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Sabine Thiesler: Verschwunden

Heyne

Ich muss gestehen, „Verschwunden“ ist das erste Buch, das ich von Sabine Thiesler gelesen habe. Aber eins kann ich jetzt schon sagen, es wird sicherlich nicht das letzte gewesen sein!
Handlungsmäßig geht es in die Toskana, wo in dem kleinen italienischen Ort Ambra das jährlich stattfindende Dorffest in vollem Gange ist. Zwischen Ständen mit Kunsthandwerk, Buden mit Leckereien und Bühnen mit Musik und Tanz tummeln sich unzählige Einheimische und Touristen.  Zu diesen gehört auch die kleine Familie Wengler aus Deutschland, die sich im Gewühl auf der Piazza aus den Augen verlieren. Mutter und Vater finden sich nach kurzer Zeit wieder, aber der siebenjährige Jonas bleibt auch nach ihrer akribischen Suche spurlos verschwunden, weswegen ihn seine Eltern auf der örtlichen Polizeiwache bei Maresciallo Donato Neri als vermisst melden. Neri steht der ganzen Sache etwas hilflos gegenüber und weiß nicht so recht, wie er den verschwundenen Jungen wiederfinden soll…
Im Verlauf lernt man als Leser die attraktive, Erfolg verwöhnte Immobilienmaklerin Elena Ludwig kennen. Sie selbst lebt abgeschottet von alten Mauern mitten in Siena in einem Traumhaus mit wunderschönem Garten. Sie genießt ihr Leben in vollen Zügen. Doch damit nicht genug, sie liebt das Abenteuer, weswegen sie sich über eine Agenturvermittlung mit reichen Männern trifft, die sie an exklusive Orte einladen, um dann ein außergewöhnliches, lustvolles Wochenende mit ihr zu verbringen. Niemand weiß davon und darf es nie erfahren, was ihr aber beim letzten Rendezvous zum Verhängnis wird, denn diesmal gerät sie an den Falschen, denn hinter seiner charmanten Fassade verbirgt sich ihr größter Alptraum!
Durch den angenehmen, flüssigen Erzählstil ist man recht schnell ins Geschehen abgetaucht, braucht aber wirklich starke Nerven, denn die hier geschilderten Szenerien sind schon „hard stuff“ und lassen einem die Nackenhaare hochstehen.
Die polizeilichen Ermittlungen spielen sich eher – wenn überhaupt – nur am Rande ab. Die Gesamthandlung setzt sich aus den unterschiedlichen Sichtweisen der verschiedenen Mitwirkenden Stück für Stück zusammen, was gut gelungen ist und mir gefallen hat.
Von Beginn an durchzieht eine unheilvolle Atmosphäre das Geschehen, die neben Spannung, aber auch nervenaufreibende Ungewissheit beinhaltet. Wie bereits erwähnt, ist dieser Thriller nichts für schwache Nerven, wer sich aber darauf einlässt wird hier bis zum Schluss gut unterhalten, zumal auch die schöne Landschaftskulisse und die Mentalität der Einheimischen mit in die Rahmenhandlung einfließen, was gut passt.
Etwas Schwierigkeiten hatte ich mit dem recht schwerfälligen und kaum agierenden Maresciallo Donato Neri, er wirkte auf mich wie etwas aus der Zeit gefallen. Auch die abenteuerlustige und an Luxus gewöhnte Elena Ludwig war mir nicht sonderlich sympathisch und ihr schlimmes Schicksal, kann man auch als Mahnung sehen, dass man für Geld nicht alles kaufen kann.
Insgesamt hat mir dieser Thriller aber recht gut gefallen, ich vergebe vier von fünf Punkten und werde immer mal wieder Ausschau halten, ob es etwas Neues von dieser Autorin zu lesen gibt.
Fazit: Nichts für schwache Nerven! Nervenaufreibender Thriller, der einem oftmals die Nackenhaare hochstehen lässt!
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Heimat Natur

