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The Responder – Staffel 2

Polyband VÖ 30.09.24

Zwei Jahre hat es gedauert, aber nun ist für das Heimkino Staffel 2  der britischen Ausnahme-Serie „The Responder“ erschienen. Martin Freeman schlüpft erneut in Rolle des Emergency Response Police Officers Chris Carson. Für diese herausragende schauspielerische Leistung wurde er 2023 mit dem International EMMY als bester Schauspieler ausgezeichnet.
Nach den nervenaufreibenden Ereignissen der 1. Staffel beginnt die aktuelle Handlung nach einem kurzen „was bisher geschah“ und man ist gleich wieder mitten drin im Geschehen:
Es sind sechs Monate vergangen…
Chris Carsons Privatleben ist immer noch in Schieflage, aber er hat den starken Vorsatz, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Psychisch ist er immer noch angeschlagen, weswegen er an Therapiesitzungen teilnimmt. Außerdem verbringt er Zeit mit seiner Tochter und der Kontakt zu seinem Vater nimmt wieder Raum in seinem Leben ein.
Chris größtes berufliches Bestreben ist in die Tagesschicht zu wechseln, aber ob ihn das gelingt? Bisher fährt er immer noch nachts allein durch die Liverpooler Straßen, wo „Krieg herrscht“. Leider dauert es nicht lange und er gerät durch äußere Umstände wieder in den Dunstkreis krimineller Machenschaften…
Auch Chris Kollegin Rachel Hargreaves (Adelayo Adedayo) ist weiterhin im Dienst und fährt nun mit einem anderen Kollegen nachts durch die Problemviertel der Stadt. Obwohl sie ihr Privatleben umgekrempelt hat, nagt die Gewalterfahrung immer noch an ihr, was im Verlauf der Handlung dann unschön eskaliert…..
Auch aus dem Bereich des kriminellen Milieus begegnen einem „alte Bekannte“, die das Eintauchen in die aktuelle, sehr lebensecht wirkende Handlung „erleichtern“, denn sie sind immer noch im Geschäft und versuchen sich irgendwie über Wasser zu halten. Drogen, Alkohol, Gewalt und krumme Geschäfte sind an der Tagesordnung und bilden hier die zumeist nächtliche Kulisse.
Einmal angefangen, habe ich die sechs Episoden in einem Rutsch angesehen und mich wieder sehr gut und spannend unterhalten gefühlt. Die real wirkenden Geschehnisse und das ganz exzellente Schauspiel-Ensemble machen einfach „Lust auf mehr“, wobei ich auf eine weitere Staffel hoffe, wo erneut Tony Schumacher das Drehbuch verfasst und seine eigenen Erfahrungen als ehemaliger Polizist in Liverpool einfließen lässt.
Fazit: Rundum gelungene nervenaufreibende Fortsetzung, die gern noch „Nachschlag“ verträgt!
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Sandrone Dazieri: All das Böse, das wir tun

