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Rocco Schiavone: Der Kommissar und die Alpen – Staffel 5

Polyband VÖ 26.01.24

Bereits zum fünften Mal schlüpft Marco Giallini in die Rolle des Vicequestore Rocco Schiavone!
Einst aus Rom zwangsversetzt, arbeitet er nun im Aosta-Tal in den Alpen. Sein zusammengewürfeltes, aus ganz besonderen „Typen“ bestehendes Ermittler-Team möchte ich hier nicht weiter vorstellen, das muss man in Aktion erleben und die Szenerien genießen.
Rocco Schiavone trauert immer noch um seine geliebte Frau Marina, die er nicht vergessen kann, weswegen sie in seinem Leben immer noch auf besondere Weise präsent ist. Hinter seiner rauen Schale, die ihn recht mürrisch und in letzter Zeit auch nachdenklich macht, verbirgt er sein gutes Herz, das er allerdings nur recht wenigen Menschen offenbart.
In der 4. Staffel musste Rocco eine gesundheitliche Zwangspause einlegen, denn er wurde angeschossen, verlor dadurch eine Niere und ist gerade erst wieder zurück im Dienst.
Seine Raubeinigkeit hat er nicht verloren, allerdings wirkt er ausgebrannt und erschöpft. Auch die Zwiesprache mit Marina, die ihn ermuntert nach vorn zu sehen und nicht in der Vergangenheit zu verharren, muntert ihn nicht auf.
Die aktuellen Kriminalfälle spielen in einer eindrucksvollen Landschaftskulisse und führen hoch hinauf in die schneebedeckten Berge, genauer gesagt an die Grenze zwischen Italien und Frankreich. Hoch oben auf dem Mont Blanc finden zwei Arbeiter eine männliche Leiche. Allerdings kommt den beiden dieser Fund bei etwas „in die Quere“, weswegen sie den Leichnam kurzerhand rüber nach Italien bringen, wo man den Toten dann entdeckt, weswegen der Fall auf dem Tisch von Rocco Schiavone landet.
Zum besseren Verständnis der weiteren Folgen auf dieser DVD, wäre es empfehlenswert, die Reihe von Beginn an kennen, denn Roccos beste Freunde aus Kindertagen Furio und Brizio eilen ins Aosta-Tal und das hat einen ganz besonderen Grund:
Ein alter Freund aus der Vergangenheit taucht auf, was zu Turbulenzen führt und letztendlich zurückliegende gravierende Ereignisse in ein völlig anderes Licht rücken!
Außerdem wird noch auf den alten Kriminalfall Bezug genommen, weswegen Rocco einst ins Aosta-Tal versetzt wurde. Zwar wird vieles erklärt und man kann diese Staffel auch ohne Vorkenntnisse anschauen, aber es lohnt sich sowieso, diese hervorragende Krimi-Reihe von Anfang an zu genießen. 
Schon nach den ersten Takten der Titelmelodie war mir die Rahmenhandlung wieder präsent, sodass mir das Abtauchen in die 5. Staffel „Rocco Schiavone – Der Kommissar und die Alpen“ mühelos gelang. Ganz besonders gefällt mir hierbei die gelungene darstellerische Besetzung, die Kombination aus spannenden Kriminalfällen, der schönen Landschaftskulisse und dem speziellen Humor, der diese Reihe ausmacht!
Als großer Fan dieser Serie bekommt auch Staffel 5 die volle Punktzahl und ich hoffe, Rocco und sein Team bald wiederzusehen!
Fazit: Staffel 5 dieser italienischen Krimi-Reihe punktet auf der ganzen Linie mit Spannung, feinem Humor und einem tollen Schauspiel-Ensemble! Gern noch lange weiter so!
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Ich bin der Abgrund

