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Tina Frennstedt:  COLD CASE – Das letzte Bild

Lübbe

Genau wie die drei vorherigen „Cold-Case“-Kriminalromane der Autorin beruht auch „Das letzte Bild“ auf realen Ereignissen, welche sie zu diesem Buch inspiriert haben. Um welche Kriminalfälle es sich dabei handelt, erfährt man von ihr am Ende in der „Danksagung“.

Zum Inhalt des Buches:

Die schwedische Kommissarin Tess Hjalmarsson hat Urlaub, allerdings nicht ganz freiwillig. Wie es dazu gekommen ist, kann man im spannenden vorherigen Buch der Reihe mit dem Titel „Das gebrannte Kind“ nachlesen. Notgedrungen vertreibt sie sich ihre freie Zeit mit Spaziergängen und Wanderungen in der näheren Umgebung.
In diese Tristesse hinein, erreicht sie ein Anruf des dänischen Profilers Carsten Morris, mit dem Tess bereits einige Male zusammengearbeitet hat. Er bittet sie um ein persönliches Treffen in Dänemark, denn auf einer Internetplattform, die sich „murderpix“ nennt, sind Fotos von unbekannten jungen Frauen aufgetaucht. Eine Dänin konnte bereits als Mathilde B. identifiziert werden, die seit Jahren als spurlos verschwunden gilt.
Wegen eines neu online gestellten Fotos erfolgte der Anruf, der Tess nach Dänemark reisen lässt. Dort kann sie sich selbst davon überzeugen, dass dieses Foto zu einem 17 Jahre alten Cold-Case-Fall führt, der ihr sehr am Herzen liegt. Die Akte hatte sie über die Jahre immer mal wieder zur Hand genommen und darin gelesen, um doch noch vielleicht auf einen Hinweis zu stoßen, was mit Jenny R. passiert ist.
Die geposteten Fotos der beiden Frauen haben Gemeinsamkeiten, die nicht zu übersehen sind, weswegen Tess und das dänische Ermittler-Team sich auf Spurensuche machen….
Aus verschiedenen Zeitebenen und Sichtweisen setzt sich die Gesamthandlung zusammen. Durch den fesselnden Erzählstil fliegen die Seiten nur so dahin. Recht schnell schwebt über dem Geschehen – besonders durch die bildhaft geschilderten Szenerien – eine unheilvolle, nichts Gutes ahnende Atmosphäre.
Die dänischen und schwedischen Ermittler sind mir aus den vorherigen Büchern gut bekannt, weswegen mir das Eintauchen in die aktuelle Handlung gut gelang. Zwar kann man diesen Kriminalroman auch ohne Vorkenntnisse lesen, doch empfehlen kann ich diese spannende Cold-Case-Reihe von Anfang an.
Besonders gut fand ich, dass bei der komplizierten Suche nach dem „Bösen“ zwar immer mal wieder Verdächtige auftauchen, doch die Lösung des Ganzen sich erst ganz am Schluss dem Leser offenbart!
Alles in allem habe ich diesen spannenden Kriminalroman wieder gern gelesen. Durch das Wissen, dass hier reale Vorkommnisse mit eingewoben sind sowie den bildhaft geschilderten Szenerien, standen mir ein ums andere Mal die Nackenhaare hoch, weswegen ich die Fortsetzung der Reihe als gelungen einstufe und meine Leseempfehlung ausspreche.
Fazit: Gelungene, spannende Fortsetzung der Cold-Case-Reihe, die gern noch weiter fortgesetzt werden darf.
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Per Sjørndahl: Alsensund

