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Karen Kliewe: Toxische tiefe Ostsee

Piper Verlag

Im März d.J. hatte ich hier das Krimi-Debüt der Autorin mit dem Titel „Letzte Spur Ostsee“ vorgestellt, wo die angehende Journalistin Joh(Ann)a Arnold ihre Großmutter im Osteebad Rerik besucht und durch Zufall in einen Kriminalfall verwickelt wird, in deren Verlauf sie in höchste Lebensgefahr gerät…
Auf „NetGalley“ bin ich auf den gerade erschienenen  dritten Einsatz der Journalistin aufmerksam geworden, die nun in „Toxische tiefe Ostsee“  kurz vor ihrer Examensarbeit steht.
Die Handlung ist im November 2017 angesiedelt und Ann ist psychisch immer noch etwas angeschlagen, aber durch eine Therapie mittlerweile auf dem Weg der Besserung, denn die lebensbedrohlichen Ereignisse in Rerik, nagen immer noch an ihr.
Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und ergreift sogar die einmalige Chance an Bord eines Forschungsschiffes zu gehen, um dort für einige Wochen am Leben und Arbeiten der Wissenschaftler teilzunehmen. Der Expeditionsleiter Dr. Martens hatte sie dazu eingeladen und sie gebeten eine Abhandlung über die wissenschaftliche Arbeit an Bord zu schreiben.
Ann teilt sich eine Kajüte mit der engagierten Wissenschaftlerin Dr. Alette Roux. Die beiden Frauen verstehen sich gut und Ann erfährt einiges über das aktuelles Forschungsprojekt.
Alles scheint gut zu laufen und Dr. Roux ist guter Dinge als sie noch mal die Kajüte verlässt um sich mit jemandem zu treffen. Doch sie kommt nicht zurück. Das ganze Schiff wird nach ihr abgesucht, aber sie wird nicht gefunden. Etwas Blut und ein nicht verschlossener Sicherungsbereich lassen den Verdacht aufkommen, sie wäre über Bord gegangen und in der eisigen Ostsee ertrunken… Unfall oder sogar Mord???
Da man sich mittlerweile in schwedischem Hoheitsgebiet befindet, wird die dortige Polizei eingeschaltet, das Schiff muss ihre Fahrt unterbrechen und macht in einem kleinen Hafen fest.
Während die gesamte Schiffsbesatzung von der schwedischen Polizei zum Verbleib von Dr. Roux befragt wird, nutzt Dr. Martens den Zwischenstopp und verlässt das Schiff um zu joggen. Von diesem Ausflug kommt er nicht zurück…
Ann’s kriminalistischer Spürsinn ist geweckt und mit Hilfe ihrer zwei ganz speziellen „Informanten“ und ihrer „inneren Stimme“ spielt sie immer neue Szenarien durch, was mit den beiden eben noch an Bord befindlichen Menschen passiert sein könnte. Je weiter sie recherchiert und je tiefer sie gräbt, um so mehr zeigt sich, nicht jeder Forschungsteilnehmer hat eine weiße Weste, man muss nur genau hinsehen…
Das Debüt der Reihe fand ich spannend und gelungen!
Wer als Leser dies aber nicht kennt, der hat es etwas schwer, sich in der Rahmenhandlung zu orientieren, z.B. wenn Ann sich mit „Vergangenem“ aus ihrem Privatleben beschäftigt. Da wäre etwas mehr Info hilfreich. (dies aber nur am Rande)
Mir gelang die Einordnung mühelos, da ich ja das erste Buch kenne.
Über der aktuellen Gesamthandlung schwebt eine düstere, unheilvolle Atmosphäre, die zum einen durch die winterlichen Außentemperaturen hervorgerufen wird, aber auch unter Deck ist die eisige Kälte vorhanden, die besonders spürbar wird, wenn Ann nachts auf der Suche nach Antworten durch die düsteren Gänge des Schiffes streift, da können einem schon beim kleinsten Geräusch die Nackenhaare hochstehen!
Insgesamt liest sich das Buch gut, ist fesselnd, wendungsreich und spannend. Auch das eingewobene wissenschaftliche Thema ist gut gewählt, interessant und informativ.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich recht schnell eine „Idee“ im Hinterkopf hatte, die sich dann letztendlich auch als richtig herausgestellt hat, was aber den Unterhaltungswert des Buches keinesfalls schmälerte und ich diese Fortsetzung  gut gelungen finde. Gern darf es so weitergehen!
Fazit: Gelungene spannende Fortsetzung der Reihe, deren eiskalte Atmosphäre nicht nur wetterbedingt ist! Gern weiter so!
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Randi Fuglehaug: Todesfall