Polyband VÖ 25.02.22

Dass es nicht immer Krimi und Thriller sind, die in der Rubrik „Spannung“ auftauchen, möchte ich damit begründen, dass ich persönlich das Entdecken und Beobachten der Tier- und Pflanzenwelt in unserer Natur ringsherum oder auch weltweit einfach hochinteressant und ganz besonders auch spannend finde. Denn wer mal genau hinschaut, kann hier so manches faszinierende Lebewesen entdecken, das in seinem Habitat ums Überleben kämpfen muss, weil Wind und Wetter sich ihm entgegenstellen oder Fressfeinde auf der Lauer liegen – um nur ein paar Beispiele zu geben – .
Heimat Natur“ ist der neue Film des deutschen preisgekrönten Dokumentarfilmers Jan Haft, dessen Filme wie z.B. „Das grüne Wunder – Unser Wald“, „Die Magie der Moore“ und „Die Wiese“ eindrucksvoll zeigen, wie schön die Natur rings um uns herum doch ist, aber es ist auch immer ein Fingerzeig, dass man mit diesem Naturschatz auch pfleglich umgehen muss, damit er auch noch für viele weitere Generationen erhalten bleibt.
Da ich selbst hobbymäßig gern Tiere und Pflanzen im Garten oder in der freien Natur fotografiere, weiß ich, dass es schon Geduld und Ausdauer braucht um besonders die etwas kleineren oder auch quirligeren Lebewesen „abzulichten“ und sich dann über ein gelungenes Foto zu freuen. Was aber kein Vergleich ist, mit dem was Jan Haft hier für atemberaubende Bilder in diesem Film eingefangen hat, das kann man kaum mit Worten beschreiben, so eindruckvoll und wunderschön sind sie gelungen.
Hier gibt es schon mal einen kleinen Vorgeschmack: Trailer
Jan Haft hat sich bei diesem Film gefragt, wie es unserer Natur eigentlich geht, man hört vom Klimawandel, Verschmutzung der Meere, der Luft etc. Haben sich durch die äußeren Bedingungen hier Veränderungen zum Guten oder Schlechten aufgetan?
Gleich zu Beginn hat man ein blühendes Kornfeld im Blick, wo rote Mohnblumen und blaue Kornblumen sich zwischen den Kornähren wiegen.
Der Film führt von den Gipfeln der Alpen –  wo sich jetzt, wo einst schneebedeckte Gletscher die Landschaft prägten und früher noch Eismassen den Untergrund verdeckten, zarte Blumen erblühen und manches Getier diesen Lebensraum für sich entdeckt – über Hochmoore und Heidelandschaften an die Küstenregionen der Nord- und Ostsee.
Besonders die Zeitrafferaufnahmen, wenn sich Blüten öffnen oder Schmetterlinge aus ihrem Kokon herausschlüpfen oder die Gelbbandunke zum Sprung ansetzt, haben etwas Faszinierendes und sind beeindruckend!
Es begegnen den Zuschauer während der filmischen Reise Haselhuhn, Murmeltier, Steinbock, Schwarzstorch, Biber, Waldschnepfe, Braunbär, Eichelhäher uvm. Die Pflanzenwelt beeindruckt mit gelbem und blauen Eisenhut oder Orchideen.
Erzählt wird dieser eindrucksvolle Streifzug durch die Natur von Schauspieler Benno Fürmann, der im Bonusmaterial noch zu Wort kommt, genau wie Jan Haft selbst.
Im Begleit-Booklet, das mit schönen Bildern ausgestattet ist, kann man noch einiges über die Produktion erfahren wie z.B. die Drehdauer, technische Daten und wo sich die Drehorte dieser sehenswerten, lehrreichen und in wunderschönen Bildern präsentierten Natur-Dokumentation befinden.
Dieser Film zeigt die Schönheit unserer Natur, die man direkt vor unserer Haustür findet, mahnt aber auch an, dass man etwas tun muss um sie zu erhalten. Neben den unbedingt sehenswerten Filmaufnahmen ist diese Dokumentation sehr lehrreich und für Alt und Jung geeignet!
Fazit: Empfehlenswert! Hier kann man die Seele baumeln lassen, die Widrigkeiten dieser schwierigen Zeiten für einige Zeit vergessen und sich von den eindrucksvollen, wunderschönen Bildern unserer heimischen Natur verzaubern lassen!
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Tom Voss: Eiszeit für Beck