Emons Verlag

Der seitenstarke Kriminalroman „Alsensund“ ist das Debüt des Autors und führt handlungsmäßig in die deutsch-dänische Grenzregion.
In diesem Gebiet werden in kurzem zeitlichen Abstand tote junge Frauen gefunden. Woran sie gestorben sind, lässt sich auf den ersten Blick nicht erkennen, aber die Obduktionsergebnisse lassen keinen Zweifel daran, dass in Sachen Mord ermittelt werden muss.
Ein deutsch-dänisches Ermittler-Team wird gebildet, welches sich aus Kommissarin Hanna Wiedmann und Kommissar Marven Sånbergen zusammensetzt.
Es kommt reichlich Arbeit auf die Ermittler zu, die bei ihren Recherchen auf ein altes Tagebuch stoßen. Über den Inhalt dieses Buches erfährt man peu à peu durch kleine, in die Gesamthandlung eingewobene Kapitel. Was man hier erfährt, lässt einem nichts Gutes erahnen.
Noch mehr über den Inhalt dieser komplexen Handlung möchte ich nicht verraten, dazu ist sie zu spannend und lesenswert!
Der Krimi liest sich gut und flüssig, die Szenerien sind bildhaft, weswegen man leicht ins Geschehen „eintauchen“ kann.
Die Thematik, die sich hier langsam entfaltet, ist schon „hard stuff“ und lässt einem die Nackenhaare hochstehen, als klar wird, welche kriminellen Machenschaften damit verbunden sind.
Die Hauptakteure sind gut gezeichnet und recht schnell hat man sie  direkt vor Augen. Allerdings konnte ich mich mit der Figur des Kommissar Marven Sånbergen stellenweise nicht ganz anfreunden, da er irgendwie ohne Nachzudenken (schon fast tollpatschig)  in so manch brenzlige Situation gerät/hineinläuft und dabei einige unschöne Blessuren abbekommt.
Etwas aufpassen muss man auch, da es reichlich Mitwirkende gibt, die man richtig einordnen muss, hier gibt der Autor aber gute Hilfestellung, sodass dies gut gelingt.
Ich muss gestehen, ich hatte so eine Ahnung, wer hinter den perfiden Morden steckt und lag tatsächlich richtig, obwohl der Autor hier geschickt falsche Fährten auslegt und ich letztendlich auch den Schluss-Akkord nicht vorhersehen konnte.
Alles in allem finde ich das Debüt gut gelungen und lesenswert. Durch den Cliffhanger, der hier noch präsentiert wird, hoffe ich, dass dies Buch erst der Anfang einer spannenden Krimi-Reihe ist.
Fazit: Spannendes, gelungenes und lesenswertes Krimi-Debüt, dem hoffentlich von weitere Bücher folgen werden!
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Jussi Adler-Olsen: Verraten

Der-Audio-Verlag

2021 erschien „Natriumchlorid“, der 9. Fall aus der Sonderdezernat-Q-Reihe. Schon damals bahnte sich an, was jetzt leider traurige Gewissheit ist:
Mit dem 10. Fall, der den Titel „Verraten“ trägt, endet leider die Krimi-Reihe um den dänischen Ermittler Carl Mørck und seinem Team.
Doch bis es so weit ist, kann man mehr als 19 Stunden Hörgenuss vom Feinsten genießen:
Seit Beginn der Reihe und zu meiner großen Freude hat auch diesmal der bekannte Schauspieler Wolfram Koch die ungekürzte Lesung übernommen. Durch seine wandelbare Stimme kann man die Mitwirkenden gut unterscheiden und ganz besonders die Hauptfiguren sofort heraushören, wenn sie die Szenerie betreten.
Zum Inhalt des Buches:
Für Carl Mørck gab es ja auch mal eine Zeit, bevor er der Leiter des Sonderdezernat Q wurde. Damals geriet er bei einer schwierigen Mordermittlung in eine Schießerei, bei der er schwer verletzt und sein Kollege getötet wurde.
Da der damalige Fall immer noch ungelöst ist, wird er von einem anderen Dezernat neu aufgerollt und Carl zu der Schießerei befragt. Dabei verwickelt er sich in Widersprüche und es kommt zu einer Hausdurchsuchung bei ihm. Auf dem Dachboden wird ein alter Koffer gefunden, den Carl bereits vergessen hatte, zumal er gar nicht ihm gehört…
Zu Beginn der aktuellen Handlung sitzt Carl Mørck im Gefängnis. Denn man glaubt ihm nicht, dass es nicht sein Koffer ist, bzw. dass er von den darin entdeckten Drogen und Geldscheinen nichts wusste.
Aus diesem Dilemma muss Carl irgendwie wieder herauskommen, was hinter Gittern kein einfaches Unterfangen ist, denn die dortigen Insassen mögen prinzipiell keine Polizisten, weswegen es auch nicht lange dauert und ein Attentat auf ihn verübt wird….
Das Team des Sonderdezernats kann kaum glauben, was mit ihrem Chef passiert ist und sie wollen ihn tatkräftig unterstützen, um seine Unschuld zu beweisen. Doch das wird ihnen verwehrt und sogar eine Kontaktsperre ausgesprochen. Man überhäuft sie mit alten Fällen, die dringlich aufgeklärt werden müssen.
Doch wer die Reihe kennt, der weiß, dieses Team findet sicherlich auf ihre ganz besondere Art und Weise einen Weg, um alle Hürden mit Bravour zu meistern!
Der Titel „Verraten“ ist gut gewählt und trifft den Inhalt auf den Punkt. Jussi Adler-Olsen ist es geschickt gelungen, Band 1 und 10 dieser Kult-Krimi-Reihe zu „verbinden“ und somit einen unvergessen bleibenden Abschiedsband zu schreiben, der spannend und unvorhersehbar ist. Auch der besondere Humor, der keinesfalls fehlen darf, ist durchgehend in die Handlung eingewoben und wird mir sicherlich noch lange fehlen, genau wie diese unverwechselbare Krimi-Reihe, die ich von Anfang an mit verfolgt und genossen habe.
Fazit: Durch Wolfram Kochs Vortragsweise haben sie Hauptfiguren dieser Kult-Krimi-Reihe eine eigene stimmliche Persönlichkeit bekommen. Man erkennt sie sofort, „wenn sie den Raum betreten“ und hat sie direkt vor Augen. Die Hörbuchfassung kann ich deshalb nur empfehlen und die Höchstpunktzahl vergeben!
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Kim Faber/Janni Pedersen: Mörderland

