Den ersten Thriller von Sandrone Dazieri habe ich 2015 gelesen. Damals startete mit „In der Finsternis“ die Trilogie um Colomba Caselli und Dante Torre. Dieses spezielle Ermittler-Duo und die bewegende, „unter die Haut“ gehende Rahmenhandlung der spannenden Reihe sind mir noch gut im Gedächtnis geblieben.
Zu meiner großen Freunde ist nun ein neuer Thriller des italienischen Autors mit dem Titel „All das Böse, das wir tun“ erschienen:
Die Gesamthandlung wird in zwei Zeitebenen und aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, was aber keine Probleme bereitet, denn durch den angenehmen Erzählstil findet man sich gut zurecht.
Vor 30 verschwinden im italienischen Cremona hintereinander drei junge Frauen. Sie werden ermordet und ihre Leichen tauchen einige Zeit später im nahegelegenen Fluss wieder auf.
Die Ermittlerin Itala Caruso wird mit dem Fall betraut. Als mutmaßlicher Täter wird der Tankwart Giuseppe Contini verhaftet. Obwohl hieb- und stichfeste Beweise fehlen, wird „der Perser“ vor Gericht gestellt und verurteilt.
Dann stirbt Contini unter fragwürdigen Umständen bei einem Brand im Gefängnis und Itala wird von Gewissensbissen geplagt…
In der Jetztzeit wird die Schülerin Amala Cavalcante gekidnappt, körperlich misshandelt und gefangen gehalten. Als Leser wird man Zeuge, welches Martyrium Amala erleiden muss. Grrrh!
Die Anwältin Francesca Cavalcante ist Amalas Tante. Vor 30 Jahren war Giuseppe Contini ihr Mandant. Ihr war es damals nicht gelungen, ihn vor dem Gefängnis zu bewahren, was immer noch an ihr nagt.
Bei dem Verschwinden ihrer Nichte sieht sie nun Parallelen zu dem alten Fall und sie mutmaßt, dass der eigentliche „Perser“ nie gefasst wurde und nun bei Amalas Verschwinden seine Hände im Spiel hat.
Sie fängt an, auf eigene Faust nach ihrer Nichte zu suchen. Ein Mann, der sich Gerry nennt und sich mit einem Rudel Hunde umgibt, taucht wie aus dem Nichts auf und bietet der Anwältin seine Hilfe bei der Suche nach Amala an…
Dies sind nur kleine Teilchen der Gesamthandlung, die mich übrigens von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat. Viele Mitwirkende kann man anfangs nicht so richtig einordnen, es sind teils undurchsichtige Charaktere, deren wahres Gesicht sich erst viel später zeigt. Diese Ungewissheit erzeugt zusätzlich Spannung, was bis ganz zum Schluss anhält. Toll!
Bei der Suche nach Amalas Entführer hatte ich irgendwann einen leisen Verdacht und lag damit tatsächlich richtig. Dafür gibt es aber keinen Punktabzug, denn das Motiv bzw. den Ausgang der Geschichte konnte ich nicht vorhersehen, sodass ich für diesen spannungsgeladen Thriller die volle Punktzahl vergebe!
Ich lese grundsätzlich Bücher immer bis zur letzten Seite. In diesen bin ich dabei auf ein kleines „Extra“ gestoßen, sodass ich mir sogar noch eine Fortsetzung vorstellen könnte.
Fazit: Insgesamt bekommt dieser nervenaufreibende Thriller die volle Punktzahl und meine unbedingte Leseempfehlung!
Bücher dieses Schriftsteller-Duos waren mir bisher nicht bekannt. Da ich ein großer Fan nordischer Krimis/Thriller bin und der Handlungsort hier Malmö in Schweden ist, war ich gespannt, was mich bei „Tode, die wir sterben“ inhaltlich erwartet, zumal dies auch der Start einer neuen Krimi-Reihe ist:
In einem Problemviertel in Malmö wird am helllichten Tage vor einer Pizzeria ein 13-jähriger Junge mit Migrationshintergrund erschossen. Schnell wird spekuliert, dass dies ein weiteres Opfer des immer mehr eskalierenden Drogenkriegs zwischen rivalisierenden Clans sein könnte. Der Fall erregt durch anhaltende Medienberichterstattung öffentliches Aufsehen, weswegen die Polizeiführung unter immensen Druck gerät und man daher ein neues Ermittler-Duo in den Ring schickt, um den Fall schnell aufzuklären.
