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Andreas Winkelmann: Das Letzte, was du hörst

Rowohlt Verlag   NetGalley

Seit vielen Jahren bin ich Fan dieses Schriftstellers. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich durch Zufall 2011 auf das Hörbuch „Bleicher Tod“ gestoßen bin. Da mir der Name des Autors damals nicht bekannt war, habe ich es mir gekauft, weil ich Simon Jäger als Vorleser sehr schätze. Ja, und was soll ich sagen, der mir unbekannte Autor war natürlich Andreas Winkelmann und mir war damals ganz schnell klar, es ist nicht das letzte Buch, was ich von ihm gehört oder gelesen habe.
Tatsächlich ist es bis jetzt eine ganze Menge gewesen, wovon mir die sehr spannende Reihe um „Kerner und Oswald“, aber auch ganz besonders der „unter die Haut“ gehende Thriller „Die Zucht“ in Erinnerung geblieben ist.
So, jetzt aber genug mit dem Vorgeplänkel, nun geht es um den neuen Thriller von Andreas Winkelmann mit dem Titel: „Das Letzte, was Du hörst“.
Ganz ehrlich muss ich sagen, dass ich etwas gezögert habe, dieses Buch zu lesen, denn auf der Coverrückseite steht u.a. dies:
Lehn dich zurück. Höre diese Stimme. Vergiss deinen Alltag, den Job, den Ärger, die Sorgen. Vertrau dich den Worten an. Sie sind nur für dich
und
Sarah ist süchtig nach dem Podcast „Hörgefühlt“. Die Stimme von Podcaster Marc Maria Hagen ist wie ein seidiges Kissen, seine Worte sind Trost für die Seele
Diese Inhaltsangabe ließ mich vermuten, dass es thematisch Richtung Esoterik o.ä. geht und das ist nun gar nicht mein Ding.
Tatsächlich kreist die Handlung dann im ersten Drittel auch um verschiedene Frauen, für die besagter Marc Maria Hagen schon so eine Art Guru ist. Sie vergessen alles um sich herum, wenn ein neuer Podcast von ihm gesendet wird und dann lauschen sie seiner charismatischen Stimme und seinen Worten, die sie dann ihren stressigen Alltag vergessen lassen….
Doch so richtig vorstellen konnte ich mir dann doch nicht, dass Andreas Winkelmann thematisch in diese Richtung „abdriftet“ und das erste Kapitel des Buches, das mit „Damals“ betitelt ist, ließ mich hoffen, dass es doch noch um etwas anderes geht:
Aus unterschiedlichen Perspektiven, Erzählsträngen und Zeitebenen setzt sich die Gesamthandlung zusammen. Durch den angenehmen Erzählstil findet man sich dabei gut zurecht und hat keine Schwierigkeiten die verschiedenen Personen und Geschehnisse zuzuordnen.
Kommisarin Carola Barreis bekommt es in kürzester Zeit mit Fragen aufwerfenden Todesfällen zweier junger Frauen zu tun, die während ihres Ablebens Kopfhörer trugen. Bei genauem Hinhören fällt der Kommissarin auf, dass beide Frauen dem Podcast „Hörgefühlt“ von Marc Maria Hagen lauschten und bei den weiteren Recherchen gibt es Hinweise, dass sie auch mit ihm in persönlichem Kontakt standen…
Nun ist das Interesse der Kommissarin geweckt und sie macht sich auf den Weg, um sich von „der Stimme“ des verehrten Marc Maria Hagen ein Bild zu machen, welches zu ihrem großen Erstaunen, dann ganz anders ausfällt, als vermutet….
Meine anfänglichen Bedenken waren dann bald vergessen und Andreas Winkelmann hat es mal wieder geschafft, seine Leserschaft durch geschicktes Manövrieren von einem Verdacht zum anderen zu lenken, ohne dass man hinter die Maske des Bösen schauen kann. Bis zu Letzt war ich mir sicher, das Böse entlarvt zu haben …..war ich doch den Worten des Autors gefolgt…..doch es ist ihm mal wieder gelungen, noch einen „drauf“ zu setzen und mit etwas Unvorhersehbaren zu punkten um diesen durchaus nervenaufreibenden, aber auch in menschliche Abgründe blickenden Thriller, zu beenden. Dafür vergebe ich die Höchstpunktzahl und meine unbedingte Lese-Empfehlung mit der Bitte um weitere spannende Thriller aus seiner Feder!
Fazit: Wenn man den Worten dieses Autors folgt, bekommt man Nervenkitzel und einen Blick in menschliche Abgründe geboten, wo das gut versteckte „Böse“ erst ganz zum Schluss demaskiert wird! Dafür gibt es die volle Punktzahl und meine unbedingte Leseempfehlung!

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