HarperCollins    NetGalley

Den ersten Thriller von Sandrone Dazieri habe ich 2015 gelesen. Damals startete mit „In der Finsternis“ die Trilogie um Colomba Caselli und Dante Torre. Dieses spezielle Ermittler-Duo und die bewegende, „unter die Haut“ gehende Rahmenhandlung der spannenden Reihe sind mir noch gut im Gedächtnis geblieben.
Zu meiner großen Freunde ist nun ein neuer Thriller des italienischen Autors mit dem Titel „All das Böse, das wir tun“ erschienen:
Die Gesamthandlung wird in zwei Zeitebenen und aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, was aber keine Probleme bereitet, denn durch den angenehmen Erzählstil findet man sich gut zurecht.
Vor 30 verschwinden im italienischen Cremona hintereinander drei junge Frauen. Sie werden ermordet und ihre Leichen tauchen einige Zeit später im nahegelegenen Fluss wieder auf.
Die Ermittlerin Itala Caruso wird mit dem Fall betraut. Als mutmaßlicher Täter wird der Tankwart Giuseppe Contini verhaftet. Obwohl hieb- und stichfeste Beweise fehlen, wird „der Perser“ vor Gericht gestellt und verurteilt.
Dann stirbt Contini unter fragwürdigen Umständen bei einem Brand im Gefängnis und Itala wird von Gewissensbissen geplagt…
In der Jetztzeit wird die Schülerin Amala Cavalcante gekidnappt, körperlich misshandelt und gefangen gehalten. Als Leser wird man Zeuge, welches Martyrium Amala erleiden muss. Grrrh!
Die Anwältin Francesca Cavalcante ist Amalas Tante. Vor 30 Jahren war Giuseppe Contini ihr Mandant. Ihr war es damals nicht gelungen, ihn vor dem Gefängnis zu bewahren, was immer noch an ihr nagt.
Bei dem Verschwinden ihrer Nichte sieht sie nun Parallelen zu dem alten Fall und sie mutmaßt, dass der eigentliche „Perser“ nie gefasst wurde und nun bei Amalas Verschwinden seine Hände im Spiel hat.
Sie fängt an, auf eigene Faust nach ihrer Nichte zu suchen. Ein Mann, der sich Gerry nennt und sich mit einem Rudel Hunde umgibt, taucht wie aus dem Nichts auf und bietet der Anwältin seine Hilfe bei der Suche nach Amala an…
Dies sind nur kleine Teilchen der Gesamthandlung, die mich übrigens von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat. Viele Mitwirkende kann man anfangs nicht so richtig einordnen, es sind teils undurchsichtige Charaktere, deren wahres Gesicht sich erst viel später zeigt. Diese Ungewissheit erzeugt zusätzlich Spannung, was bis ganz zum Schluss anhält. Toll!
Bei der Suche nach Amalas Entführer hatte ich irgendwann einen leisen Verdacht und lag damit tatsächlich richtig. Dafür gibt es aber keinen Punktabzug, denn das Motiv bzw. den Ausgang der Geschichte konnte ich nicht vorhersehen, sodass ich für diesen spannungsgeladen Thriller die volle Punktzahl vergebe!
Ich lese grundsätzlich Bücher immer bis zur letzten Seite. In diesen bin ich dabei auf ein kleines „Extra“ gestoßen, sodass ich mir sogar noch eine Fortsetzung vorstellen könnte.
Fazit: Insgesamt bekommt dieser nervenaufreibende Thriller die volle Punktzahl und meine unbedingte Leseempfehlung!
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Voosen/Danielsson: Tode, die wir sterben

Kiwi-Verlag                NetGalley

Bücher dieses Schriftsteller-Duos waren mir bisher nicht bekannt. Da ich ein großer Fan nordischer Krimis/Thriller bin und der Handlungsort hier Malmö in Schweden ist, war ich gespannt, was mich bei „Tode, die wir sterben“ inhaltlich erwartet, zumal dies auch der Start einer neuen Krimi-Reihe ist:
In einem Problemviertel in Malmö wird am helllichten Tage vor einer Pizzeria ein 13-jähriger Junge mit Migrationshintergrund erschossen. Schnell wird spekuliert, dass dies ein weiteres Opfer des immer mehr eskalierenden Drogenkriegs zwischen rivalisierenden Clans sein könnte. Der Fall erregt durch anhaltende Medienberichterstattung öffentliches Aufsehen, weswegen die Polizeiführung unter immensen Druck gerät und man daher ein neues Ermittler-Duo in den Ring schickt, um den Fall schnell aufzuklären.
Dabei handelt es sich zum einen um den gerade frisch verwitweten Malmöer Kommissar Jon Nordh. Er versucht sein Leben nebst seiner zwei Kinder wieder in geregelte Bahnen zu bringen, was kein leichtes Unterfangen ist, zumal der Unfalltod seiner Frau noch Fragen aufwirft. Das Duo wird komplettiert von der aus Nordschweden stammenden Svea Karhuu, die man wegen eines schief gelaufenen Undercover-Einsatzes nach Malmö strafversetzt hat. Unterschiedlicher könnte dies Ermittler-Team nicht sein, weswegen sie sich auch erst einmal „zusammenraufen“ müssen, um diesen recht kniffligen Fall zu lösen.
Ob der Dreizehnjährige tatsächlich Opfer eines Bandenkriegs, ein Zufallsopfer oder des Rätsels Lösung in einer ganz anderen Richtung zu suchen ist, verrate ich hier nicht.
Die Gesamthandlung ist vielschichtig, setzt sich aus unterschiedlichen Erzählsträngen/Sichtweisen zusammen und thematisch auch mit politischen Themen auseinander. Bei dieser Menge an „Input“ erfordert das vom Leser die volle Konzentration, damit man alles richtig einordnen kann.
Stellenweise erinnerte mich die Handlung an einen spannenden Agententhriller, denn wer hier Freund und Feind ist, bleibt lange unklar. Die Ermittlungen laufen schleppend an, da niemand in diesem Viertel Informationen preisgeben will, was sich im Verlauf noch erschwert, denn es bleibt nicht bei dem einen Todesopfer.
Leider konnte das neue Ermittler-Duo bei mir keine Sympathie-Punkte sammeln, was vielleicht auch an den privaten „Nebenschauplätzen“ lag, die ebenfalls noch in der Gesamthandlung verankert sind.
Zusammenfassend vergebe ich hier drei (mit der Tendenz nach oben) von fünf möglichen Punkten, denn Potenzial war durchaus vorhanden und auch Spannung, die sich in der Endphase dann noch steigerte. Nur für meinen Geschmack war die Gesamthandlung mit zu vielen Themen „überfrachtet“ und stellenweise auch etwas „unrund“.
Da es aber erst der Beginn einer neuen Reihe ist, möchte ich hier gern noch abwarten und schauen wie sich die Fortsetzung gestaltet.
Fazit:  Durch zu viel „Input“ eher durchschnittlicher Start (aber mit der Tendenz nach oben) der neuen schwedischen Krimi-Reihe, dessen Fortsetzung aber erst noch abgewartet werden sollte!

