Piper Verlag
Anfang Dezember letzten Jahres hatte ich hier „Eiskalt tanzt der Tod“ und somit das 11. Buch der Krimi-Reihe um den hannoverschen Ermittler Bodo Völxen und seinem Team vorgestellt. Schwang damals der Hauptkommissar gemeinsam mit seiner Frau Sabine das Tanzbein, was aber jäh unterbrochen wurde, da man ihren Tanzlehrer ermordete, distanziert sich Bodo Völxen im aktuellen Buch „Alle sehen Dich“ vom neuen Hobby seiner Frau. Die lauscht nämlich mit wachsender Begeisterung den Beiträgen und Videoclips der Bloggerin Charlotte Engelhorst, die Ratschläge rund um den Garten gibt, aber auch andere zwischenmenschliche Themen anspricht, was bei ihren vielen Followern gut ankommt.
Im letzten Buch bahnten sich ja schon die Veränderungen bei Völxens Team an. Oda Kristensen, eine geschätzte, langjährige Kollegin und Mitarbeiterin nimmt sich ein Sabbatjahr und feiert Abschied, weswegen Bodo Völxen auch gleich zu Beginn des aktuellen Geschehens etwas verkatert ist und von Kopfschmerzen geplagt wird. Zum „Durchlüften“ macht er einen Spaziergang, um nach den Schafen zu sehen. Seine Frau beschäftigt sich im Haushalt, als mit einem „Pling“ ein neuer Beitrag ihrer Lieblingsbloggerin angekündigt wird. Doch was sie dort zu sehen bekommt, ist so ganz anders als erwartet und lässt sie erstarren, denn offenbar wird gerade Charlotte Engelhorst vor laufender Kamera ermordet….
Wie es dazu kommen konnte, erzählt die Autorin in datierten Rückblicken. Dabei wird man als Leser Zeuge, als es in der Vergangenheit zu einer unschönen Konfrontation zwischen Bodo Völxen und einer sehr fordernd auftretenden Charlotte Engelhorst kommt. Diese erscheint aufgebracht im Kommissariat und verlangt unverzüglich umfangreiche Ermittlungen, da sie hinter dem Unfalltod ihres Ehemannes einen Mordanschlag vermutet, der aber auch gegen sie gerichtet sein könnte!?
Recht schnell war ich ins Geschehen eingetaucht und fand mich auch bei den Zeitsprüngen gut zurecht. Da Oda Kristensen sich ja (hoffentlich) nur vorübergehend verabschiedet, bekommt das Ermittler-Team Verstärkung durch Polizeianwärter Jordis Tadden, der sich recht gut „schlägt“ und am Ende auch gut ins Team einfügt. Doch kaum hat der „Neue“ seinen Dienst angetreten, wird ein anderes Team-Mitglied für längere Zeit suspendiert…
Was anfangs noch gar nicht wie ein Fall für Völxen und Co. aussieht, zieht im Verlauf weite Kreise. Es tauchen noch mehr Opfer auf, sodass hier reichlich Arbeit auf das verkleinerte Team zukommt, weswegen sie sich etwas „Hilfreiches“ einfallen lassen…
Susanne Mischke ist es erneut gelungen, einen spannenden, unterhaltsamen und mit humorvollen Passagen angereicherten Kriminalroman zu schreiben. Besonders gut hat mir auch die neu erschaffene Figur des Polizeianwärters Jordis Tadden gefallen, passt er doch in dieses bunt gewürfelte Völxen-Team wunderbar hinein. Insgesamt habe ich den zwölften Band der Reihe genossen, weswegen er die Höchstpunktzahl bekommt und ich meine Lese-Empfehlung ausspreche.
Fazit: Ein spannender Kriminalfall und ein Ermittler-Team, das sich umstrukturiert und dabei auch noch erfolgreich Kriminalfälle löst, macht dieses Buch lesens- und empfehlenswert!
Piper Verlag
Ein neuer Fall für Kommissar Völxen und sein Team
Die in Hannover angesiedelte spannende Krimi-Reihe verfolge ich seit langem, da ich die niedersächsische Landeshauptstadt gut kenne und so oftmals, die in der Handlung vorkommen Örtlichkeiten direkt beim Lesen vor Augen habe.
Durch den angenehmen Erzählstil der Autorin taucht man schnell ins Geschehen ein und für mich sind Völxen und Co. mittlerweile „alte Bekannte“, denen ich zuletzt in „Hättest Du geschwiegen“ begegnet bin.
Das mittlerweile 11. Buch der Reihe mit dem Titel „Eiskalt tanzt der Tod“ beginnt mit einem gruseligen Leichenfund auf einer Parkbank.
Dann schwenkt die Szenerie ins Privatleben von Bodo Völxen, der sich „feingemacht“ hat, weil er seiner Frau zum Geburtstag einen Tango-Tanzkurs geschenkt hat, der allerdings seinem lädierten Rücken gar nicht guttut. Um seiner Frau aber nicht die Freude über dieses Geschenk zu vermiesen, beißt er die Zähne zusammen, um an der nächsten Tanzstunde teilzunehmen. Sie sind im Zooviertel angekommen, wo imposante Villen sich aneinanderreihen. In einem dieser schönen Gebäude befindet sich die Tanzschule, wo der charmante Tanzlehrer Aurelio Martínez den Tango-Kursus leitet. Doch irgendwie ist heute etwas anders, denn es steht eine betretend aussehende Menschenschar in der Einfahrt zur Villa. Kurze Zeit später wird aus dem Privatmann Bodo Völxen wieder der Hauptkommissar, der sein Team zur Villa beordert, denn gerade hat er die Leiche von Aurelio Martínez in Augenschein genommen, den man offenbar hinterrücks ermordet hat….
Die Ermittlungen zum gewaltsamen Tod des Tanzlehrers führen weit in dessen Vergangenheit und werden durch eine Fragen aufwerfende Familiengeschichte verkompliziert. Im Verlauf weitet sich der Kriminalfall auf weitere Straftaten aus und auch der anfänglich erwähnte Leichenfund fügt sich auf tragische Weise ins Geschehen ein.
Wer die Reihe kennt, weiß, dass sich das Team um Kommissar Völxen aus ganz besonderen Ermittlern, aber auch eigenwilligen Charakteren zusammensetzt. Mit viel Engagement, Ehrgeiz und kriminalistischem Gespür gelingt es ihnen auch diesmal, die Ermittlungen erfolgreich abschließen.
Die Handlung wird spannend erzählt, ohne dass man die Auflösung erahnen kann, was schon immer ein großer Pluspunkt ist. Die Thematik gibt Einblick in menschliche Abgründe, was einem die Nackenhaare hochstehen lässt und zeigt Schicksale auf, die betroffen machen.
Was aber diese Reihe ausmacht, ist die gelungene Kombination aus interessanten und spannenden Fällen und der augenzwinkernde Humor, der sich besonders im Zusammenspiel des Ermittler-Teams zeigt. Oftmals kann man schmunzeln, aber auch situationsbedingt herzlich lachen, sodass die angespannte Atmosphäre bei der Mordermittlung einen feinen Gegenpart bekommt, was gut passt.
Ich habe dieses spannende und unterhaltsame Buch wieder genossen und mich ganz besonders über ein Bonmot gefreut: Ein Teammitglied macht in der Handlung einen kleinen Abstecher, um in einem Lokal in meiner Heimatstadt zu speisen. Herrlich!
Fazit: Fall Nr. 11 der Krimi-Reihe erreicht durch Spannung, Unvorhersehbarkeit und einer ganz besonderen Prise Humor die volle Punktzahl und darf gern noch lange fortgeführt werden!