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Kristina Ohlsson: Die Tote im Sturm

DAV
Von Kristina Ohlsson habe ich vor vielen Jahren ihren Debüt-Krimi „Aschenputtel“ als Hörbuch genossen, der aber so gar nichts mit Märchen zu tun hatte und man beim Lesen schon starke Nerven brauchte, daran kann ich mich noch erinnern.
Damals und wie auch aktuell hat Uve Teschner die Lesung des Hörbuchs übernommen, der mit seiner angenehmen Stimme den Zuhörer „an die Hand nimmt“ um an die Westküste Schwedens zu reisen, wo die neue Krimi-Reihe der Autorin mit dem Titel „Die Tote im Sturm“ in das beschauliche, idyllisch gelegene Örtchen Hovenäset führt.
Doch die Idylle trügt, das muss auch der „Stockholmer“, wie die Einheimischen den neu zugezogenen Vermögensberater August Strindberg nennen, bald feststellen. Der wollte nach der Trennung von seiner Freundin nur einen Ortswechsel und eine berufliche Veränderung, weswegen er auch das örtliche Bestattungsunternehmen gekauft hat, um dort einen Secondhand-Laden zu eröffnen.
Hinter vorgehaltener Hand wird über diesen Kauf im Ort getuschelt, was August nicht verborgen bleibt, doch er denkt sich nichts dabei, bis man ihn mehrfach darauf anspricht, dass er doch wohl wisse, in was für ein Haus er gezogen sei?
Doch August ist ahnungslos und so richtig erzählen will ihm auch niemand, was es mit dem Haus auf sich hat, doch das ändert sich dann bald, denn….
…..am gleichen Tag, an dem August im Ort angekommen ist, zieht gegen Abend ein Sturm über den kleinen Ort hinweg. Die Lehrerin Agnes Eriksson war noch einmal nach draußen gegangen um etwas zu erledigen, doch sie kommt nicht zurück und bald gilt sie als vermisst.
Eine großangelegte Suchaktion wird eingeleitet, wo Polizei und Freiwillige aus dem Ort jeden Winkel durchsuchen. Auch August schließt an, wo er erste Kontakte knüpft und der Polizistin Maria Martinssons begegnet, die mit einem Kollegen „abkommandiert“ wurde, um die weiteren Ermittlungen voranzutreiben.
Doch Agnes bleibt verschwunden.
Der Zuhörer erfährt durch eingewobene Auszüge aus ihren Tagebuch, dass sie ein Geheimnis verbirgt, dass niemals gelüftet werden darf…
Die Gerüchteküche im Ort fängt an zu brodeln und man zieht Parallelen zu einem alten Kriminalfall, denn vor vielen Jahren verschwandt eine Frau auf ähnliche Weise, die dann bestialisch ermordet aufgefunden wurde. Obwohl der Täter gefasst und bestraft wurde, meinen viele, der wirkliche Mörder von damals wäre noch auf freiem Fuss!
Und was August dann erfährt, kann er kaum glauben, denn in seinem neuen Haus geschah einst gesagter Mord!
Von Anfang an schwebt eine angespannte Atmosphäre über dem Geschehen. Bis die Handlung allerdings richtig in Gang kommt, dauert es etwas. Nachdem Agnes verschwunden ist, wird im Hintergrund zwar nach ihr gesucht, aber der Zuhörer bekommt erst einmal Einblick in das Leben verschiedener Familien und Mitwirkenden, die allesamt ihre „Päckchen“ zu tragen haben, was sie aber geschickt hinter einer Fassade verbergen, die erst peu à peu zu bröckeln beginnt.
Erst im letzten Drittel nimmt die Handlung richtig Fahrt auf und einem stehen die Nackenhaare hoch, was dann alles an gut gehüteten Geheimnissen ans Tageslicht kommt!
Mir hat das Hörbuch gut gefallen, auch wenn man genau zuhören muss, welches Puzzlesteinchen gerade vorgelesen wird, wie z.B.  Agnes Tagebucheinträge, die so spontan anfangen, dass ich mir die Passage noch einmal angehören musste, damit ich sie richtig einordnen konnte. Durch Uve Teschners gekonnte Vortragsweise gelingt das auch weiterhin gut, aber ablenken lassen, sollte man sich nicht.
Anmerken möchte ich auch noch, dass August Strindberg eigentlich nicht ermittelt, so wie es auf dem Cover steht, er gerät eher zufällig an Informationen, die im Verlauf bei der Suche nach Agnes wichtig sind, aber eine Art Privat- oder Hobbydetektiv ist er nicht.
Eine zarte Prise Humor konnte ich entdecken, die die doch recht brisante und auch nervenaufreibende Thematik hier gut vertragen kann.
Fazit: Hörenswert! Dieser Krimi beginnt leise, während die Atmosphäre gleich angespannt und nichts Gutes erahnend über dem Geschehen schwebt. Im letzten Drittel steigt die Spannung und der Schlussakkord lässt einem dann die Nackenhaare hochstehen!

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