blanvalet
Von Johannes Selåker kenne ich bereit den Kriminalroman „Sommersonnenwende“, den er gemeinsam mit Pascal Engman geschrieben hat.
Nun ist sein Buch „BLUTLINIEN – Das Mädchen im Wald“ erschienen, das den Start einer neuen Thriller-Reihe einleitet.
Das seitenstarke Werk spielt rings um die nordschwedische Stadt Umeå und setzt sich aus unterschiedlichen Handlungssträngen zusammen bzw. wird aus Sicht verschiedener Personen erzählt.
Als Resümee der Gesamthandlung, möchte ich schon mal vorweg anmerken, dass man hier starke Nerven braucht!
Bereits im Prolog standen mir die Nackenhaare hoch: Vor laufender Kamera stirbt eine junge Frau und das kann man live im Internet sehen!
Der persönliche Hintergrund dieser jungen Frau ist ein Teil der Handlung, die zu einer sektenähnlichen Glaubensgemeinschaft führt, wo strenge Regeln an der Tagesordnung sind und bei Verfehlungen wie z. B. der Besitz/der Nutzung eines Handys schwere Strafen drohen.
Die Verbindung zur Glaubensgemeinschaft und der Tod der jungen Frau beschäftigen sämtliche Medien und die Schlagzeilen überschlagen sich.
Sabotageaktionen einer unbekannten Gruppe, die anfangs noch kein großes Aufsehen erregen, übernehmen dann schnell die Schlagzeilen. Das Treiben der Unbekannten häuft sich und die Gewaltbereitschaft steigert sich von Mal zu mal. Es dauert nicht lange, bis der erste Todesfall mit dieser Gruppierung in Verbindung gebracht wird.
Wie bereits erwähnt, sind die beiden oben aufgeführten Geschehnisse schlagzeilenträchtig. Die Recherche in beiden Fällen übernimmt die gerade aus privaten Gründen nach Umeå gezogene Journalistin Selma Halilović.
Während eine Schlagzeile die nächste jagt, stößt Selma auf merkwürdige Verbindungen zwischen den beiden Fällen, denen sie unbedingt nachgehen will. Mit diesen Spekulationen stößt sie aber bei ihrem Arbeitgeber auf taube Ohren, weswegen sie auf eigene Faust nachforscht und dabei völlig ausblendet, in welche Gefahr sie sich dabei begibt…
Ich muss gestehen, ich habe mich etwas schwergetan mit dem Lesen dieses Thrillers. Woran es genau lag, kann ich nicht benennen. Vielleicht lag es an der Übersetzung, denn ich musste teilweise Worte nachschlagen oder übersetzen lassen, die mir nicht geläufig waren, um dann überhaupt den Sinn einiger Sätze zu verstehen. Durch diese „Pausen“ zerriss immer wieder der Spannungsfaden, was schade ist.
Außerdem hatte ich große Schwierigkeiten mit der Figur der Selma. Ihre Gedankengänge, ihr merkwürdiges Verhalten, sowohl arbeitsmäßig als auch zwischenmenschlich konnte ich schwer nachvollziehen, obwohl sie eine gute „Spürnase“ hat.
Alles in allem vergebe ich drei von fünf Punkten, da dies aber der Auftakt einer Thriller-Reihe ist, möchte ich erst noch abwarten, wie sich der weitere Verlauf entwickelt.
Fazit: Eher durchschnittler Thriller-Reihen-Start und nichts für schwache Nerven