 

 

 

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Luca D‘ Andrea: In Zeiten des Todes

Tropen Verlag                             NetGalley 

Von Luca D’Andrea sind mir bisher drei seiner Thriller bekannt, zuletzt hatte ich im September 2019 „Der Wanderer“ gelesen, aber die beiden nervenaufreibenden Thriller „Der Tod so kalt“ und „Das Böse, es bleibt“ sind mir ganz besonders in Erinnerung geblieben.
Nun ist sein neues Werk mit dem Titel „In Zeiten des Todes“ erschienen, für das man sich etwas Zeit nehmen muss, denn es umfasst mehr als 700 Seiten und wird inhaltlich über einen mehrjährigen Zeitraum erzählt:
Die Handlung ist im italienischen Bozen angesiedelt und beginnt mit Dienstag, 07. Januar 1992:
Auf dem Parkplatz neben einer Tankstelle wird die Leiche einer Frau entdeckt. Es ist kein schöner Anblick, der sich dem diensthabenden Commissario Luther Krupp bietet. Man informiert in kurz und knapp, dass es sich um die drogenabhängige Prostituierte Lorena Haller handele und dass ihr Körper mehrere Messerstiche aufweise.
Für Luther Krupp ist die Aufklärung dieses Mordes eine große Herausforderung. Er ist erst seit kurzem im Dienst und dort herrschen gewisse Machtstrukturen vor, wo die Aufklärung eines Mordes im Milieu keiner großen Bedeutung beigemessen wird. Auch im Gegensatz zum Commissario gibt es einige Kollegen in der Questura (Polizeidienststelle), die Recht und Gesetz anders auslegen und um an Informationen zu kommen, nicht zimperlich sind.
Die Ermittlungen verlaufen zäh, denn den mitarbeitenden Kollegen mangelt es an Engagement. Nur die Streifenpolizistin Arianna Lici will genau wie Krupp diesen Fall nicht einfach zu den Akten legen, sondern in einer ganz „anderen Richtung“ nach dem brutalen Mörder suchen.
Im Verlauf gibt es noch ähnlich gelagerte Morde, die dann den Verdacht nahelegen, es könnte ein Serienmörder in Bozen sein Unwesen treiben…
Ich muss ehrlich sagen, ich hatte so meine Schwierigkeiten, der Handlung und der Erzählweise des Autors zu folgen, was schade ist, denn wie oben bereits erwähnt, kenne ich andere spannende Thriller aus seiner Feder.
Bei der Vielzahl an Mitwirkenden, den Machtstrukturen in der Questura und dem Wechsel zwischen Handlung und Gedankengängen, muss man gut aufpassen, damit man nicht den roten Faden verliert.
Etwas flüssiger und nachvollziehbarer wird es dann, als ich eigentlich schon dachte, die Geschichte habe mit einer Gerichtsverhandlung ihr Ende gefunden. Doch dann überrascht der Autor seine Leser und schickt den engagierten Journalisten Alex Milla „in den Ring“, was dann die Handlung spannend macht und man die eine oder andere Gänsehaut-Szenerie präsentiert bekommt.
Für mich hätten des durchaus weniger Seiten, weniger Mitwirkende und ein „dickerer“ roter Faden sein dürfen. Durch den oben erwähnten Twist, wo dann der Journalist Alex Milla sein Können zeigt, reißt der Autor noch einmal das Ruder herum, was allerdings nicht für die volle Punktzahl ausreicht.
Fazit: Hier braucht man Durchhaltevermögen, denn erst nach einem Twist kommt hier der Thriller zum Vorschein!
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London Kills – Staffel 1

