dänische Kommissar Mads Lindstrøm wird ebenfalls mit den Ermittlungen betraut, denn es muss grenzübergreifend agiert werden.
Am Ende des Buches musste ich erst einmal tief durchatmen, denn nicht nur die Thematik (Morde an Kindern), ist schwer verdauliche Kost, sondern auch die sehr detailliert geschilderten Szenerien haben es in sich, wo eine Gänsehaut, die andere jagt. Ganz besonders heftig fand ich die Einblicke, wo die Opfer gequält werden, was ich als „Horrorszenario“ betiteln möchte. 
Wahrscheinlich lese ich zu viel Spannungsliteratur, aber die „Entlarvung“ des Bösen war für mich keine Überraschung. Recht früh hatte ich jemanden in Verdacht und lag auch richtig, was ich aber nicht als Minuspunkt bewerte. Aber warum diese schrecklichen Morde passiert sind bzw. was „das Böse“ umgetrieben hat, dazu gibt die Autorin keinerlei Erklärung, was schade ist, da kann man nur spekulieren, ob es im nächsten Buch dazu mehr Informationen gibt.
Alles in allem vergebe ich hier drei von fünf Punkten. Mir ist die ganze Thematik zu „krass“, weshalb ich hier auch nicht von einem „spannenden Thriller“ sprechen kann und möchte.
Da dieses aber erst der Beginn der Trilogie ist, möchte ich noch abwarten, was sich die Autorin noch hat einfallen lassen.
Fazit: Nur für nervenstarke Thriller-Fans geeignet!
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Sven Koch: Dünenwahn

DroemerKnaur

Seit dem ersten Buch dieser Krimi-Reihe, die 2013 mit dem TitelDünengrab“ begann, verfolge ich die „Abenteuer“ des vierköpfigen Ermittler-Teams des LKA  (Femke Folkmer, Ceylan Özer, Fred Berger und Tjark Wolf), das zum Einsatz kommt, wenn es um Schwerverbrechen im Norden und an der Küste Niedersachsens geht.
Der aktuelle und mittlerweile 8. Band mit dem TitelDünenwahnbeginnt mitten in einem Einsatz, wo Tjark und Ceylan aus einem Hubschrauber auf die aufgewühlte Nordsee blicken. Gleich sollen sie sich auf ein aus den Niederlanden kommendes Schiff abseilen, das auf dem Weg Richtung Litauen gerade vom Zoll gestoppt wurde, da man eine große Ladung Drogen darauf vermutet.
… kein einfaches Unterfangen bei schwerem Seegang und der Ungewissheit, ob die Drogen nicht auch noch zusätzlich von bewaffneten Personen begleitet werden.
… nachdem der Einsatz erfolgreich abgeschlossen wurde, steht fest, dass ein Teil der Ladung fehlt, wurden die Drogen ins Meer entsorgt?
Dies ist ein Handlungsstrang, ein weiterer führt rüber nach Dänemark, wo Tjarks Freundin und Kollegin Anne Madsen sich etwas von den nervenaufreibenden Ereignissen aus „Dünensturm“ erholt hat und wieder im Dienst ist. Sie ist auf der Suche nach dem „Sandmann“, einem Mehrfachmörder, dessen letztes Opfer gerade beigesetzt wurde. Bald verdichten sich die Hinweise, dass der „Sandmann“ auf einer mörderischen „Mission“ ist, die nach Deutschland führt…
Das Zusammenspiel der „Fantastic Four“, wie sich das Ermittler-Team auch gern nennt, wird erneut auf eine harte Probe gestellt, denn Tjarks Alleingänge sind ja schon legendär und sein impulsives Agieren sorgen mal wieder für reichlich Aufsehen!
Gleich zu Anfang wird man in eine Szenerie katapultiert, die für Spannung sorgt und so anschaulich geschildert wird, dass man den Nordseewind direkt spüren kann, weshalb ich auch den Erzählstil von Sven Koch so gern mag.
Mundart und verschmitzter Humor sind eingewoben und Action und Spannung komplettieren die Gesamthandlung, die allerdings an manchen Stellen etwas vorhersehbar ist, was aber den Unterhaltungswert dieses Krimis meiner Ansicht nach nicht schmälert.
Insgesamt habe mich wieder gut unterhalten gefühlt und hoffe, dass die Reihe noch lange weiter geht.
Fazit: Lesenswerter 8. Kriminalfall dieser Reihe, der mit Action und Spannung angereichert ist und durch Mundart und verschmitztem Humor verfeinert wird!
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Tina Frennstedt:  COLD CASE – Das letzte Bild