Dabei handelt es sich zum einen um den gerade frisch verwitweten Malmöer Kommissar Jon Nordh. Er versucht sein Leben nebst seiner zwei Kinder wieder in geregelte Bahnen zu bringen, was kein leichtes Unterfangen ist, zumal der Unfalltod seiner Frau noch Fragen aufwirft. Das Duo wird komplettiert von der aus Nordschweden stammenden Svea Karhuu, die man wegen eines schief gelaufenen Undercover-Einsatzes nach Malmö strafversetzt hat. Unterschiedlicher könnte dies Ermittler-Team nicht sein, weswegen sie sich auch erst einmal „zusammenraufen“ müssen, um diesen recht kniffligen Fall zu lösen.
Ob der Dreizehnjährige tatsächlich Opfer eines Bandenkriegs, ein Zufallsopfer oder des Rätsels Lösung in einer ganz anderen Richtung zu suchen ist, verrate ich hier nicht.
Die Gesamthandlung ist vielschichtig, setzt sich aus unterschiedlichen Erzählsträngen/Sichtweisen zusammen und thematisch auch mit politischen Themen auseinander. Bei dieser Menge an „Input“ erfordert das vom Leser die volle Konzentration, damit man alles richtig einordnen kann.
Stellenweise erinnerte mich die Handlung an einen spannenden Agententhriller, denn wer hier Freund und Feind ist, bleibt lange unklar. Die Ermittlungen laufen schleppend an, da niemand in diesem Viertel Informationen preisgeben will, was sich im Verlauf noch erschwert, denn es bleibt nicht bei dem einen Todesopfer.
Leider konnte das neue Ermittler-Duo bei mir keine Sympathie-Punkte sammeln, was vielleicht auch an den privaten „Nebenschauplätzen“ lag, die ebenfalls noch in der Gesamthandlung verankert sind.
Zusammenfassend vergebe ich hier drei (mit der Tendenz nach oben) von fünf möglichen Punkten, denn Potenzial war durchaus vorhanden und auch Spannung, die sich in der Endphase dann noch steigerte. Nur für meinen Geschmack war die Gesamthandlung mit zu vielen Themen „überfrachtet“ und stellenweise auch etwas „unrund“.
Da es aber erst der Beginn einer neuen Reihe ist, möchte ich hier gern noch abwarten und schauen wie sich die Fortsetzung gestaltet.
Fazit: Durch zu viel „Input“ eher durchschnittlicher Start (aber mit der Tendenz nach oben) der neuen schwedischen Krimi-Reihe, dessen Fortsetzung aber erst noch abgewartet werden sollte!
Von Luca D’Andrea sind mir bisher drei seiner Thriller bekannt, zuletzt hatte ich im September 2019 „Der Wanderer“ gelesen, aber die beiden nervenaufreibenden Thriller „Der Tod so kalt“ und „Das Böse, es bleibt“ sind mir ganz besonders in Erinnerung geblieben.
Nun ist sein neues Werk mit dem Titel „In Zeiten des Todes“ erschienen, für das man sich etwas Zeit nehmen muss, denn es umfasst mehr als 700 Seiten und wird inhaltlich über einen mehrjährigen Zeitraum erzählt:
Die Handlung ist im italienischen Bozen angesiedelt und beginnt mit Dienstag, 07. Januar 1992:
Auf dem Parkplatz neben einer Tankstelle wird die Leiche einer Frau entdeckt. Es ist kein schöner Anblick, der sich dem diensthabenden Commissario Luther Krupp bietet. Man informiert in kurz und knapp, dass es sich um die drogenabhängige Prostituierte Lorena Haller handele und dass ihr Körper mehrere Messerstiche aufweise.
Für Luther Krupp ist die Aufklärung dieses Mordes eine große Herausforderung. Er ist erst seit kurzem im Dienst und dort herrschen gewisse Machtstrukturen vor, wo die Aufklärung eines Mordes im Milieu keiner großen Bedeutung beigemessen wird. Auch im Gegensatz zum Commissario gibt es einige Kollegen in der Questura (Polizeidienststelle), die Recht und Gesetz anders auslegen und um an Informationen zu kommen, nicht zimperlich sind.
Die Ermittlungen verlaufen zäh, denn den mitarbeitenden Kollegen mangelt es an Engagement. Nur die Streifenpolizistin Arianna Lici will genau wie Krupp diesen Fall nicht einfach zu den Akten legen, sondern in einer ganz „anderen Richtung“ nach dem brutalen Mörder suchen.