Fischer Verlage

Der erste Fall für Agnes Tveit.
Randi Fuglehaug kennt sich im Handlungort und der Umgebung gut aus, denn sie ist dort aufgewachsen, was sich in den anschaulichen Beschreibungen der Landschaft und den örtlichen Gegebenheiten widerspiegelt. Ein Blick ins Internet und man ist schnell vor Ort und auch das Coverbild von „Todesfall lässt erahnen in welch einer atemberaubenden Landschaftskulisse die Geschichte spielt. Allerdings rückt die schnell in den Hintergrund, ereignet sich doch während eines angesagten Sportfestivals etwas Schreckliches:
Es geht nach Norwegen, genauer gesagt in den Ort Voss, der wohl auch als „der Ort“ gilt wo man sich trifft, wenn es um Extremsportarten wie Raften, Fallschirmspringen u.v.m. geht.
Genau dorthin, in den Ort ihrer Kindheit und Jugend kehrte die Journalistin Agnes Tveit vor einem Jahr zurück um der Hektik Oslos zu entfliehen.
Die Blicke der Zuschauer sind gen Himmel gerichtet, wo gerade die vier Freundinnen und begeisterten Fallschirmspringerinnen Gro, Joni, Kathrine und Veslemøy  aus der kleinen Cesna gesprungen sind und eine Sternformation bilden. Kurze Zeit sieht alles perfekt aus, doch dann ist dieser faszinierende Anblick vorbei, die Menschen am Boden erstarren und dann hört man nur noch Schreie und Panik bricht aus….
Agnes Tveit, die jetzt für die örtliche Zeitung arbeitet ist natürlich auch vor Ort um über das Festival zu berichten. Auch sie kann kaum begreifen, was sie sieht: Eine der vier Frauen liegt mit verrenkten Gliedmaßen tot am Boden…
Agnes fängt an zu Recherchieren um herauszufinden, was zum Tod der Frau geführt hat. Sie kennt die vier Frauen noch aus ihrer Jugend und je weiter sie das Leben jeder einzelnen durchleuchtet, um so mehr düstere Machenschaften, dunkle Geheimnisse und  zwischenmenschliche Dramen deckt sie auf…
Ich hatte etwas Schwierigkeiten mich in die Handlung hineinzulesen. Ob es an den norwegischen Namen oder meiner Unkenntnis  über das Thema Extremsportarten lag, kann ich nicht sagen. Die vielen Mitwirkenden, die man richtig einordnen musste und die mir nicht sonderlich sympathische Hauptfigur, die nach der Rückkehr aus Oslo damit hadert, dass man ihre jetzige Arbeit als Journalistin nicht mehr so wertschätzt wie einst, trugen wahrscheinlich auch dazu bei, dass ich mich mit dem Lesen etwas schwertat.
In die Kategorie „Krimi“ kann ich das Buch auch nicht einordnen, eher als Roman, wo es um die Aufarbeitung von zwischenmenschlichen Dramen geht. Hier hat jeder der Mitwirkenden sein Päckchen zu tragen und durch eine Spirale von Ereignissen, wo Eifersucht, Lug, Trug und Verrat an der Tagesordnung sind, kommt es dann zu kriminellen Handlungen und letztendlich zum Tod der begeisterten Fallschirmspringerin.
Bei der Suche „Was führte zum Tod der Frau“, gibt es hier für den Leser einfach zuviel „Input“, der richtig eingeordnet, zugeordnet und verarbeitet werden muss, was das Lesen des Buches etwas erschwert.  Nach ungefähr der Hälfte zieht dann endlich die Spannung etwas an und im Hinblick darauf, dass es hier das Krimi-Debüt der Autorin ist, möchte ich noch abwarten, wie sich die Fortsetzung der Reihe gestaltet und vergebe hier drei von fünf möglichen Punkten.
Fazit: Debüt-Krimi, das noch einige Unebenheiten aufweist und erst in der zweiten Hälfte Spannung aufkommen lässt.
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Mord auf Shetland – Staffel 4

