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Stevens & Suchanek: Todeskeller

Heyne

Von dem Autoren-Duo habe ich bereits mit Begeisterung die sehr spannende „Rachejagd-Thriller-Trilogie“ gelesen.
Nun ist ihr neuer Thriller „Todeskeller“ erschienen, der handlungsmäßig nach Berlin führt. Dort geht für Europol gerade ein neues Cold-Case-Team – bestehend u.a. aus Sophie Steinbach und David Martin –, das länderübergreifend agieren soll, an den Start:
Seit geraumer Zeit ist die Jugendliche Melissa Hubert spurlos verschwunden. Die Polizei hat einen Aufruf in den Medien gestartet, wo sie die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise diesbezüglich bittet. Aufgrund eines vielversprechenden Anrufs machen sich zwei Streifenpolizisten auf den Weg zu einem alten baufälligen und seit Jahren unbewohnten Gebäude, um dort nach der Vermissten zu suchen. Vor Ort durchkämmen sie das Haus und stoßen dabei auf eine auf dem Boden liegende leblose Person. Während einer der beiden Polizisten sich der Person nähert, gibt der Boden unter ihm nach und er bricht ein. Es gelingt ihm, sich abzustützen, um nicht in den Keller zu fallen. Beim Blick nach unten macht er eine gruselige Entdeckung…
Die ersten Erkenntnisse zu dem alten Gebäude lassen aufhorchen, denn zu DDR-Zeiten war es ein Heim für schwer erziehbare Jugendliche, von der Vermissten findet sich hier aber keine Spur.
Bei der leblosen Person kann nur noch der Tod festgestellt werden. Laut der Ausweispapiere handelt es sich um einen Mann aus Frankreich….
Der Zufallsfund im Keller lässt dann das Europol-Team anrücken, denn es werden zahlreiche menschliche Überreste dort entdeckt…
Dies sind nur ein paar Puzzleteile der nervenaufreibenden Handlung, die ich hier aber nicht weiter ausführen möchte, denn dazu ist dieser Thriller viel zu spannend und lesenswert. Obwohl die Thematik schon „hard stuff“ ist und man gute Nerven braucht, konnte ich das Buch nicht aus den Händen legen, so fesselnd ist es geschrieben. Immer wenn ich dachte, ich hätte herausgefunden, was hier Schreckliches passiert ist, lag ich daneben. Was für ein Verbrechen hier letztendlich aufgedeckt wird, hat mich sprachlos gemacht und zutiefst erschüttert, sodass ich hoffe, dieser Cold-Case-Fall beruht nicht einer wahren Begebenheit!?
Ich vergebe für diesen Page-Turner die volle Punktzahl und ich hoffe, dies ist der Beginn einer Reihe, die ich gern weiterverfolgen würde.
Fazit: Spannender Thriller mit brisanter Thematik, die fesselnd erzählt wird und unvorhersehbar bis zum nervenaufreibenden Schluss bleibt! Toll, so darf es gern weitergehen!
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Elisabeth Herrmann: Blutanger

Der Audio Verlag

Der 8. Einsatz für den Berliner Rechtsanwalt Joachim Vernau!