blanvalet

Fall Nr. 4 für Juncker und Kristiansen 
Das vierte Buch der dänischen Krimi-Reihe mit dem Titel Mörderland“ beginnt mit einem explosiven Kampfdrohnen-Angriff auf ein Kohlekraftwerk. Militante Klimaaktivisten bekennen sich recht schnell zu dem Anschlag. Dass mit ihnen nicht zu Spaßen ist, zeigt ein weiterer gezielter Angriff. Doch Dänemark kommt nicht zur Ruhe, denn die nächste Schlagzeile, die sich in allen Medien wie ein Lauffeuer verbreitet lautet: Sohn des Klima-Ministers ermordet aufgefunden!
Und hier kommt Kommissar Martin Junker von der Polizei in Kopenhagen ins Spiel. Ihm und seiner Kollegin Nabiha Khalid werden die Ermittlungen übertragen.
Signe Kristiansen arbeitet mittlerweile als Kommissarin in der Abteilung für Drogen- und Bandenkriminalität. Sie erhält einen Anruf, der sie aufhorchen lässt, denn ein ehemaliges Bandenmitglied, das wegen Drogenbesitz inhaftiert ist, hat offenbar Informationen zum Mord am Sohn des Klima-Ministers…
Diese Informationen haben es in sich und so gehört Signe bald wieder zum Team um Martin Junker… 
Das sind nur einige Puzzleteile, die in der Gesamthandlung vorkommen. Obwohl das Buch mit einen Knall beginnt, begleitet man die Ermittlungen nicht vorrangig, sondern die Autoren nehmen ihre Leserschaft mit von einer Szenerie zur nächsten, so dass man anfangs noch nicht erahnen kann, was hier für kriminelle Energie zutage tritt. Die Spannung baut sich langsam, aber stetig auf und ganz besonders als es für die Ermittler „persönlich“ wird, kann man sie regelrecht spüren.
Ich mag den Erzählstil des Autoren-Duos und auch dass es seit Beginn der Serie, wohl dosiert, Einblicke ins Privatleben der Ermittler gibt, denn daran kann man gut erkennen, wie sich die Figuren weiter entwickelt haben.
Genau wie beim Vorgänger „Todland“ kann ich nur sagen, dass mir der Krimi diesmal wieder sehr gut gefallen hat. Die behandelten Themen sind am Puls der Zeit und das ist eins der Dinge, die diese spannende, lesenswerte Krimi-Reihe ausmacht! Die Hauptfiguren mit ihren Ecken und Kanten möchte ich nicht mehr missen, weswegen ich auf eine weitere Fortsetzung hoffe!
Fazit: Spannungsgeladener Page-Turner, der thematisch am Puls der Zeit ist und den man nicht verpassen sollte!
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Sven Koch: Dünensturm