Lübbe

Genau wie die drei vorherigen „Cold-Case“-Kriminalromane der Autorin beruht auch „Das letzte Bild“ auf realen Ereignissen, welche sie zu diesem Buch inspiriert haben. Um welche Kriminalfälle es sich dabei handelt, erfährt man von ihr am Ende in der „Danksagung“.

Zum Inhalt des Buches:

Die schwedische Kommissarin Tess Hjalmarsson hat Urlaub, allerdings nicht ganz freiwillig. Wie es dazu gekommen ist, kann man im spannenden vorherigen Buch der Reihe mit dem Titel „Das gebrannte Kind“ nachlesen. Notgedrungen vertreibt sie sich ihre freie Zeit mit Spaziergängen und Wanderungen in der näheren Umgebung.
In diese Tristesse hinein, erreicht sie ein Anruf des dänischen Profilers Carsten Morris, mit dem Tess bereits einige Male zusammengearbeitet hat. Er bittet sie um ein persönliches Treffen in Dänemark, denn auf einer Internetplattform, die sich „murderpix“ nennt, sind Fotos von unbekannten jungen Frauen aufgetaucht. Eine Dänin konnte bereits als Mathilde B. identifiziert werden, die seit Jahren als spurlos verschwunden gilt.
Wegen eines neu online gestellten Fotos erfolgte der Anruf, der Tess nach Dänemark reisen lässt. Dort kann sie sich selbst davon überzeugen, dass dieses Foto zu einem 17 Jahre alten Cold-Case-Fall führt, der ihr sehr am Herzen liegt. Die Akte hatte sie über die Jahre immer mal wieder zur Hand genommen und darin gelesen, um doch noch vielleicht auf einen Hinweis zu stoßen, was mit Jenny R. passiert ist.
Die geposteten Fotos der beiden Frauen haben Gemeinsamkeiten, die nicht zu übersehen sind, weswegen Tess und das dänische Ermittler-Team sich auf Spurensuche machen….
Aus verschiedenen Zeitebenen und Sichtweisen setzt sich die Gesamthandlung zusammen. Durch den fesselnden Erzählstil fliegen die Seiten nur so dahin. Recht schnell schwebt über dem Geschehen – besonders durch die bildhaft geschilderten Szenerien – eine unheilvolle, nichts Gutes ahnende Atmosphäre.
Die dänischen und schwedischen Ermittler sind mir aus den vorherigen Büchern gut bekannt, weswegen mir das Eintauchen in die aktuelle Handlung gut gelang. Zwar kann man diesen Kriminalroman auch ohne Vorkenntnisse lesen, doch empfehlen kann ich diese spannende Cold-Case-Reihe von Anfang an.
Besonders gut fand ich, dass bei der komplizierten Suche nach dem „Bösen“ zwar immer mal wieder Verdächtige auftauchen, doch die Lösung des Ganzen sich erst ganz am Schluss dem Leser offenbart!
Alles in allem habe ich diesen spannenden Kriminalroman wieder gern gelesen. Durch das Wissen, dass hier reale Vorkommnisse mit eingewoben sind sowie den bildhaft geschilderten Szenerien, standen mir ein ums andere Mal die Nackenhaare hoch, weswegen ich die Fortsetzung der Reihe als gelungen einstufe und meine Leseempfehlung ausspreche.
Fazit: Gelungene, spannende Fortsetzung der Cold-Case-Reihe, die gern noch weiter fortgesetzt werden darf.
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Per Sjørndahl: Alsensund