Edel Motion VÖ 06.09.2024

In dieser neuen englischen Krimi-Serie bildet die Millionen-Metropole London die quirlige Kulisse.
Obwohl die Hauptstadt Großbritanniens durch so manch berühmt-berüchtigten Kriminalfall oftmals in den Medien präsent war, gilt sie mittlerweile in dieser Hinsicht als sehr sicher. In den fünf Episoden „London Kills 1“ ereignen sich sehr vielschichtige Kriminalfälle, sodass die besten Ermittler Londons auf den Plan gerufen werden:
DI David Bradford (Hugo Speer) leitet die Elite-Mordkommission und ist gerade zurück an der Spitze des Teams, da er durch das Fragen aufwerfende Verschwinden seiner Ehefrau beurlaubt wurde. Die engagierte DS Vivienne Cole (Sharon Small) hatte ihn während dieser Zeit vertreten und muss sich jetzt erst einmal wieder mit seiner ganz anderen Art und Weise, die Ermittlungen zu führen, anfreunden. Der kompetente DC Rob Brady (BaileyPatrick) und der Neuzugang im Team Trainee DC Billie Fitzgerald (Tori Allen-Martin) komplettieren das Team.
Jede Episode beinhaltet einen zu lösenden „Fall“, wie z. B. einen zweifelhaften Selbstmord oder den Fund einer Frauenleiche am Themseufer.
Der roten Faden, der sich durch die gesamte erste Staffel zieht, ist aber das spurlose Verschwinden von DI Bradfords Ehefrau. Diesbezüglich gibt es immer mal wieder hoffnungsvolle Hinweise in der Gesamthandlung, die aber alle ins Leere führen…
Ganz besonders eine Person irritiere mich gleich zu Anfang. Das merkwürdige Verhalten und „zufälliges“ Auftauchen die ganze Staffel hindurch, ließ mich kriminelle Energie vermuten, womit ich dann auch richtig lag. Nur leider erfährt man als Zuschauer nichts über die Beweggründe bzw. das eigenwillige Handeln dieser Person, was schade ist.
Da ich Hugo Speer und Sharon Small aus spannenden Kriminal-Serien wie z. B. McCallum oder Inspector Lynley kenne und sehr schätze, hatte ich mir von dieser neuen Serie tatsächlich mehr erhofft und von einer polizeilichen Elite-Einheit was anderes erwartet. Mich konnte die Art der „schnellen Erzählweise“ bedauerlicherweise nicht „einfangen“. Wie bereits oben erwähnt, war mir die Handlung zu vorhersehbar, sodass kaum Spannung aufkam.
Fazit: Schade, trotz guter Darsteller konnte mich diese Krimi-Serie nicht begeistern, es fehlte mir hier an Spannung und die Gesamthandlung war mir zu vorhersehbar.
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 John Ajvide Lindqvist: Signum – Hörbuch

