Ein neuer Fall für Julia Schwarz!
Bevor ich auf den Inhalt des neuen Thrillers mit dem Titel „Der Betrachter“ eingehe, möchte ich erst einmal darauf hinweisen, dass man das Buchcover mal genauer „betrachten“ sollte. Es ist optisch sehr schön gelungen und was es mit dem darauf abgebildeten Schmetterling auf sich hat, erfährt man in der spannenden Geschichte:
Dies ist bereits der neunte Fall für die Spezialermittlerin Laura Kern, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Max Hartung für das LKA in Berlin tätig ist. Zuletzt trieb „Der Lehrmeister“ sein Unwesen, nun bekommen sie es mit einem perfiden Serienmörder zu tun, denn „Der Betrachter“ hinterlässt bei seinen Opfern ein ganz besonderes „Geschenk“.
Schon auf den ersten Seiten des Buches bekommt man eine Gänsehaut, denn im Prolog erzählt jemand etwas über eine enge Kiste…
Ein paar Seiten weiter werden Laura und Max zum Fundort einer weiblichen Leiche gerufen, die man in einer baufälligen Lagerhalle eingezwängt in einer Holzkiste aufgefunden hat..
Ein weiterer Schauplatz der Gesamthandlung ist die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Klinik. Dort lebt seit längerer Zeit Lilly, eine künstlerisch sehr begabte Patientin, die wunderschöne Blumenbilder malt. Die junge Frau spricht seit ihrer Aufnahme in der Einrichtung kein Wort und „lebt in ihrer eigenen Welt“. Einer Pflegekraft fällt bei einem Besuch in Lillys Zimmer auf, dass diese plötzlich ihren Mal-Stil geändert hat, denn sie beendet gerade eine düstere und furchteinflößende Zeichnung, die eine tote Frau, eingezwängt in einer Truhe liegend, zeigt…
Laura und Max stehen vor einem Rätsel, denn Ihnen stellt sich die Frage, woher bzw. von wem Lilly die Informationen für so ein detailgetreues Bild, der gerade entdeckten Leiche bekommen hat.
Schwierige Ermittlungen kommen auf das gesamte Ermittler-Team zu, denn es bleibt nicht bei dem einen bizarren Leichenfund und Lilly malt weiterhin verstörende Bilder…..
Einmal angefangen zu lesen, ist man schon mitten drin im nervenaufreibenden Geschehen. Die Morde haben es in sich und die geschilderten Szenerien lassen einem die Nackenhaare hochstehen. Besonders gelungen fand ich den Handlungsstrang, wo es um die künstlerisch begabte Patientin geht und wie sie mit ihren Zeichnungen kommuniziert.
Erneut ist es der Autorin gelungen, den Spannungsbogen hochzuhalten, falsche Fährten auszulegen und das „wahre Böse“ gut zu verschleiern.
Ich weiß gar nicht genau warum, aber ich hatte gedanklich bei einer Person einen klitzekleinen Haken gemacht, die dann letztendlich auch für die grausamen Taten verantwortlich war, was aber den Lesegenuss und den Unterhaltswert dieses spannenden Thrillers keinesfalls schmälert.
Seit Beginn der Laura-Kern-Reihe lese ich mit Begeisterung, welche spannenden und kniffligen „Fälle“ in diesen Thrillern gelöst werden. Auch der gut dosierte Einblick ins Privatleben der beiden Hauptermittler gehört unbedingt dazu und lenkt keinesfalls vom „roten Faden“ ab. Gern darf es noch lange so weitergehen!
Fazit: Fall Nr. 9 der Laura-Kern-Thriller-Reihe überzeugt mit Nervenkitzel und Spannung bis zum Schluss!
Der Autor ist mir schon etwas länger bekannt, denn ich durfte bereits zwei seiner Bücher – „Flucht“ und „Rote Tränen“ –, die er allerdings unter dem Pseudonym Mike Landin veröffentlichte, genießen. Ich mochte von Anfang an seinen fesselnden und bildhaften Erzähl-Stil und in letztgenanntem Buch zeichnete sich schon seine Vorliebe für die Alpenregion ab.
Jetzt, also unter dem Autorennamen Mathias Lehmann, ist der Kriminalroman „Tod im Chiemgau“ erschienen.