Vor zwei Jahren machte Joachim Vernau Ferien in der Uckermark, wo er am „Düstersee“ statt der ersehnten Ruhe einen Toten fand..
Den letzten „Vernau“ hatte ich in der Printversion genossen, doch diesmal habe ich mich für die Hörbuch-Fassung entschieden, wo zu meiner Freude Achim Buch den Part des Vorlesers übernommen hat. Mit seiner Stimme verbinde ich u. a. die markante Romanfigur Maarten S. Sneijder (aus den Thrillern von Andreas Gruber) für die Achim Buch ein ganz „eigenes“ Stimmbild erschaffen hat.
Die ungekürzte Hörbuch-Fassung von „Blutanger“ umfasst 14 Stunden, die allerdings wie im Flug vergehen, denn die Autorin katapultiert ihre Hauptfigur in ein spannendes Abenteuer:
Der Besuch auf dem Spargelhof der Familie Grundmann wird für Joachim Vernau zum Verhängnis. Einer der rumänischen Saisonarbeiter dort braucht anwaltliche Hilfe, denn er hat den Mord an seinem Arbeitgeber gestanden. Vernau übernimmt die Pflichtverteidigung des Mannes. Allerdings hegt er so seine Zweifel, ob sein geständiger Mandant auch wirklich der Täter ist….
Auf die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen will Vernau nicht warten, weswegen er eigene Recherchen unternimmt, die ihn zurück auf den Spargelhof führen. Dort trifft er auf eine Aktivistin, die sich für die Rechte der Saisonarbeiter engagiert, denn die scheinen auf dem Grundmann-Hof im Argen zu liegen. Dann ist da noch die schöne geheimnisvolle Rumänin Tina, die Joachim Vernaus Gefühlswelt ins Trudeln bringt. Erst gibt sie ihm etwas zum Aufbewahren, „lockt“ ihn dann in ihre Heimat und verschwindet dann von der Bildfläche….
Neben den beruflichen Recherchen und der Gefühlsduselei, fordert Vernaus Mutter nebst „Hütchen“ seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit, denn Eile ist geboten, sonst sind sie bald wohnungslos und ziehen bei ihm ein!
Die recht turbulente, wendungsreiche, humorvolle, aber auch bewegende Geschichte ist Elisabeth Herrmann wieder wundervoll gelungen, sodass die Vernau-Reihe gerne noch lange weitergehen darf!
Achim Buchs Vortragsart „fängt“ einen als Zuhörer sofort ein. Einmal mehr zeigt er sein besonderes Können als Mundart bzw. Dialekt gefragt sind; man kann sich entspannt zurücklehnen, das Kopfkino beginnt und man erlebt Hörgenuss vom Feinsten.
Fazit: Volle Punktzahl für dieses spannende, bewegende, aber auch humorvolle Hörerlebnis!
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Catherine Shepherd: Der Lehrmeister

Kafel Verlag

Laura Kern und Max Hartung vom LKA in Berlin ermitteln in einem neuen Fall. Bereits im letzten Jahr konnten sie ihr Können in dem spannenden Thriller „Der Bewunderer“ unter Beweis stellen.
Nun ist das mittlerweile 8. Buch der Reihe mit dem Titel „Der Lehrmeister“ erschienen! Man kann diesen Thriller ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings lohnen tut es sich auf jeden Fall, die Reihe vom ersten Buch an zu genießen! Hier gibt es einen kleinen Einblick in die aktuelle Handlung:
Der Prolog verheißt nichts Gutes, was sich dann auch recht bald bewahrheiten soll: 
Laura Kern absolviert gerade eine sehr späte Jogging-Runde, als sie einen Anruf erhält, der sie zu einem Leichenfund in einem Naturschutzgebiet im Norden Berlins beordert. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Max begibt sie sich zum Fundort, wo sie auf eine tote Frau treffen, die an einem Baum lehnt. Auffällig ist ihre unpassende Kleidung, die sie für einen Waldspaziergang trägt und die um ihren Hals hängende Schiefertafel, auf der eine Art Botschaft steht, die es zu enträtseln gilt…
Im weiteren Verlauf gibt es noch mehr Tote, die in verschiedenen Waldstücken entdeckt werden. Da alle mit einer Schiefertafel „geschmückt“ sind, gehen die Ermittler bald davon aus, dass hier ein und dieselbe Person für die Morde verantwortlich ist. Bei den Ermittlungen treffen Laura und Max auf teils dubiose, sich verdächtig machende Menschen, die nicht mit offenen Karten spielen. Auch wenn Lauras Bauchgefühl ab und zu „anspringt“, fehlen ihnen aber lange Zeit hieb- und stichfeste Beweise, um jemanden zu verhaften.
Neben den Mordermittlungen gibt es auch wieder einen kleinen, eingewobenen Blick ins Privatleben der Hauptakteure, was gut passt und nicht vom roten Faden ablenkt. Die Figuren und Szenerien sind gut beschrieben, sodass man sie direkt vor Augen hat und recht schnell ins Geschehen eintauchen kann.
Allerdings muss ich anmerken, dass es der Autorin diesmal nicht so gut gelungen ist – wie ich es sonst aus ihren Thrillern kenne – die Identität des „Bösen“ zu verschleiern.  Ich hatte recht bald eine Idee, wer für die Morde infrage kommen könnte, habe mich auch nicht durch die zahlreichen, geschickten Ablenkungsmanöver umstimmen lassen und lag am Ende richtig, wo es dann allerdings auch erst die Auflösung gab!
Dies aber nur am Rande, denn nichtsdestotrotz habe ich diesen spannenden Thriller wieder gern gelesen, da ich den Erzählstil der Autorin sehr mag und mir das „Miträtseln“ immer wieder große Freude bereitet!
Fazit: Spannender Thriller, der zum Miträtseln anregt!
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Schwiecker/Tsokos: Die letzte Lügnerin