Der-Audio-Verlag

Der zweite Einsatz für Kim Ribbing und Julia Malros

Nach dem spannenden und besonders hörenswerten Thriller-Debüt „Refugium“ liest nun erfreulicherweise – wie bereits zuvor – die bekannte Schauspielerin und Hörbuchsprecherin Britta Steffenhagen auch den zweiten Teil der als Trilogie angelegten Reihe mit dem Titel „Signum“:
Die Handlung beginnt mit einer idyllischen Szene, wo der eigenwillige Hacker Kim Ribbing auf der Terrasse seines neuen Hauses steht und in der Nähe ein Reh beobachtet. Die Bestsellerautorin Julia Malmros und er sind sich nach den letzten gefährlichen und abenteuerlichen Ereignissen nähergekommen und sie verschläft dieses anmutige Bild gerade in Kims Schlafzimmer.
In einem der Gästezimmer in Kims großen Haus wohnt zeitweise die 14-jährige Astrid Helander, deren Eltern brutal ermordet wurden (ist Teil der Handlung des Debüts-Thrillers), wenn sie es bei ihrem Onkel mal wieder nicht aushält.
Man könnte vermuten, die drei würden in dieser Beschaulichkeit erst einmal die Ruhe genießen.
Doch die Idylle trügt, denn Kim sinnt auf Rache an seinem „Therapeuten“ dem sogenannten „Schockdoktor“ Martin Rudbeck. Durch dessen ganz spezielle, medizinisch durchaus fragwürdige „Therapie“ musste Kim in seiner Kindheit viele Qualen erleiden, die seelische Narben bei ihm hinterlassen haben. Nun will er „Verstehen“, warum er von diesem Mann gefoltert wurde und um Antworten zu bekommen, hat er kurzerhand seinen Peiniger gekidnappt. Eigens für dieses Unterfangen hat Kim in seinem neuen Haus einen speziellen Kellerraum eingerichtet. Dort versucht er durch seine „besonderen“ Fähigkeiten an Antworten auf seine Fragen zu kommen. Doch der gute Doktor erweist sich als ziemlich „zäh“ und im Verlauf läuft Kims gut durchdachter Plan völlig aus dem Ruder und er gerät in den Fokus der Ermittlungsbehörden….
Julia und Astrid ahnen nichts von dem Gast im „Untergeschoss“, müssen sich aber bald genau überlegen, auf welcher Seite sie stehen.
Die Handlung flacht leider spannungsmäßig im Verlauf ab, nur zum Schluss kommt noch einmal Bewegung hinein, was aber nicht ganz für die volle Punktzahl reicht.
Britta Steffenhagen dagegen gelingt meisterhaft durch ihre einfühlsame Art und Weise den Text vorzutragen, sodass man gebannt die Lesung verfolgt und auch die teils abscheulichen und nervenaufreibenden Szenerien gut durchsteht, weswegen ich hier meine Hörempfehlung ausspreche!
Fazit: Auch wenn es inhaltlich und spannungsmäßig an den Debüt-Thriller nicht ganz heranreicht, kann ich die hervorragende Lesung von Britta Steffenhagen nur jedem empfehlen, denn einmal mehr zeigt sie ihr meisterhaftes Können! Toll!
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Kristina Ohlsson: Die Frau im Eishaus

Der Audio Verlag VÖ 15.08.24

Der dritte Einsatz für August Strindberg, dem einstigen Vermögensberater und jetzigen Betreiber eines florierenden Second-Hand-Ladens in Hovenäset, einem beschaulichen Ort an der schwedischen Westküste.
Um etwas „Leben“ in den kleinen Ort zu bringen, kam August auf die Idee, einen Back-Wettbewerb zu veranstalten. Er ist mitten in den Vorbereitungen als sich die Ereignisse im Ort überschlagen:
Wie schon zuletzt in „Das Feuer im Bootshaus“ gerät das tägliche Einerlei der Bewohner auch in der aktuellen Handlung durcheinander. Das Getuschel im Ort fängt an, als eine fremde Frau in das berühmt-berüchtigte Eishaus einzieht, wo August vor geraumer Zeit in einer Gefriertruhe eine zerstückelte Leiche fand. Im Verlauf erfährt man als Leser mehr als die Bewohner des Ortes über die Fremde, die offenbar ganz bewusst in dieses Haus eingezogen ist…..
Sorgte die Fremde nicht schon für genug Gesprächsstoff, kommt mit dem Fund einer männlichen Leiche, die unter einem Sprungturm hängt, weiterer hinzu.
Was haben die Frau ins Eishaus, der aufsehenerregende Leichenfund und ein 30 Jahre alter Kriminalfall, der bereits im ersten Buch der Reihe „Die Tote im Sturm“ für Spekulationen sorgte, miteinander zu tun?
Nun, diese Frage beantworte ich hier nicht, denn dazu ist der Kriminalroman „Die Frau im Eishaus“, – dessen Lesung zu meiner Freude wieder Uve Teschner übernommen hat –  viel zu spannend, unterhaltsam und hörenswert!
Uve Teschner gelingt es durch das Modulieren seiner Stimme, dass jede Figur ein eigenes „Klangbild“ bekommt, sodass man sofort erkennt, wer die Szene betritt. Toll!
Zwar gibt es hier eine Kriminalhandlung, aber die steht definitiv nicht im Vordergrund der Gesamthandlung, sondern ist ein Teil davon. Das Zusammenspiel der Haupt- und Nebenfiguren kommt hier mehr zum Tragen, wo es teilweise Einblicke in menschliche Abgründe gibt, aber auch humorvolle Szenerien eingewoben sind, was mir gut gefallen hat.
Ich habe die fast 14-stündige Lesung wieder genossen, denn man kann sich entspannt zurücklehnen und nach kurzer Zeit ist man in Hövenaest  „gelandet“, wo man sich dann mitten im Geschehen befindet und das Kopfkino beginnt!
Fazit: Eine Fremde, ein aufsehenerregender Leichenfund und ein 30 Jahre alter Mordfall bilden die Storyline, die zusätzlich mit Humor gewürzt ist und unbedingt hörenswert von Uve Teschner präsentiert wird! Gern mehr davon!
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Michaela Kastel: Verirrt