Die Handlung führt in die Bayrischen Alpen, genauer gesagt, in den von Touristen sehr beliebten und bekannten keinen Ort Reit im Winkl, wohin der Bergführer Toni Hauser nach zehn Jahren Abwesenheit zurückkehrt, denn seinem Vater geht es gesundheitlich sehr schlecht. Die Rückkehr in seinen Heimatort ist für ihn kein einfaches Unterfangen, da damals vor seinen Augen sein bester Freund Hans den Tod fand. Immer wieder nagten im Verlauf der Jahre Zweifel an Toni, ob es sich wirklich um einen tragischen Unfall gehandelt habe. Um Abstand zu gewinnen, hatte er einst sein Zuhause verlassen.
Vor Ort angekommen, erfährt Toni vom Tod seines Vaters. Seine Mutter ist verzweifelt und macht ihm Vorwürfe, dass er zu spät gekommen sei und wendet sich von ihm ab, nur sein jüngerer Bruder freut sich über das Wiedersehen.
Bei einer kleinen Verschnaufpause kommt es zu einer Begegnung, die Toni gern vermieden hätte, denn er trifft auf Hans Vater, der nun Bürgermeister des Ortes ist. Dieser empfängt ihn auch nicht besonders freundlich. Er macht ihm Vorhaltungen, er wäre schuld am Tod seines Sohnes und Toni wäre hier im Ort nicht willkommen und solle sofort wieder verschwinden.
Mit gemischten Gefühlen macht sich Toni auf die Suche nach einer Unterkunft, wo er bis zur Beerdigung seines Vaters bleiben kann, denn Willkommen oder nicht, länger hatte er eh nicht vor in diesem Ort zu bleiben. Doch bis es soweit ist, stirbt erneut jemand vor Tonis Augen, weswegen ihn der Gedanke nicht mehr loslässt, dass er vielleicht derjenige ist, der sterben sollte, aktuell oder auch schon vor zehn Jahren!?
Dieser Kriminalroman hat mich von der ersten Seite „eingefangen“. Die Erzählweise ist fesselnd und bildhaft, wobei die schöne Landschaftskulisse, die man hier präsentiert bekommt, trügt, denn es ziehen schwarze Wolken auf, da sich innerhalb kürzester Zeit einige dubiose Todesfälle ereignen.
Die Figuren sind gut gezeichnet und recht bald habe ich mich trotz der kriminellen Energie, die hier zutage tritt, in der Handlung wohlgefühlt. Durch das zwischenmenschliche Knistern, dem Toni „ausgesetzt“ ist, bekommt dieser Kriminalroman eine charmante Note und ich hoffe, dass dies erst der Anfang einer spannenden und lesenswerten Krimi-Reihe mit Lokalkolorit ist, der ich gern weiter folgen würde.
Da ich ja, – wie oben erwähnt – die fesselnde Erzählkunst dieses Autors bereits aus anderen Büchern kenne, kann ich nur sagen, auch diesmal hat er „ins Schwarze getroffen“ und einen spannungsgeladenen Kriminalroman geschrieben, weswegen ich meine Leseempfehlung ausspreche und die volle Punktzahl vergebe!
Fazit: Volle Punktzahl für diesen fesselnden Krimi, dem gern noch weitere folgen dürfen!
Ein Zons-Thriller
Die Gesamthandlung dieser Thriller-Reihe – zuletzt hatte ich davon hier „Die Rezeptur“ vorgestellt – ist immer in zwei Zeitebenen eingeteilt, wovon eine in der Gegenwart spielt und die andere vor 500 Jahren im niederrheinischen Ort Zons angesiedelt ist. Auf charmante Weise sind beide „Teile“ miteinander verbunden.
Ohne zu viel im Voraus zu verraten, kann ich sagen, dass diesmal ein ganz besonderer Gegenstand nach einer sehr langen Reise beim Empfänger ankommt, der diese „Verbundenheit“ besiegelt.
Doch bevor diese Szene Gestalt annimmt, wird es erst einmal spannend und nervenaufreibend im 14. Buch der Reihe mit dem Titel „Das Verbot“:
Vor 500 Jahren wird in Zons vor den Toren des Franziskaner-Klosters ein Mönch tot aufgefunden. Der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg und sein Kollege Wernhart nehmen den Toten in Augenschein und recht schnell ist klar, dass Bruder Gregor keines natürlichen Todes gestorben ist. In seiner Brust steckt ein Pfeil und daran befindet sich ein beschriebenes Pergament. Den Text und die damit verbundene Botschaft gilt es erst einmal zu entschlüsseln. Dies ist kein einfaches Unterfangen, da auch im Kloster selbst niemand genaueres über „die schweigenden Mönche“ sagen kann, die im Text erwähnt werden.