Emons Verlag

Der seitenstarke Kriminalroman „Alsensund“ ist das Debüt des Autors und führt handlungsmäßig in die deutsch-dänische Grenzregion.
In diesem Gebiet werden in kurzem zeitlichen Abstand tote junge Frauen gefunden. Woran sie gestorben sind, lässt sich auf den ersten Blick nicht erkennen, aber die Obduktionsergebnisse lassen keinen Zweifel daran, dass in Sachen Mord ermittelt werden muss.
Ein deutsch-dänisches Ermittler-Team wird gebildet, welches sich aus Kommissarin Hanna Wiedmann und Kommissar Marven Sånbergen zusammensetzt.
Es kommt reichlich Arbeit auf die Ermittler zu, die bei ihren Recherchen auf ein altes Tagebuch stoßen. Über den Inhalt dieses Buches erfährt man peu à peu durch kleine, in die Gesamthandlung eingewobene Kapitel. Was man hier erfährt, lässt einem nichts Gutes erahnen.
Noch mehr über den Inhalt dieser komplexen Handlung möchte ich nicht verraten, dazu ist sie zu spannend und lesenswert!
Der Krimi liest sich gut und flüssig, die Szenerien sind bildhaft, weswegen man leicht ins Geschehen „eintauchen“ kann.
Die Thematik, die sich hier langsam entfaltet, ist schon „hard stuff“ und lässt einem die Nackenhaare hochstehen, als klar wird, welche kriminellen Machenschaften damit verbunden sind.
Die Hauptakteure sind gut gezeichnet und recht schnell hat man sie  direkt vor Augen. Allerdings konnte ich mich mit der Figur des Kommissar Marven Sånbergen stellenweise nicht ganz anfreunden, da er irgendwie ohne Nachzudenken (schon fast tollpatschig)  in so manch brenzlige Situation gerät/hineinläuft und dabei einige unschöne Blessuren abbekommt.
Etwas aufpassen muss man auch, da es reichlich Mitwirkende gibt, die man richtig einordnen muss, hier gibt der Autor aber gute Hilfestellung, sodass dies gut gelingt.
Ich muss gestehen, ich hatte so eine Ahnung, wer hinter den perfiden Morden steckt und lag tatsächlich richtig, obwohl der Autor hier geschickt falsche Fährten auslegt und ich letztendlich auch den Schluss-Akkord nicht vorhersehen konnte.
Alles in allem finde ich das Debüt gut gelungen und lesenswert. Durch den Cliffhanger, der hier noch präsentiert wird, hoffe ich, dass dies Buch erst der Anfang einer spannenden Krimi-Reihe ist.
Fazit: Spannendes, gelungenes und lesenswertes Krimi-Debüt, dem hoffentlich von weitere Bücher folgen werden!
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Jussi Adler-Olsen: Verraten