Plaion Pictures VÖ 07.12.23

Vor einem Jahr habe ich die gleichnamige spannende Buchvorlage von „Ich bin der Abgrund“ aus der Feder des italienischen Autors Donato Carrisi gelesen. Alle seine mir bekannten Thriller wie z.B.  „Der Nebelmann“ oder auch „Diener der Dunkelheit“ sind unter seiner Regie erfolgreich verfilmt worden!
Das Drehbuch zu „Ich bin der Abgrund“ hat der Autor selbst verfasst und außerdem wieder Regie geführt.  Einen Einblick in den Trailer oder die Dreharbeiten am Comer See in Italien, wo die Handlung angesiedelt ist und Interviews mit Cast und Crew findet man im Bonusmaterial.
Thematisch geht es um verschiedene Formen von Missbrauch – sei es nun körperlich oder seelisch -, was schon „hard stuff“ ist. Dem Autor ist es zwar gelungen nicht zu sehr ins Detail zu gehen, aber mir ist immer noch die nervenaufreibende Szene präsent, wo ein kleiner Junge in einem  „Swimmingpool“ in höchste Lebensgefahr gerät…
Diese „Schlüsselszene“ findet sich auch eindrucksvoll im Film wieder, sodass einem die Nackenhaare hochstehen.
Der Thriller ist nichts für schwache Nerven und nah am Buch verfilmt, wo aus verschiedenen Puzzleteilen ein Gesamtbild entsteht:
Ein Leichenteil wird im Wasser des Sees entdeckt, das sich als Frauenarm „entpuppt“, an dessen Hand ein rot lackierter Fingernagel abgebrochen ist, das fehlende Nagelteil taucht dann unerwartet an anderer Stelle wieder auf…
Ein unscheinbarer, am liebsten allein arbeitender Müllmann, der rund um den See die Mülleimer leert, übernimmt einen Teil der Handlung. Er mag Menschen nicht sonderlich gern, weswegen er sich unauffällig verfällt und sein Leben aus Routine und Struktur besteht. Diese Tristesse zeigt sich vornehmlich am Tage, denn abends und in der Nacht drängt ihn jemand aus diesem Einerlei heraus und man sieht ihn u.a. in verruchte Bars einkehren.
Das Leben des Müllmanns ändert sich eher unfreiwillig, als er ein junges Mädchen mit einer auffälligen lila Haarsträhne vor dem Ertrinken aus dem See rettet.
Eine leidgeplagte und in ärmlichen Verhältnissen lebende Frau, die jeder in dem kleinen Ort am Comer See kennt, interessiert sich für die polizeilichen Ermittlungen, die mit dem gefundenen Frauenarm  zusammenhängen…
Die tiefgreifende erschütternde Handlung des Buches, die an wahre Geschehnisse angelehnt ist, war mir noch gut in Erinnerung geblieben. Donato Carrisi  ist eine sehenswerte Verfilmung gelungen, die in menschliche Abgründe blicken lässt. Über der Gesamthandlung schwebt eine düstere und unheilvolle Atmosphäre, die sich in den brutalen und kaum vorstellbaren Dingen widerspiegelt, die Menschen einander antun, was hier unausweichlich in einer Tragödie endet..
Fazit: Die Verfilmung der nervenaufreibenden Buchvorlage ist gut gelungen und sehenswert

 

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The Equalizer – The final chapter –