Edel Motion VÖ 22.04.22

Schon nach den ersten Klängen der Titelmelodie wird man „eingefangen“ und taucht in die dargebotene raue Landschaftskulisse ein!
2017 startete die erste Staffel der britischen und zu Recht preisgekrönten Krimi-Reihe „Mord auf Shetland“ hier in Deutschland. Die englische Erfolgs-Autorin Ann Cleeves schrieb die Romanvorlagen zu der Filmhandlung, die auf den zu Schottland gehörenden Shetland-Inseln angesiedelt ist. Die Orte bzw. Inselnamen, die in der Handlung vorkommen sind real. Die Inselgruppe liegt in der Nordsee und im Nordatlantik, die Landschaft ist meist karg, mal flach oder hügelig, windumwoben und von einer rauen, felsigen Küstenlandschaft umgeben.
Hier lebt ein ganz besonderer, eher wortkarger Menschenschlag, deren Leben von Sitten und Gebräuchen geprägt ist. Um hier in Kriminalfällen ermitteln zu können, der muss sich in diesen Dingen auskennen und ganz besonders mit den Eigenarten der Inselbewohner umgehen können:
DI Jimi Perez (Douglas Henshall) ist da genau der Richtige. Er stammt von den Inseln und nach einem Abstecher aufs Festland lebt und arbeitet er wieder hier. Mit seinem kleinen, aber feinen Ermittler-Team, dass sich u.a. aus Alison „Tosh“ McIntosh (Alison O‘Donnell) und Sandy Wilson (Steven Robertson) zusammensetzt, bildet er eine starke Ermittler-Einheit.
Die zumeist vielschichtigen und auf den ersten Blick nicht zu durchschauenden Kriminalfälle haben auch schon mal ihren Ursprung in der Vergangenheit, so dass erst auch noch das letzte Puzzlesteinchen umgedreht werden muss, um den Fall zu knacken.
Wer tatsächlich diese herausragende Krimi-Reihe noch nicht kennt, der bekommt hier schon mal einen kleinen Vorgeschmack : Trailer
Im September letzten Jahres erschien übrigen eine Sammelbox, die den Pilotfilm und Staffel 1 – 3 der Serie beinhaltet und mehr als 20 Stunden Spannung zeigt!
Nun ist „Mord auf Shetland – Staffel 4“ – erschienen. Die sechs Folgen dieser Staffel haben es in sich und es ist nicht unbedingt einfache Krimi-Kost, die man hier zu sehen bekommt.
Die Handlung beginnt an einer der zahlreichen Strände, wo eine eine abgetrennte Hand „angespült wird. Kurz darauf werden weitere menschliche Leichenteile und ein Rucksack gefunden. Das Opfer kann bald identifiziert werden, handelt es sich doch um einem jungen Mann aus Nigeria, der auf die Inseln gekommen ist, um seine Schwester zu suchen….
Die Mutter des jungen Mannes meldet sich bei der Polizei und sie kann den Mord an ihrem Sohn kaum verarbeiten, weswegen sie die Ermittler unter Druck setzt um zu erfahren, wer ihn getötet hat. Sie bereitet dem DI und seinem Team im Verlauf einiges Kopfzerbrechen, denn sie benimmt sich auffällig, „ermittelt“ auf eigene Faust und wird dann in der Nähe eines Tatorts gesehen, wo man zwei weitere Mordopfer entdeckt…
Die weitreichende, vielschichtige, spannungsgeladene Handlung führt in menschliche Abgründe. Welche gut getarnte kriminelle Energie hier agiert, erfährt Jimi Perez hautnah, als er dem „Bösen“ offenbar zu nahekommt, denn sein Privatleben gerät aus den Fugen und seine Tochter in akute Lebensgefahr…
Es gibt Serien, denen kann man sich nicht entziehen, Mord auf Shetland gehört für mich auf jeden Fall dazu!  Die tolle und seit 2017 unveränderte darstellerische Besetzung, die raue Landschaftskulisse und die komplexen, unvorhersehbaren Kriminalfälle sorgen für ungebrochene spannende und teils auch nervenaufreibende Krimi-Unterhaltung der besonderen Art, von der es gern noch viele weitere Staffeln geben darf!
Fazit: Anspruchsvolle Krimi-Kost vom Feinsten, deren Spannungslevel sich auch in Staffel 4 auf hohem Niveau befindet! Gerne mehr davon!
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McDonald & Dodds – Staffel 2

Edel Motion VÖ 14.04.22

Im Oktober letzten Jahres startete vor malerischer Kulisse der britischen Universitätsstadt Bath die Krimi-Reihe „McDonald & Dodds“, wo die toughe und zielstrebige“ DCI Lauren McDonald (Tala Gouveia) und der etwas „tapsig“ wirkende und auf den ersten Blick ermittlungstechnisch in der Vergangenheit stehengebliebene DS Dodds (Jason Watkins) ein ungleiches Team bildeten.
Die anfänglichen Schwierigkeiten sind in „McDonald & Dodds – Staffel 2“ mittlerweile ausgeräumt und DCI McDonald offenbart sogar Sympathiepunkte gegenüber ihren neuen Partner und vertraut auf seinen durchaus scharfen Verstand.
Hier kommt ein kleiner Einblick in die drei Episoden, der unbedingt sehenswerten zweiten Staffel:
Gleich zu Beginn geht es hoch hinaus und zwar mit einem Heißluftballon. Den besteigen  fünf  langjährige „Freunde“  um gemeinsam mal wieder Zeit miteinander zu verbringen. Doch die Wiedersehensfreude ist nur von kurzer Dauer, denn der Ballon muss notlanden und seitdem fehlt von einem der Freunde jede Spur…
Allein schon die darstellerische Besetzung dieser Folge u.a. mit Patsy Kensit oder Rupert Graves ist gelungen und sehenswert.
Und wer denkt, die „Figur“ des DS Dodds ist etwas speziell, der achte mal auf den hier auftauchenden Flugunfallermittler (!) Herrlich schräg!
Als nächstes lässt es eine Gruppe junger Frauen ausgiebig krachen, es wird mit reichlich Alkohol gefeiert. Ganz besonders die verheiratete Doreen erinnert sich am nächsten Morgen an kaum etwas, nur die Bilder auf ihrem Handy lassen einen heißen Flirt mit dem attraktiven Dominique erahnen. Und genau dieser Mann wird tot im nahegelegenen Eisenbahntunnel gefunden…
Zu guter Letzt wird es extrem knifflig für die beiden Ermittler, denn sie werden auf einen Fall angesetzt, der anfänglich als Unfall eingestuft wurde. Überraschenderweise wirft dann das Ergebnis der routinemäßig erfolgten Blutuntersuchung „mordsmäßige“ Fragen auf! Aber wie und wo sollen die Ermittlungen starten? Es gibt keine Leiche mehr, denn die wurde bereits eingeäschert und der vermeintliche Tatort wurde  natürlich wieder sterilisiert, handelt es sich doch um den Op-Tisch einer Schönheitsklinik!
Im Oktober letzten Jahres erschien ja Staffel 1 dieser humorvollen, aber auch sehr spannenden britischen Krimi-Reihe, die mich anfänglich durch die Besetzung mit Jason Watkins angelockt hatte, denn ihn kenne ich bereits aus vielen unterschiedlichen Rollenbesetzungen, die er immer mit Bravour auskleidete. Ein Highlight hier in der Serie ist für mich, wie er die Figur etwas schrulligen DS Dodds verkörpert. Schon nach der ersten Folge war ich Fan! Den Gegenpart von Jason Watkins mit Tala Gouveia zu besetzen ist gelungen und es macht echt Spaß zu sehen, wie die beiden tollen Schauspieler in ihren Rollen aufgehen.
So kann es gern noch viele Male weitergehen, denn Humor und Spannung gehen hier Hand in Hand und man wird gut unterhalten!
Fazit: Fortsetzung gelungen! Humor und Spannung gehen hier Hand in Hand, so dass gute Unterhaltung garantiert ist!

