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Catherine Shepherd: Die Rezeptur

Kafel Verlag

Wer diese Thriller-Reihe noch nicht kennt, dem sei gesagt, dass es hier gleich Spannung im Doppelpack gibt, wovon die eine Handlung in der Gegenwart und die andere vor 500 Jahren im niederrheinischen Städchen Zons spielt. „Zarte Bande“ sind es, die beide Geschichten auf besondere Weise verbinden…
Gegenwart: Die 16jährige Mara findet ihren Vater in einer übel riechenden schlammigen Flüssigkeit tot in der Badewanne liegend auf. Recht schnell ist klar, hier muss das Team um Kommissar Oliver Bergmann in Sachen Mord ermitteln. Die besondere Zusammensetzung des „Badezusatzes“ gibt Rätsel auf, genau wie eine in lateinischer Schrift verfasste „Botschaft“ auf dem Badezimmerspiegel, die übersetzt „ewiges Leben“ heißt. Der Tote leitete als Chirurg mit mehreren anderen Personen eine Schönheitsklinik. Die Ermittler tauchen in eine Welt ein, wo es nicht nur um Schönheit geht, sondern in der Führungsetage Macht- und Konkurrenzkampf, aber auch unschöne Operationsfehler und große Geldsummen auf der Tagesordnung stehen. Dann wird eine weitere Leiche in einem „Schlammbad“ gefunden und Mara verschwindet spurlos während sie auf eigene Faust „ermittelt“, wer ihren Vater getötet hat….
Zons 1503: Bastian Mühlenberg von der Stadtwache ist für die Sicherheit im mittelalterlichen Zons zuständig. Ihn ruft man als im Franziskanerkloster einer der Mönche tot aufgefunden wird. Der Verdacht auf eine Vergiftung liegt nahe. Während Bastian noch dabei ist den Tod des Mönchs zu hinterfragen, stirbt der Schmidt des Ortes, offenbar auch an Gift. Eine Spur führt zurück ins Kloster, wo bald der nächste Mönch vergiftet aufgefunden wird. Bei allen Toten findet Bastian Schriftstücke, die bei genauerem Betrachten Geheimnisvolles offenbaren, was mit „ewigem Leben“ in Zusammenhang steht und zu einem ganz besonderen Buch mit Rezepturen führt, die zwar richtig angewandt wohltuend und krankheitslindernd sind, aber wenn sie falsch interpretiert bzw. zusammengemixt werden, giftig und ganz besonders tödlich sein können.
Von Beginn an ist es der Autorin gelungen mich in die spannungsgeladene Handlung des Thrillers „Die Rezeptur“ eintauchen zu lassen. Besonders bei den bildhaft geschilderten Szenerien im mittelalterlichen Zons läuft einem dann und wann ein eiskalter Schauer über den Rücken, was aber gut auszuhalten ist und zur erzählten Geschichte passt.
Ich mag den Erzählstil der Autorin, der einen nicht nur thematisch zu fesseln weiß, sondern auch immer geschickt auf falsche Fährten führt und Verdächtige präsentiert, letztendlich aber „das Böse“ im Verborgenen agiert und erst am Schluss nachvollziehbar enttarnt wird. So muss ein Thriller sein!
Fazit: Egal ob vor 500 Jahren oder jetzt in Zons, die Handlung hat es in sich, fesselt von der ersten Seite an und ist unvorhersehbar bis zum Schluss, daher volle Punktzahl und gern mehr davon!
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