Plaion Picture VÖ 07.12.23

Zum dritten und wohl letzten Mal schlüpft Denzel Washington in die Rolle von Robert McCall, den Mann mit dem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn auf der einen Seite und den für die Regierung mörderische Auftrage ausführenden Agenten.
Bereits in „The Equiziler 1“ und „The Equilizer 2“ hatte McCall auf Drängen seiner verstorbenen Frau den nervenaufreibenden Regierungsaufträgen den Rücken gekehrt und sich ‚normale Jobs‘ gesucht. Er arbeitete in einem Baumarkt oder als Fahrer und war durch seine hilfsbereite und freundliche Art bei seinen Kollegen sehr beliebt und angesehen. Doch im Verlauf der beiden Filmhandlungen musste er miterleben, wie Menschen aus seinem Umfeld drangsaliert, bedroht und ihnen Schaden zugefügt wurde. Diese Ungerechtigkeiten konnte er nicht ertragen, weswegen er zur Tat schritt und auf seine einstigen Fähigkeiten zurückgriff. Für die Zuschauer gab es dann jeweils knallharte Actionszenen zu sehen.
In „The Equilizer  – The final chapter“ gibt es anfangs eine Art Rückblende in Robert McCalls einstige mörderische Arbeit, was man als Zuschauer dann „hautnah“ miterleben kann:
Bei einem Auftrag in Italien kommt es zu einer blutigen Auseinandersetzung mit Drogenschmugglern, in deren Verlauf McCall schwer verletzt wird.  Er landet in einem idyllischen Küstenstädtchen in Italien, wo der „Dottore“ ihn ohne nach der Herkunft der Wunden zu fragen wieder zusammenflickt und ihn bei sich beherbergt, bis er wieder zu Kräften gekommen ist. Bei McCall haben die unzähligen gewalttätigen Aufträge nicht nur körperliche, sondern auch seelische Wunden hinterlassen, weswegen er sich zur Ruhe setzen will. Es gefällt ihm in diesem beschaulichen kleinen Ort und die dort lebenden Menschen machen es ihm leicht, dort Fuß zu fassen. Er verlegt seinen Wohnsitz nach dort, doch sein Rentnerdasein muss noch warten, denn eine Gruppe von jungen Männern drangsaliert, erpresst und terrorisiert die Menschen des Ortes und versetzt sie in Angst und Schrecken. Das schaut McCall sich nur kurze Zeit an, bis er zur Tat schreitet, sich auf die Suche nach dem „Bösen“ macht und es auf seine ganz auf seine spezielle Art und Weise beseitigt.
Bevor ich meine Bewertung abgebe, möchte ich noch anmerken, dass ich es etwas nervig fand, dass man bei diesem synchronisierten Film gehäuft Szenen hat, wo man italienische Sprache hört, wo deutsche Untertitel zum Mitlesen eingeblendet werden. Die Spannung wird dadurch nicht gerade gefördert!
Alle drei Filme der Equilizer-Reihe punkten durch die charismatische Präsenz Denzel Washingtons. Ihm nimmt man auch diesen Zwiespalt zwischen dem netten und gerechtigkeitsliebenden Menschen und dem mörderischen Agenten, dem zunehmend Gewissensbisse plagen, ab.
Allerdings haben mir insgesamt die beiden vorherigen Filme besser gefallen, denn Teil 3 bietet zwar eine schöne malerische Kulisse, die Handlung ist aber zu vorhersehbar und bietet wenig Neues, weswegen ich hier drei von fünf möglichen Punkten vergebe.
Fazit: Kommt handlungsmäßig nicht an die beiden vorherigen Filme heran, nur Denzel Washington punktet durch seine Darstellung, daher drei von fünf Punkten
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Donato Carrisi: Haus der Stimmen

Atrium

Im August 2022 hatte ich hier den Thriller „Ich bin der Abgrund“ von Donato Carrisi vorgestellt und das Buch als meisterhaft gelungen eingeordnet.
Nun habe ich seinen neuen Thriller „Haus der Stimmen“ gelesen und vorweg kann ich schon sagen, dass es sehr spannend wird!
Zu Beginn „schaut“ man dem Kinderpsychologen Pietro Gerber bei seiner Arbeit zu. Sein Spezialgebiet ist Hypnotherapie, die er z.B. anwendet, um herauszufinden, warum seine kleinen Patienten seelisch aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Mit dem Anruf einer australischen Kollegin beginnt die eigentliche Handlung. Sie bittet Pietro darum, ihre Patientin Hanna Hall zu übernehmen, denn während einer Hypnosesitzung habe die sich plötzlich daran erinnert, dass sie als Kind jemanden umgebracht habe. Da das Mordopfer an einem unbekannten Ort in der Toskana begraben wurde, wolle Hanna nach Italien reisen, um sich vor Ort eventuell noch an weitere Details zu erinnern.
Obwohl Gerber Bedenken anmeldet, da er eigentlich nur mit Kindern arbeitet, lässt er sich überreden Hanna Hall zu therapieren. Diese Therapiesitzungen haben es in sich, führen sie doch tief in die Vergangenheit der Dreißigjährigen, die etwas ungepflegt wirkt und ständig in schwarzer Kleidung daherkommt. In den Sitzungen kommen beunruhigende, verwirrende und merkwürdige Dinge zum Vorschein.
… und dann wird es mysteriös:
In Pietros privaten Umfeld passieren merkwürdige Dinge und Hanna Hall mischt sich ungefragt in sein Leben ein. Ganz besonders als sie ihn auf gut gehütete, persönliche Dinge anspricht, spürt er die Gefahr, die von dieser Frau ausgeht, doch wider jeder Vernunft gelingt es ihm nicht, die Therapie zu beenden. Doch das hat Konsequenzen, denn er gerät selbst psychisch immer mehr aus dem Gleichgewicht…
Einmal mehr beweist Donato Carrisi, dass er ein Meister seines Fachs ist. Über der Gesamthandlung schwebt von Anfang an eine düstere, bedrohliche, Atmosphäre, die einen erschauern lässt. Obwohl in den Therapiesitzungen vieles aus der Vergangenheit von Hanna Hall zutage befördert wird, bleibt die Figur an sich undurchsichtig und mysteriös, was gut passt, denn so bleibt sie geheimnisvoll und ihr wahres Ich wird erst ganz am Schluss gelüftet.
Besonders gut haben mir die unter Hypnose geschilderten Szenerien gefallen. Unwillkürlich stellt man sich die Frage, ob man sich hier im Bereich des Übersinnlichen befindet, die Patientin an einer psychischen Krankheit leidet, die mit Halluzinationen und Stimmenhören einhergeht oder ob die kindliche Erinnerung hier etwas real Erlebtes umschreibt.
Einmal angefangen, lässt einen dieser fesselnde, brillant erzählte Thriller nicht mehr los. Seite um Seite fliegt nur so dahin, weswegen ich hier die volle Punktzahl vergebe und meine Lese-Empfehlung ausspreche.
Fazit: Fantastico, che brillante thriller! bzw. Fantastisch, was für ein brillanter Thriller!
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Donato Carrisi: Ich bin der Abgrund