…und dann gibt es ein weiteres Opfer zu beklagen!
In der Gegenwart bekommt es Kommissar Oliver Bergmann mit mehreren Fragen aufwerfenden Mordfällen zu tun. Anfangs werden sie zur Praxis der Kinderpsychologin Christine Hoffmeyer gerufen, die von ihrer Sekretärin in einer eigenwilligen Haltung an ihrem Schreibtisch tot aufgefunden wird. Bei der Toten sind keine äußerlichen Verletzungen zu erkennen, aber die weiteren Untersuchungen lassen keinen Zweifel daran, dass in Sachen Mord ermittelt werden muss und Verdächtige gibt es hier einige.
Der nächste Mord lässt nicht lange auf sich warten. Erneut wird in einer Wohnung eine tote Frau in einer merkwürdigen Körperhaltung entdeckt, die allerdings auch äußere Verletzungen aufweist. Sollten noch anfängliche Zweifel bestehen, ob beide Morde zusammengehören, wird dies durch einen Brief, der auf dem Couchtisch liegt und an Oliver Bergmann adressiert ist, beseitigt.
Wie oben bereits erwähnt, ist es der Autorin auf sehr geschickte Art und Weise gelungen, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verknüpfen, was mir gut gefallen hat.
So manche Szenerie hat es in sich, sodass einem die Nackenhaare hochstehen und beim „Abtauchen“ in die Vergangenheit wird es irgendwie auch düsterer, was den Gruseleffekt ja noch unterstreicht.
Alles in allem schickt Catherine Shepherd ihre Leserschaft wieder auf einige falsche Fährten, bis dann ganz am Schluss des Rätsels Lösung präsentiert wird. Die Figuren haben sich weiterentwickelt und sind bei mir über die Zeit zu „alten Bekannten“, geworden, die man sofort wiedererkennt und denen man gern bei ihren Ermittlungen über die Schulter schaut, weswegen ich hier die volle Punktzahl vergebe und meine Leseempfehlung ausspreche.
Fazit: Spannungsgeladener Thriller, der in jeder Zeitebene fesselnd und unvorhersehbar ist!
Bangte man im vorherigen Buch mit dem Titel „Dunkelwald“ noch um das Überleben von Hanna Duncker und ihrem ungeborenen Kind, ist nun mit „Nebelwald“ Buch Nr. 4 der Reihe erschienen.
Die schwedische Insel Öland ist weiterhin Schauplatz der Handlung, wo Hanna Duncker einst aufgewachsen ist und nach jahrelanger Abwesenheit nun als Polizistin arbeitet.
Seit langem beschäftigt sich Hanna mit dem Mordfall Ester Jensen und das aus gutem Grund, denn ihr verstorbener Vater hatte vor 20 Jahren die Tat gestanden, weshalb er zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt wurde.
Jahre später besucht Hannas Bruder Kristoffer sie auf Öland und beichtet ihr, dass er schon lange Informationen darüber habe, wer der wirkliche Mörder von Ester Jensen ist. Aber aus Angst habe er geschwiegen und sei deshalb auch ins Ausland gegangen.
Tatsächlich wird der Fall neu aufgerollt und die Gerichtsverhandlung steht aktuell kurz bevor, wo Kristoffer als Zeuge aussagen soll.
Eingewoben in die Handlung sind kleine Kapitel, die die Überschrift „Der letzte Tag“ tragen. Darin geht es um den Tod von Vidar Johnasson, der Jugendliebe von Hannas ehemaligen Nachbarin und guten Freundin Ingrid Mattson.
Hanna ist eigentlich freigestellt, um der Gerichtsverhandlung im Mordfall Ester Jensen beizuwohnen, allerdings dauert es nicht lange und sie ist auch in die Ermittlungen zum Tod von Vidar J. involviert, denn der anfänglich vermutete Selbstmord entpuppt sich als Mordfall. Da Vidar in der Nachbarschaft nicht unbedingt beliebt war und auch ein bewegtes Leben geführt hat, sind die Ermittlungen nicht unbedingt einfach und verdächtige Personen gibt es einige.