Im Verlauf gibt es noch ähnlich gelagerte Morde, die dann den Verdacht nahelegen, es könnte ein Serienmörder in Bozen sein Unwesen treiben…
Ich muss ehrlich sagen, ich hatte so meine Schwierigkeiten, der Handlung und der Erzählweise des Autors zu folgen, was schade ist, denn wie oben bereits erwähnt, kenne ich andere spannende Thriller aus seiner Feder.
Bei der Vielzahl an Mitwirkenden, den Machtstrukturen in der Questura und dem Wechsel zwischen Handlung und Gedankengängen, muss man gut aufpassen, damit man nicht den roten Faden verliert.
Etwas flüssiger und nachvollziehbarer wird es dann, als ich eigentlich schon dachte, die Geschichte habe mit einer Gerichtsverhandlung ihr Ende gefunden. Doch dann überrascht der Autor seine Leser und schickt den engagierten Journalisten Alex Milla „in den Ring“, was dann die Handlung spannend macht und man die eine oder andere Gänsehaut-Szenerie präsentiert bekommt.
Für mich hätten des durchaus weniger Seiten, weniger Mitwirkende und ein „dickerer“ roter Faden sein dürfen. Durch den oben erwähnten Twist, wo dann der Journalist Alex Milla sein Können zeigt, reißt der Autor noch einmal das Ruder herum, was allerdings nicht für die volle Punktzahl ausreicht.
Fazit: Hier braucht man Durchhaltevermögen, denn erst nach einem Twist kommt hier der Thriller zum Vorschein!
In dieser neuen englischen Krimi-Serie bildet die Millionen-Metropole London die quirlige Kulisse.
Obwohl die Hauptstadt Großbritanniens durch so manch berühmt-berüchtigten Kriminalfall oftmals in den Medien präsent war, gilt sie mittlerweile in dieser Hinsicht als sehr sicher. In den fünf Episoden „London Kills 1“ ereignen sich sehr vielschichtige Kriminalfälle, sodass die besten Ermittler Londons auf den Plan gerufen werden:
DI David Bradford (Hugo Speer) leitet die Elite-Mordkommission und ist gerade zurück an der Spitze des Teams, da er durch das Fragen aufwerfende Verschwinden seiner Ehefrau beurlaubt wurde. Die engagierte DS Vivienne Cole (Sharon Small) hatte ihn während dieser Zeit vertreten und muss sich jetzt erst einmal wieder mit seiner ganz anderen Art und Weise, die Ermittlungen zu führen, anfreunden. Der kompetente DC Rob Brady (BaileyPatrick) und der Neuzugang im Team Trainee DC Billie Fitzgerald (Tori Allen-Martin) komplettieren das Team.
Jede Episode beinhaltet einen zu lösenden „Fall“, wie z. B. einen zweifelhaften Selbstmord oder den Fund einer Frauenleiche am Themseufer.
Der roten Faden, der sich durch die gesamte erste Staffel zieht, ist aber das spurlose Verschwinden von DI Bradfords Ehefrau. Diesbezüglich gibt es immer mal wieder hoffnungsvolle Hinweise in der Gesamthandlung, die aber alle ins Leere führen…
Ganz besonders eine Person irritiere mich gleich zu Anfang. Das merkwürdige Verhalten und „zufälliges“ Auftauchen die ganze Staffel hindurch, ließ mich kriminelle Energie vermuten, womit ich dann auch richtig lag. Nur leider erfährt man als Zuschauer nichts über die Beweggründe bzw. das eigenwillige Handeln dieser Person, was schade ist.
Da ich Hugo Speer und Sharon Small aus spannenden Kriminal-Serien wie z. B. McCallum oder Inspector Lynley kenne und sehr schätze, hatte ich mir von dieser neuen Serie tatsächlich mehr erhofft und von einer polizeilichen Elite-Einheit was anderes erwartet. Mich konnte die Art der „schnellen Erzählweise“ bedauerlicherweise nicht „einfangen“. Wie bereits oben erwähnt, war mir die Handlung zu vorhersehbar, sodass kaum Spannung aufkam.
Fazit: Schade, trotz guter Darsteller konnte mich diese Krimi-Serie nicht begeistern, es fehlte mir hier an Spannung und die Gesamthandlung war mir zu vorhersehbar.
Der zweite Einsatz für Kim Ribbing und Julia Malros