DroemerKnaur Verlag

2019 erschien der vorerst letzte Thriller aus der Reihe mit dem Titel „Dünenblut“. Kommissar Tjark Wolf von den „Fantastic Four“ – wie sich die vier Mitglieder der Sondereinheit des LKA Femke Folkmer, Ceylan Özer, Fred Berger und Tjark Wolf auch insgeheim nennen – war in eine nervenaufreibende Handlung hineingeschlittert.
Er geriet durch die dänische Ermittlerin Anne Madsen, die im Fall des „Runenkillers“ ermittelte, sozusagen „zwischen die Fronten“, zumal Anne und Tjark sich auch zwischenmenschlich näher kamen. Allerdings hatte dies dann im Verlauf der Handlung für beide schwerwiegende Konsequenzen und Tjark sah sich letztendlich gezwungen, den Dienst beim LKA zu quittieren.
Fast vier Jahre mussten die Fans der Reihe – wie ich – hoffen und bangen, dass Sven Koch die Reihe fortführt.
Zu meiner großen Freude gibt es nun Nachschub in Sachen Spannung, denn das 7. Buch der Reihe mit dem Titel „Dünensturm“ ist erschienen:
Tjark Wolf hält sich in seinem Ferienhaus in Dänemark auf und vertreibt sich seine Zeit am Nordseestrand mit Malen und grübelt darüber nach, wie es beruflich in seinem Leben weitergehen soll. In diese etwas trübe Stimmung hinein tauchen bei ihm überraschend Femke Folkmer und Ceylan Özer auf. Sie brauchen seine Hilfe und überreden ihn zum LKA zurückzukommen. Und das hat folgenden Grund:
In Deutschland wurde Shirin Attaman entführt. Sie ist die Tochter von Vural Attaman, einem flüchtigen Schwerverbrecher, der nach einem missglückten Raubüberfall untergetaucht ist. Offenbar wollen Shirins Entführer Vural so aus seinem Versteck locken, doch der taucht nicht auf!
Und hier kommt Tjark Wolf ins Spiel, denn wenn jemand weiß wie Vural Attaman tickt und wo er sich verstecken könnte, dann ist er es. Die beiden kennen sich schon seit Kindertagen und haben bereits den einen oder anderen Kampf gegeneinander ausgetragen.
Nun, ob Tjark tatsächlich den untergetauchten Verbrecher aufstöbern und Shirin Attaman aus den Fängen der Entführer befreien kann, bleibt hier natürlich unerzählt!
Nach so langer Zeit war mir die gesamte Rahmenhandlung nicht mehr ganz präsent, doch da hat Sven Koch für seine Leser gut vorgesorgt. Geschickt hat er alle wichtigen Informationen ins aktuelle Geschehen einfließen lassen, sodass man sich gut in der Handlung zurechtfindet und dem Geschehen problemlos folgen kann.
Ganz besonders die actionreichen Szenen in Richtung Showdown sind so anschaulich geschildert, dass man den rauen Wind der Nordsee spüren kann.
Tjark Wolf ist hier wieder ganz in seinem Element und zeigt, dass er als „lonely Wolf“ am liebsten agiert, allerdings auch im Verlauf einige Blessuren abbekommt.
Als Fan der Reihe kommt man an diesem Thriller nicht vorbei! Auch wenn mir noch etwas von der Spannung der vorherigen Bücher fehlt, habe ich mich gut unterhalten gefühlt.
Die in die Gesamthandlung eingestreuten Ereignisse in Dänemark, wo Anne Madsen in einem aktuellen Mordfall ermittelt, sehe ich als Cliffhanger (!?), der in einem neuen „Dünenkrimi“ seine Fortsetzung findet und auf den ich mich schon freue.
Fazit:  Tjark Wolf Fans kommen hier ganz sicher auf ihre Kosten, denn seine Alleingänge sind ja schon legendär, sodass man hier gut unterhalten wird. So darf es gern weitergehen!
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Lone Theils: 87 Sekunden

