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Tina Frennstedt:  COLD CASE – Das letzte Bild

Lübbe

Genau wie die drei vorherigen „Cold-Case“-Kriminalromane der Autorin beruht auch „Das letzte Bild“ auf realen Ereignissen, welche sie zu diesem Buch inspiriert haben. Um welche Kriminalfälle es sich dabei handelt, erfährt man von ihr am Ende in der „Danksagung“.

Zum Inhalt des Buches:

Die schwedische Kommissarin Tess Hjalmarsson hat Urlaub, allerdings nicht ganz freiwillig. Wie es dazu gekommen ist, kann man im spannenden vorherigen Buch der Reihe mit dem Titel „Das gebrannte Kind“ nachlesen. Notgedrungen vertreibt sie sich ihre freie Zeit mit Spaziergängen und Wanderungen in der näheren Umgebung.
In diese Tristesse hinein, erreicht sie ein Anruf des dänischen Profilers Carsten Morris, mit dem Tess bereits einige Male zusammengearbeitet hat. Er bittet sie um ein persönliches Treffen in Dänemark, denn auf einer Internetplattform, die sich „murderpix“ nennt, sind Fotos von unbekannten jungen Frauen aufgetaucht. Eine Dänin konnte bereits als Mathilde B. identifiziert werden, die seit Jahren als spurlos verschwunden gilt.
Wegen eines neu online gestellten Fotos erfolgte der Anruf, der Tess nach Dänemark reisen lässt. Dort kann sie sich selbst davon überzeugen, dass dieses Foto zu einem 17 Jahre alten Cold-Case-Fall führt, der ihr sehr am Herzen liegt. Die Akte hatte sie über die Jahre immer mal wieder zur Hand genommen und darin gelesen, um doch noch vielleicht auf einen Hinweis zu stoßen, was mit Jenny R. passiert ist.
Die geposteten Fotos der beiden Frauen haben Gemeinsamkeiten, die nicht zu übersehen sind, weswegen Tess und das dänische Ermittler-Team sich auf Spurensuche machen….
Aus verschiedenen Zeitebenen und Sichtweisen setzt sich die Gesamthandlung zusammen. Durch den fesselnden Erzählstil fliegen die Seiten nur so dahin. Recht schnell schwebt über dem Geschehen – besonders durch die bildhaft geschilderten Szenerien – eine unheilvolle, nichts Gutes ahnende Atmosphäre.
Die dänischen und schwedischen Ermittler sind mir aus den vorherigen Büchern gut bekannt, weswegen mir das Eintauchen in die aktuelle Handlung gut gelang. Zwar kann man diesen Kriminalroman auch ohne Vorkenntnisse lesen, doch empfehlen kann ich diese spannende Cold-Case-Reihe von Anfang an.
Besonders gut fand ich, dass bei der komplizierten Suche nach dem „Bösen“ zwar immer mal wieder Verdächtige auftauchen, doch die Lösung des Ganzen sich erst ganz am Schluss dem Leser offenbart!
Alles in allem habe ich diesen spannenden Kriminalroman wieder gern gelesen. Durch das Wissen, dass hier reale Vorkommnisse mit eingewoben sind sowie den bildhaft geschilderten Szenerien, standen mir ein ums andere Mal die Nackenhaare hoch, weswegen ich die Fortsetzung der Reihe als gelungen einstufe und meine Leseempfehlung ausspreche.
Fazit: Gelungene, spannende Fortsetzung der Cold-Case-Reihe, die gern noch weiter fortgesetzt werden darf.
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Kate Penrose: Tödlich rauscht die Brandung