 

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Jens Henrik Jensen: OXEN – Noctis

DAV

Ein bißchen warten mussten die Fans der OXEN-Reihe schon, denn im Januar 2020 hatte der einstige hochdekorierte Elite-Soldat Niels Oxen in „Lupus“ seinen letzten „Auftritt“, wo er zusammen mit der toughen dänischen Geheimdienstmitarbeiterin Margarethe Franck gegen einen unsichtbaren Gegner antrat, der ihnen einiges abverlangte…
Ich kann schon im schon Vorfeld verraten, dass das Warten sich gelohnt hat! Hatte ich bereits beim letzten Buch gedacht, das Spannungslevel wäre am Limit, legt Jens Henrik Jensen mit der Handlung von „Noctis“ definitiv noch „einen drauf“!
Die ungekürzte Hörbuch-Lesung hat – wie bereits bei allen vier vorherigen Büchern – mit seiner großen Stimmenvielfalt Dietmar Wunder übernommen. Schon nach den ersten Worten taucht man ins Geschehen ein und das „Kopfkino“ beginnt:
War Niels Oxen in „Lupus“ noch arbeitslos und versuchte nach der Scheidung im normalen Leben wieder Fußzufassen und ganz besonders viel Zeit mit seinem Teenager-Sohn zu verbringen, ist er mittlerweile zwar psychisch immer noch etwas angeschlagen, aber die stattfindende Therapie greift langsam und lässt Oxen positiver in die Zukunft blicken. Das Vater-Sohn-Verhältnis ist auf einem guten Weg und auch arbeitstechnisch hat sich etwas getan. In diese positive Entwicklung hinein, taucht bei Niels dann plötzlich der ehemalige Geheimdienstchef (PET) Axel Mossmann auf und bittet ihn um Hilfe, denn es wurden sieben ehemalige Kriegsveteranen in einer alten Kiesgrube ermordet aufgefunden…
Bereits im Vorfeld hatte man Margarethe Franck auf diesen fragenaufwerfenden Fall angesetzt. Im Verlauf bildet sie in gewohnter Weise mit Niels Oxen ein Team. Bald tauchen die beiden in unvorstellbare Abgründe ein, wo nicht nur die unterschiedlichsten Geheimdienste in die Handlung involviert sind, sondern das Böse eine Maske trägt und erst „enttarnt“ werden muss.
Während Oxen im Alleingang eine Spur verfolgt ist er für einen Moment unaufmerksam und das wird ihm zum Verhängnis, denn Unbekannte haben ihn im Visier und bald hängst sein Leben an einem seidenen Faden….
Wie bereits erwähnt, hat sich das lange Warten auf den nächsten Auftritt von Oxen, Franck und Mossmann gelohnt. Jens Henrik Jensen lässt den Zuhörer in eine Welt voller menschlicher Abgründe eintauchen, wo man nicht zimperlich sein darf und es handlungsmäßig sehr spannend wird. Ganz besonders die Ungewissheit, was mit Oxen passiert ist und ob die eingeleiteten Maßnahmen greifen um ihn lebend wiederzufinden, halten das Spannungslevel ab da im obersten Bereich und ich habe mich dabei ertappt, dass ich mehrfach den Atem angehalten habe, so anschaulich und nervenaufreibend sind die Szenerien.
Dank der meisterhaften Vortragsart von Dietmar Wunder durchlebt man zwar die ganz düsteren Details hier bis in die Haarspitzen, aber seine angenehme Stimme fängt einen dann in der nächsten Sekunde auch schon wieder auf, so dass man hier zwar starke Nerven braucht, aber dafür auch Hörgenuss vom Feinsten präsentiert bekommt!
Fazit: Autor und Vorleser sind eine tolle Kombination, der eine schreibt nervenaufreibend und fesselnd, der andere lässt den Text lebendig werden und präsentiert Hörgenuss vom Feinsten! Bitte weiter so!
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Frauke Scheunemann: Der Tote im Netz