SagaEgmont

Ich kenne von der dänischen Autorin  die sehr spannenden Kriminalromane mit der Journalistin Nora Sand, die zuletzt in „Falsche Gesichter“ ihrem kriminalistischen Spürsinn nachging.
Nun schickt Lone Theils erstmals Kriminalkommissar Georg Guldmann in Kopenhagen mit seinem Team auf Mördersuche:
Vom Besatzungsmitglied eines Sightseeing-Schiffs, das gerade zu einer Kanal-Tour abgelegt hatte, wird die Leiche einer jungen Frau im Wasser treibend, entdeckt. Nachdem sie identifiziert ist, muss Kommissar Guldmann nicht nur ihren Angehörigen die Todesnachricht überbringen, sondern auch darüber informieren, dass man sie ermordet hat.
Die Ermittlungen führen anfangs in die Welt der gehobenen Gastronomie, wo die junge Frau eine Ausbildung zur Köchin absolvierte. Die eine oder andere Person in ihrem beruflichen Umfeld rückt in den Fokus der Ermittler.
Bei den weiteren Recherchen wird auf einem Überwachungsvideo jemand mit einer besonderen Kopfbedeckung entdeckt, den die Ermittler gern als Zeugen befragen würden, doch selbst nach einem Aufruf in den Medien, meldet sich die Person nicht...
Die Ermittlungen werden ausgeweitet und führen sogar in die höheren Kreise der Gesellschaft, wo Fingerspitzengefühl bei den Befragungen angesagt ist..
… und dann wird die nächste Frauenleiche entdeckt…
Ich habe „87 Sekunden“ in der Hörbuch-Version genossen. Der Sprecher Omid-Paul Eftekhari war mir bis dato unbekannt. Er hat eine sehr angenehme Stimme, die er sehr gut modulieren kann, so das man die Mitwirkenden unterscheiden bzw. wiederzuerkennen kann. Recht schnell gelingt es ihm durch seine Vortragsweise beim Zuhörer das „Kopfkino“ zu starten, so dass man hier von fesselndem Hörgenuss sprechen kann!
Die Autorin hat einen flüssigen, bildhaften Erzählstil, so dass man die Szenerien gut vor Augen hat und schnell im Geschehen „gefangen“ ist.  Auch wenn die Handlung eher seicht beginnt, sollte man sich davon nicht täuschen lassen, denn ganz besonders im letzten Drittel nimmt die Handlung an Fahrt auf und punktet mit einem unvorhersehbaren Schlussakkord, was mir sehr gut gefallen hat.
Erfrischend fand ich auch, dass die Autorin hier keinen psychisch angeschlagenen, sondern den fachlich kompetenten, sympathischen Kommissar Georg Guldmann „in den Ring schickt!
Alles in allem, kann ich sagen, der Hörbuch-Lesung durch Omid-Paul Eftekhari hätte ich gern noch weiter gelauscht, denn die Zeit ist nur so dahingeflogen, was natürlich auch daran liegt, dass es Lone Theils mal wieder gelungen ist, einen spannenden Kriminalroman zu schreiben.
Hier passt alles wunderbar zusammen, weswegen ich die volle Punktzahl vergebe und mir einen weiteren Einsatz mit Kommissar Guldmann und seinem Team wünschen würde!
Fazit: Der Sprecher ist eine gute Wahl, schafft er doch stimmlich die passende Atmosphäre zu dieser spannenden Buchvorlage, so dass sich beides zu einem Hörgenuss zusammenfügt! Bitte mehr davon!
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Erwartung – Der Marco-Effekt

Etwas in meinen Unterlagen musste ich schon blättern, bis ich auf meine Rezension des im September 2013 erschienenen Hörbuchs „Erwartung“ des gleichnamigen Thrillers von Jussi-Adler-Olsen gestoßen bin. Mein Fazit damals lautete wie folgt:
Spezieller Humor (besonders die Dialoge zwischen Kommissar Carl Mørck und seinem Mitarbeiter Assad), fesselnde Spannung und bildhafte Sprache verschmelzen zu einem ganz besonderen Thriller, den man sich nicht entgehen lassen sollte!
Die jetzt erfolgte zweistündige Verfilmung Erwartung – Der Marco Effekt –ist der fünfte Fall für den dänischen Kommissar Carl Mørck und das Sonderdezernat Q.
Die Fans der Reihe müssen sich allerdings etwas umorientieren, denn das gesamte bekannte Darsteller-Ensemble hat gewechselt: War Nikolaj Lie Kaas zuvor in die Rolle des Carl Mørck geschlüpft, hat diesen Part nun Ulrich Thomsen übernommen…
Bei einer Kontrolle im Zug greift man einen Jugendlichen aus dem Roma-Milieu auf. Da er keine Angaben zu seiner Identität macht, wird er durchsucht und man findet bei ihm die Ausweispapiere des seit Jahren als vermisst geltenden William Stark…
Ein neuer Fall bzw. ein alter Fall für das Sonderdezernat Q, denn William Stark arbeitete für das Ministerium und man hatte ihn nach Kamerun geschickt um dort Vorwürfen nachzugehen, ob eine angesehene und großzügig unterstützte Wohltätigkeitsorganisation in dubiose Geldgeschäfte verwickelt ist. Von dort kam er zwar nach Dänemark zurück, aber dann verliert sich seine Spur…
Wie allerdings der Junge, der nach einer intensiven Befragung durch Carl Mørck endlich seinen Namen mit Marco preisgibt, zu den Papieren von William Stark gekommen ist, dazu schweigt er beharrlich, weswegen nun das Sonderdezernat Q gefragt ist, um die fehlenden Puzzlesteinchen zusammenzusetzen…
Mal abgesehen davon, dass man sich erst einmal mit der Neubesetzung arrangieren muss (ganz besonders Carls ständiges Kaugummikauen nervt!), ist die Verfilmung ganz unterhaltsam.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, zum besseren Verständnis der Gesamthandlung, mehr über die schwierigen Lebensumstände von Marco zu erfahren, als den psychischen Zustand von Carl Mørck hervorzuheben. Die „Figur Carl Mørck“ ist bereits seit Beginn der Buchreihe und auch schon in den vorherigen Filmen „grummelig“und psychisch angeschlagen und kein einfacher Mensch, das hätte man schauspielerisch ohne viele Worte darstellen können. Auch fehlte mir hier der ganz spezielle Humor zwischen Carl und seinem Team, was schade ist, denn dies ist ein wichtiger Part der Thriller-Reihe und war bisher in die vorherigen Verfilmungen gut eingewoben, daher vergebe ich hier insgesamt drei von fünf möglichen Punkten.
Fazit: Unterhaltsame Thriller-Verfilmung, die aber inhaltlich an die komplexe Buchvorlage nicht heranreicht!
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Jens Henrik Jensen: SØG – Land ohne Licht