Droemer/Knaur

Vor einem Jahr erschien der zweite gemeinsame Kriminalroman der Autoren mit dem Titel „Der 13. Mann“, den ich spannend fand und der mit einer unvorhersehbaren Wendung noch zusätzlich punkten konnte.
Nun ist ihr neues gemeinsames Werk „Die letzte Lügnerin“ erschienen.
Schauplatz der Handlung ist Berlin, wo der dort ansässige Strafverteidiger Rocco Eberhardt es diesmal mit einem sehr persönlichen Fall zu tun bekommt:
Anfangs bittet ein hochrangiger Politiker ihn um rechtlichen Beistand, da er in einem viral gegangenen Video zu sehen ist, wo es um Korruption und millionenschwere Immobiliendeals geht. Abgesehen davon, dass dieser Politiker kein besonders sympathischer Mandant ist, kommt für Rocco Eberhardt verkomplizierend hinzu, dass er befürchten muss, sein eigener Vater könnte in diesen aufsehenerregenden Fall verwickelt sein.
Recht bald weitet sich der Fall aus und besagter Politiker gerät immer mehr in die Mühlen der Justiz und steht am Ende wegen viel schwerwiegenderen Anklagen vor Gericht…
Der Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer steht im Sektionssaal und betrachtet einen menschlichen Kopf ohne Körper, den Spaziergänger im Wasser der Havel liegend, entdeckt hatten.  Die Ergebnisse der äußeren Leichenschau spricht er in sein Diktiergerät. Was man hier als Leser präsentiert bekommt, lässt einem schon dann und wann die Nackenhaare hochstehen.
Die ebenfalls anwesende Hauptkommissarin Hardenberg äußert ungeduldig die Vermutung, es handele sich doch sicherlich um ein Tötungsdelikt, doch Dr. Jarmer lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und beendet erst seine Untersuchung, bis er seine Einschätzung präsentiert…
Als Leser taucht man in zwei ganz unterschiedliche Berufsfelder ein, wo man zum einen Einblick in die interessante Tätigkeit eines Strafverteidigers bekommt, die in diesem Fall recht häufig im Gerichtssaal stattfindet.
Des Weiteren geht es in den Bereich der Rechtsmedizin, den ich sehr spannend finde, hat es doch für mich auch immer etwas von „Detektivarbeit“, z.B. um eine Todesursache zu bestimmen. Auch wenn hier bei den anschaulich geschilderten Szenen im Sektionssaal einem der eine oder andere Schauer über den Rücken läuft, ist alles wohldosiert in die Handlung eingewoben.
Das gesamte Buch liest sich gut und flüssig, ohne dass man hier mit Fremdworten konfrontiert wird. Das aktuelle Thema rund um dubiose Immobilien-Deals, bezahlbaren Wohnraum bzw. immer weiter steigenden Mieten ist gut gewählt und gelungenen in die spannende Kriminalhandlung eingewoben. Ganz besonders die undurchsichtigen Geschäftspraktiken im Immobilienbereich, die hier aufgezeigt werden, lassen einen aufmerken und regen zum Nachdenken an.
Insgesamt kann ich nur meine Leseempfehlung aussprechen und hoffen, dass noch weitere spannende Bücher in dieser Reihe folgen.
Fazit: Leseempfehlung für diesen gelungenen, spannend erzählten Justizkrimi, dem gern noch weitere folgen dürfen!
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Elisabeth Herrmann: Düstersee

