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Nadine Matheson: Jigsaw Man – Der tote Priester

Lübbe

Das Thriller-Debüt der Autorin mit dem Titel „Jigsaw Man – Im Zeichen des Killers“ habe ich im Dezember 2020 gelesen. Dort hatte die Leiterin der Londoner Spezialeinheit Serial Crime Unit DI Anjelica Henley mit ihrem Team den ersten Einsatz, der ihr einiges abverlangt hatte.
Jetzt im nachfolgenden Buch „ Jigsaw Man – Der tote Priester“ kämpft sie immer noch mit den Nachwirkungen, weswegen sie widerstrebend therapeutische Hilfe angenommen hat. Doch kaum hat sie zu einem dieser Gespräche platzgenommen, wird sie auch schon wieder an einen Tatort gerufen und ihr Bauchgefühl sagt ihr, dass es kein einfacher Fall sein wird….
Dieses Gefühl bestätigt sich recht schnell, denn in einer kleinen Kirche wird die Leiche von Pastor Caleb Annam gefunden, der offenbar ermordet wurde. Er liegt unterhalb des Altars in seinem Blut, das aus unzähligen Wunden auf Brust und Rücken ausgetreten ist.
Während der Durchsuchung der angrenzenden Kirchenräume entdeckt DI Henley einen in bis auf die Knochen abgemagerten jungen Mann, der mehr tot als lebendig ist und mit einer dicken Stahlkette gefesselt auf einer dreckigen Matratze liegt…
Nun heißt es die Identität des jungen Mannes herauszubekommen und wer ihn in der Kirche gefangen gehalten hat; wusste der Pastor davon oder war er gar dafür verantwortlich und wurde er deswegen getötet?
Fragen über Fragen, die im Verlauf der Handlung gestellt und auch beantwortet werden. Bis es allerdings soweit ist, braucht man als Leser schon etwas Durchhaltevermögen, denn durch das ausschweifende Leben des Pastors gibt es reichlich Verdächtige, Verdachtsmomente und bald mehr Tote und auch ähnliche Folteropfer wie den jungen Mann, den DI Henley halbtot aufgefunden hatte.
Dies Buch liest sie gut, startet zwar etwas langsam, was sich aber im weiteren Geschehen verflüchtigt. Die Szenerien werden bildhaft geschildert und sind nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete. Allerdings wirft die Autorin „bröckchenweise“ Namen/Szenerien aus dem ersten Buch in die aktuelle Handlung ein, erklärt dem Leser zum besseren Verständnis aber leider nicht zufriedenstellend die Zusammenhänge, was schade ist.
Durch einige Wendungen wird die Spannung gehalten und man gut unterhalten. Außerdem ist es Nadine Matheson gelungen im Vergleich zum Debüt ihren Erzählstil und den Gesamtaufbau des Buches zu verbessern, weswegen ich insgesamt vier von fünf möglichen Punkten vergebe und eine weitere Fortsetzung durchaus lesen würde.
Nur eins ist mir noch aufgefallen bzw. irritiert mich etwas: Der aktuelle Buchtitel ist wieder mit „Jigsaw Man“ übertitelt – diese namensgebende Figur des ersten Bandes – , taucht hier im Inhalt überhaupt nicht auf. Außerdem ist im diesem Thriller das Mordopfer ein Pastor und im Titel heißt es „Der tote Priester“!? Aber dies nur am Rande
Fazit: Deutliche Steigerung zum Debüt, weswegen es für diesen wendungsreichen Thriller vier von fünf möglichen Punkten gibt!
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