Der-Audio-Verlag

2021 erschien „Natriumchlorid“, der 9. Fall aus der Sonderdezernat-Q-Reihe. Schon damals bahnte sich an, was jetzt leider traurige Gewissheit ist:
Mit dem 10. Fall, der den Titel „Verraten“ trägt, endet leider die Krimi-Reihe um den dänischen Ermittler Carl Mørck und seinem Team.
Doch bis es so weit ist, kann man mehr als 19 Stunden Hörgenuss vom Feinsten genießen:
Seit Beginn der Reihe und zu meiner großen Freude hat auch diesmal der bekannte Schauspieler Wolfram Koch die ungekürzte Lesung übernommen. Durch seine wandelbare Stimme kann man die Mitwirkenden gut unterscheiden und ganz besonders die Hauptfiguren sofort heraushören, wenn sie die Szenerie betreten.
Zum Inhalt des Buches:
Für Carl Mørck gab es ja auch mal eine Zeit, bevor er der Leiter des Sonderdezernat Q wurde. Damals geriet er bei einer schwierigen Mordermittlung in eine Schießerei, bei der er schwer verletzt und sein Kollege getötet wurde.
Da der damalige Fall immer noch ungelöst ist, wird er von einem anderen Dezernat neu aufgerollt und Carl zu der Schießerei befragt. Dabei verwickelt er sich in Widersprüche und es kommt zu einer Hausdurchsuchung bei ihm. Auf dem Dachboden wird ein alter Koffer gefunden, den Carl bereits vergessen hatte, zumal er gar nicht ihm gehört…
Zu Beginn der aktuellen Handlung sitzt Carl Mørck im Gefängnis. Denn man glaubt ihm nicht, dass es nicht sein Koffer ist, bzw. dass er von den darin entdeckten Drogen und Geldscheinen nichts wusste.
Aus diesem Dilemma muss Carl irgendwie wieder herauskommen, was hinter Gittern kein einfaches Unterfangen ist, denn die dortigen Insassen mögen prinzipiell keine Polizisten, weswegen es auch nicht lange dauert und ein Attentat auf ihn verübt wird….
Das Team des Sonderdezernats kann kaum glauben, was mit ihrem Chef passiert ist und sie wollen ihn tatkräftig unterstützen, um seine Unschuld zu beweisen. Doch das wird ihnen verwehrt und sogar eine Kontaktsperre ausgesprochen. Man überhäuft sie mit alten Fällen, die dringlich aufgeklärt werden müssen.
Doch wer die Reihe kennt, der weiß, dieses Team findet sicherlich auf ihre ganz besondere Art und Weise einen Weg, um alle Hürden mit Bravour zu meistern!
Der Titel „Verraten“ ist gut gewählt und trifft den Inhalt auf den Punkt. Jussi Adler-Olsen ist es geschickt gelungen, Band 1 und 10 dieser Kult-Krimi-Reihe zu „verbinden“ und somit einen unvergessen bleibenden Abschiedsband zu schreiben, der spannend und unvorhersehbar ist. Auch der besondere Humor, der keinesfalls fehlen darf, ist durchgehend in die Handlung eingewoben und wird mir sicherlich noch lange fehlen, genau wie diese unverwechselbare Krimi-Reihe, die ich von Anfang an mit verfolgt und genossen habe.
Fazit: Durch Wolfram Kochs Vortragsweise haben sie Hauptfiguren dieser Kult-Krimi-Reihe eine eigene stimmliche Persönlichkeit bekommen. Man erkennt sie sofort, „wenn sie den Raum betreten“ und hat sie direkt vor Augen. Die Hörbuchfassung kann ich deshalb nur empfehlen und die Höchstpunktzahl vergeben!
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Kim Faber/Janni Pedersen: Mörderland

blanvalet

Fall Nr. 4 für Juncker und Kristiansen 
Das vierte Buch der dänischen Krimi-Reihe mit dem Titel Mörderland“ beginnt mit einem explosiven Kampfdrohnen-Angriff auf ein Kohlekraftwerk. Militante Klimaaktivisten bekennen sich recht schnell zu dem Anschlag. Dass mit ihnen nicht zu Spaßen ist, zeigt ein weiterer gezielter Angriff. Doch Dänemark kommt nicht zur Ruhe, denn die nächste Schlagzeile, die sich in allen Medien wie ein Lauffeuer verbreitet lautet: Sohn des Klima-Ministers ermordet aufgefunden!
Und hier kommt Kommissar Martin Junker von der Polizei in Kopenhagen ins Spiel. Ihm und seiner Kollegin Nabiha Khalid werden die Ermittlungen übertragen.
Signe Kristiansen arbeitet mittlerweile als Kommissarin in der Abteilung für Drogen- und Bandenkriminalität. Sie erhält einen Anruf, der sie aufhorchen lässt, denn ein ehemaliges Bandenmitglied, das wegen Drogenbesitz inhaftiert ist, hat offenbar Informationen zum Mord am Sohn des Klima-Ministers…
Diese Informationen haben es in sich und so gehört Signe bald wieder zum Team um Martin Junker… 
Das sind nur einige Puzzleteile, die in der Gesamthandlung vorkommen. Obwohl das Buch mit einen Knall beginnt, begleitet man die Ermittlungen nicht vorrangig, sondern die Autoren nehmen ihre Leserschaft mit von einer Szenerie zur nächsten, so dass man anfangs noch nicht erahnen kann, was hier für kriminelle Energie zutage tritt. Die Spannung baut sich langsam, aber stetig auf und ganz besonders als es für die Ermittler „persönlich“ wird, kann man sie regelrecht spüren.
Ich mag den Erzählstil des Autoren-Duos und auch dass es seit Beginn der Serie, wohl dosiert, Einblicke ins Privatleben der Ermittler gibt, denn daran kann man gut erkennen, wie sich die Figuren weiter entwickelt haben.
Genau wie beim Vorgänger „Todland“ kann ich nur sagen, dass mir der Krimi diesmal wieder sehr gut gefallen hat. Die behandelten Themen sind am Puls der Zeit und das ist eins der Dinge, die diese spannende, lesenswerte Krimi-Reihe ausmacht! Die Hauptfiguren mit ihren Ecken und Kanten möchte ich nicht mehr missen, weswegen ich auf eine weitere Fortsetzung hoffe!
Fazit: Spannungsgeladener Page-Turner, der thematisch am Puls der Zeit ist und den man nicht verpassen sollte!
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Sven Koch: Dünensturm