Fischer Verlage

DI Ben Kitto ermittelt auf den britischen Scilly-Inseln in seinem 7. Fall!
In der vorherigen Handlung „Düster ruht die See“ musste Ben Kitto neben einer kniffligen Ermittlungsarbeit auch ganz besonders wachsam „durch die Welt“ gehen, denn ein Auftragskiller war auf ihn angesetzt und kam ihm immer näher. Auch in seinem Privatleben zogen dunkle Wolken auf und es kam zu lebensbedrohlichen Situationen, weswegen ein Wettlauf mit der Zeit begann….
Nun ist mit „Tödlich rauscht die Brandung“, der neue Kriminalroman aus dieser Reihe erschienen und seit den letzten Geschehnissen sind drei Monate vergangen:
Die dunklen Wolken in Bens Privatleben haben sich verzogen. Ein „kleiner Sonnenschein“ hat das Licht der Welt erblickt und heißt Noah, weswegen seine Eltern Nina und Ben nun endlich heiraten wollen. Sie stecken mitten in den Hochzeitsvorbereitungen, als ein markanter Piepton Ben zum Einsatz bei der Seenotrettung ruft. Dort ist er seit geraumer Zeit ehrenamtlich tätig. Er eilt zum Bootsschuppen, um an der Rettungsaktion teilzunehmen. Er kann es kaum glauben, als er hört, dass Jez Cardew, ein erfahrenes Mitglied des Rettungsteams, der für seinen heldenhaften Mut bei Einsätzen bereits ausgezeichnetes wurde, auf See vermisst wird. Als man Jez’ Boot entdeckt, keimt etwas Hoffnung auf, doch an Bord ist niemand ...
Die Zeit verrinnt und langsam fängt die Gerüchteküche an zu brodeln, was wohl mit Jez geschehen ist. Ben muss dann aus dem Freiwilligendienst ins Berufsleben wechseln, da man ein Leichenteil auf einer der Inseln gefunden hat. Zu wem der Körperteil gehört, muss erst noch untersucht werden, aber dass hier ein Verbrechen vorliegt, ist unverkennbar und Ben nebst seinem Team fängt an zu ermitteln.
Im Verlauf bekommen Ben Kitto und weitere Mitglieder der Seenotrettung Briefe mit merkwürdigem Inhalt. Jemand scheint einen tief sitzenden Groll gegen sie zu hegen und ihnen nach dem Leben zu trachten. Alle sind alarmiert, wachsam und sich der Gefahrensituation bewusst, bis dann wieder ein Mitglied aus ihren Reihen vermisst wird…
Obwohl ich mich gefreut habe, handlungsmäßig wieder auf die Scilly-Inseln „abtauchen“, hatte ich diesmal Schwierigkeiten, die ganzen Mitwirkenden und ihre „Beziehungen“ untereinander richtig einzuordnen. Auch die Suche nach den Vermissten ist etwas zäh und langwierig, sodass der Spannungsbogen immer wieder abflacht, was schade ist.
Die Auflösung, wer hier den Part des „Bösen“ übernommen hat, war zwar überraschend, der Grund dafür aber zu „einfach“, zumal hier recht brutale Verbrechen begangen wurden.
Diesmal konnte mich die Handlung nicht richtig einfangen. Von Anfang an ist der Verlauf etwas zäh und langatmig. Durch die vielen Mitwirkenden und ihre „Verbindungen untereinander“ wird es unübersichtlich und man muss schon gut aufpassen, damit man den roten Faden nicht verliert, zumal es auch einige Verdächtige gibt. 
Ich vergebe hier drei von fünf möglichen Punkten, die ganz besonders Bens Wolfshund Shadow verdient, denn der hat hier immer den richtigen Riecher und so manche prekäre Situation gerettet.
Fazit: Reicht leider nicht an die vorherigen Bänder heran und ist eher durchschnittliche Krimi-Kost
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Per Sjørndahl: Alsensund

Emons Verlag

Der seitenstarke Kriminalroman „Alsensund“ ist das Debüt des Autors und führt handlungsmäßig in die deutsch-dänische Grenzregion.
In diesem Gebiet werden in kurzem zeitlichen Abstand tote junge Frauen gefunden. Woran sie gestorben sind, lässt sich auf den ersten Blick nicht erkennen, aber die Obduktionsergebnisse lassen keinen Zweifel daran, dass in Sachen Mord ermittelt werden muss.
Ein deutsch-dänisches Ermittler-Team wird gebildet, welches sich aus Kommissarin Hanna Wiedmann und Kommissar Marven Sånbergen zusammensetzt.
Es kommt reichlich Arbeit auf die Ermittler zu, die bei ihren Recherchen auf ein altes Tagebuch stoßen. Über den Inhalt dieses Buches erfährt man peu à peu durch kleine, in die Gesamthandlung eingewobene Kapitel. Was man hier erfährt, lässt einem nichts Gutes erahnen.
Noch mehr über den Inhalt dieser komplexen Handlung möchte ich nicht verraten, dazu ist sie zu spannend und lesenswert!
Der Krimi liest sich gut und flüssig, die Szenerien sind bildhaft, weswegen man leicht ins Geschehen „eintauchen“ kann.
Die Thematik, die sich hier langsam entfaltet, ist schon „hard stuff“ und lässt einem die Nackenhaare hochstehen, als klar wird, welche kriminellen Machenschaften damit verbunden sind.
Die Hauptakteure sind gut gezeichnet und recht schnell hat man sie  direkt vor Augen. Allerdings konnte ich mich mit der Figur des Kommissar Marven Sånbergen stellenweise nicht ganz anfreunden, da er irgendwie ohne Nachzudenken (schon fast tollpatschig)  in so manch brenzlige Situation gerät/hineinläuft und dabei einige unschöne Blessuren abbekommt.
Etwas aufpassen muss man auch, da es reichlich Mitwirkende gibt, die man richtig einordnen muss, hier gibt der Autor aber gute Hilfestellung, sodass dies gut gelingt.
Ich muss gestehen, ich hatte so eine Ahnung, wer hinter den perfiden Morden steckt und lag tatsächlich richtig, obwohl der Autor hier geschickt falsche Fährten auslegt und ich letztendlich auch den Schluss-Akkord nicht vorhersehen konnte.
Alles in allem finde ich das Debüt gut gelungen und lesenswert. Durch den Cliffhanger, der hier noch präsentiert wird, hoffe ich, dass dies Buch erst der Anfang einer spannenden Krimi-Reihe ist.
Fazit: Spannendes, gelungenes und lesenswertes Krimi-Debüt, dem hoffentlich von weitere Bücher folgen werden!
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Mathias Lehmann: Tod im Chiemgau

