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Randi Fuglehaug: Todesfall

Fischer Verlage

Der erste Fall für Agnes Tveit.
Randi Fuglehaug kennt sich im Handlungort und der Umgebung gut aus, denn sie ist dort aufgewachsen, was sich in den anschaulichen Beschreibungen der Landschaft und den örtlichen Gegebenheiten widerspiegelt. Ein Blick ins Internet und man ist schnell vor Ort und auch das Coverbild von „Todesfall lässt erahnen in welch einer atemberaubenden Landschaftskulisse die Geschichte spielt. Allerdings rückt die schnell in den Hintergrund, ereignet sich doch während eines angesagten Sportfestivals etwas Schreckliches:
Es geht nach Norwegen, genauer gesagt in den Ort Voss, der wohl auch als „der Ort“ gilt wo man sich trifft, wenn es um Extremsportarten wie Raften, Fallschirmspringen u.v.m. geht.
Genau dorthin, in den Ort ihrer Kindheit und Jugend kehrte die Journalistin Agnes Tveit vor einem Jahr zurück um der Hektik Oslos zu entfliehen.
Die Blicke der Zuschauer sind gen Himmel gerichtet, wo gerade die vier Freundinnen und begeisterten Fallschirmspringerinnen Gro, Joni, Kathrine und Veslemøy  aus der kleinen Cesna gesprungen sind und eine Sternformation bilden. Kurze Zeit sieht alles perfekt aus, doch dann ist dieser faszinierende Anblick vorbei, die Menschen am Boden erstarren und dann hört man nur noch Schreie und Panik bricht aus….
Agnes Tveit, die jetzt für die örtliche Zeitung arbeitet ist natürlich auch vor Ort um über das Festival zu berichten. Auch sie kann kaum begreifen, was sie sieht: Eine der vier Frauen liegt mit verrenkten Gliedmaßen tot am Boden…
Agnes fängt an zu Recherchieren um herauszufinden, was zum Tod der Frau geführt hat. Sie kennt die vier Frauen noch aus ihrer Jugend und je weiter sie das Leben jeder einzelnen durchleuchtet, um so mehr düstere Machenschaften, dunkle Geheimnisse und  zwischenmenschliche Dramen deckt sie auf…
Ich hatte etwas Schwierigkeiten mich in die Handlung hineinzulesen. Ob es an den norwegischen Namen oder meiner Unkenntnis  über das Thema Extremsportarten lag, kann ich nicht sagen. Die vielen Mitwirkenden, die man richtig einordnen musste und die mir nicht sonderlich sympathische Hauptfigur, die nach der Rückkehr aus Oslo damit hadert, dass man ihre jetzige Arbeit als Journalistin nicht mehr so wertschätzt wie einst, trugen wahrscheinlich auch dazu bei, dass ich mich mit dem Lesen etwas schwertat.
In die Kategorie „Krimi“ kann ich das Buch auch nicht einordnen, eher als Roman, wo es um die Aufarbeitung von zwischenmenschlichen Dramen geht. Hier hat jeder der Mitwirkenden sein Päckchen zu tragen und durch eine Spirale von Ereignissen, wo Eifersucht, Lug, Trug und Verrat an der Tagesordnung sind, kommt es dann zu kriminellen Handlungen und letztendlich zum Tod der begeisterten Fallschirmspringerin.
Bei der Suche „Was führte zum Tod der Frau“, gibt es hier für den Leser einfach zuviel „Input“, der richtig eingeordnet, zugeordnet und verarbeitet werden muss, was das Lesen des Buches etwas erschwert.  Nach ungefähr der Hälfte zieht dann endlich die Spannung etwas an und im Hinblick darauf, dass es hier das Krimi-Debüt der Autorin ist, möchte ich noch abwarten, wie sich die Fortsetzung der Reihe gestaltet und vergebe hier drei von fünf möglichen Punkten.
Fazit: Debüt-Krimi, das noch einige Unebenheiten aufweist und erst in der zweiten Hälfte Spannung aufkommen lässt.
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