Fischer Verlage

Nach dem gelungen Krimi-Debüt und dem ersten Einsatz des Ermittler-Duos Nick Beck und Cleo Torner in „Hundstage für Beck“ ist nun die Fortsetzung mit dem Titel „Eiszeit für Beck“ erschienen.
Zu Beginn der Reihe lernt man den einstigen BKA-Ermittler Nick Beck kennen, der durch die Jagd nach dem „Elbripper“ in den Medien bekannt wird. Beim letzten Einsatz wäre dieser fast ins Netz gegangen, doch etwas lief völlig schief, eine Kollegin Becks verliert ihr Leben und der „Elbripper“ ist seitdem nicht wieder „aufgetaucht“. Beck fühlt sich für diesen Einsatz verantwortlich. Er ist psychisch angeschlagen, weswegen er auf eigenen Wunsch den Dienst quittiert und sich ins beschauliche Örtchen Nordbek in die Nähe Hamburgs versetzen lässt, wo er dann als „Dorfpolizist“ arbeitet.
Nach diesem Einsatz und der Versetzung nach Nordbek gehört Alkohol zu Becks besten Freunden und lange Zeit kämpft er mit seinen inneren Dämonen.
Dann führt eine Vermissten-Meldung die Ermittlerin Cleo Torner in die Polizeistation nach Nordbek, wo sie dann mit Beck ein Team bildet um einen sehr weitreichenden Kriminalfall erfolgreich abzuschließen. 
Im aktuellen Buch ist es Cleo Torner, die sich an Nick Beck wendet, der sein Leben langsam wieder auf die Reihe gekriegt hat. Auf einer Industriebrache wird eine zur Schau gestellte Frauenleiche entdeckt. Einige Indizien weisen auf den „Elbripper“ hin. Nick Beck wird von seinen früheren Vorgesetzten um seine Einschätzung gebeten, denn niemand kennt den Serienmörder so gut wie er. Kurze Zeit später gehört Beck  wieder zum Ermittler-Team in Hamburg.
Leider dauert es nicht lange und eine weitere Frauenleiche, die auf das Konto des „Elbrippers“ gehen könnte, taucht auf.
Obwohl vieles auf den seit zwei Jahren untergetauchten Serienmörder hinweist, ist doch auch etwas anders, denn ein merkwürdiges Symbol wird in der Nähe der Opfer entdeckt. Nun stellt sich die Frage, hat der Elbripper seinen Modus Operandi geändert oder haben die Ermittler es hier mit einem Nachahmungstäter zu tun?
Tom Voss hat hier wieder einen wendungsreichen, spannenden und unterhaltsamen Krimi geschrieben. Obwohl man sich hier ohne Vorkenntnisse zurechtfindet, da die wichtigsten Details, der „Vorgeschichte“ ins aktuelle Geschehen eingewoben sind, kann ich trotzdem nur jedem empfehlen, auch das gelungene Debüt der Reihe zu lesen. Ich habe dies Buch wieder gern gelesen, die Figuren Beck und Torner  entwickeln sich langsam und durch einen Cliffhanger darf man sich schon auf den nächsten Einsatz der beiden freuen!
Fazit: Die Fortsetzung ist spannend und wendungsreich gelungen und macht Geschmack auf mehr! Bitte weiter so!
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Dangerous