Heyne

Letztes Jahr habe ich von der Autorin den Thriller „Unsterblich“ gelesen, wo man als Leser starke Nerven brauchte.
Nun ist ihr neues Werk mit dem Titel „Verirrt“ erschienen. Das Buchcover gefällt mir gut, denn die dargestellte Szene mit einem Boot, das auf einem nebelverhangenen Waldsee schwimmt, nimmt in der Handlung einen wichtigen Part ein.
Die Gesamthandlung setzt sich aus unterschiedlichen Sichtweisen/Handlungssträngen zusammen, die die Autorin mit „Überschriften“ versehen hat, sodass das Einordnen keine Schwierigkeiten bereitet.
Anfänglich „begleitet“ man Felizitas, die mit ihrer neunjährigen Tochter Vicky in einer Nacht- und Nebelaktion vor ihrem gewalttätigen Ehemann flieht. Der Ort, wo die beiden Unterschlupf finden, liegt tief im Wald verborgen an einem See. Dort lebt Felizitas Mutter Beatrix, die sich der alternativen Medizin verschrieben hat und als eine Art „Kräuterhexe“ in der Gegend bekannt ist. Mutter und Tochter hatten seit vielen Jahren keinen Kontakt und Vicky war bisher nicht bekannt, dass sie eine Oma hat. Doch in ihrer Not hofft Felizitas, dass sie hier vor ihrem Mann in Sicherheit ist…
Das Zusammenleben gelingt den dreien einigermaßen. Das alte Haus ist besonders nachts unheimlich, denn in den Wänden knistert und raschelt es, sodass nicht nur Vicky schlecht schläft und von düsteren Dingen träumt. Felizitas erinnert sich an die unheimlichen Geschichten, die ihre Mutter ihr immer erzählt hat. Diese Geschichten bekommt nun auch Vicky zu hören, damit sie nicht allein in den Wald geht. Dort gibt es eine Höhle, deren Betreten absolut verboten ist, genau wie das geheimnisvolle Zimmer im obersten Stockwerk des Hauses. Auch der nahegelegene See soll so manches düstere Geheimnis haben.
Im Verlauf lernen Felizitas und Vicky den Förster des Waldes kennen, der in einem recht baufällig wirkenden Haus in der näheren Umgebung wohnt. Er kommt etwas merkwürdig daher und scheint irgendetwas zu verbergen.
Aus diesen Zutaten hat die Autorin einen spannenden Thriller geschrieben, für den man allerdings gute Nerven braucht, denn unheimliche und nervenaufreibende Szenerien gibt es hier reichlich.
Von Anfang an schwebt eine angespannte Atmosphäre über dem Geschehen. Teilweise weiß man nicht genau, ob die Geschehnisse nicht nur im „Kopf“ der gerade erzählenden Figur passieren oder einen realen Bezug haben.
Nachdem ich nun die gesamte Geschichte kenne, kann ich sagen, alle Puzzlesteinchen haben ihren Platz gefunden und ergeben Sinn, aber lassen im Nachhinein einem immer noch die Nackenhaare hochstehen.
Anmerken möchte ich noch, dass ich mit den erwachsenen „Figuren“ so meine Schwierigkeiten hatte, teils konnte ich ihr Handeln nicht nachvollziehen und Sympathiepunkte bekommt auch niemand von mir. 
Der Thriller erhält von mir vier von fünf Punkten und meine Leseempfehlung für nervenstarke Thriller-Fans.
Fazit: Düster, unheimlich und nervenaufreibend kommt dieser lesenswerte Thriller daher!
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Yrsa Sigurdardóttir: Rauch

