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Joël Dicker: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert/ Die Geschichte der Baltimores

Aus gegebenem Anlass habe ich mir aus meinem umfgangreichen Archiv zwei Rezensionen herausgesucht, die ich vor langer Zeit geschrieben habe.
Es handelt sich dabei um die Besprechungen zweier sehr spannender Romane, die der Schweizer Schriftsteller Joel Dicker geschrieben hat:
2013 erschien „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ und 2016 „Die Geschichte der Baltimores“. Beide Bücher enthalten Geschichten, die in sich abgeschlossen sind und jeweils eigenständig gelesen werden können. Beides sind Bestseller und „Harry Quebert“ ist bereits verfilmt worden!
Der oben erwähnte gegebene Anlass, warum ich hier noch einmal an diese beiden unbedingt lesenswerten Bücher berichten möchte, ist, dass am 01. Juni 2023 die Fortsetzung des Weltbestsellers Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert erscheint.
Über die Fortsetzung mit dem Titel „Die Affäre Alaska Sanders“ werde ich dann demnächst hier berichten.
Wer die beiden obigen unbedingt lesenswerten Romane noch nicht kennt, für diejenigen habe ich hier noch einmal meine „alten“ Buchbesprechungen zum Nachlesen rangehängt:

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Die Geschichte der Balitmores

 

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Joël Dicker: Die Geschichte der Baltimores

Piper Verlag

aus meinem Rezensionsarchiv vom 09.06.16
Im September 2013 habe ich das erste in Deutschland erschienene Buch von Joel Dicker „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ mit Begeisterung gelesen.
Nun gibt es seinen neuen Roman mit dem Titel „Die Geschichte der Baltimores“ und erneut hat der Autor ein fesselndes und spannendes Buch geschrieben.
Es geht um die Familiengeschichte des erfolgreichen Schriftstellers Marcus Goldman, der auch im ersten Buch eine wichtige Rolle gespielt hat. Doch man muss es nicht zwangsläufig gelesen haben, um die aktuelle Geschichte zu verstehen.
Ich überlege, was ich von dieser Familiengeschichte überhaupt preisgeben darf, denn sie ist einfach zu interessant und mit viel Einfühlungsvermögen geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und die Charaktere sind so gut gezeichnet, dass man sie direkt vor Augen hat.
Marcus Goldman ist auf der Suche nach einer Idee für sein neues Buch und da kommt ihm ein zugelaufener Hund zur Hilfe, der ihn zu einer Frau führt, die er seit seiner Jugend kennt und später dann geliebt hat. Die Trennung war für beide schmerzlich und er merkt, dass er immer noch Gefühle für Alexandra Neville hegt…
Durch sie erinnert er sich an die für ihn schönsten Jahre seiner Kindheit und Jugend, die er größtenteils bei der Familie seines wohlhabenden und angesehenen Onkels Saul in Baltimore verbracht hat:
Sein Cousin Hillel, Woody, ein Junge, der bei der Familie Goldman lebt und Marcus sind im gleichen Alter und bilden eine eingeschworene unzertrennliche Gemeinschaft, die durch dick und dünn geht und die damals einen wichtigen Pakt geschlossen haben…
Durch unterschiedliche Schulbesuche bzw. Studium an verschiedenen Universitäten verlaufen die in der Jugend erträumten Lebenswege der drei dann doch ganz anders. Im Verlauf der Geschichte kommt es zu mehreren Stolpersteinen, die die Freundschaft auf eine harte Probe stellen. Da oftmals es im Leben anders kommt als geplant, beginnt die Erzählung am 24.10.04 als Marcus Goldman einen Anruf von seinem Onkel Saul bekommt. Folgende Worte lassen ihn aufhorchen:
„Marcus, Du musst sofort herkommen, es ist etwas Schreckliches passiert…!“
Als Leser wird man erst ein wenig auf die Folter gespannt, denn was passiert ist, das erfährt man erst nach einer geheimnisvollen, spannenden Reise von einem Lebensabschnitt zum nächsten, die letztendlich zu einer schrecklichen Katastrophe führt..
Mehr gebe ich hier nicht preis, denn dieser fesselnde Roman ist nicht nur eine bewegende Familiengeschichte, sondern hier geht es um tiefe Freundschaft, Liebe, Eifersucht, Neid, Trennung und Verlust. Einfühlsam und packend erzählt, sodass man Sog-ähnlich ins Geschehen katapultiert wird. Nach kurzer Zeit hat man das Gefühl, die Figuren bzw. Personen persönlich zu kennen und das Kopfkino anspringt. Und genau diese Art zu Schreiben hat mich schon beim ersten Roman von Joel Dicker fasziniert und des wundert mich nicht, dass er für seine Bücher bereits mit Preisen ausgezeichnet wurde.
Fazit: Fesselnder, vielschichtiger Roman, der einen Sog-artig ins Geschehen katapultiert, sodass die Seiten nur so dahinfliegen! An diesem Roman kommt man einfach nicht vorbei – also unbedingt lesen!
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Joël Dicker: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Piper