emons

Der Autor ist mir schon etwas länger bekannt, denn ich durfte bereits zwei seiner Bücher – „Flucht“ und „Rote Tränen“ –, die er allerdings unter dem Pseudonym Mike Landin veröffentlichte, genießen.  Ich mochte von Anfang an seinen fesselnden und bildhaften Erzähl-Stil und in letztgenanntem Buch zeichnete sich schon seine Vorliebe für die Alpenregion ab.
Jetzt, also unter dem Autorennamen Mathias Lehmann, ist der Kriminalroman „Tod im Chiemgau“ erschienen.
Die Handlung führt in die Bayrischen Alpen, genauer gesagt, in den von Touristen sehr beliebten und bekannten keinen Ort Reit im Winkl, wohin der Bergführer Toni Hauser nach zehn Jahren Abwesenheit zurückkehrt, denn seinem Vater geht es gesundheitlich sehr schlecht. Die Rückkehr in seinen Heimatort ist für ihn kein einfaches Unterfangen, da damals vor seinen Augen sein bester Freund Hans den Tod fand. Immer wieder nagten im Verlauf der Jahre Zweifel an Toni, ob es sich wirklich um einen tragischen Unfall gehandelt habe. Um Abstand zu gewinnen, hatte er einst sein Zuhause verlassen.
Vor Ort angekommen, erfährt Toni vom Tod seines Vaters. Seine Mutter ist verzweifelt und macht ihm Vorwürfe, dass er zu spät gekommen sei und wendet sich von ihm ab, nur sein jüngerer Bruder freut sich über das Wiedersehen.
Bei einer kleinen Verschnaufpause kommt es zu einer Begegnung, die Toni gern vermieden hätte, denn er trifft auf Hans Vater, der nun Bürgermeister des Ortes ist. Dieser empfängt ihn auch nicht besonders freundlich. Er macht ihm Vorhaltungen, er wäre schuld am Tod seines Sohnes und Toni wäre hier im Ort nicht willkommen und solle sofort wieder verschwinden.
Mit gemischten Gefühlen macht sich Toni auf die Suche nach einer Unterkunft, wo er bis zur Beerdigung seines Vaters bleiben kann, denn Willkommen oder nicht, länger hatte er eh nicht vor in diesem Ort zu bleiben. Doch bis es soweit ist, stirbt erneut jemand vor Tonis Augen, weswegen ihn der Gedanke nicht mehr loslässt, dass er vielleicht derjenige ist, der sterben sollte, aktuell oder auch schon vor zehn Jahren!?
Dieser Kriminalroman hat mich von der ersten Seite „eingefangen“. Die Erzählweise ist fesselnd und bildhaft, wobei die schöne Landschaftskulisse, die man hier präsentiert bekommt, trügt, denn es ziehen schwarze Wolken auf, da sich innerhalb kürzester Zeit einige dubiose Todesfälle ereignen.
Die Figuren sind gut gezeichnet und recht bald habe ich mich trotz der kriminellen Energie, die hier zutage tritt, in der Handlung wohlgefühlt. Durch das zwischenmenschliche Knistern, dem Toni „ausgesetzt“ ist, bekommt dieser Kriminalroman eine charmante Note und ich hoffe, dass dies erst der Anfang einer spannenden und lesenswerten Krimi-Reihe mit Lokalkolorit ist, der ich gern weiter folgen würde.
Da ich ja, – wie oben erwähnt  – die fesselnde Erzählkunst dieses Autors bereits aus anderen Büchern kenne, kann ich nur sagen, auch diesmal hat er „ins Schwarze getroffen“ und einen spannungsgeladenen Kriminalroman geschrieben, weswegen ich meine Leseempfehlung ausspreche und die volle Punktzahl vergebe!
Fazit: Volle Punktzahl für diesen fesselnden Krimi, dem gern noch weitere folgen dürfen!
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Kristina Ohlsson: Das Feuer im Bootshaus