Koch Media

VoD  VÖ 17.02.22    DVD/Blu-ray VÖ 24.02.22
Durch den Trailer von „Dangerous“ angelockt und der tollen schauspielerischen Besetzung:
Scott Eastwood (CASH TRUCK), Mel Gibson (BOSS LEVEL), Famke Janssen (96 HOURS – TAKEN), Kevin Durand (X-MEN ORIGINS – WOLVERINE) und Tyrese Gibson (FAST & FURIOUS),
war ich gespannt, was mich hier inhaltlich erwartet:
Eins kann ich schon vorweg sagen: Action und gute und spannende Unterhaltung!
Die Hauptrolle des Dylan Forrester hat Scott Eastwood (sein Vater ist der bekannte Schauspieler und Regisseur Clint Eastwood) übernommen. Dylan hat seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen und mit Hilfe seines Psychiaters – diese Rolle hat Mel Gibson inne – und der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten versucht er seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen, damit er seine Bewährungsstrafe bewältigen kann. Alles ist im grünen Bereich bis er vom plötzlichen und fragenaufwerfenden Tod seines Bruders Shaun erfährt…
Er pfeift auf die Bewährungsauflagen und verschwindet, was allerdings nicht von den Behörden unbemerkt bleibt….
Er taucht bei der Trauerfeier für seinen Bruder auf, die auf einer abgelegenen Insel stattfindet. Wirklich Willkommen ist er dort allerdings nicht, besonders seine Mutter wendet sich von ihm ab, da sie ihm nicht glaubt, dass er seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen hat…
Während er seine Sachen packt und wieder abreisen will, gelangt eine kleine Gruppe von Männern auf die Insel, die nichts Gutes im Schilde führen. Anfangs denken noch alle Anwesenden sie hätten es auf Dylan abgesehen, doch da haben sie sich geirrt, denn die Männer sind bewaffnete Söldner, die auf der Insel nach etwas suchen, das offenbar Shaun entdeckt und ihm das Leben gekostet hat……
Wie bereits oben erwähnt, lohnt sich das Anschauen auf jeden Fall. Dass irgendwann Dylans gut kontrollierte Emotionen aus ihm herausbrechen und er den Kampf mit den Söldnern aufnimmt, kann man sich sicherlich denken, macht aber hier keinen Punktabzug, denn der Titel des Films suggeriert hier ja schon, dass es hier „dangerous – gefährlich“ wird…
Einen besonderen Part hat Mel Gibsons Darstellung des Psychiaters, die dann u.a. für die gewisse Prise Humor steht, die hier in die Handlung eingewoben ist.
Alles in allem hat mir der Film gut gefallen, weswegen ich auch vier von fünf möglichen Punkten vergebe und ich das Anschauen nur empfehlen kann.
Fazit:  Hier gibt es Action, ein tolles Schauspiel-Ensemble, eine feine Prise Humor und gute und spannende Unterhaltung!
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Arttu Tuominen: Was wir verschweigen

Lübbe

Ich muss gestehen, ich habe erst etwas gezögert, bevor ich „Was wir verschweigen“ auf meine Leseliste gesetzt habe, denn im Vorfeld hatte ich schon ein paar finnische Bücher/Krimis gelesen, die mich allerdings nicht sonderlich begeistern konnten.
Doch was Arttu Tuominen hier für eine Geschichte erzählt, hat mich von Anfang an gefesselt und mir gut gefallen!
Der Kriminalroman wird in zwei Zeitebenen erzählt, die in der „Gegenwart“ 2018 und in der „Vergangenheit“ 1991 angesiedelt sind. Man findet sich durch den angenehmen Erzählstil des Autors gut in diesen zwei Erzählsträngen zurecht und hat auch beim Einordnen des Geschehens keine Schwierigkeiten.
Handlungsort ist die finnische Küstenstadt Pori –  wo übrigens auch der Autor lebt -.
Im Prolog lernt man zwei ca. 12-jährige Jungen kennen, wovon der eine stämmig und der andere schmächtig ist. An einem ganz besonderen Ort schwören sie sich ewige Freundschaft  –  komme was da wolle – !
Dann schreibt man den 09. November 2018: Gerade hatte man Jari Paloviita als kommissarischen Leiter der Polizeidienststelle in Pori ernannt. Er will gerade Feierabend machen, als ihn diese Nachricht erreicht:
Bei schlechten Wetterverhältnissen mit Sturm und Regen kommt es in einem Sommerhaus während eines ausschweifenden mehrtägigen alkoholträchtigen Beisammenseins zu einer Messerstecherei mit tödlichem Ausgang. Ein Verdächtiger wird später blutverschmiert  im nahegelegenen Wald völlig durchnässt und entkräftet aufgefunden. Alle anwesenden Zeugen im Sommerhaus sind durchweg alkoholisiert und können zum Tatgeschehen und möglichen Täter keine verwertbaren Angaben machen, außerdem fehlt das Tatwerkzeug….
Solche Straftaten sind in Finnland leider keine Seltenheit, weswegen auch von Seiten der Ermittler dieser Fall bereits so gut wie aufgeklärt gilt und Jari die Bearbeitung dieses Tötungsdeliktes an seine erfahrenen Mitarbeiter Linda Toivonen und Henrik Oksman deligiert…
Nach einem Zeitsprung ins Jahr 1991 erfährt man mehr von der anfangs mit einem Schwur besiegelten Freundschaft …
Zurück im Jahr 2018 sind die Ermittlungen im „Sommerhaus-Mord“ fast abgeschlossen und Henrik und Linda erstatten einen Bericht, wo Jari zum ersten Mal den Namen des Opfers und des Tatverdächtigen hört und diese beiden Namen lassen ihn zusammenzucken und er bekommt Schweißausbrüche, denn er kennt beide Personen nur zu gut  – aus seiner Vergangenheit….
Dies ist mal ein etwas anderer Kriminalroman, als man ihn vielleicht vermutet. Mir hat er gut gefallen. Obwohl man beim Sommerhaus-Mord den Tathergang eigentlich vor Augen hat und Opfer und Täter recht schnell feststehen, sollte man sich vom ersten Eindruck nicht täuschen lassen. Bei genauerem Betrachten der Gesamthandlung geht es zwar um Schuld und Sühne, aber auch ganz besonders um Freundschaft und Versprechen und die moralische Zwickmühle, in die besonders Jari gerät.
Wie bereits erwähnt, gefällt mir die Gesamthandlung gut, aber ein paar Fragen bleiben für mich doch noch offen und ich könnte mir durchaus eine Fortsetzung vorstellen, wo dann noch die fehlenden Antworten „nachreicht“ werden?  Insgesamt vergebe ich hier vier von fünf möglichen Punkten für diesen etwas anderen, zum Nachdenken anregenden, spannend erzählten Kriminalroman!
Fazit: Mal etwas anderer, aber durchaus spannender und zum Nachdenken anregender Kriminalroman!
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Kim Faber/Janni Pedersen: Todland