DroemerKnaur Verlag

2019 erschien der vorerst letzte Thriller aus der Reihe mit dem Titel „Dünenblut“. Kommissar Tjark Wolf von den „Fantastic Four“ – wie sich die vier Mitglieder der Sondereinheit des LKA Femke Folkmer, Ceylan Özer, Fred Berger und Tjark Wolf auch insgeheim nennen – war in eine nervenaufreibende Handlung hineingeschlittert.
Er geriet durch die dänische Ermittlerin Anne Madsen, die im Fall des „Runenkillers“ ermittelte, sozusagen „zwischen die Fronten“, zumal Anne und Tjark sich auch zwischenmenschlich näher kamen. Allerdings hatte dies dann im Verlauf der Handlung für beide schwerwiegende Konsequenzen und Tjark sah sich letztendlich gezwungen, den Dienst beim LKA zu quittieren.
Fast vier Jahre mussten die Fans der Reihe – wie ich – hoffen und bangen, dass Sven Koch die Reihe fortführt.
Zu meiner großen Freude gibt es nun Nachschub in Sachen Spannung, denn das 7. Buch der Reihe mit dem Titel „Dünensturm“ ist erschienen:
Tjark Wolf hält sich in seinem Ferienhaus in Dänemark auf und vertreibt sich seine Zeit am Nordseestrand mit Malen und grübelt darüber nach, wie es beruflich in seinem Leben weitergehen soll. In diese etwas trübe Stimmung hinein tauchen bei ihm überraschend Femke Folkmer und Ceylan Özer auf. Sie brauchen seine Hilfe und überreden ihn zum LKA zurückzukommen. Und das hat folgenden Grund:
In Deutschland wurde Shirin Attaman entführt. Sie ist die Tochter von Vural Attaman, einem flüchtigen Schwerverbrecher, der nach einem missglückten Raubüberfall untergetaucht ist. Offenbar wollen Shirins Entführer Vural so aus seinem Versteck locken, doch der taucht nicht auf!
Und hier kommt Tjark Wolf ins Spiel, denn wenn jemand weiß wie Vural Attaman tickt und wo er sich verstecken könnte, dann ist er es. Die beiden kennen sich schon seit Kindertagen und haben bereits den einen oder anderen Kampf gegeneinander ausgetragen.
Nun, ob Tjark tatsächlich den untergetauchten Verbrecher aufstöbern und Shirin Attaman aus den Fängen der Entführer befreien kann, bleibt hier natürlich unerzählt!
Nach so langer Zeit war mir die gesamte Rahmenhandlung nicht mehr ganz präsent, doch da hat Sven Koch für seine Leser gut vorgesorgt. Geschickt hat er alle wichtigen Informationen ins aktuelle Geschehen einfließen lassen, sodass man sich gut in der Handlung zurechtfindet und dem Geschehen problemlos folgen kann.
Ganz besonders die actionreichen Szenen in Richtung Showdown sind so anschaulich geschildert, dass man den rauen Wind der Nordsee spüren kann.
Tjark Wolf ist hier wieder ganz in seinem Element und zeigt, dass er als „lonely Wolf“ am liebsten agiert, allerdings auch im Verlauf einige Blessuren abbekommt.
Als Fan der Reihe kommt man an diesem Thriller nicht vorbei! Auch wenn mir noch etwas von der Spannung der vorherigen Bücher fehlt, habe ich mich gut unterhalten gefühlt.
Die in die Gesamthandlung eingestreuten Ereignisse in Dänemark, wo Anne Madsen in einem aktuellen Mordfall ermittelt, sehe ich als Cliffhanger (!?), der in einem neuen „Dünenkrimi“ seine Fortsetzung findet und auf den ich mich schon freue.
Fazit:  Tjark Wolf Fans kommen hier ganz sicher auf ihre Kosten, denn seine Alleingänge sind ja schon legendär, sodass man hier gut unterhalten wird. So darf es gern weitergehen!
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Lone Theils: 87 Sekunden

