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Stevens & Suchanek: Rachejagd – Verraten

Heyne Verlag

Im Oktober dieses Jahres erschien das Thriller-Debüt des Autoren-Duos mit dem Titel „Rachejagd – Gequält.“.
Recht schnell hatte mich die Handlung „gepackt“ und Seite um Seite flog nur so dahin. Allerdings brauchte man schon gute Nerven, denn die wendungsreiche, unvorhersehbare Handlung hielt einen von Anfang an in Atem und zeigte Szenerien auf, die einem die Nackenhaare hochstehen ließen.
Nun ist der zweite Teil, der als Trilogie angelegten „Rachejagd“-Reihe mit dem Titel „Verraten“ erschienen und nach einer kurzen „Rückblende“ ist man gleich wieder mitten im Geschehen:
Anna Jones, die Investigativ-Journalistin, ist in Detroit zu einer Hochzeit eingeladen. Während sie auf ihren Begleiter, FBI-Agent Nick Coleman wartet, ist sie gedanklich bei den zwei Wochen zurückliegenden nervenaufreibenden Ereignissen:  Es waren Menschen entführt, manipuliert und ermordet worden. Die Jagd nach dem dafür Verantwortlichen hatte Anna, Nick und die zuständigen Behörden in Atem gehalten. Nur ganz knapp war es ihnen gelungen, diesem gerissenen, mit allen Wassern gewaschenen Mörder zu entkommen, der selbst dann in den Flammen eines brennenden Gebäudes zu Tode kam.
Sollte die Hochzeitsfeier Anna und Nick auf andere Gedanken bringen, ist ihnen dies nur für kurze Dauer beschieden, denn Roger, ein Freund aus ihrer gemeinsamen Schulzeit, bittet sie um Hilfe:
Roger erzählt von seiner Arbeit als leitender Mitarbeiter in einem Forschungslabor, wo er Umgang mit hochgefährlichen Viren und Nerventoxinen hat. Dort war es trotz der hohen Sicherheitsmaßnahmen zu einem fragen aufwerfenden Todesfall gekommen. Damit nicht genug, kurze Zeit später treffen sich Anna und Nick mit Roger in seinem Haus, wo auf ihn geschossen wird…
Ab hier nimmt die Handlung richtig Fahrt auf: In null Komma nichts ist man als Leser in einer Spirale aus unvorhersehbaren Ereignissen gefangen, wo es zu Gänsehautszenerien mit einigen Toten kommt, die – wie sich im Verlauf herausstellt – zurück zu den Geschehnissen des ersten Buches führen:
Der Unbekannte, der Anna und Nick in Chicago nach dem Leben trachtete, ist immer noch aktiv. Er scheint Menschen zu manipulieren, sodass er sie wie Marionetten benutzen kann, um seinen, warum auch immer aufgestellten Racheplan durchzuführen. Und mitten drin Anna und Nick, in dessen Leben es diesmal einen etwas tieferen Einblick gibt. Erneut werden die beiden an ihre körperlichen und seelischen Grenzen geführt und letztendlich können sie niemanden mehr wirklich trauen, denn nur der große Unbekannte weiß, wen aus ihrem direkten Umfeld, er für seine Zwecke gefügig gemacht hat….
Puh, nach diesem Thrill musste ich erst einmal tief durchatmen, denn ganz besonders im Showdown wird es actionreich und die Hauptakteure zeigen ihr ganzes Können. Mich hat die Handlung dieses Buches sofort „eingefangen“. Das Geschehen aus Teil 1 war mir sofort wieder präsent und durch den angenehmen und bildhaften Erzählstil des Autoren-Duos ging das „Kopfkino“ sofort an. Mir gefällt gut, wie hier mit der Fantasie der Leser „gespielt“ wird, denn erneut tauchen Figuren auf, denen man skeptisch gegenübersteht und sich fragt, was treibt sie an und wer spielt hier nicht mit offenen Karten. Da es ja noch einen dritten Teil gibt, bin ich natürlich gespannt, wie sich alles entwickelt und was letztendlich des Rätsels Lösung ist.
Mir kam beim Lesen eine Idee, wer sich hinter der Maske des Bösen verbirgt. Aber es wird mir wahrscheinlich genauso gehen wie beim ersten Teil – ich liege wieder völlig daneben, denn durch einen raffinierten Twist, ist alles ganz anders als gedacht -. Aber genau so gefällt es mir, denn ganz besonders die Unvorhersehbarkeit macht diese Reihe aus und hält die Leserschaft mit den schnell hintereinander ablaufenden Ereignissen in Atem! Klasse!
Alles in allem kann ich nur erneut die volle Punktzahl vergeben, denn Nica Stevens und Andreas Suchanek ist eine spannungsgeladene, nervenaufreibende Fortsetzung der Thriller-Reihe mit Gänsehaut-Garantie gelungen, die man nicht verpassen sollte, weswegen ich hier meine Leseempfehlung ausspreche!
Fazit: So muss ein Thriller sein: Nervenaufreibende Spannung mit Gänsehaut-Garantie!
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Tom Voss: Dämmerung für Beck

