Lübbe
Dies ist bereits der fünfte Fall für das Ermittler-Team Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, die für die Kriminalpolizei in Itzehoe arbeiten. Ich begleite dieses Team seit dem ersten Buch „Totenweg“, wo Frida als junge engagierte Polizistin ihren Dienst antrat und Bjarne, der erfahrene Kriminalhauptkommissar sie unter seine Fittiche nahm. Im Verlauf der Reihe bilden sie ein tolles und erfolgreiches Team. Der Blick ins Privatleben der Ermittler bildet die Rahmenhandlung, so dass man zwar „Nebelopfer“ ohne Vorkenntnisse lesen kann, da der Kriminalfall abgeschlossen wird, doch zum besseren Verständnis, warum Frida mit ihrem Freund Torben gerade eine schwer Zeit durchläuft und Bjarne mit seiner erwachsenen Tochter Henni zusammenlebt, kann ich nur jedem empfehlen, diese spannungsgeladene Krimi-Reihe von Beginn an zu lesen.
Die Autorin hat einen sehr fesselnden Erzählstil, wo sie ihren Lesern aber auch sehr bildhaft die Szenerien schildert, die in den Kriminalfällen auftauchen, so wie im aktuellen Fall:
Es ist neblig draußen an diesem 1. Februar, als man einen männlichen Leichnam an einem seit alters her bekannten Galgenbaum hängend, entdeckt. Um den Hals trägt er ein Pappschild mit einer handgeschriebenen Botschaft, die Frida und Bjarne Rätsel aufgibt. Dort steht: Justitia ist blind! Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben…
Bjarne Haverkorn erinnert sich noch gut an den spektakulären Fall, hatte er doch selbst im Prozess aufgesagt, wo Cord Johannsen für schuldig befunden und verurteilt wurde, den brutalen Mord an seiner Frau und seinen zwei Söhnen begangen zu haben, obwohl er immer seine Unschuld beteuert hat. Er sitzt deswegen bereits seit 15 Jahren im Gefängnis. Nur der jüngste Sohn hat völlig traumatisiert überlebt, doch der kann sich an das Tatgeschehen bis heute nicht erinnern…
Der Tote ist schnell identifiziert, hatte er doch tatsächlich im Prozess gegen Cord Johannssen ausgesagt. Während Frida und Bjarne die Akten des alten Kriminalfalls sichten, geschieht der nächste Mord an einem weiteren Zeugen…
Da auch Bjarne auch im Prozess ausgesagt hat, gerät er im Verlauf in höchste Lebensgefahr, denn der Mörder hat auch ihn im Visier…..
Wie bereits erwähnt, hat die Autorin einen fesselnden Erzählstil, wo sie falsche Fährten auslegt und auch die eine oder andere verdächtige Person in den Fokus der Ermittler treibt. Die Kriminalhandlung ist auch sie gewohnt wendungsreich und spannend, auch wenn ich diesmal recht bald eine Idee hatte, wer hier für die Taten verantwortlich ist und richtig lag, was ich aber nicht überbewerten möchte.
Nur etwas hat mich diesmal wirklich etwas gestört und dass war Fridas „Gefühlsduselei“ bezüglich ihrem neuen Kollegen Leonard Bootz. Weniger wäre hier mehr gewesen, zumal es zur Reihe dazugehört und unerlässlich ist, dass sich die Charaktere und die Rahmenhandlung weiterentwickeln, aber bitte wie bisher gewohnt nur wohldosiert in den Kriminalfall eingewoben, was hier für meinen Geschmack diesmal nicht so gut gelungen ist.
Nichtsdestotrotz vergebe ich hier vier von fünf möglichen Punkten und bin gespannt wie die Reihe weitergeht!
Fazit: Das Privatleben der Hauptermittler ist diesmal recht turbulent, weswegen der spannende und fesselnde Kriminalfall etwas in den Hintergrund gerät, daher gibt es vier von fünf möglichen Punkten!