Scherz

Angelockt vom schönen Buchcover und dem Untertitel „Ein Usedom-Krimi“ kam mir aber auch irgendwie der Name der Autorin bekannt vor. Mit etwas Recherche in meinem umfangreichen Bücherregal, machte es dann doch recht schnell „klick“, denn Frauke Scheunemann hatte mich schon mit ihren humorvollen Büchern über den charmanten Katzen-Detektiv Winston begeistert!
Nun startet mit „Der Tote im Netz“ ihre Krimi-Reihe auf der schönen Insel Usedom, wo im Verlauf der Handlung die Bäderland-Radioreporterin Franziska Mai und Kommissar Kay Lorenz etwas unfreiwillig ein „Ermittler-Team“ bilden.
Für Franziska Mai läuft es beruflich im Moment nicht gut, soll der örtliche Sender doch verkauft werden. Um dem Verlust ihres Arbeitsplatzes Einhalt zu gebieten und eventuell durch ein neues Konzept dem Verkauf entgegenzuwirken, bittet sie die Hörer um Mithilfe, die dem neu gebildeten Reporter-Team „Die Problemlöser“ – bestehend aus Franzi und Janis (Franzi anvertrauter und engagierter Volontär) – ihre Sorgen und Nöte mitteilen sollen…
Von ihrem Chef noch etwas skeptisch beäugt, entwickelt sich das neue Problemlöser-Format gut und neben den unterschiedlichsten Anrufen  meldet sich auch der alteingesessene Zegliner Fischer Maik Peters und er berichtet davon, dass man ihn durch die ganzen neuen Vorschriften wie Fangquoten u.s.w. fertigmachen will. Auch sein zweites Standbein, wo er Angelausflüge mit Touristen anbietet, wird von einem übereifrigen Kontrolleur sabotiert. Um sich selbst vor Ort ein Bild zu machen, fahren die Problemlöser nach Zeglin, wo sie Zeugen werden, als es zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen Maik Peters und dem diensteifrigen Kontrolleur kommt….
Nachdem sich die Wogen etwas geglättet haben, lädt Maik Peters Franzi und Janis ein, am nächsten Tag eine geplante touristische Angeltour zu begleiten..
Gesagt, getan, doch als die beiden Radioreporter am nächsten Tag frühmorgens in Zeglin eintreffen, fehlt von Maik Peters jede Spur…
…nach akribischer Suche findet man ihn dann in seine eigenen Fischernetze verhangen tot im Hafenbecken liegend auf. Schon ein kurzer Blick genügt Franzi und sie ist sich sicher, Maik Peters wurde ermordet, denn auf seiner Brust ist das Wort Rache eingeritzt sein Gesicht wurde mit Angelhaken verunstaltet….
Ab jetzt geht die Handlung richtig los und ganz besonders Franzi hat sich auf die Fahne geschrieben, herauszubekommen, wer den Fischer getötet hat. Allerdings hat sie da nicht mit dem zuständigen Kommissar Kay Lorenz gerechnet, denn der lässt sich nicht gern in die Karten schauen…
Das Buch liest sich leicht, ist sehr unterhaltsam und mit Lokalkolorit und Mundart angereichert, was mir gut gefallen hat. Allerdings hat mich die Autorin auch etwas „an der Nase herumgeführt“, denn da ich die Insel Usedom schon sehr oft und ausgiebig bereist habe, konnte ich den Ort Zeglin nicht erinnern und auch durch das im Cover-Innenteil abgebildete Kartenmaterial nicht real einordnen. Im abschließenden „Danke“ erlöste mich die Autorin dann aber mit dem Hinweis, dass dieser Ort fiktiv ist und daher auf keiner Karte zu finden ist!
Ich kann nur sagen, es war schön in die Landschaft und die Handlung einzutauchen und dem neuen „Ermittler-Team“ bei ihren Wortgefechten zuzuhören sowie der spannenden Handlung zu folgen. Lange Zeit bleibt der Mordfall ungelöst, obwohl reichlich Verdächtige ihr Unwesen treiben und Franzi selbst in Lebensgefahr gerät. Ich vergebe hier die volle Punktzahl und bin gespannt wie es in der angekündigten Fortsetzung der Reihe weitergeht!
Fazit: Gelungenes spannendes, mit Lokalkolorit, Mundart und einer guten Prise Humor angereichertes Krimi-Debüt! Bitte weiter so!
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Arne Dahl: Null gleich Eins