SagaEgmont

Ich kenne von der dänischen Autorin  die sehr spannenden Kriminalromane mit der Journalistin Nora Sand, die zuletzt in „Falsche Gesichter“ ihrem kriminalistischen Spürsinn nachging.
Nun schickt Lone Theils erstmals Kriminalkommissar Georg Guldmann in Kopenhagen mit seinem Team auf Mördersuche:
Vom Besatzungsmitglied eines Sightseeing-Schiffs, das gerade zu einer Kanal-Tour abgelegt hatte, wird die Leiche einer jungen Frau im Wasser treibend, entdeckt. Nachdem sie identifiziert ist, muss Kommissar Guldmann nicht nur ihren Angehörigen die Todesnachricht überbringen, sondern auch darüber informieren, dass man sie ermordet hat.
Die Ermittlungen führen anfangs in die Welt der gehobenen Gastronomie, wo die junge Frau eine Ausbildung zur Köchin absolvierte. Die eine oder andere Person in ihrem beruflichen Umfeld rückt in den Fokus der Ermittler.
Bei den weiteren Recherchen wird auf einem Überwachungsvideo jemand mit einer besonderen Kopfbedeckung entdeckt, den die Ermittler gern als Zeugen befragen würden, doch selbst nach einem Aufruf in den Medien, meldet sich die Person nicht...
Die Ermittlungen werden ausgeweitet und führen sogar in die höheren Kreise der Gesellschaft, wo Fingerspitzengefühl bei den Befragungen angesagt ist..
… und dann wird die nächste Frauenleiche entdeckt…
Ich habe „87 Sekunden“ in der Hörbuch-Version genossen. Der Sprecher Omid-Paul Eftekhari war mir bis dato unbekannt. Er hat eine sehr angenehme Stimme, die er sehr gut modulieren kann, so das man die Mitwirkenden unterscheiden bzw. wiederzuerkennen kann. Recht schnell gelingt es ihm durch seine Vortragsweise beim Zuhörer das „Kopfkino“ zu starten, so dass man hier von fesselndem Hörgenuss sprechen kann!
Die Autorin hat einen flüssigen, bildhaften Erzählstil, so dass man die Szenerien gut vor Augen hat und schnell im Geschehen „gefangen“ ist.  Auch wenn die Handlung eher seicht beginnt, sollte man sich davon nicht täuschen lassen, denn ganz besonders im letzten Drittel nimmt die Handlung an Fahrt auf und punktet mit einem unvorhersehbaren Schlussakkord, was mir sehr gut gefallen hat.
Erfrischend fand ich auch, dass die Autorin hier keinen psychisch angeschlagenen, sondern den fachlich kompetenten, sympathischen Kommissar Georg Guldmann „in den Ring schickt!
Alles in allem, kann ich sagen, der Hörbuch-Lesung durch Omid-Paul Eftekhari hätte ich gern noch weiter gelauscht, denn die Zeit ist nur so dahingeflogen, was natürlich auch daran liegt, dass es Lone Theils mal wieder gelungen ist, einen spannenden Kriminalroman zu schreiben.
Hier passt alles wunderbar zusammen, weswegen ich die volle Punktzahl vergebe und mir einen weiteren Einsatz mit Kommissar Guldmann und seinem Team wünschen würde!
Fazit: Der Sprecher ist eine gute Wahl, schafft er doch stimmlich die passende Atmosphäre zu dieser spannenden Buchvorlage, so dass sich beides zu einem Hörgenuss zusammenfügt! Bitte mehr davon!
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Erwartung – Der Marco-Effekt

