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Manhunt II: Auf der Jagd nach dem Night Stalker

EdelMotion  VÖ 08.12.23

Im September letzten Jahres erschien das sehenswerte, leise erzählte, aber nicht weniger spannende britische True-Crime-Drama „Manhunt I – Auf der Jagd nach dem Hammermörder“. Die Geschehnisse basieren auf wahren Ereignissen und den Memoiren des realen Ermittlers DCI Colin Sutton, dem es 2009 gelang, den Einbrecher, Vergewaltiger und Serienmörder Levi Bellfield festzunehmen.
Nun ist „Manhunt II – Auf der Jagd nach dem Night Stalker“ für das Heimkino erschienen. Auch dies ist ein True-Crime-Drama, das auf den Memoiren von Colin Sutton basiert, den man zu dem Fall hinzugezogen hatte:
Martin Clunes schlüpft zu meiner großen Freude auch diesmal in die Rolle des DCI Sutton, was wirklich eine sehr gute Wahl ist.
Die Gesamthandlung ist in 4 × 45 Minuten aufgeteilt und beginnt mit dieser Einblendung:
Diese Geschichte basiert auf einer wahren polizeilichen Ermittlung zu einer Reihe von Vergewaltigungen, sexuellen Übergriffen und Einbrüchen, die sich zwischen 1992 und 2009 im Südosten Londons ereignet haben.
Da man von dem Täter, der viele Jahre unerkannt nachts sein Unwesen treibt, keine Spur hat, ruft man die Sondereinheit „Operation Minstead“ ins Leben. Der ist es aber, trotz umfangreicher Fahndung, bisher nicht gelungen, den Night Stalker aufzuspüren.
Die Lage spitzt sich zu, denn der Täter agiert in immer kürzeren Abständen. Dabei bricht er in Häuser von zumeist alleinlebenden, älteren Frauen ein. Er durchwühlt das Haus und überfällt brutal die Frauen. Diese sind anschließend schwer traumatisiert und berichten u.a. von sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung.
2009 bekommt DCI Sutten von seinem Vorgesetzten den Auftrag, sich mal den „Night-Stalker-Fall“ anzusehen. Gleichzeitig soll er dabei die Vorgehensweise der Sondereinheit überprüfen.
Anfangs noch gegen Widerstände kämpfend, aber zielstrebig und hartnäckig setzt Sutton auf eine andere Herangehensweise bei den Ermittlungen. Wie schon beim Fall „Bellfield“ zeigt sich auch diesmal, dass es oftmals die Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“ ist, weswegen akribisch erst viele Puzzlesteinchen umgedreht werden müssen, ehe man dem Täter auf die Spur kommt.
Sutton gelingt es, eine großangelegte Überwachungsaktion bei den zuständigen Stellen „durchzuboxen“, denn sein Plan ist, den Täter auf frischer Tat zu ertappen.
Mehr möchte ich über dieses spannend erzählte und schauspielerisch sehr gut besetztes True-Crime-Drama nicht erzählen, aber anschauen sollte man es auf jeden Fall!
Den Machern der „Manhunt“-Reihe ist es sehr gut gelungen, auf ruhige, respektvolle Weise von den schrecklichen Verbrechen zu berichten und sie in Szene zu setzen. Aber auch die akribische Polizeiarbeit, die oftmals kräftezehrend und frustran verläuft, wurde hier gut eingefangen.
Bereits nach den ersten Bildern hatte mich das Geschehen in den Bann gezogen, weswegen ich mir gleich alle vier Teile „gegönnt“ habe. Allerdings war ich erstaunt und erschüttert zugleich, als sichtbar wurde, wer jahrelang unentdeckt diese grausamen Verbrechen gegangen hat.
Fazit: Ohne Effekthascherei, aber spannend erzähltes True-Crime-Drama, das man sich nicht entgehen lassen sollte!
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Rocco Schiavone: Der Kommissar und die Alpen – Staffel 5