Erst einmal bin ich froh, dass nun endlich der Fall Ester Jensen aufgeklärt und abgeschlossen ist, denn da hätte ich mir eine schnellere Auflösung gewünscht. Auch wenn die Autorin eine sehr angenehme Art zu Schreiben hat und der Mordfall an Vidar J. aufgeklärt wird, war der Weg auch bei diesem Fall recht lang. Durch die ständigen Richtungswechsel von einer verdächtigen Person zur nächsten, wurde einem fast schwindelig und die Spannung ebbt etwas ab. Zum Schluss hatte ich etwas den Verdacht, dass unbedingt noch ein „Überraschungsmoment“ hermusste. Denn wer hier „das Böse“ verkörpert und die Erklärung, warum Vidar sterben musste, fand ich „wie aus dem Hut gezaubert“ bzw. zu einfach, ganz besonders nach der wendungsreichen Ermittlungsarbeit.
Insgesamt hat mir dieses Buch aber schon besser gefallen, als das vorherige, weswegen es hier vier von fünf möglichen Punkten gibt. Da es ja immer noch jemanden gibt, der Hanna Duncker nach dem Leben trachtet, kann man gespannt sein, wie die Geschichte weitergeht!
Fazit: Guter, angenehmer Erzählstil, allerdings mit einigen Längen und vielen Wendungen, weswegen es vier von fünf Punkten gibt
Fall Nr. 8 für die Kölner Rechtsmedizinerin Julia Schwarz
Bereits im letzten Thriller „Düsteres Wasser“ zeigte die Autorin erneut mit Bravour, dass sie ein Händchen für nervenaufreibende Thriller hat, wo einem schon im Prolog die Nackenhaare hochstanden.
Auch der aktuelle Titel „Die eiskalte Kammer“ lässt nichts Gutes erahnen und Gänsehaut ist wieder garantiert:
Kriminalkommissar Florian Kessler staunt nicht schlecht, dass er als Mordermittler zu einem Verkehrsunfall gerufen wird. Doch tatsächlich ist etwas merkwürdig an der leblos auf dem Fahrersitz eines Pkw sitzenden jungen Frau. Offenbar ist sie in dem abgelegenen Industriegebiet in Folge eines Unfalls gegen einen Laternenpfahl gekracht. Sie rührt sich nicht und auch auf Klopfen an die Fensterscheibe und Rufen reagiert sie nicht. Nachdem Julia Schwarz am Unfallort eingetroffen ist, erkennt sie recht schnell, dass die Frau tot ist und es bereits schon vor dem Unfall war!
Und damit nicht genug, bei der genauen Untersuchung im Rechtsmedizinischen Institut stellt sich heraus , dass die junge Frau bereits vor längerer Zeit getötet und anschließend eingefroren wurde. Doch warum wurde die Leiche nun aufgetaut und hinter das Lenkrad eines Pkw gesetzt?
Während Julia und auch die Polizei sich noch über diese Frage den Kopf zerbrechen, wird ein weiteres Opfer entdeckt.
Und die Mordserie geht weiter. An den unterschiedlichsten Orten tauchen Leichen auf, die die zuvor lange Zeit eingefroren waren und dann im Wald, an einer Bushaltestelle oder auch in einem Bett „abgelegt“ worden.
Diese ganzen Szenerien hat die Autorin sehr anschaulich beschrieben, so dass die Nackenhaare reichlich Arbeit bekommen und einem der eine oder andere Schauer über den Rücken läuft.
Verdächtige Personen gibt es reichlich, doch hieb- und stichfeste Beweise fehlen! Erneut ist es Catherine Shephard gelungen, das „Böse“ erst ganz zum Schluss zu demaskieren und ihre Leserschaft bis zum Schluss durch geschickte Wendungen in der Handlung immer wieder in nervenaufreibende Szenerien zu katapultieren. Ich habe diesen Thriller wieder genossen und kann nur die volle Punktzahl vergeben und meine absolute Leseempfehlung aussprechen! So spannend und unterhaltsam darf es noch lange weitergehen.!
Fazit: Spannung, Nervenkitzel und ein eiskalter Killer machen diesen Thriller unbedingt lesenwert!