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Romy Fölck: Düstergrab

Lübbe

Es geht zum sechsten Mal in die Elbmarschen, wo Frida Paulsen seit geraumer Zeit wieder auf dem Obsthof ihrer Eltern lebt und als Polizistin bei der Mordkommission in Itzehoe arbeitet. Auch ihr einstiger Kollege und Mentor Bjarne Haverkorn hat es in die Elbmarschen verschlagen, er bewohnt mittlerweile mit seiner erwachsenen Tochter ein kleines Haus in der näheren Umgebung des Obsthofes. Beruflich wollte er kurz vor seinem Ruhestand noch einmal eine Veränderung, die ihn zum LKA nach Kiel geführt hat.
Obwohl sich Frida mittlerweile mit ihrem neuen Kollegen Leonard Bootz –  der taucht in „Nebelopfer“ auf  – arrangiert hat, vermisst sie die Arbeit und den Kontakt zu Bjarne Haverkorn. Ein trauriges Ereignis führt die beiden im aktuellen Kriminalroman „Düstergrab“ nicht nur privat, sondern auch beruflich wieder zusammen: 
Wie es dazu kommt, verrate ich nicht, gebe hier nur einen kleinen Einblick ins spannende Geschehen:
Der örtliche Totengräber wendet sich an Frida, weil ihm an einer frischen Grabstätte etwas merkwürdig vorkommt. Im Verlauf wird das Grab erneut geöffnet und Frida kann kaum glauben, was sie dort sieht, nachdem der Sargdeckel entfernt wurde. Auf dem kürzlich Verstorbenen liegt die Leiche eines Mädchens, die eine altertümliche Tracht trägt…
Während die Ermittlungen im „Friedhofsfall“ auf Hochtouren laufen, kommt es dann zu einem folgenschweren Zwischenfall in den Reihen der Ermittler, der Frida psychisch einiges abverlangt.
Auch das Privatleben der Hauptakteure ist wieder ins Geschehen eingewoben, was sehr gut passt und auf keinen Fall in dieser Krimi-Reihe fehlen darf. Das gesamte familiäre Umfeld und das Leben auf dem sich neu gestaltenden Paulsen-Hof bilden die passende Kulisse für die Rahmenhandlung. Zwar kann man jedes Buch dieser Reihe ohne Vorkenntnisse lesen, aber als „Leser der ersten Stunde“ kann ich nur jedem empfehlen, diese spannende Krimi-Reihe von Beginn an zu genießen und die Entwicklung der Figuren mitzuverfolgen. Mittlerweile möchte ich diese „Romanfiguren“ nicht mehr missen, sie kommen mir vor, als wohnten sie gleich nebenan.
Ich kann nur sagen, dass ich diesen spannenden und fesselnden Krimi in einem Rutsch gelesen habe. Ganz besonders die Wendungen sind gut gelungen und halten den Leser in Atem, denn dachte man, nun ist man hinter des Rätsels Lösung gekommen, hat die Autorin noch etwas anderes in petto und überrascht mit einem unvorhersehbaren Ende! Toll! Bitte unbedingt weiter so!
Fazit: Spannend, wendungsreich und unbedingt lesenswert! So muss ein Krimi sein!
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Romy Fölck: Nebelopfer

Lübbe

Dies ist bereits der fünfte Fall für das Ermittler-Team Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, die für die Kriminalpolizei in Itzehoe arbeiten. Ich begleite dieses Team seit dem ersten Buch „Totenweg“, wo Frida als junge engagierte Polizistin ihren Dienst antrat und Bjarne, der erfahrene Kriminalhauptkommissar sie unter seine Fittiche nahm. Im Verlauf der Reihe bilden sie ein tolles und erfolgreiches Team. Der Blick ins Privatleben der Ermittler bildet die Rahmenhandlung, so dass man zwar „Nebelopfer“ ohne Vorkenntnisse lesen kann, da der Kriminalfall abgeschlossen wird, doch zum besseren Verständnis, warum Frida mit ihrem Freund Torben gerade eine schwer Zeit durchläuft und Bjarne mit seiner erwachsenen Tochter Henni zusammenlebt, kann ich nur jedem empfehlen, diese spannungsgeladene Krimi-Reihe von Beginn an zu lesen.
Die Autorin hat einen sehr fesselnden Erzählstil, wo sie ihren Lesern aber auch sehr bildhaft die Szenerien schildert, die in den Kriminalfällen auftauchen, so wie im aktuellen Fall:
Es ist neblig draußen an diesem 1. Februar, als man einen männlichen Leichnam an einem seit alters her bekannten Galgenbaum hängend, entdeckt. Um den Hals trägt er ein Pappschild mit einer handgeschriebenen Botschaft, die Frida und Bjarne Rätsel aufgibt. Dort steht: Justitia ist blind! Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben…
Bjarne Haverkorn erinnert sich noch gut an den spektakulären Fall, hatte er doch selbst im Prozess aufgesagt, wo Cord Johannsen für schuldig befunden und verurteilt wurde, den brutalen Mord an seiner Frau und seinen zwei Söhnen begangen zu haben, obwohl er immer seine Unschuld beteuert hat. Er sitzt deswegen bereits seit 15 Jahren im Gefängnis. Nur der jüngste Sohn hat völlig traumatisiert überlebt, doch der kann sich an das Tatgeschehen bis heute nicht erinnern…
Der Tote ist schnell identifiziert, hatte er doch tatsächlich im Prozess gegen Cord Johannssen ausgesagt. Während Frida und Bjarne die Akten des alten Kriminalfalls sichten, geschieht der nächste Mord an einem weiteren Zeugen…
Da auch Bjarne auch im Prozess ausgesagt hat, gerät er im Verlauf in höchste Lebensgefahr, denn der Mörder hat auch ihn im Visier…..
Wie bereits erwähnt, hat die Autorin einen fesselnden Erzählstil, wo sie falsche Fährten auslegt und auch die eine oder andere verdächtige Person in den Fokus der Ermittler treibt. Die Kriminalhandlung ist auch sie gewohnt wendungsreich und spannend, auch wenn ich diesmal recht bald eine Idee hatte, wer hier für die Taten verantwortlich ist und richtig lag, was ich aber nicht überbewerten möchte.
Nur etwas hat mich diesmal wirklich etwas gestört und dass war Fridas „Gefühlsduselei“ bezüglich ihrem neuen Kollegen Leonard Bootz. Weniger wäre hier mehr gewesen, zumal es zur Reihe dazugehört und unerlässlich ist, dass sich die Charaktere und die Rahmenhandlung weiterentwickeln, aber bitte wie bisher gewohnt nur wohldosiert in den Kriminalfall eingewoben, was hier für meinen Geschmack diesmal nicht so gut gelungen ist.
Nichtsdestotrotz vergebe ich hier vier von fünf möglichen Punkten und bin gespannt wie die Reihe weitergeht!
Fazit: Das Privatleben der Hauptermittler ist diesmal recht turbulent, weswegen der spannende und fesselnde Kriminalfall etwas in den Hintergrund gerät, daher gibt es vier von fünf möglichen Punkten!
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