Der-Audio-Verlag

Die neue Krimi-Reihe der schwedischen Autorin begann 2022 mit dem Titel „Die Tote im Sturm“, die ich damals in der Hörbuchversion genossen habe, denn Uve Teschner hatte die Lesung übernommen. 
Die Handlung führt in den kleinen, idyllischen Ort Hovenäset in Schweden. Dorthin hatte der Vermögensberater August Strindberg nach privaten Turbulenzen seinen Wohnsitz verlegt und zuvor seinen Beruf aufgekündigt. Kurzerhand hatte er die früheren Räumlichkeiten des örtlichen Bestattungsunternehmens gekauft, wo er dann einen Secondhandladen eröffnete. Eigentlich war dieser Umzug geplant, um in seinem Leben etwas Ruhe einkehren zu lassen, doch das war August Strindberg nicht vergönnt …..
Nun ist etwas Zeit vergangen und er ist in dem kleinen Ort  „angekommen“. Die Menschen dort haben ihn in ihrem Kreis aufgenommen und sein Secondhandladen floriert überraschend gut. Auch Strindbergs Privatleben entwickelt sich positiv, knistert es doch heftig zwischen ihm und der örtlichen Kriminalkommissarin Maria Martinsson. Herrschte gerade noch Sonnenschein in beider Leben, gerät diese Stimmung recht schnell aus den Fugen, was man in der aktuellen Handlung vonDas Feuer im Bootshaus“ miterleben kann:
Die Lesung dieses Hörbuchs hat zu meiner großen Freude auch wieder Uve Teschner übernommen. Kaum hat er ein paar Worte gesprochen, wird man durch seinen Vortrag nach Schweden katapultiert, wo in Hovenäset ein Feuer ausbricht, bei dem zwei Bootshäuser niederbrennen, wovon eines davon August Strindberg gehört.
Den Eigentümer des anderen Bootshauses kann man nicht erreichen. Anfangs macht das der Polizei und auch den Anwohnern keine Sorgen, denn man vermutet, er sei verreist. Leider ist das ein Trugschluss, denn bald findet man seine Leiche…
Reichlich Gesprächsstoff für die Einwohner des Ortes und die Gerüchteküche brodelt, denn es wird spekuliert, ob es zwischen dem Brand und dem Tod des Bootshausbesitzers einen Zusammenhang gibt. Ganz besonders ein alteingesessener Einwohner macht einen auf Hobbydetektiv, will August Strindberg in seine „Ermittlungen“ einbeziehen und hat kein gutes Wort für die Polizei, als die ihn unter die Lupe nimmt und zur Befragung auf Revier bestellt.
Es gibt noch weitere Handlungsstränge, die sich nach und nach weiterentwickeln und unschöne Dinge zutage befördern und es im Verlauf auch zu lebensbedrohlichen Szenerien kommt.
Was sich weiter in der Handlung noch so tut, verrate ich hier nicht, dazu ist die Geschichte zu spannend und Uve Teschners Lesung einfach zu fesselnd und hörenswert!
Zwar beginnt die Geschichte mit „einem Knall“ und zwei Bootshäuser brennen nieder, doch das weitere Geschehen wird in ruhiger Erzählweise präsentiert. Aus unterschiedlichen Richtungen und mit einem Blick in die Vergangenheit setzt sich die Gesamthandlung zusammen, wo im Verlauf zahlreiche tief verborgene Geheimnisse gelüftet werden müssen.
Durch den Hobbydetektiv, der hier für einigen Wirbel sorgt, ist auch eine zarte humorvolle Note gegeben, was gut passt.
Insgesamt hat mir dieses Hörbuch sehr gut gefallen, nur bei der geheimnisumwitterten Familiengeschichte, die Raum einnimmt, hatte ich bald eine Idee, was dahintersteckt und lag richtig, was aber den Unterhaltungswert dieses gelungenen Krimis aber nicht schmälert.
Ich bin gespannt, wie die Reihe weitergeht, denn mir scheint, in diesem idyllisch anmutenden Ort, brodelt noch so einiges im Verborgenen, was gelüftet werden sollte und da wäre ich gern wieder dabei!
Fazit: Gelungene, unbedingt hörenswerte Fortsetzung der spannenden Krimi-Reihe! Uve Teschners Lesung lässt die passende Atmosphäre aufkommen und das Kopfkino beginnt, wo die Hauptfiguren schnell wieder präsent sind und die Geschichte lebendig wird! Gern noch lange weiter so!
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