Der-Audio-Verlag

Ein neuer Fall für die dänische Polizistin Nina Portland, deren zwei vorherige Einsätze in „SØG -Dunkel liegt die See“ und danach in „SØG – Schwarzer Himmel“ ich mir von Britta Steffenhagen habe vorlesen lassen, die jeweils die Lesung der ungekürzten Hörbuch-Version übernommen hatte. Wie erfreulicherweise auch diesmal in „SØG – Land ohne Licht“, denn mittlerweile verbinde ich mit ihrer angenehmen, einfühlsamen und wandelbaren Stimme die Figur „Nina Portland“.
Wer die SØG-Thriller-Reihe um die toughe, engagierte, oftmals spontan – auf ihr Bauchgefühl hörend – und gern allein agierende Polizistin Nina Portland noch nicht kennt, dem sei gesagt, als alleinerziehende Mutter lebt sie mit ihrem Sohn Jonas in Esbjerg und durch ein kleines soziales Netzwerk schafft sie es, den oftmals schwierigen Spagat zwischen Mutter und Polizistin hinzubekommen.
Die Fälle, in denen sie ermittelt, sind auf den ersten Blick nicht zu durchschauen und führen in die Kreise der unterschiedlichsten Geheimdienste. Die Szenerien, die man hier anschaulich präsentiert bekommt, erinnern mich immer ein wenig an die actionreiche Welt von „James Bond“, was mir gut gefällt. Nina Portland bekommt es oftmals mit unsichtbaren mächtigen Gegnern zu tun, die im Hintergrund die Fäden ziehen, aber auch handlungsmäßig in die tiefsten kriminellen Kreise führen. Die Fälle sind knifflig und komplex, verlangen höchste Konzentration, aber auch immer mal wieder körperlichen Einsatz in äußert gefährlichen Situationen, wie auch diesmal:
Anfangs ist man als Zuhörer im Vorteil, denn was sich im Vorfeld in dem später bei schlechten Wetterbedingungen verunglückten kleinen Flugzeug tatsächlich ereignet, kann man in einer bildhaft geschilderten Szenerie miterleben…
Da einer der Passagiere stirbt, wird Nina Portland mit der Untersuchung des Falls beauftragt. Was ihr total„ gegen den Strich“ geht, denn gerade arbeitete sie noch unter Hochdruck an der Aufklärung zweier Morde, da man an zwei Unterweltgrößen regelrecht exekutiert hatte. Um weitere kriminelle Aktionen zu unterbinden und die drohende Eskalation eines blutigen Bandenkriegs zu stoppen, erwartet man hier schnelle Ermittlungsergebnisse, doch nun beruft man sie ab um einen Routine-Fall zu bearbeiten….
Nina hat zwar ein wenig „Bauchgrummeln“, aber mehr als einen tragischen Unfall kann sie als Ursache für den Tod des Flugzeugpassagiers nicht beweisen, weswegen sie den Fall gerade abschließen will um dann die Kollegen bei ihrem vorherigen Fall wieder zu unterstützen. Doch dann tauchen plötzlich „hohe Tiere“ des Nachrichtendienstes auf und verwandeln diesen Fall in etwas Brisantes, denn an Bord des verunglücken Flugzeugs befand sich außerdem ein streng geheimer Passagier, der nun spurlos verschwunden ist….
Nun heißt es für Nina, den, sich offenbar auf der Flucht befindlichen Mann ausfindig zu machen. Es  beginnt eine Art Katz-und-Maus-Spiel, denn der Gesuchte ist ein nicht zu unterschätzender, extrem gefährlicher Gegner…
Allerdings ist Ninas kriminalistisches Gespür diesmal nicht nur im Beruflichen sehr gefragt, muss sie sich privat doch der Tatsache stellen, dass ihr Sohn Jonas eine Straftat begangen hat …
Wie bei den beiden vorherigen Thrillern aus der SØG-Reihe muss man genau hinhören um alles richtig einzuordnen, was aber bei der gekonnten Lesung von Britta Steffenhagen keine Mühe bereitet, denn durch ihre Stimmnuancen kann man die Figuren gut unterscheiden und dem wendungsreichen Geschehen ohne Probleme folgen.
Jens-Henrik Jensens Thriller-Reihe gefällt mir gut. Sein Erzählstil fesselt von Anfang an, die Geschichten setzen sich aus verschiedenen Puzzle-Teilchen zu einem komplexen Gesamtbild zusammen und punkten mit Spannung , Unvorhersehbarkeit und einer toughen Hauptakteurin, die hoffentlich noch auf weitere „Spezialeinsätze“ geschickt wird.
Fazit: Nina Portland gelingt der schwierige Spagat zwischen privaten Turbulenzen und kriminalistischem „Bauchgefühl“ auf ihre ganz besondere Art und Weise, so dass man hier nicht nur fesselnd, sondern auch mit einem kleinen Augenzwinkern unterhalten wird. Sie nimmt es mühelos mit „Kleinkriminellen“, aber auch mit unsichtbaren Mächten und gefährlichen Gegnern auf, so dass diese unterhaltsame spannungsgeladene Thriller-Reihe gern noch fortgeführt werden darf!
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Kim Faber/Janni Pedersen: Blutland