Osterwold audio

Der letzte Einsatz des schwedischen Ermittler-Duos Molly Bloom und Sam Berger in „Vier durch Vier“ ist bereits zwei Jahre her. Nun hat das lange Warten ein Ende und mit „Null gleich Eins“ ist nun der fünfte und wohl auch letzte Teil der Krimi-Reihe erschienen.
Peter Lontzek hat die Lesung der Hörbuchfassung übernommen, was gut passt. Da ich bei einer Buchpräsentation nicht nur Arne Dahl, sondern auch Peter Lontzek live erleben durfte, verbinde ich seine Stimme mittlerweile sofort mit den Krimis des schwedischen Autors.
Nachdem zuletzt Molly Bloom für einige Monate abgetaucht war und Sam Berger psychisch in einem desolaten Zustand dahinvegetierte, hat die Geburt ihrer gemeinsamen Tochter zumindest hier die Wogen geglättet und obwohl immer noch ihr Beziehungsstatus „ungewiss“ ist, sorgen sie gemeinsam für die Kleine und arbeiten als Team als Berater in Sicherheitsfragen.
Hatte im letzten Teil Bergers ehemalige Kollegin und beste Freundin Polizeihauptkommissarin Desiré Rosenkvist, genannt Deer, ein schweres Schicksal ereilt, kämpft sie nach monatelanger Reha zwar immer noch mit starken Schmerzen, lässt sich durch ihre körperlichen Einbußen aber nicht unterkriegen. Obwohl man sie vorerst nur im Innendienst einsetzt, treibt sie die Suche nach ihrem Peiniger an. Innerlich unzufrieden mit ihrem Schreibtisch-Job, wälzt sie alte, aber auch aktuelle Akten und stößt dabei auf Morde, die zwar auf den ersten Blick keinen Zusammenhang bilden, doch Deer ist sich sicher, hier treibt ein Serienmörder sein Unwesen, der an jedem 5. des Monats eine Leiche an einem Strand ablegt. Obwohl sie mit ihrem Verdacht bei ihrem Chef auf taube Ohren stößt und er ihr weitere Ermittlungen untersagt, lässt sie nicht locker und wendet sich mit ihrem Verdacht an Berger und Bloom, die sie dann für weitere Nachforschungen engagiert….
Bloom und Berger tauchen dann in eine komplexe, undurchsichtige und ganz besonders bizarre Handlung ein, die sich aus vielen kleinen Puzzlesteinchen nach und nach dem Leser/Zuhörer erschließt und die beiden einmal mehr in gefährliche Situationen katapultiert…..
Man muss schon gut zuhören um diese Gesamthandlung zu durchschauen/verstehen, denn sie wird aus unterschiedlichen Perspektiven und von verschiedenen „Figuren“ erzählt, wobei man besonders auf die des „jungen Mannes“ achten sollte, um einen wichtigen „Faden“ aufzugreifen. In welche menschlichen Abgründe Arne Dahl seine Leser/Zuhörer hier führt, möchte ich nur stichwortartig aufzählen: Kaum vorstellbare medizinische Experimente, wo z.B. Personen bei lebendigem Leibe in Stickstoff eingefroren werden….Grrrrrh  – Gänsehaut-Szenerien.
Peter Lontzeks angenehme Stimme und Vortragsart helfen gut dabei, diese Szenerien „zu verdauen“ und bei der komplexen Handlung nicht den roten Faden zu verlieren, sodass die Spannung aufrecht gehalten wird. Auch wenn sich Bloom und Berger verabschieden, lässt der Autor hier zum Ende hin einen „alten Bekannten“ auftauchen, der ja vielleicht für eine neue „Team-Bildung“ zur Verfügung steht und man auf den nächsten Krimi-Band gespannt sein darf.
Fazit: Keine einfache Krimi-Kost, die thematisch in menschliche Abgründe führt und für Gänsehaut sorgt!
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Johanna Mo: Finsterhaus