blanvalet

Ende letzten Jahres erschien der Auftakt dieser neuen dänischen Krimi-Reihe mit dem TitelWinterland“, wo es handlungsmäßig u.a. um eine folgenschwere Explosion mit Toten und Verletzten in der Innenstadt von Kopenhagen ging.
Und genau dieses – später als Terroranschlag eingestuftes – Ereignis wirkt auch im aktuellen Band „Todland“ noch nach. Die Rahmenhandlung setzt sich direkt fort, weshalb ich hier nur empfehlen kann, die Reihe von Anfang an zu lesen, was sich handlungs- und spannungsmäßig aber auch lohnt!
Martin Juncker und Signe Kristiansen, die beiden Ermittler der Kopenhagener Polizei, agieren anfangs – wie auch in Band 1 – zunächst von anderen Orten aus und arbeiten an unterschiedlichen Fällen.
Martin Juncker ermittelt aktuell im Todesfall eines Rechtsanwalts, der mit zwei Schüssen in den Kopf „niedergestreckt“ wurde…
Martins Frau Charlotte arbeitet als Investigativ-Journalistin für eine Zeitung. Sie bekommt einen anonymen Hinweis, dass die verheerende Explosion in Kopenhagen hätte verhindert werden können. Während sie anfangs noch etwas zögerlich ist, ändert sich das recht schnell, denn das ihr zugespielte Material ist brisant und weist auf Vertuschung bis in die höchsten Kreise hin – und ihr Mann könnte davon gewusst haben! Doch der streitet ihr gegenüber alles ab, aber nur weil er insgeheim um seine und ihre Sicherheit bzw. Leben bangt….
Doch Charlottes Interesse ist geweckt,  sie lässt nicht locker und wendet sich an Signe Kristiansen, die ihr dann auch bei den Recherchen Hilfe zusagt. Während die beiden in alle Richtungen nach Informationen suchen, spitzt sich die Gefahrenlage hierbei immer mehr zu, denn Charlottes Informant wird brutal ermordet und kurze Zeit später gilt Charlotte als vermisst….
Mehr Infos zum Inhalt möchte ich hier nicht preisgeben, denn hatte der erste Band für mich noch ein paar „Wackler“ in der Handlung, ist das im aktuellen Buch nicht mehr der Fall, ganz im Gegenteil, hier gibt es die volle Punktzahl für diesen von Anfang bis Ende fesselnden und spannungsgeladenen Page-Turner.
Das Buch liest sich gut und man mag es ungern aus den Händen legen. Die beiden Hauptfiguren haben immer noch ihr Päckchen zu tragen und in ihrem Privatleben läuft nicht alles rund, aber auf ihren kriminalistischen Spürsinn können sie sich verlassen, weswegen sie im Verlauf auch wieder ein Team bilden. Nur durch ihre Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit kommen sie einer weitreichenden Verschwörung auf die Spur, die bis in die höchsten Kreise führt….
Im Anschluss an diesen über 550 ! Seiten starken Page-Turner gibt es schon mal eine kleinen Vorgeschmack auf den nächsten Einsatz von Juncker und Kristiansen!
Fazit: Volle Punktzahl für diesen fesselnden und spannungsgeladenen Page-Turner! Bitte weiter so!
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Klaus-Peter Wolf: Ostfriesensturm