blanvalet

Fall Nr. 3 für Juncker und Kristiansen
Nach den recht turbulenten und ereignisreichen Geschehnissen in „Todland“ ist Signe Kristiansen wieder zurück an ihrem alten Arbeitsplatz bei der Kripo in Kopenhagen. Kaum das sie angekommen ist, muss sie schon wieder in den Einsatz, denn während einer Demonstration kam es zu einer tödlichen Messerstecherei. Der Täter ist schnell ausgemacht, da die Tat von einer der angrenzenden Häuser aus gefilmt wurde und er bei der Polizei kein Unbekannter ist. Doch als man ihn zu dem Geschehen befragt, beteuert er seine Unschuld….
Auch Martin Juncker ist nach einer kleinen Auszeit wieder zurück im Dienst. Hofft Signe gerade noch, dass sie gemeinsam mit ihm den „Messerstecher-Fall“ bearbeiten kann, wird der aber zu einem Leichenfund abkommandiert. Die Frauenleiche, die er in Augenschein nimmt, ist kaum bekleidet und wirkt drapiert/ausgestellt. Juncker vermutet, dass sie erwürgt wurde, was sich nach der Obduktion dann auch bewahrheitet, aber sonst gibt es keinen Hinweis auf die/den Täter(in). Aber irgendetwas „klingelt“ bei Juncker und erinnert ihn an einen Jahre zurückliegenden, ungelösten Mordfall…
Im Verlauf bilden Juncker und Kristiansen dann aber doch wieder ein Team, denn ihre auf den ersten  Blick ganz unterschiedlichen Fälle, haben dann etwas Überraschendes gemeinsam. Nun, was das ist, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Thematisch ist es schon „hard stuff“, denn es geht um Vergewaltigung, ganz besondere sexuelle Vorlieben und Machtbestreben und führt zu einer Reihe von grausamen Morden, die jahrelang ungelöst und nicht nur auf Dänemark beschränkt sind….
Das dänische Autoren-Duo zieht in ihren neuen seitenstarken Thriller „Blutland“ seine Leserschaft ganz schnell ins Geschehen und präsentiert eine von Beginn an fesselnde, nervenaufreibende, unvorhersehbare Geschichte, so dass man das Buch kaum aus den Händen legen mag, so dass ich – wie schon bei dem vorherigen Band der Reihe –  von einem Page-Turner sprechen möchte. 
Außerdem kann ich nur jedem nervenstarken Thriller-Fan empfehlen, diese hervorragende Buchreihe von Anfang an zu genießen. Ich habe mich sehr gut und spannend unterhalten gefühlt und hoffe, dass es noch weitere „Einsätze“ mit Juncker und Kristiansen geben wird!
Fazit: Wow, was für ein Thriller! Zwar nichts für schwache Nerven, aber sonst sehr fesselnd, unvorhersehbar, wendungsreich und unbedingt lesenswert!
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Jens Henrik Jensen: OXEN – Noctis