Goldmann

Rechtsanwalt Vernau „ermittelt“ in seinem 7. Fall!
2020 erschien aus dieser Reihe der sechste Kriminalroman „Requiem für einem Freund“, wo der Berliner Rechtsanwalt Joachim Vernau einsatzmäßig etwas auf den Pfaden von „James Bond“ wandeln durfte. Da ist es auch nicht ganz verwunderlich, dass Elisabeth Herrmann ihren „Hauptdarsteller“ erst einmal in den verdienten Urlaub schickt, den der dann in einem Bootshaus am „Düstersee“ in der Uckermark antritt.
Im Prolog geht es zeitlich erst einmal zehn Jahre zurück, wo ein junges Pärchen in eine baufällige, mit Brettern vernagelte Villa eindringt um ein paar lauschige Stunden zu verbringen. Nach kurzer Zeit bricht dort ein verheerendes Feuer aus, das nur einer von beiden überlebt…
Das Bootshaus hatte Joachim Vernau nach einem feucht-fröhlichen Abend eher zufällig von seinem zielstrebigen und ambitionierten Kollegen Christian Steinhoff zur Verfügung gestellt bekommen.
Allerdings hatten Vernau und seine langjährige gute Freundin und Kollegin Marie-Luise – die ihn netterweise zu seinem Feriendomizil chauffierte – sich unter dem Begriff „Ferien in der Uckermark“ etwas anderes vorgestellt. Marie-Luise bringt es dann auf den Punkt: „…jedenfalls nicht so etwas Protziges“ und lässt ihn dann inmitten einer illustren Gesellschaft stehen, die den Begrüßungsworten ihres Gastgebers Steinhoff lauschend, sich im Garten des weitläufigen Anwesens und auf der großzügigen Terrasse der prächtigen Villa verteilt hat.
Doch Ruhe und Entspannung ist Joachim Vernau in seinem Urlaub nicht beschieden, denn er entdeckt kurze Zeit später Steinhoff tot auf einer Bank sitzend und bald darauf sieht er am Straßenrand eine blutüberströmte junge Frau liegen, über die gebeugt eine ältere steht, die einen schweren Bolzenschneider in der Hand hält…
Mehr möchte ich vom Inhalt nicht verraten, denn einmal angefangen, ist man schnell mitten im Geschehen und das „Kopfkino“ beginnt. Elisabeth Herrmann nimmt ihre Leserschaft mit zu einer kleinen Dorfgemeinschaft, die mit den Machenschaften eines dubiosen Investors zu kämpfen hat. Joachim Vernau wiederum gerät in den Strudel von Ereignissen, wo er plötzlich einer Person gegenübersteht, die er an seinem Urlaubsort definitiv nicht erwartet hatte, die aber seinen juristischen Beistand braucht, was ihm widerstrebt, er aber keinesfalls ablehnen kann, da diese Person seiner Mutter sehr nahesteht…
Verdächtige Personen gibt es zu Hauff, doch wer letztendlich hier sein Unwesen treibt, war nicht vorhersehbar, was schon ein großer Pluspunkt ist. Feiner Humor durchzieht diesen gelungenen spannenenden Kriminalroman und lockert die düsteren und teilweise beklemmenden Szenerien etwas auf. Ich habe dieses Buch gern gelesen, vor meinem „inneren Auge“ Jan Josef Liefers erneut in die Rolle des Rechtsanwalts Vernau schlüpfen sehen und mich gut unterhalten gefühlt, weswegen ich hier meine Leseempfehlung ausspreche und mich auf die „echte“ Verfilmung freue!
Fazit: Fortsetzung gelungen! Unterhaltsam, spannend, unvorhersehbar und mit einer Prise Humor angereichert! Gern weiter so!
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Catherine Shepherd: Der Bewunderer

