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Joël Dicker: Die Geschichte der Baltimores

Piper Verlag

aus meinem Rezensionsarchiv vom 09.06.16
Im September 2013 habe ich das erste in Deutschland erschienene Buch von Joel Dicker „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ mit Begeisterung gelesen.
Nun gibt es seinen neuen Roman mit dem Titel „Die Geschichte der Baltimores“ und erneut hat der Autor ein fesselndes und spannendes Buch geschrieben.
Es geht um die Familiengeschichte des erfolgreichen Schriftstellers Marcus Goldman, der auch im ersten Buch eine wichtige Rolle gespielt hat. Doch man muss es nicht zwangsläufig gelesen haben, um die aktuelle Geschichte zu verstehen.
Ich überlege, was ich von dieser Familiengeschichte überhaupt preisgeben darf, denn sie ist einfach zu interessant und mit viel Einfühlungsvermögen geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und die Charaktere sind so gut gezeichnet, dass man sie direkt vor Augen hat.
Marcus Goldman ist auf der Suche nach einer Idee für sein neues Buch und da kommt ihm ein zugelaufener Hund zur Hilfe, der ihn zu einer Frau führt, die er seit seiner Jugend kennt und später dann geliebt hat. Die Trennung war für beide schmerzlich und er merkt, dass er immer noch Gefühle für Alexandra Neville hegt…
Durch sie erinnert er sich an die für ihn schönsten Jahre seiner Kindheit und Jugend, die er größtenteils bei der Familie seines wohlhabenden und angesehenen Onkels Saul in Baltimore verbracht hat:
Sein Cousin Hillel, Woody, ein Junge, der bei der Familie Goldman lebt und Marcus sind im gleichen Alter und bilden eine eingeschworene unzertrennliche Gemeinschaft, die durch dick und dünn geht und die damals einen wichtigen Pakt geschlossen haben…
Durch unterschiedliche Schulbesuche bzw. Studium an verschiedenen Universitäten verlaufen die in der Jugend erträumten Lebenswege der drei dann doch ganz anders. Im Verlauf der Geschichte kommt es zu mehreren Stolpersteinen, die die Freundschaft auf eine harte Probe stellen. Da oftmals es im Leben anders kommt als geplant, beginnt die Erzählung am 24.10.04 als Marcus Goldman einen Anruf von seinem Onkel Saul bekommt. Folgende Worte lassen ihn aufhorchen:
„Marcus, Du musst sofort herkommen, es ist etwas Schreckliches passiert…!“
Als Leser wird man erst ein wenig auf die Folter gespannt, denn was passiert ist, das erfährt man erst nach einer geheimnisvollen, spannenden Reise von einem Lebensabschnitt zum nächsten, die letztendlich zu einer schrecklichen Katastrophe führt..
Mehr gebe ich hier nicht preis, denn dieser fesselnde Roman ist nicht nur eine bewegende Familiengeschichte, sondern hier geht es um tiefe Freundschaft, Liebe, Eifersucht, Neid, Trennung und Verlust. Einfühlsam und packend erzählt, sodass man Sog-ähnlich ins Geschehen katapultiert wird. Nach kurzer Zeit hat man das Gefühl, die Figuren bzw. Personen persönlich zu kennen und das Kopfkino anspringt. Und genau diese Art zu Schreiben hat mich schon beim ersten Roman von Joel Dicker fasziniert und des wundert mich nicht, dass er für seine Bücher bereits mit Preisen ausgezeichnet wurde.
Fazit: Fesselnder, vielschichtiger Roman, der einen Sog-artig ins Geschehen katapultiert, sodass die Seiten nur so dahinfliegen! An diesem Roman kommt man einfach nicht vorbei – also unbedingt lesen!

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