Fischer Verlage               Netgalley.de

Die in und um Hamburg angesiedelte Krimi-Reihe startete mit dem Titel „Hundstage für Beck“, dann folgte „Eiszeit für Beck“ und nun aktuell ist „Dämmerung für Beck“ erschienen.
Wer die Reihe noch nicht kennt, dem sei gesagt, mit „Beck“ ist Nick Beck gemeint, ein Mordermittler des LKA, der durch die Jagd nach dem „Elbripper“ in den Medien bekannt wurde. Allerdings kam es dabei zu einem folgenschweren Zwischenfall, für den Beck sich verantwortlich fühlte, weswegen er sich auf eigenen Wunsch in die Provinz versetzen ließ, wo er als „Dorfpolizist“ seinen Dienst verrichtete. Er mietete sich ein kleines karges Zimmer, das er mit seinem besten Freund „Alkohol“ teilte. Und genau dieser „Freund“ brachte ihn in eine prekäre Lage, weswegen er im Verlauf auf einem schmalen Grat zwischen Gut und Böse balancierte.
Dann tauchte Cleo Torner, eine Kollegin vom LKA Hamburg bei ihm auf der Dienststelle auf. Sie bat ihn um Mithilfe bei einem Vermisstenfall, der sich dann ausweitete, sodass Cleo und Nick ein Ermittler-Duo bildeten, um den Fall erfolgreich abschließen.
Im zweiten Buch hat Nick Beck langsam sein Leben wieder im Griff und kann gemeinsam mit Cleo Torner erneut einen spannenden Fall lösen. 
Nach dem gelungenen Debüt und der sehr spannenden Fortsetzung habe ich nun den dritten Einsatz der beiden gelesen.
Beck arbeitet mittlerweile wieder als LKA-Ermittler, Cleo Torner ist noch in Elternzeit, aber kurz davor wieder ihren Dienst anzutreten, weswegen sie aus dem „Home-Office“ recherchierend, den aktuellen Fall ab und zu unterstützt.
Und die aktuelle Handlung beginnt gleich turbulent, da ein Amokläufer mitten in der Hamburger Innenstadt ein großes Blutbad anrichtet. Und kaum hat man diesen Mann gestoppt, gibt es einen weiteren Amoklauf in einem Autohaus, wo der Besitzer mit einem Messer auf seine Angestellten losgeht und sie als Geiseln nimmt.
In beiden Fällen ist Nick Beck vor Ort und im Verlauf, dicht an den Attentätern dran. Ihm fällt das merkwürdige Verhalten beider Männer auf: Ein sinnvolles Gespräch ist mit keinem möglich, sie fühlen sich „unbesiegbar“ und scheinen unter Drogeneinfluss zu stehen.
Beck, der ganz besonders die mit reichlich Geheimniskrämerei verbundenen Ermittlungen hinterfragt, recherchiert auf seine eigene Art und Weise und vertraut auch eher auf sein Bauchgefühl. Alleingänge sind seine Spezialität, wo er in lebensgefährlichen Situationen Mut zeigt, heldenhaft agiert, aber auch nicht ohne Blessuren davonkommt, aber letztendlich den Fall gut abschließen kann.
Tom Voss hat mit Nick Beck eine Figur erschaffen, die zu Beginn der Reihe wie auf einem Drahtseil zwischen Gut und Böse balancierte und hinter einer harten Schale sein gutes Herz versteckte, was ihm aber auch durchaus Sympathiepunkte einbrachte. Ist er anfangs psychisch angeschlagen und Alkohol sein bester Freund, fängt er sich im Verlauf der Reihe und aktuell kommt er ausgeglichener rüber, da es ja auch Lichtblicke in seinem Privatleben gibt.
Der Krimi ist von Anfang an spannend, fesselnd und wendungsreich. Ich finde diese Fortsetzung der Reihe gelungen und mag den sympathischen Ermittler mit seinen Ecken und Kanten, der diese Krimis ausmacht, weshalb ich meine Leseempfehlung ausspreche und die volle Punktzahl vergebe.
Fazit: Nick Beck, der Ermittler mit Ecken und Kanten zeigt in der actionreichen, spannungsgeladenen Fortsetzung sein ganzes Können, weswegen es die volle Punktzahl und meine Leseempfehlung gibt!
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Susanne Mischke: Eiskalt tanzt der Tod