Fischer Verlage

Ein neuer Fall für Ann Kathrin Klaasen
Zuletzt ermittelte Kommissarin Ann Kathrin Klaasen mit ihrem unverwechselbaren Team in „Ostfriesenzorn“, wo gleich zwei Serienmörder ihr Unwesen trieben.
Im aktuellen Buch „Ostfriesensturm“ ist in der Rahmenhandlung auch die Corona-Pandemie angekommen. Daher ist die schöne Nordsee-Landschaft fast menschenleer, denn Touristen dürfen ja nicht anreisen und auch Besitzer einer Ferien-Zweitwohnung, in dieser nicht verbleiben, was von der Polizei überprüft wird. Infolge so einer Wohnungs-Überprüfung wird auf der Insel Wangerooge eine verstümmelte männliche Leiche gefunden. Während Kommissar Rupert – der zufällig gerade auf der Insel verweilt – vermutet, eine Frau hätte hier Rache für etwas genommen, denkt Ann Kathrin in anderen Bahnen, denn diese Art des Tötens ist als Bestrafung in den Kreisen des organisierten Verbrechens durchaus keine Seltenheit..
Während die Ermittlungen anlaufen, geschieht ein weiterer Mord. Wiederum findet man einen verstümmelten Leichnam, diesmal auf einer Parkbank in einem Tierpark „abgelegt“. Es bleibt nicht bei den zwei Toten und das Team hat alle Hände voll zu tun…
Während die Mordserie die Polizei und die Bevölkerung in Atem hält, bekommt man parallel Einblick in ein Sozialdrama, das sich um den 17-jährigen Niklas Wewer, genannt Nicki,  herum ereignet. Durch familiäre und äußere Ereignisse gerät Nickis Welt bald aus den Fugen. Dann steht auch noch die Polizei vor der Tür und verlangt von ihm Rede und Antwort, weswegen/woher er tiefe Schnittwunden an seinen Händen hat….
Im „Nachwort“ erzählt Klaus-Peter Wolf, warum es diesmal ein sehr persönliches  Buch geworden ist….
Ich habe das Buch wieder sehr gern gelesen und es hat mir durchaus besser gefallen als das zuvor erschienene. Die Gesamthandlung setzt sich aus unterschiedlichen Puzzlesteinchen zusammen, wo es zum einen um die bizarren Morde geht, Nickis aus den Fugen geratene Familienidylle und um eine nicht abgereiste Ferienwohnungsbesitzerin, die sich wegen ihrer Ängste nicht nach draußen traut.
Obwohl die Mordserie aufgeklärt wird, bleiben eigentlich noch Fragen offen: denn warum die Morde geschehen, bleibt hier im Dunkeln, was mich vermuten lässt, dass Klaus-Peter Wolf diesmal einen „Fortsetzungs-Krimi“ geschrieben hat, denn am Ende dieses Buches, gibt es einen kleinen Einblick in den nächsten Ostfriesen-Krimi, der 2023 erscheinen soll, wo eine Person in den Mittelpunkt rückt, die im aktuellen Buch, eine Schlüsselrolle spielt….
Neben der spannenden Handlung fehlt natürlich auch Ruperts charmante Art bei der Ermittlungsarbeit nicht. Der typische und besondere Humor der Reihe ist wieder ins Gesamtgeschehen eingewoben, was mir besonders gut gefallen hat. Ich vergebe daher die volle Punktzahl für Aktualität, Spannung, Humor und empfehlenswertes Lesevergnügen!
Fazit: Bizarre Morde halten das Team um Ann Kathrin Klaasen in Atem, Rupert punktet wieder mit seinem unverwechselbaren Charme und der ganz besondere Humor, der hier nicht fehlen darf, komplettiert das fesselnde Lesevergnügen! Bitte weiter so! 
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Anna Schneider: Grenzfall – Ihr Schrei in der Nacht