btb

Sehr lange bin ich schon ein großer Fan der isländischen Schriftstellerin, deren spannende Thriller ich bisher alle gelesen habe.
Nun ist ihr neues Buch mit dem Titel „Rauch“ erschienen. Man trifft auf zwei bekannte „Figuren“, nämlich die Gerichtsmedizinerin Iðunn und den Polizisten Týr -, die bereits zuvor in „Nacht“ einen Auftritt hatten und jetzt aktuell in der Handlung einen wichtigen Part übernehmen.
Die Gesamthandlung spielt in Island und setzt sich aus zwei Zeitebenen zusammen:
Eine fünfköpfige Freundesgruppe – die sich aus Studienzeiten kennt, aber mittlerweile nur noch ab und zu durch die sozialen Medien in Kontakt steht – findet sich auf einer Fähre rüber auf die Westmännerinseln wieder zusammen. Es ist ein trauriger Grund, der sie anreisen lässt, denn Gugga, eine junge Frau aus ihrem Kreis ist verstorben. Kurz vor ihrem Tod hatte sie ihre Freunde gebeten, sie im Krankenhaus zu besuchen, was aber keiner der jetzt Anreisenden „geschafft“ hatte. Jetzt wollen sie gemeinsam auf der Beerdigung Abschied von Gugga nehmen.
Nach der Trauerfeier besichtigt die Gruppe das unbewohnte und bald zum Verkauf stehende Haus der Verstorbenen. Dabei machen sie eine gruselige Entdeckung, die sie in ihre gemeinsame Studienzeit zurückkatapultiert, wo es auf einer exzessiven Party mit Drogen und Alkohol zu einem Zwischenfall gekommen war, den sie alle nur zu gern vergessen hätten…
Ab hier wird es turbulent. Es geschehen unheimliche und nervenaufreibende Dinge. Die Autorin schickt die Mitwirkenden in Szenerien, wo es einem eiskalt den Rücken herunterläuft. Es gibt einige Tote und die anfangs noch auf Harmonie einstellten Fassaden des Freundeskreises bröckeln peu à peu, bis keiner mehr dem anderen über den Weg traut..
In der anderen Erzählebene – die zeitlich nur ein paar Tage versetzt ist – reisen die Gerichtsmedizinern Iðunn und der Polizist Týr nebst einem Ermittlerteam auf die Westmännerinseln, da man am Strand in einem lodernden Feuer menschliche Überreste entdeckt hat. Außerdem wird eine weitere Leiche ganz in der Nähe gefunden….
Aus diesen Zutaten hat die Autorin einen wendungsreichen, mit reichlich Nervenkitzel angereicherten, spannenden Thriller geschrieben. Die geschickt zeitversetzten Informationen setzen sich Stück für Stück zu einem Gesamtbild zusammen, was mir gut gefallen hat. Ich mag ihren Erzählstil und war bereits nach ein paar Seiten in der Handlung „gefangen“ und konnte kaum das Buch kaum aus den Händen legen.
Von Beginn an liegt eine düstere, unheilvolle Atmosphäre über dem Geschehen und lässt nichts Gutes ahnen. Bald liegt die Vermutung nahe, dass jemand aus dem Freundeskreis nicht mit offenen Karten spielt, doch mir ist es nicht gelungen, diesen jemand zu entlarven! Was ich immer als positiv bewerte.
Die etwas schwierige Persönlichkeitsstruktur von Iðunn und ihre komplizierten familiären Beziehungen sind ein kleiner Nebenstrang der Gesamthandlung, was aber keinesfalls vom roten Faden ablenkt, sondern eher als feine humorvolle Note in diesem eiskalten Thriller zu sehen ist.
Alles in allem vergebe ich für diesen spannenden, wendungsreichen und nervenaufreibenden Thriller mit Gänsehautgarantie die volle Punktzahl und hoffe, die Autorin hat noch viele Ideen für weitere eiskalte Thriller!
Fazit: So muss ein Thriller sein! Die eiskalte Landschaftskulisse ummantelt die mörderische Handlung, die nervenaufreibend und unvorhersehbar bis zum Schluss den Leser ans Geschehen fesselt! Toll! Gern mehr davon!
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Catherine Shepherd: Der Betrachter