Piper Verlag

Ein neuer Fall für Kommissar Völxen und sein Team
Die in Hannover angesiedelte spannende Krimi-Reihe verfolge ich seit langem, da ich die niedersächsische Landeshauptstadt gut kenne und so oftmals, die in der Handlung vorkommen Örtlichkeiten direkt beim Lesen vor Augen habe.
Durch den angenehmen Erzählstil der Autorin taucht man schnell ins Geschehen ein und für mich sind Völxen und Co. mittlerweile „alte Bekannte“, denen ich zuletzt in „Hättest Du geschwiegen“ begegnet bin.
Das mittlerweile 11. Buch der Reihe mit dem Titel „Eiskalt tanzt der Tod“ beginnt mit einem gruseligen Leichenfund auf einer Parkbank.
Dann schwenkt die Szenerie ins Privatleben von Bodo Völxen, der sich „feingemacht“ hat, weil er seiner Frau zum Geburtstag einen Tango-Tanzkurs geschenkt hat, der allerdings seinem lädierten Rücken gar nicht guttut. Um seiner Frau aber nicht die Freude über dieses Geschenk zu vermiesen, beißt er die Zähne zusammen, um an der nächsten Tanzstunde teilzunehmen. Sie sind im Zooviertel angekommen, wo imposante Villen sich aneinanderreihen. In einem dieser schönen Gebäude befindet sich die Tanzschule, wo der charmante Tanzlehrer Aurelio Martínez den Tango-Kursus leitet. Doch irgendwie ist heute etwas anders, denn es steht eine betretend aussehende Menschenschar in der Einfahrt zur Villa. Kurze Zeit später wird aus dem Privatmann Bodo Völxen wieder der Hauptkommissar, der sein Team zur Villa beordert, denn gerade hat er die Leiche von Aurelio Martínez in Augenschein genommen, den man offenbar hinterrücks ermordet hat….
Die Ermittlungen zum gewaltsamen Tod des Tanzlehrers führen weit in dessen Vergangenheit und werden durch eine Fragen aufwerfende Familiengeschichte verkompliziert. Im Verlauf weitet sich der Kriminalfall auf weitere Straftaten aus und auch der anfänglich erwähnte Leichenfund fügt sich auf tragische Weise ins Geschehen ein.
Wer die Reihe kennt, weiß, dass sich das Team um Kommissar Völxen aus ganz besonderen Ermittlern, aber auch eigenwilligen Charakteren zusammensetzt. Mit viel Engagement, Ehrgeiz und kriminalistischem Gespür gelingt es ihnen auch diesmal, die Ermittlungen erfolgreich abschließen.
Die Handlung wird spannend erzählt, ohne dass man die Auflösung erahnen kann, was schon immer ein großer Pluspunkt ist. Die Thematik gibt Einblick in menschliche Abgründe, was einem die Nackenhaare hochstehen lässt und zeigt Schicksale auf, die betroffen machen.
Was aber diese Reihe ausmacht, ist die gelungene Kombination aus interessanten und spannenden Fällen und der augenzwinkernde Humor, der sich besonders im Zusammenspiel des Ermittler-Teams zeigt. Oftmals kann man schmunzeln, aber auch situationsbedingt herzlich lachen, sodass die angespannte Atmosphäre bei der Mordermittlung einen feinen Gegenpart bekommt, was gut passt.
Ich habe dieses spannende und unterhaltsame Buch wieder genossen und mich ganz besonders über ein Bonmot gefreut: Ein Teammitglied macht in der Handlung einen kleinen Abstecher, um in einem Lokal in meiner Heimatstadt zu speisen. Herrlich!
Fazit: Fall Nr. 11 der Krimi-Reihe erreicht durch Spannung, Unvorhersehbarkeit und einer ganz besonderen Prise Humor die volle Punktzahl und darf gern noch lange fortgeführt werden!
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Malin Stehn : Happy New Year