Polyband VÖ 26.01.24

Bereits zum fünften Mal schlüpft Marco Giallini in die Rolle des Vicequestore Rocco Schiavone!
Einst aus Rom zwangsversetzt, arbeitet er nun im Aosta-Tal in den Alpen. Sein zusammengewürfeltes, aus ganz besonderen „Typen“ bestehendes Ermittler-Team möchte ich hier nicht weiter vorstellen, das muss man in Aktion erleben und die Szenerien genießen.
Rocco Schiavone trauert immer noch um seine geliebte Frau Marina, die er nicht vergessen kann, weswegen sie in seinem Leben immer noch auf besondere Weise präsent ist. Hinter seiner rauen Schale, die ihn recht mürrisch und in letzter Zeit auch nachdenklich macht, verbirgt er sein gutes Herz, das er allerdings nur recht wenigen Menschen offenbart.
In der 4. Staffel musste Rocco eine gesundheitliche Zwangspause einlegen, denn er wurde angeschossen, verlor dadurch eine Niere und ist gerade erst wieder zurück im Dienst.
Seine Raubeinigkeit hat er nicht verloren, allerdings wirkt er ausgebrannt und erschöpft. Auch die Zwiesprache mit Marina, die ihn ermuntert nach vorn zu sehen und nicht in der Vergangenheit zu verharren, muntert ihn nicht auf.
Die aktuellen Kriminalfälle spielen in einer eindrucksvollen Landschaftskulisse und führen hoch hinauf in die schneebedeckten Berge, genauer gesagt an die Grenze zwischen Italien und Frankreich. Hoch oben auf dem Mont Blanc finden zwei Arbeiter eine männliche Leiche. Allerdings kommt den beiden dieser Fund bei etwas „in die Quere“, weswegen sie den Leichnam kurzerhand rüber nach Italien bringen, wo man den Toten dann entdeckt, weswegen der Fall auf dem Tisch von Rocco Schiavone landet.
Zum besseren Verständnis der weiteren Folgen auf dieser DVD, wäre es empfehlenswert, die Reihe von Beginn an kennen, denn Roccos beste Freunde aus Kindertagen Furio und Brizio eilen ins Aosta-Tal und das hat einen ganz besonderen Grund:
Ein alter Freund aus der Vergangenheit taucht auf, was zu Turbulenzen führt und letztendlich zurückliegende gravierende Ereignisse in ein völlig anderes Licht rücken!
Außerdem wird noch auf den alten Kriminalfall Bezug genommen, weswegen Rocco einst ins Aosta-Tal versetzt wurde. Zwar wird vieles erklärt und man kann diese Staffel auch ohne Vorkenntnisse anschauen, aber es lohnt sich sowieso, diese hervorragende Krimi-Reihe von Anfang an zu genießen. 
Schon nach den ersten Takten der Titelmelodie war mir die Rahmenhandlung wieder präsent, sodass mir das Abtauchen in die 5. Staffel „Rocco Schiavone – Der Kommissar und die Alpen“ mühelos gelang. Ganz besonders gefällt mir hierbei die gelungene darstellerische Besetzung, die Kombination aus spannenden Kriminalfällen, der schönen Landschaftskulisse und dem speziellen Humor, der diese Reihe ausmacht!
Als großer Fan dieser Serie bekommt auch Staffel 5 die volle Punktzahl und ich hoffe, Rocco und sein Team bald wiederzusehen!
Fazit: Staffel 5 dieser italienischen Krimi-Reihe punktet auf der ganzen Linie mit Spannung, feinem Humor und einem tollen Schauspiel-Ensemble! Gern noch lange weiter so!
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Arnaldur Indridason: Das dunkle Versteck

