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Adam Dalgliesh, Scotland Yard – Staffel 1

Edel Motion VÖ 20.05.22

Diese britische Serie beruht auf den preisgekrönten Kriminalromanen der 2014 verstorbenen Engländerin Phyllis Dorothy James, Baroness James of Holland Park, besser bekannt als P. D. James. Ihre Romane um Adam Dalgliesh wurden bereits im Vorfeld in Serien mit Roy Marsden und Martin Shaw, die in die Rolle des poetisch veranlagten Ermittlers schlüpften, verfilmt. Weshalb „Adam Dalgliesh, Scotland Yard – Staffel 1“ somit eine Neuverfilmung – nun mit Bertie Carvel in der Hauptrolle – ist,  die ins London der 1970ziger Jahre führt. Dieser Zeitsprung gelingt einem als Zuschauer gut, denn durch das passende Ambiente, das man hier geboten bekommt, nebst damaligem Kleidungsstil, angesagtem Haarschnitt und schnittigem Automobil kann es losgehen mit dem „Eintauchen“ ins Geschehen:
Die erste Staffel umfasst drei Folgen, jeweils in Spielfilmlänge. DCI Adam Dalgliesh ist gerade nach einem ganz persönlichen „Tiefschlag“ zurück im Dienst, er wirkt noch etwas mitgenommen, ist aber auch von Natur aus ein eher beobachtender, besonnener und eher wortkarger Mensch. Sein Kollege DS Masterson wirkt dagegen flapsig/aufmüpfig und dass sein Vorgesetzter schriftstellerisch erfolgreich einen Gedichtband veröffentlicht hat, wird eher von ihm belächelt und somit dessen Fähigkeiten in Frage gestellt, doch da hat er sich geirrt, denn dieser ist ein durchaus genau erfassender und scharfsinniger Ermittler.
Der erste Fall führt die beiden ins Nightingale House, einer Ausbildungsstätte für Krankenschwestern. Dort kam es während einer praktischen medizinischen Übung zu einem dramatischen Zwischenfall, in deren Verlauf eine Schülerin stirbt. Die Ausbilder vor Ort erklären Dalgliesh gegenüber, es handele sich um einen schrecklichen Unfall, doch dem kommen recht schnell Zweifel daran, denn noch während die Ermittlungen laufen, kommt es zu einem ähnlich gelagerten Todesfall…
Dann fährt der DCI in einer privaten Angelegenheit nach Dorset, wo er einen alten Freund besuchen will, von dem er kürzlich einen etwas merkwürdigen Brief erhielt.  Als Dalgliesh in der Einrichtung, wo körperlich und seelisch beeinträchtigte Menschen leben, eintrifft, teilt man ihm mit, dass sein Freund, der als Seelsorger dort arbeitet, plötzlich verstorben ist.  Dieser Umstand trifft den DCI sehr und er beschließt, noch ein paar Tage vor Ort zu bleiben. Sein kriminalistischer Instinkt wird geweckt, als sich ein weiter plötzlicher Todesfall ereignet..
Im dritten Fall werden in einer Londoner Kirche zwei Leichen mit durchgeschnittener Kehle gefunden. Mord und Selbstmord? Aber so ganz passt das für Dalgliesh nicht zusammen und die Ermittlungen führen dann in hohe gesellschaftliche Kreise, wo es reichlich Konfliktpotential gibt und auch nicht alles Gold ist, was glänzt.
Da ich die passenden Romanvorlagen nicht gelesen habe, kann ich nicht beurteilen, ob die Verfilmungen hier mit dem Geschriebenen von P.D. James harmonieren.
Das passende 70ziger-Jahre Ambiente wurde von den Machern der Reihe gut eingefangen und spiegelt sich auch in den mit Bleistift und Papier agierenden Ermittler wider.
Da ich mir gerne „Retro-Serien“ wie Inspector Barnaby, Grantchester oder auch Der junge Inspektor Morse anschaue, muss ich aber in diesem Falle anmerken, dass mich „Adam Dalgliesh“ nicht so richtig einfangen konnte. Weshalb, kann ich gar nicht richtig sagen, liegt aber vielleicht auch an der Figur des DS Masterson, der mir so gar nicht, wie ein mit Köpfchen ermittelnder Mitarbeiter von Scotland Yard rüberkommt. Auch fehlt es mir bei dieser Reihe insgesamt etwas an Spannung, weswegen ich hier eher von durchschnittlicher Krimi-Kost sprechen möchte. Doch die Geschmäcker sind ja verschieden, daher gibt es hier den Trailer um sich selbst ein Bild zu machen.

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