Kafel Verlag

Im Jahr 2016 hatte das Berliner Ermittler-Duo des LKA Laura Kern und Max Hartung in „Krähenmutter“ ihren ersten Einsatz und durch diesen Thriller bin ich auf die mir bis dato unbekannte Autorin aufmerksam geworden. Mein Fazit damals war, dass mir der fesselnde und rundum gelungene Thriller sehr gut gefallen hat und ich mir den Namen der Autorin unbedingt merken wollte!
Nun sind einige Jahre ins Land gegangen und ja, die Autorin ist mir im Gedächtnis geblieben und auch ganz besonders ihre Thriller aus der „Laura-Kern-Reihe“. Gelesen bzw. „verschlungen“ habe ich alle davon, wie z.B. im letzten Jahr „Der böse Mann“ und nun frisch erschienen „Der Bewunderer“, über dessen Inhalt ich hier einen kleinen Einblick geben möchte:
Die Gedankengänge im Prolog klingen schwärmerisch und „liebestrunken“ und lassen noch nicht erahnen, was den bewunderten Personen im Verlauf der Handlung für ein schreckliches Schicksal ereilt….
Laura Kern und Max Hartung werden zu einem Leichenfund in einer Industriebrache im Norden Berlins gerufen. Als sie vor Ort ankommen, können sie ihren Augen kaum trauen, was sie dort in einer Halle erblicken:
Mit weit aufgerissenen Augen liegt eine tote Frau, die mit einem Abendkleid, einer Rettungsweste und roten High Heels bekleidet ist, mitten auf einer überdimensionalen bemalten Leinwand. Ein Blumenstrauß rundet dieses bizarre Bild ab…
Kaum haben sie die Identität der Toten herausbekommen, wird ein weiteres „morbides Kunstwerk“ entdeckt und auch bei diesem bleibt es nicht….
Durch die anschaulichen geschilderten Szenerien,  können einem auch schon mal die Nackenhaare hochstehen!
Neben der Kriminalhandlung ist auch wieder ein kleiner Einblick ins Privatleben der beiden Hauptermittler in die Gesamthandlung eingewoben, was gut passt und keineswegs vom „roten Faden“ ablenkt.
Ganz besonders mag ich den flüssigen, von der ersten Seite an fesselnden Erzählstil der Autorin, der es mal wieder gelungen ist, hier die eine oder andere „Brotkrume“ auszulegen um die Leserschaft zum „Mitermitteln“ anzuregen.
Da im privaten Umfeld der Toten auch der eine oder andere Verdächtige auftaucht, bekommt nicht nur das Ermittler-Team hier einiges zu tun, sondern auch der Leser wird auf Spurensuche. aber auch auf falsche Fährten geschickt. Doch ich muss zugeben, diesmal hatte ich im Hinterkopf eine kaum sichtbare Figur in den Kreis der Verdächtigen mit aufgenommen und lag tatsächlich richtig. Aber dies nur am Rande, denn wie sich alles zusammensetzt und das Wie und Warum, habe nicht vorhersehen können, denn das wird zu guter Letzt nachvollziehbar und schlüssig von der Autorin als Auflösung präsentiert, so dass ich meinen Verdächtigen eher als „Glückstreffer“ abspeichern möchte, denn nichtsdestotrotz ist dieser Thriller wieder wunderbar gelungen und unbedingt lesenswert.
Nach dem siebten Band der Reihe ist hoffentlich nicht Schluss, so spannend und fesselnd darf es gern noch viele Bände weitergehen.
Fazit: Auch das siebte Band der Reihe überzeugt mit fesselnder Spannung, bildhaften Szenerien und einem tollen Ermittler-Team, weswegen es die volle Punktzahl für diesen lesenswerten Thriller gibt!
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Schwiecker/Tsokos: Der 13. Mann