Atrium Verlag

Vor ein paar Jahren habe ich das erste Buch aus der Feder des italienischen Autors Donato Carrisi, den Thriller „Der Nebelmann“ gelesen. Seine wunderbare Art spannende Geschichten zu erzählen, aber auch ganz besonders das Buch sind mir im Gedächtnis geblieben, genau wie einige Zeit später dann sein Thriller „Diener der Dunkelheit“. Beide Bücher sind mittlerweile starbesetzt verfilmt worden.
Nun möchte ich seinen aktuellen Thriller „Ich bin der Abgrund“ vorstellen, der mich von der ersten Seite an gefesselt, die Nackenhaare hat hochstehen lassen und nach der „Anmerkung des Autors“, dass die Handlung von wahren Ereignissen inspiriert wurde, erst einmal innehalten hat.
Bevor ich etwas genauer auf den Inhalt eingehe, muss ich anmerken, dass die Thematik hier schon „hard stuff“ ist und „unter die Haut“ geht, weswegen sie nicht für jedermann geeignet ist, denn es dreht sich hier um unterschiedliche Arten von Missbrauch, sei es nun körperlich oder auch seelisch. Dem Autor ist es zwar gelungen wohl dosiert und nie ins Detail gehend die verstörenden Szenerien zu schildern, aber nichtsdestotrotz durchlebt man hier eine Achterbahn der Gefühle, fragt sich auch, wer hier eigentlich Opfer oder Täter ist:
Die Gesamthandlung ist in der schönen Landschaftskulisse des Comer Sees in Italien angesiedelt. Doch die trügt!
Anfangs gerät ein fünfjähriger Junge in akute Lebensgefahr. Dann „taucht“ dieser als junger Erwachsener in der Handlung wieder auf. Er ist ein Müllmann, der gern allein arbeitet und gern für sich ist, denn Menschen mag er nicht sonderlich gern, weswegen er sich unauffällig verhält um nicht aufzufallen. Sein Tag ist durchstrukturiert und von Routine geprägt.
Diese Tristesse wird jäh unterbrochen, als er eher unfreiwillig ein 13jähriges Mädchen, das eine auffällige lila Haarsträhne trägt, vor dem Ertrinken aus dem See rettet. Nach der Einlieferung ins Krankenhaus wird bei dem Mädchen ein Stück rotlackierter Fingernagel entdeckt….
Die Begegnung dieser beiden Menschen, ist ein wichtiger Bestandteil des weiteren Geschehens, wo man Einblick in ihrer beider Leben und Leiden bekommt…
In einem anderen Erzählstrang wird ein Leichenteil im Wasser des Comer Sees entdeckt, das sich als Frauenarm „entpuppt“, an dessen Hand ein rotlackierter Fingernagel abgebrochen ist…
Aus diesen Puzzlesteinchen hat der Autor einen sehr spannenden, nervenaufreibenden und bewegenden Thriller zusammengesetzt, der in den „Abgrund“ der menschlichen Seele blicken lässt. Besonders gefallen hat mir, wie sensibel Donato Carrisi mit dem brisanten Thema umgegangen und wie meisterhaft es ihm gelungen ist, daraus einen dermaßen spannenden Thriller zu schreiben! Nervenstarken Thriller-Fans kann ich dies Buch nur empfehlen.
Fazit: Dieser meisterhaft gelungene Thriller geht unter die Haut, ist spannend, nervenaufreibend und wirkt noch lange nach!
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