Kafel Verlag

Bevor ich auf den Inhalt des neuen Thrillers mit dem Titel „Der Betrachter“ eingehe, möchte ich erst einmal darauf hinweisen, dass man das Buchcover mal genauer „betrachten“ sollte. Es ist optisch sehr schön gelungen und was es mit dem darauf abgebildeten Schmetterling auf sich hat, erfährt man in der spannenden Geschichte:
Dies ist bereits der neunte Fall für die Spezialermittlerin Laura Kern, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Max Hartung für das LKA in Berlin tätig ist. Zuletzt trieb „Der Lehrmeister“ sein Unwesen, nun bekommen sie es mit einem perfiden Serienmörder zu tun, denn „Der Betrachter“ hinterlässt bei seinen Opfern ein ganz besonderes „Geschenk“.
Schon auf den ersten Seiten des Buches bekommt man eine Gänsehaut, denn im Prolog erzählt jemand etwas über eine enge Kiste…
Ein paar Seiten weiter werden Laura und Max zum Fundort einer weiblichen Leiche gerufen, die man in einer baufälligen Lagerhalle eingezwängt in einer Holzkiste aufgefunden hat..
Ein weiterer Schauplatz der Gesamthandlung ist die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Klinik. Dort lebt seit längerer Zeit Lilly, eine künstlerisch sehr begabte Patientin, die wunderschöne Blumenbilder malt. Die junge Frau spricht seit ihrer Aufnahme in der Einrichtung kein Wort und „lebt in ihrer eigenen Welt“. Einer Pflegekraft fällt bei einem Besuch in Lillys Zimmer auf, dass diese plötzlich ihren Mal-Stil geändert hat, denn sie beendet gerade eine düstere und furchteinflößende Zeichnung, die eine tote Frau, eingezwängt in einer Truhe liegend, zeigt…
Laura und Max stehen vor einem Rätsel, denn Ihnen stellt sich die Frage, woher bzw. von wem Lilly die Informationen für so ein detailgetreues Bild, der gerade entdeckten Leiche bekommen hat.
Schwierige Ermittlungen kommen auf das gesamte Ermittler-Team zu, denn es bleibt nicht bei dem einen bizarren Leichenfund und Lilly malt weiterhin verstörende Bilder…..
Einmal angefangen zu lesen, ist man schon mitten drin im nervenaufreibenden Geschehen. Die Morde haben es in sich und die geschilderten Szenerien lassen einem die Nackenhaare hochstehen. Besonders gelungen fand ich den Handlungsstrang, wo es um die künstlerisch begabte Patientin geht und wie sie mit ihren Zeichnungen kommuniziert.
Erneut ist es der Autorin gelungen, den Spannungsbogen hochzuhalten, falsche Fährten auszulegen und das „wahre Böse“ gut zu verschleiern.
Ich weiß gar nicht genau warum, aber ich hatte gedanklich bei einer Person einen klitzekleinen Haken gemacht, die dann letztendlich auch für die grausamen Taten verantwortlich war, was aber den Lesegenuss und den Unterhaltswert dieses spannenden Thrillers keinesfalls schmälert.
Seit Beginn der Laura-Kern-Reihe lese ich mit Begeisterung, welche spannenden und kniffligen „Fälle“ in diesen Thrillern gelöst werden.  Auch der gut dosierte Einblick ins Privatleben der beiden Hauptermittler gehört unbedingt dazu und lenkt keinesfalls vom „roten Faden“ ab. Gern darf es noch lange so weitergehen!
Fazit: Fall Nr. 9 der Laura-Kern-Thriller-Reihe überzeugt mit Nervenkitzel und Spannung bis zum Schluss!
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