aus meinem Rezensions-Archiv  vom 22.09.13
Ob nun Marcus Goldmann oder Harry Quebert wirklich einen Millionenseller geschrieben und veröffentlicht haben, kann ich nicht beurteilen, aber Joel Dicker ist mit „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ ein absoluter „Pageturner“ gelungen. Schon nach den ersten Seiten ist man in der Geschichte gefangen und kann überhaupt nicht mehr aufhören zu lesen. Erst als meine Augen zu brennen begannen, war ich bereit, das Buch beiseite zu legen. In kürzester Zeit habe ich es verschlungen. Es ist eine Kombination aus Krimi, Liebesgeschichte und einer Männerfreundschaft, die über viele Jahre andauert.
Die beiden Männer, um deren Freundschaft es hier geht, sind beide erfolgreiche Schriftsteller, die jeweils einen herausragenden Roman veröffentlicht haben und sich deshalb einer gewissen Bekanntheit erfreuen. Der eine, Harry Quebert ist Professor an der Universität, wo Marcus Goldmann von ihm unterrichtet wird. Der Professor erkennt bald das Potenzial, das in Marcus steckt und fördert ihn. So entsteht über die Jahre eine Freundschaft, die dann nach dem großen schriftstellerischen Erfolg von Marcus aber leicht abebbt. Man hat sich einige Zeit nicht mehr gesehen, als Marcus sich auf seinen Freund besinnt, denn er leidet unter einer Schreibblockade und der Abgabetermin für sein nächstes Buch steht bald an.
Nach einem Telefonat mit Harry nimmt er dessen Einladung an. Er fliegt von New York nach Aurora, wo Harry in einem wundervoll gelegenen Haus wohnt. Nachdem die beiden sich lange unterhalten haben, meint Harry väterlich zu ihm: „Ich werde mich gut um Sie kümmern und Sie werden hier einen Mordsroman schrieben“….
Das mit dem Mord passiert dann auch wirklich, denn auf dem Grundstück von Harry Quebert wird eine weibliche skelettierte Leiche gefunden. Wie sich bald herausstellt, handelt es sich um die vor 33 Jahren verschwundene 16-jährige Nola Kellergan. Das allein ist schon übel, aber dann wird es pikant, denn Harry Quebert gibt zu, dass Nola seine große Liebe gewesen ist und sie miteinander nach Kanada fliehen wollten…
Vor 33 Jahren hatte das spurlose Verschwinden von Nola großes Aufsehen erregt. Doch was nach dem Auffinden ihrer sterblichen Überreste für einen Medienansturm über das beschauliche Örtchen Aurora hereinbricht, ist kaum beschreibbar, wird aber, als man Harry Quebert wegen des Verdachts des Mordes an Nola verhaftet, in gigantische Höhen katapultiert!
Harry beteuert seine Unschuld und bittet Marcus, den wahren Mörder aufzuspüren und darüber ein Buch zu schreiben…
Der Erzählstil des Autors war für mich neu, gestaltete sich aber von Anfang an fesselnd und leicht zu lesen. Recht schnell war ich in der spannenden Handlung gefangen. Die Kombination aus einem wendungsreichem Krimi, einer bewegenden Liebesgeschichte und einer Männerfreundschaft ist wunderbar gelungen. Der Spannungsbogen wird von Anfang bis Ende gehalten und erst ganz am Schluss wird das Rätsel um Nolas Tod gelüftet! Echt klasse!
Fazit: Ein wahrer Page-Turner, der unbedingt gelesen werden sollte!
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