Scherz Verlag              NetGalley

Durch das „anziehende“ Coverbild bin ich bei NetGalley auf diesen Roman aufmerksam geworden. Der Name der schwedischen Autorin sagte mir nichts. Da ich aber spannende Bücher aus dem hohen Norden sehr mag, war ich gespannt, was mich bei „Happy New Yearerwartet, dessen Handlung in Schweden spielt.
Der Untertitel „Zwei Familien. Ein Albtraum.“ fasst eigentlich schon recht gut zusammen, was die Leserschaft hier erwartet:
Es ist Silvester und Frederik und Nina machen sich fertig, um zur Party ihrer langjährigen Freunde Lollo und Max zu fahren, wo sie noch andere befreundete Pärchen treffen.
Smilla, die 17-jährige Tochter von Nina und Frederik, darf dieses Jahr erstmals eine Party in ihrem Elternhaus feiern, zu der auch ihre Freundin Jennifer – die Tochter von Lollo und Max – kommen wird.
Die Handlung wird von unterschiedlichen Personen und Sichtweisen erzählt.
So erfährt man recht schnell, dass die seit langem befreundeten Paare sich eigentlich nur noch traditionell und „weil es immer schon so war“ zu dieser Party einfinden, denn so richtig gemeinsam haben sie nichts mehr. Zu fortgeschrittener Stunde und nach reichlich Alkohol, ist die Stimmung nicht unbedingt heiter und gelöst, sondern eher angespannt und die zur Schau getragenen Fassaden bekommen Risse…
Von Smillas Party erfährt man erst einmal nichts, bis dann das Neue Jahr anbricht und Jennifer bald als vermisst gilt.
Auf den „Albtraum“, der im Untertitel erwähnt wird, möchte ich nicht weiter eingehen, da kann jeder seine Fantasie spielen lassen.
Die Erzählweise durch unterschiedliche Personen ist der Autorin gut gelungen und man findet sich im Geschehen gut zurecht. Durch die anschaulich geschilderten Charaktereigenschaften und Befindlichkeiten kann man die Mitwirkenden unterscheiden und hat sie bald vor Augen und findet sie in den unterschiedlichen Szenerien wieder. Ganz warm werden konnte ich mit keiner dieser Personen und Sympathiepunkte bekommt auch niemand von mir.
Was sich an schrecklichen Dingen ereignet, ist recht vorhersehbar und wenig überraschend. Im Verlauf zieht sich die Handlung etwas, was die anfängliche Spannung absinken lässt. Auch durch die eingearbeiteten Wendungen ändert sich daran nicht viel.
Im Vergleich zur Gesamthandlung fand ich dann die Auflösung bzw. wer für den „Albtraum“ verantwortlich ist, recht knapp erklärt, was schade ist, denn gerade hier kann die Autorin mit „Unvorhersehbarkeit“ punkten.
Fazit: Gute Ansätze finden sich hier auf jeden Fall, allerdings verliert sich die Spannung im Verlauf, was schade ist, denn zum Schluss überrascht die Autorin dann doch noch bei der Enttarnung der Person, die für den hier geschilderten Albtraum verantwortlich ist.
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