Knaur

Im Februar letzten Jahres erschien das Debüt  „Die 7. Zeugin“, wo sich Florian Schwiecker (der viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger tätig war) und Rechtsmediziner Michael Tsokos (der ja bereits mehrere Bücher in unterschiedlichen Kategorien veröffentlicht hat, darunter auch eine Reihe von Thrillern) als Schriftsteller zusammengetan haben und ihren ersten Justiz-Krimi präsentierten.
Nach dem spannenden und vielversprechenden Auftakt ist nun ihr zweites gemeinsames Buch mit dem Titel „Der 13. Mann“ erschienen, wo erneut der Anwalt Rocco Eberhardt und der Rechtsmediziner Justus Jarmer ihren Auftritt haben:
Timo Krampe und Jörg Grünwald kennen sich schon seit Kindertagen. Sie verbindet ein tragisches Schicksal, weswegen sie sich entschlossen haben, nicht mehr zu schweigen, sondern einen folgenschweren Skandal aufzudecken. Ihre Bemühungen mit den zuständigen Behörden in Kontakt zu treten, sind bisher im Sande verlaufen, dort scheint sich niemand verantwortlich zu fühlen…
Bei der Journalistin Anja Liebig sind sie mit ihren Informationen allerdings auf hohes Interesse gestoßen. Sie plant eine mehrteilige Reportage, weswegen ein Termin für ein ausführliches Interview mit den beiden anberaumt ist, wo es um das brisante Thema Pflegekinder geht, die von Jugendämtern im Rahmen eines fragwürdigen Experiments vermittelt wurden…
Doch zum vereinbarten Termin erscheint nur Timo Krampe, der seinen Freund im Urlaub vermutet, was leider ein Trugschluss ist…
Der Rechtsmediziner Justus Jarmer muss eine unbekannte Wasserleiche obduzieren. Kurze Zeit später steht fest, dass es sich um Jörg Grünwald handelt, der vermutlich ermordet wurde…
Welchen Part hier Rocco Eberhardt in der Handlung übernimmt und weswegen Timo Krampe bald um sein Leben fürchten muss, bleibt hier unerzählt…
Man merkt recht schnell, dass hier zwei Schriftsteller aus unterschiedlichen (Fach)Bereichen ihre Texte formuliert haben.  Die juristischen Details werden gut und nachvollziehbar erklärt und im rechts(medizinischen) Bereich taucht zwar ab und an ein Fremdwort oder ein medizinischer Begriff auf, der aber im Verlauf anschaulich erklärt wird, was mir allerdings auch ab und an einen leichten Schauer über den Rücken hat laufen lassen…
Man findet sich in der Gesamthandlung und in den Szenerien gut zurecht, da die einzelnen Kapitel mit informativen Überschriften versehen sind, so dass man keine Schwierigkeiten beim Einordnen des Geschehens hat. Außerdem ist es den beiden Autoren gelungen, sensibel und ohne ins Detail zu gehen, die brisante Thematik in die spannende Handlung einzuweben.
Wie auch beim ersten Buch bin ich über ein paar „Unebenheiten“ gestolpert. Entbehrlich fand ich die privaten „Gedankengänge“ Rocco Eberhardts genau wie den „Auftritt“ des Clan-Chefs. Nichtsdestotrotz vergebe ich vier von fünf möglichen Punkten, da es im Verlauf noch zu einer unvorhersehbaren Wendung kommt, so dass die kleinen „Wackler“ wieder etwas ausgeglichen wurden.
Fazit: Spannender Krimi, der mit einer unvorhersehbaren Wendung punkten kann
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