Lübbe       NetGalley

Bereits zum fünften Mal „ermittelt“ der pensionierte Kommissar Konrad in der isländischen Hauptstadt Reykjavik.
Im vorherigen Buch der Reihe mit dem Titel „Die Wand des Schweigens“ lernt man Eygló kennenlernt. Sie und Konrad sind gute Bekannte. Ihre Väter waren einst Partner bei sehr zwielichtigen Geschäften, wo sie u.a. leichtgläubigen Menschen bei spiritistischen Sitzungen viel Geld aus der Tasche zogen.
Eygló war früher auch einmal als Medium tätig, weswegen ihr okkulte oder übersinnliche Phänomene nicht fremd sind. Konrad hat mit diesem Metier nichts am Hut. Deswegen erzählt sie ihm auch anfangs nichts von den zwei traditionell gekleideten Frauen, die ihr nach jahrelanger Pause in letzter Zeit mehrfach „erschienen“ sind. Erstmals „gesehen“ hatte sie diese Frauen, als sie mit anderen an einer spiritistischen Sitzung teilnahm. Darunter befand sich auch eine trauernde Mutter, die sich ratsuchend an das Medium gewandt hatte, da sie sich Hilfe bei der Suche nach dem Leichnam ihres ermordeten Sohnes erhoffte….
Die Witwe Halla findet beim Aufräumen in der Garage eine Pistole, die sie noch nie gesehen hat. Sie kann sich auch nicht vorstellen, dass sie ihrem verstorbenen Mann gehörte. Unschlüssig, was sie mit der Waffe tun soll, bringt sie diese dann auf die Polizeiwache, ohne zu ahnen, was für einen „mordsmäßigen“ Fund sie gemacht hat.
Seit dem ersten Buch der Reihe, versucht Konrad den ungeklärten Mord an seinem Vater Seppi vielleicht doch noch aufzuklären. Er wird hellhörig, als er von dem Waffenfund hört. Einst hatte sein Vater auch so ein Fabrikat besessen. Er befasst sich näher mit dem Fund und zieht Erkundigungen ein, was allerdings nicht jedermann gefällt. Es kommt zu lebensbedrohlichen Situationen, in die nicht nur er gerät, sondern auch Menschen aus seinem näheren Umfeld.
Dies sind nur einige Handlungsstränge, aus denen sich „Das dunkle Versteck“ zusammensetzt.
Der Autor erzählt in geschickt sich zusammenfügenden Passagen, die spannende, aber auch nachdenklich machende Geschichte, die teils auch in die Vergangenheit führt.
Die Kriminalromane um Kommissar Konrad zeichnen sich dadurch aus, dass dieser eine ganz besondere Art hat, seinen Mitmenschen Informationen zu entlocken. Durch sein akribisches Nachfragen fördert er so manches Puzzleteilchen an Information zutage. Dies speichert er erst einmal in seinem Gedächtnis ab, denkt darüber nach, zieht Erkenntnisse daraus und löst so manch komplizierten Fall.
Allerdings bekommt die Figur des Kommissars ein paar Risse, da diesmal einige Charaktereigenschaften erkennbar werden, die für einen Polizisten eher grenzwertig sind und mich doch etwas erstaunt haben.
Wer wie ich auch gern einmal „ruhige“ Kriminalromane liest, ist hier bei dieser spannenden Reihe genau richtig. Die anschaulich geschilderten Szenerien, der Einblick ins „Übersinnliche“ und die eisige Landschaftskulisse bescheren einem ab und an eine Gänsehaut, sodass ich hier von wohldosiertem Nervenkitzel sprechen möchte.
Insgesamt vergebe ich hier vier von fünf möglichen Punkten und bin gespannt, wie die Reihe weitergeht.
Fazit: Ruhig erzählter, aber nicht weniger spannender Krimi, der mit anschaulichen Szenerien Nervenkitzel heraufbeschwört!
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Adam Dalgliesh – Scotland Yard – Staffel 2

EdelMotion VÖ o1.12.23

Im Mai 2022 hatte ich hier Staffel 1 der britischen Krimi-Serie „Adam Dalgliesh – Scotland Yard“ vorgestellt.  Die Reihe basiert auf den preisgekrönten Romanen der bereits verstorbenen britischen Schriftstellerin P.D. James. Ihre Bücher wurden bereits mehrfach verfilmt und auch in die Rolle des DCI Adam Dalgliesh sind bereits zuvor Roy Marsden oder auch Martin Shaw „geschlüpft“.
Die aktuelle Serie spielt in den 1970er Jahren, was sich im ganzen Ambiente widerspiegelt und besonders Notizblock und Bleistift unverzichtbare Dinge sind, die zur Ausstattung von Ermittlern gehören.
Adam Dalgliesh – darstellerisch gelungen besetzt mit Bertie Carvel – ist DCI bei Scotland Yard, wo ihn Fingerspitzengefühl, gute Beobachtungsgabe und ein kluger Verstand ausmachen. Allerdings ist er auch ein sehr nachdenklicher Mensch, was sich in seinem Hobby widerspiegelt, in dem er mittlerweile auch äußerst erfolgreich ist, denn er verfasst poetische Verse, die es mittlerweile auch in Buchform gibt. Seine Verlegerin möchte seinen Erfolg noch weiter fördern und ihn dazu auf eine ausgedehnte Lesereise nach Übersee schicken.
Es stellt sich nun für Adam Dalgliesh die Frage, ob er bereit ist seinen Beruf an den Nagel zu hängen, um seinem Hobby nachzugehen. Doch bevor er sich mit diesem Thema auseinandersetzt, heißt es noch drei recht knifflige Fälle zu lösen:  
Ein nicht sonderlich beliebter Mitarbeiter eines forensischen Labors wird ermordet aufgefunden. In dem recht verzwickten Fall gibt es so einige Verdächtige, die zum beruflichen Umfeld des Toten gehören, aber auch sein Privatleben wirft Fragen auf, bis es ein weiteres Mordopfer gibt…
Der Mord an einer recht ehrgeizigen und erbarmungslos agierenden Anwältin sorgt für Aufsehen, denn ihr letzter Mandant, der wegen Mordes vor Gericht stand und für den sie einen Freispruch erwirkte, gerät schnell in den Verdacht, ihr Mörder zu sein…
Zu guter Letzt müssen Dalgliesh und sein Team den Tod eines Arztes aufklären. Gemeinsam mit seinen beiden Geschwistern besitzt und betreibt er ein Kriminalmuseum. Dessen Fortbestand führte kurz vorher zu einem heftigen Streit zwischen den dreien, denn der Doktor hatte andere Pläne mit seinem Anteil!
Fehlte mir bei der 1. Staffel dieser britischen Retro-Serie noch „das gewisse Etwas“ und spannender hätte sie für meinen Geschmack auch sein dürfen, kann ich nun sagen, dass mir „Staffel 2 Adam Dalgliesh – Scotland Yard“ sehr viel besser gefallen hat.
Alle drei „Fälle“ sind sehr spannend, auf den ersten Blick nicht durchschaubar und schauspielerisch bis in die Nebenrollen gut besetzt. Es liegt teils eine düstere, angespannte Atmosphäre über dem Geschehen. Nervenkitzel gab es aus meiner Sicht ganz besonders in Fall Nr. 2, weil mir die Nackenhaare hoch standen. 
Insgesamt habe ich mich sehr gut und spannend unterhalten gefühlt, weswegen es hier die volle Punktzahl gibt und ich mir durchaus eine Fortsetzung der Reihe wünschen würde.
Fazit: Staffel 2 punktet auf der ganzen Linie, denn spannende Unterhaltung ist hier garantiert!
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Anna Schneider: Grenzfall – In den Tiefen der Schuld