Fischer Verlage

Im Januar letzten Jahres erschien das spannende Debüt „Grenzfall – Der Tod in ihren Augen“, wo das deutsch-österreichische Ermittlerteam Alexa Jahn und Bernhard Krammer ihren ersten Einsatz hatten. Es fanden sich zwar in der Gesamthandlung noch ein paar kleine „Unebenheiten“, die aber das Lesevergnügen keinesfalls schmälerten. Insgesamt hatte mir der Kriminalroman gut gefallen und die bereits damals angekündigte Fortsetzung wollte ich nicht verpassen:
Die ist nun mit „Grenzfall – Ihr Schrei in der Nacht“  erschienen.
Wer das Debüt nicht gelesen hat, der findet sich zwar im aktuellen Kriminalfall gut zurecht, aber was die junge zielstrebige Oberkommissarin Alexa Jahn, – die ja gerade erst ihren Dienst bei der Kriminalpolizei in Weilheim angetreten hat –  und der etwas „brummelige“ und sehr viel ältere und erfahrenere österreichische Kollege Chefinspektor Bernhard Krammer verbindet, wird im aktuellen Buch zwar punktuell angedeutet und später auch aufgelöst, aber zum besseren Verständnis der Rahmenhandlung kann ich nur empfehlen, die Reihe von Anfang an zu lesen – was sich spannungsmäßig auf jeden Fall lohnt!
Schauplatz der aktuellen Handlung ist die deutsche Grenzregion Karwendel, wo es über Nacht ununterbrochen geschneit hat, weswegen die ganze Gegend im Schnee versinkt und der Verkehr zum Erliegen kommt. Während dieser Schlechtwetterlage macht sich Juliane Hocke auf den Weg zu ihren Eltern, dort kommt die junge Frau aber nicht an und gilt bald als vermisst… Während Alexa und ihr Kollege Florian Huber nach der Vermissten suchen, verschwinden ungefähr zur gleichen Zeit auf österreichischer Seite in Insbruck zwei junge Studentinnen. Bernhard Krammer nebst seiner Kollegin Roza Szabo übernehmen die Suche nach den jungen Frauen. Dabei bleibt es aber nicht, denn bald werden zwei weitere junge Leute als vermisst gemeldet. Die Teams aus Deutschland und Österreich merken bald, dass hier „Team-Work“ angesagt ist um diesen komplexen Fall zu lösen, doch Eile ist geboten, denn bald wird nicht mehr nur nach Vermissten gesucht, sondern in Sachen Mord ermittelt!
Was oder wer hinter dem Verschwinden der jungen Leute steckt, bleibt hier unerzählt, dazu ist dieser Krimi viel zu fesselnd und spannend gelungen. Zwar hatte ich zum Ende hin eine kleine Ahnung „wo sich das Böse“ verbirgt, lag da auch richtig, konnte aber den nervenaufreibenden Showdown  und die besonderen Hintergründe nicht vorhersehen, was mir gut gefallen hat. Auch die Weiterentwicklung der Charaktere ist wohldosiert und ohne vom Kriminalfall abzulenken als kleine Nebenhandlung ins Geschehen eingewoben.
Alles in allem vergebe ich hier vier von fünf möglichen Punkten und kann nur sagen, die Fortsetzung ist gut gelungen und die „Unebenheiten“ des Debüt ausgeräumt. So kann es gern weitergehen!
Einen kurzen Einblick in Fall Nr. 3 gibt es als Bonbon am Ende dieses Buches, der schon auf meiner Leseliste vermerkt ist.
Fazit: Gelungene spannungsgeladene Fortsetzung, die man nicht verpassen sollte!
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