DAV

Ein bißchen warten mussten die Fans der OXEN-Reihe schon, denn im Januar 2020 hatte der einstige hochdekorierte Elite-Soldat Niels Oxen in „Lupus“ seinen letzten „Auftritt“, wo er zusammen mit der toughen dänischen Geheimdienstmitarbeiterin Margarethe Franck gegen einen unsichtbaren Gegner antrat, der ihnen einiges abverlangte…
Ich kann schon im schon Vorfeld verraten, dass das Warten sich gelohnt hat! Hatte ich bereits beim letzten Buch gedacht, das Spannungslevel wäre am Limit, legt Jens Henrik Jensen mit der Handlung von „Noctis“ definitiv noch „einen drauf“!
Die ungekürzte Hörbuch-Lesung hat – wie bereits bei allen vier vorherigen Büchern – mit seiner großen Stimmenvielfalt Dietmar Wunder übernommen. Schon nach den ersten Worten taucht man ins Geschehen ein und das „Kopfkino“ beginnt:
War Niels Oxen in „Lupus“ noch arbeitslos und versuchte nach der Scheidung im normalen Leben wieder Fußzufassen und ganz besonders viel Zeit mit seinem Teenager-Sohn zu verbringen, ist er mittlerweile zwar psychisch immer noch etwas angeschlagen, aber die stattfindende Therapie greift langsam und lässt Oxen positiver in die Zukunft blicken. Das Vater-Sohn-Verhältnis ist auf einem guten Weg und auch arbeitstechnisch hat sich etwas getan. In diese positive Entwicklung hinein, taucht bei Niels dann plötzlich der ehemalige Geheimdienstchef (PET) Axel Mossmann auf und bittet ihn um Hilfe, denn es wurden sieben ehemalige Kriegsveteranen in einer alten Kiesgrube ermordet aufgefunden…
Bereits im Vorfeld hatte man Margarethe Franck auf diesen fragenaufwerfenden Fall angesetzt. Im Verlauf bildet sie in gewohnter Weise mit Niels Oxen ein Team. Bald tauchen die beiden in unvorstellbare Abgründe ein, wo nicht nur die unterschiedlichsten Geheimdienste in die Handlung involviert sind, sondern das Böse eine Maske trägt und erst „enttarnt“ werden muss.
Während Oxen im Alleingang eine Spur verfolgt ist er für einen Moment unaufmerksam und das wird ihm zum Verhängnis, denn Unbekannte haben ihn im Visier und bald hängst sein Leben an einem seidenen Faden….
Wie bereits erwähnt, hat sich das lange Warten auf den nächsten Auftritt von Oxen, Franck und Mossmann gelohnt. Jens Henrik Jensen lässt den Zuhörer in eine Welt voller menschlicher Abgründe eintauchen, wo man nicht zimperlich sein darf und es handlungsmäßig sehr spannend wird. Ganz besonders die Ungewissheit, was mit Oxen passiert ist und ob die eingeleiteten Maßnahmen greifen um ihn lebend wiederzufinden, halten das Spannungslevel ab da im obersten Bereich und ich habe mich dabei ertappt, dass ich mehrfach den Atem angehalten habe, so anschaulich und nervenaufreibend sind die Szenerien.
Dank der meisterhaften Vortragsart von Dietmar Wunder durchlebt man zwar die ganz düsteren Details hier bis in die Haarspitzen, aber seine angenehme Stimme fängt einen dann in der nächsten Sekunde auch schon wieder auf, so dass man hier zwar starke Nerven braucht, aber dafür auch Hörgenuss vom Feinsten präsentiert bekommt!
Fazit: Autor und Vorleser sind eine tolle Kombination, der eine schreibt nervenaufreibend und fesselnd, der andere lässt den Text lebendig werden und präsentiert Hörgenuss vom Feinsten! Bitte weiter so!
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