Etwas in meinen Unterlagen musste ich schon blättern, bis ich auf meine Rezension des im September 2013 erschienenen Hörbuchs „Erwartung“ des gleichnamigen Thrillers von Jussi-Adler-Olsen gestoßen bin. Mein Fazit damals lautete wie folgt:
Spezieller Humor (besonders die Dialoge zwischen Kommissar Carl Mørck und seinem Mitarbeiter Assad), fesselnde Spannung und bildhafte Sprache verschmelzen zu einem ganz besonderen Thriller, den man sich nicht entgehen lassen sollte!
Die jetzt erfolgte zweistündige Verfilmung Erwartung – Der Marco Effekt –ist der fünfte Fall für den dänischen Kommissar Carl Mørck und das Sonderdezernat Q.
Die Fans der Reihe müssen sich allerdings etwas umorientieren, denn das gesamte bekannte Darsteller-Ensemble hat gewechselt: War Nikolaj Lie Kaas zuvor in die Rolle des Carl Mørck geschlüpft, hat diesen Part nun Ulrich Thomsen übernommen…
Bei einer Kontrolle im Zug greift man einen Jugendlichen aus dem Roma-Milieu auf. Da er keine Angaben zu seiner Identität macht, wird er durchsucht und man findet bei ihm die Ausweispapiere des seit Jahren als vermisst geltenden William Stark…
Ein neuer Fall bzw. ein alter Fall für das Sonderdezernat Q, denn William Stark arbeitete für das Ministerium und man hatte ihn nach Kamerun geschickt um dort Vorwürfen nachzugehen, ob eine angesehene und großzügig unterstützte Wohltätigkeitsorganisation in dubiose Geldgeschäfte verwickelt ist. Von dort kam er zwar nach Dänemark zurück, aber dann verliert sich seine Spur…
Wie allerdings der Junge, der nach einer intensiven Befragung durch Carl Mørck endlich seinen Namen mit Marco preisgibt, zu den Papieren von William Stark gekommen ist, dazu schweigt er beharrlich, weswegen nun das Sonderdezernat Q gefragt ist, um die fehlenden Puzzlesteinchen zusammenzusetzen…
Mal abgesehen davon, dass man sich erst einmal mit der Neubesetzung arrangieren muss (ganz besonders Carls ständiges Kaugummikauen nervt!), ist die Verfilmung ganz unterhaltsam.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, zum besseren Verständnis der Gesamthandlung, mehr über die schwierigen Lebensumstände von Marco zu erfahren, als den psychischen Zustand von Carl Mørck hervorzuheben. Die „Figur Carl Mørck“ ist bereits seit Beginn der Buchreihe und auch schon in den vorherigen Filmen „grummelig“und psychisch angeschlagen und kein einfacher Mensch, das hätte man schauspielerisch ohne viele Worte darstellen können. Auch fehlte mir hier der ganz spezielle Humor zwischen Carl und seinem Team, was schade ist, denn dies ist ein wichtiger Part der Thriller-Reihe und war bisher in die vorherigen Verfilmungen gut eingewoben, daher vergebe ich hier insgesamt drei von fünf möglichen Punkten.
Fazit: Unterhaltsame Thriller-Verfilmung, die aber inhaltlich an die komplexe Buchvorlage nicht heranreicht!
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