Heyne

Im August letzten Jahres habe ich das Debüt der Reihe mit dem Titel „Nachttod“ gelesen, wo die Polizistin Hanna Duncker sich auf ihre Heimatinsel Öland hatte versetzten lassen und im Revier in Kalmar ihren Dienst antritt. Ihren dortigen Vorgesetzten kennt sie bereits aus ihrer Jugend, denn Ove Hultmark war der Ermittler, der ihren Vater vor über 15 Jahren wegen Mordes hinter Schloss und Riegel gebracht hatte.
Hanna bildet mit Erik Lindgren ein etwas ungleiches Team, das sich erst einmal „finden“ muss. Besonders Hanna ist nicht gut in zwischenmenschlicher Kommunikation im Gegensatz zu Erik. Sie hat aber auch mit Anfeindungen wegen ihrer familiären Vergangenheit zu kämpfen, weswegen sie einen etwas schwierigen Start in der Handlung hat.
Obwohl ich mit der „Figur“ Hanna auch noch so meine Schwierigkeiten hatte und die Handlung eher in Richtung Sozialdrama eingestufte, fand ich das Debüt lesenswert und wollte die angekündigte Fortsetzung der Reihe abwarten.
Die ist nun mit „Finsterhaus“ erschienen:
Anfänglich ist Hanna mit dem „Fall“ ihres verstorbenen Vaters beschäftigt, dessen Ermittlungsakten sie nun einsehen kann. Ein alter Freund ihres Vaters hatte sie durch eine Bemerkung aufhorchen lassen, weswegen sie die Akten ganz genau überprüfen will…
Doch das muss erst einmal warten, denn das Team hat einen neuen Fall:
Der 43jährige Thomas Ahlström und sein 14 Monate alter Sohn Hugo werden von der Ehefrau/Mutter als vermisst gemeldet. Sie kam zurück aus Göteburg und ihr Mann wollte sie gemeinsam mit dem kleinen Hugo von der Bahn abholen, doch die beiden tauchten nicht auf und es fehlt seitdem jede Spur von ihnen….
In einer großangelegten Suchaktion von Polizei und einer großen Gruppe von Freiwilligen wird jeder Stein umgedreht um Vater und Sohn zu finden….
Aus unterschiedlichen Perspektiven wird der Leser mitgenommen um nach den Vermissten zu suchen. Gleich zu Beginn des Buches gibt es eine eigenständige Sichtweise, die die Autorin mit „Der letzte Tag“ überschrieben hat, die dann ab und an in die Gesamthandlung eingewoben ist, so dass man letztendlich am Schluss genau erfährt, was sich zugetragen hat. Bis es soweit ist, dauert es etwas und eine Reihe von Verdächtigen rücken in den Fokus der Ermittler.  Auch Thomas Ahlström scheint ein paar Geheimnisse gehabt zu  haben, die es aufzudecken gilt und die zu einem leerstehenden Haus führen…
Insgesamt hat die „Figur“ der Hanna positive Fortschritte gemacht. Das Buch liest sich gut und die Geschichte wird spannend und wendungsreich erzählt. Nur die Suche nach den Vermissten gestaltet sich zeitweise etwas zäh und verdrängt die anfängliche Aufarbeitung von Hannas „privaten Ermittlungen“. Aber ich gehe davon aus, da noch eine Fortsetzung geplant ist, dass die Autorin sich dies dann für das nächste Buch aufgehoben hat.
Obwohl die Autorin kleine Infos zur vorherigen Rahmenhandlung im aktuellen Buch eingestreut hat, kann ich nur jedem Leser empfehlen, die Reihe von Beginn an zu lesen, dann kann man die Zusammenhänge noch viel besser nachvollziehen.
Da sich das Abwarten gelohnt hat und die Hauptfigur sich positiv entwickelt hat, vergebe ich hier vier von fünf möglichen Punkten und bin gespannt wie es weitergeht!
Fazit: Deutliche Steigerung zum Debüt, so dass man gespannt sein darf, wie es weitergeht!
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Der junge Inspektor Morse – Staffel 8

Edel Motion VÖ 01.04.22

Im Januar d. J. erschien hier in Deutschland die 7. Staffel „Der junge Inspektor Morse“, wo es zu einem folgenschweren Zwist zwischen Endeavour Morse und seinem Vorgesetzten/Ziehvater/Freund Fred Thursday kommt. Außerdem lernt er während eines Italien-Urlaubs die geheimnisvolle Violetta kennen und er beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihr, die dann leider tragisch endet…
Morse ist durch den tragischen Verlust von Violetta psychisch angeschlagen und es plagen ihn Schuldgefühle, was man auch gleich zu Beginn von Staffel 8 sehen kann: Er kommt zerzaust, an manchen Tagen verspätet und mit der zerknitterten Kleidung des Vortags zum Dienst, der man ansieht, dass er darin geschlafen hat, denn er verbringt seine Freizeit immer öfter im Pub in Gesellschaft seines neuen „Freundes“ Alkohol.
Zeitlich ist man im Jahr 1971 angekommen, was die Macher der Serie wieder wunderbar durch Ambiente, Kleidung und passendes Zeitgeschehen in die aktuelle Kriminalhandlung eingewoben haben.
Die achte Staffel beginnt auch gleich mit einem Knall, denn es kommt durch eine Paketbombe eine College-Sekretärin ums Leben. Die Terrorgruppe „Angry Brigade“ rückt in den Fokus der Ermittlungen…
Morse wird als Bodyguard umfunktioniert, was ihm total nervt, kennt er sich doch mit Football und dem ganzen Drumherum nicht aus und es ist auch nicht sein Ding. Doch seine Vorgesetzten kennen da kein Pardon, wollen sie doch einen unverstellten klaren Blick auf das Geschehen, denn der bekannte Football-Spieler Jack Swift hat telefonisch Morddrohungen erhalten. Obwohl Morse widerwillig „das Kindermädchen“ für Swift spielt, kann er nicht verhindern, dass es trotzdem zu einem Mordopfer kommt…
In der zweiten Folge wird erst ein Taxifahrer in seinem Fahrzeug ermordet, dann zwei Priester und ein Mitglied der Freimaurer-Loge. Überraschenderweise führen die Ermittlungen in ein Nudisten-Camp und bald darauf ins Milieu der Londoner „Porno-Industrie“
Morse verrichtet seinen Dienst im Dunstschleier seines Alkoholkonsums und igelt sich ein und zieht sich immer weiter von seinen Freunden zurück…
Den Inhalt der dritten Folge  – und ich hoffe ganz inbrünstig, es ist nicht die letzte Folge der Serie überhaupt – erspare ich mir hier, denn in gewisser Weise ist sie eine Hommage an Agatha Christies Schaffen, denn eine vor einem Schneesturm schutzsuchende Reisegruppe landet in einem alten, seit vielen Jahren geschlossenen Hotel, das in der Vergangenheit Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens war. Die ganze Szenerie ist gruselig mit Gänsehautmomenten und geht schon Richtung Thriller, was man hier zu sehen bekommt!
Nun mal schauen, ob es mit dieser unbedingt sehenswerten Krimi-Reihe weitergeht oder ob es tatsächlich nach 33 Folgen in acht Staffeln heißt, „Bye bye and so long“ Endeavour Morse. Ich für meinen Teil fände es  sehr schade, zumal es sicherlich noch einen zeitlichen Abstand gibt, wo dann die bereits etwas ältere Serie „Inpector Morse“ mit John Thaw in der Hauptrolle ansetzt.
Ich habe die drei neuen Teile wieder sehr genossen und mir auch den Blick hinter die Kulissen mit Interviews von Cast und Crew nicht nehmen lassen!
Fazit: Auch nach 33 Folgen in acht Staffeln ist die hohe Qualität der Krimi-Reihe ungebrochen! Sie punktet neben dem eingewobenen Zeitgeist nebst Mode und Ambiete mit spannender Handlung und einem ganz tollen Schauspiel-Ensemble! Gern weiter so!
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Arno Strobel: Mörderfinder – Die Macht des Täters – Paperback/Hörbuch