FischerVerlage

Vor einem Jahr war Oberkommissarin Alexa Jahn, die auf der deutschen Seite der Grenzregion Karwendel ermittelt, eigentlich krankgeschrieben und sollte ihre Schulterverletzung auskurieren und keineswegs zum Dienst erscheinen. Diese freie Zeit nutzte sie zu einer Bergwanderung, wo sie allerdings dann In der Stille des Waldesin höchste Lebensgefahr geriet. Nur durch das tatkräftige Eingreifen von Chefinspektor Bernhard Krammer, der auf der österreichischen Seite der Grenzregion zuständig ist, konnte Schlimmeres verhindert werden…
Nach diesem nervenaufreibenden dritten Fall der Reihe gönnt die Autorin ihren beiden Hauptfiguren keine Verschnaufpause, denn die aktuelle Handlung von „In den Tiefen der Schuld“ schließt zeitlich direkt an die vorherigen Geschehnisse an:
Bernhard Krammer sucht auf der Dienststelle nach seiner Kollegin Roza Szabo, mit der er schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet.  Doch an ihrem Arbeitsplatz ist sie nicht. Zwar läuft ihr PC und ihre Handtasche nebst Handy liegt in der Nähe, so dass es aussieht, als wenn sie nur kurz mal den Raum verlassen hat, doch das ist nicht der Fall.
Eine Videoaufzeichnung aus dem Empfangsbereich zeigt, dass Roza vor geraumer Zeit rennend, als sei sie auf der Flucht, das Gebäude verlassen hat. Niemand hat sie seitdem gesehen bzw. von ihr gehört….
Kurze Zeit später steht Inspektor Krammer nebst einigen Kollegen vor Rozas Wohnungstür. Als sie nicht öffnet, verschaffen sie sich Zutritt und was Krammer dann dort entdeckt, bringt ihn völlig aus der Fassung: mitten im Wohnzimmer liegt ein toter Mann, der eine schwarze Tauchermaske trägt und auf dem Glasvisier steht eine mit pinkfarbenen Lippenstift aufgetragene Botschaft. Nur von Roza fehlt jede  Spur…
Krammers einziger Gedanke ist nur: „Roza, wo bist nur hineingeraten?“
Nun, das werde ich hier sicherlich nicht verraten, denn Anna Schneider ist es mal wieder gelungen, einen dermaßen spannenden Krimi zu schreiben, der einen von der ersten Seite an in Atem hält.
Als Leser ist man hautnah an den Ermittlungen bzw. bei der Suche nach Roza Szabo dabei und man kann sich selbst Gedanken machen, auf welcher Seite des Gesetzes die langjährige Kollegin von Krammer sich bewegt. Bis zur Beantwortung dieser Frage hat sich die Autorin einige nervenaufreibende Szenerien einfallen lassen, die auf beiden Seiten der Grenzregion angesiedelt sind, sodass auch Alexa Jahn und ihr Kollege Florian Huber in die Ermittlungen involviert sind.
Ich kann nur sagen, ich habe diesen spannenden, unvorhersehbaren und wendungsreichen Krimi in einem Rutsch gelesen. Die Hauptfiguren waren mit  ihren Ecken und Kanten wieder schnell präsent und haben sich in der Rahmenhandlung auf angenehme Art und Weise weiterentwickelt, was mir gut gefallen hat. Alles in allem gibt es von mir die volle Punktzahl dafür! Gern noch lange weiter so!
Fazit: Spannend, unvorhersehbar und fesselnd bis zum Schluss, dieser Pageturner bekommt die volle Punktzahl dafür!
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