Fischer    argon

Im letzten Jahr startete Arno Strobels neue Thriller-Reihe mit dem Titel „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“, die ich in der Hörbuchfassung genossen hatte, die von Dietmar Wunder vorgetragen wurde. Buch Nr. 1 der Reihe hatte ich als spannend, wendungsreich und nervenaufreibend eingestuft.
Nun ist mit Buch Nr. 2 die Fortsetzung „Mörderfinder – Die Macht des Täters“ erschienen. Die Lesung der Hörbuchversion hat zu meiner großen Freude wieder Dietmar Wunder (er leiht ja als Synchronsprecher Daniel Craig oder auch Adam Sandler seine Stimme) übernommen. Beide Ausgaben liegen mir vor, so dass ich mal auf diese oder jene Art der spannenden Handlung folgen konnte.
Wie auch zu Beginn der Reihe wird der ehemalige Polizist und Fallanalytiker Max Bischoff –  der neben seinen Vorträgen an der Polizeihochschule auch als Privatermittler tätig ist – um Hilfe gebeten einen fragenaufwerfenden Kriminalfall zu untersuchen.
Diesmal ist es Katharina Baumann, eine Ex-Kollegin, die ihn kontaktiert, da ihr Neffe Leon sich das Leben genommen hat, denn man hatte ihm im Vorfeld des Mordes beschuldigt. Obwohl alle bisherigen Fakten dafür sprechen und die Polizei davon ausgeht, dass Leon die Tat gegangen hat und sein Freitod einem Schuldeingeständnis gleichkommt, durchforstet Max kurze Zeit später die Fallakten…
Obwohl auch Max auf den ersten Blick keine anderen Schlüsse zieht, sagt ihm sein Bauchgefühl etwas anderes, denn alles passt einfach zu gut zusammen. Im weiteren Verlauf ereignen sich mehrere brutale/bizarre Morde, die nichts mit der Tat von Leon zu tun haben, aber bei genauem Betrachten, tauchen „Botschaften“ auf, die alles in ein ganz anderes Licht rücken….
Welche „Macht des Täters“ in diesem Thriller für Spannung sorgt, werde ich nicht verraten, denn dazu ist die Fortsetzung zu spannend gelungen, fesselnd und wendungsreich!
Aber ganz besonders genossen habe ich die Hörbuchfassung. Dietmar Wunder ist es einmal mehr gelungen durch seine ganz besondere Vortragsart die passende Atmosphäre aufkommen zu lassen, so dass man schnell in die Handlung „eintaucht“. Da er jedem Mitwirkenden eine andere Stimmnuance gibt, kann man die Figuren gut unterscheiden, was allerdings auch dazu führt, dass einem die Nackenhaare hochstehen, wenn dann „das Böse“ zu Wort kommt!
Arno Strobel präsentiert hier dem Leser/Zuhörer einige falsche Fährten und Verdächtige, doch wenn man meint, des Rätsels Lösung erfasst zu haben, dem sei gesagt, der Autor hat hier noch eine unvorhersehbare Wendung parat, so dass der Spannungsbogen bis zum Schluss gehalten wird, was mir gut gefallen hat.
Fazit: Arno Strobel und Diemar Wunder bilden eine perfekte Kombination in Sachen spannende Thriller, der eine schreibt, der andere lässt durch seine wandelbare Stimme die Handlung lebendig werden und man bekommt Lese- oder Hörgenuss vom Feinsten, weswegen es hier insgesamt die volle Punktzahl gibt!
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