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Danielsson/Voosen: Schwüre, die wir brechen

KiWi-Verlag   NetGalley.de

Im September letzten Jahres startete mit „Tode, die wir sterben“ die neue schwedische Krimi-Reihe um den Malmöer Kommissar Jon Nordh und die aus Nordschweden stammende Ermittlerin Svea Karhuu. Die beiden charakterlich recht unterschiedlichen Hauptfiguren müssen sich erst einmal aneinander gewöhnen, um den recht kniffligen Fall zu lösen. Auch privat hat jeder sein Päckchen zu tragen, was in die Rahmenhandlung eingewoben wurde.
Vom Inhalt des aktuellen Krimis „Schwüre, die wir brechen“ darf man nicht so viel erzählen, damit hier die Lesefreude nicht getrübt und der Nervenkitzel nicht verloren geht, daher gibt es hier nur einen kleinen Einblick:
Es beginnt mit einem bizarren Leichenfund: Der kaum bekleidete männliche Tote liegt auf dem Boden eines Bootes und ihm fehlt sein Kopf bzw. wurde an seiner statt der eines Krokodils angenäht…
Kein alltäglicher Anblick und kein einfach gelagerter Fall für die beiden Ermittler North und Karhuu, die bald mit weiteren „kopflosen“ Leichen, denen ebenfalls Tierköpfe angenäht wurden, konfrontiert werden. Auch tauchen im Zusammenhang mit den Morden im weiteren Verlauf an Hieroglyphen erinnernde Zeichen auf, die erst einmal entschlüsselt werden müssen. Diese aufsehenerregenden Mordfälle bleiben den Medien nicht lange verborgen und werden von einer True-Crime-Podcasterin noch mit immer mehr unschönen Informationen befeuert, was die Bevölkerung in große Aufregung versetzt…
Die Gesamthandlung setzt sich wie ein großes Puzzle aus unterschiedlichen Zeitebenen, Handlungsorten und recht gruseligen Szenerien zusammen. Im Verlauf kristallisieren sich einige „markante“ Personen aus der Vielzahl an Mitwirkenden heraus, aus deren Perspektive fügt sich nach und nach alles zusammen.
Ich muss sagen, diesmal ist es dem Autoren-Duo wesentlich besser gelungen „den roten Faden“ zu markieren, sodass hier von Anfang an Spannung erzeugt wird, die bis zum Schluss anhält, was mir gut gefallen hat. Besonders gelungen ist meiner Ansicht nach auch der Einblick ins Seelenleben der „markanten“ Personen, wo so manche menschliche Tragödie sichtbar wird und nicht nur spannender Nervenkitzel bei der Jagd nach „dem Bösen“ zum Vorschein kommt.
Ich vergebe hier vier von fünf Punkten für diesen thematisch sehr interessanten und spannungsgeladenen Krimi, der Lust auf mehr macht und man gespannt sein darf, wie es weitergeht!
Fazit: Deutliche Steigerung zum Debüt! Hier gibt es Nervenkitzel mit spannend, ausgefeilter Thematik! So darf es gern weitergehen!
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Voosen/Danielsson: Tode, die wir sterben

Kiwi-Verlag                NetGalley

Bücher dieses Schriftsteller-Duos waren mir bisher nicht bekannt. Da ich ein großer Fan nordischer Krimis/Thriller bin und der Handlungsort hier Malmö in Schweden ist, war ich gespannt, was mich bei „Tode, die wir sterben“ inhaltlich erwartet, zumal dies auch der Start einer neuen Krimi-Reihe ist:
In einem Problemviertel in Malmö wird am helllichten Tage vor einer Pizzeria ein 13-jähriger Junge mit Migrationshintergrund erschossen. Schnell wird spekuliert, dass dies ein weiteres Opfer des immer mehr eskalierenden Drogenkriegs zwischen rivalisierenden Clans sein könnte. Der Fall erregt durch anhaltende Medienberichterstattung öffentliches Aufsehen, weswegen die Polizeiführung unter immensen Druck gerät und man daher ein neues Ermittler-Duo in den Ring schickt, um den Fall schnell aufzuklären.
Dabei handelt es sich zum einen um den gerade frisch verwitweten Malmöer Kommissar Jon Nordh. Er versucht sein Leben nebst seiner zwei Kinder wieder in geregelte Bahnen zu bringen, was kein leichtes Unterfangen ist, zumal der Unfalltod seiner Frau noch Fragen aufwirft. Das Duo wird komplettiert von der aus Nordschweden stammenden Svea Karhuu, die man wegen eines schief gelaufenen Undercover-Einsatzes nach Malmö strafversetzt hat. Unterschiedlicher könnte dies Ermittler-Team nicht sein, weswegen sie sich auch erst einmal „zusammenraufen“ müssen, um diesen recht kniffligen Fall zu lösen.
Ob der Dreizehnjährige tatsächlich Opfer eines Bandenkriegs, ein Zufallsopfer oder des Rätsels Lösung in einer ganz anderen Richtung zu suchen ist, verrate ich hier nicht.
Die Gesamthandlung ist vielschichtig, setzt sich aus unterschiedlichen Erzählsträngen/Sichtweisen zusammen und thematisch auch mit politischen Themen auseinander. Bei dieser Menge an „Input“ erfordert das vom Leser die volle Konzentration, damit man alles richtig einordnen kann.
Stellenweise erinnerte mich die Handlung an einen spannenden Agententhriller, denn wer hier Freund und Feind ist, bleibt lange unklar. Die Ermittlungen laufen schleppend an, da niemand in diesem Viertel Informationen preisgeben will, was sich im Verlauf noch erschwert, denn es bleibt nicht bei dem einen Todesopfer.
Leider konnte das neue Ermittler-Duo bei mir keine Sympathie-Punkte sammeln, was vielleicht auch an den privaten „Nebenschauplätzen“ lag, die ebenfalls noch in der Gesamthandlung verankert sind.
Zusammenfassend vergebe ich hier drei (mit der Tendenz nach oben) von fünf möglichen Punkten, denn Potenzial war durchaus vorhanden und auch Spannung, die sich in der Endphase dann noch steigerte. Nur für meinen Geschmack war die Gesamthandlung mit zu vielen Themen „überfrachtet“ und stellenweise auch etwas „unrund“.
Da es aber erst der Beginn einer neuen Reihe ist, möchte ich hier gern noch abwarten und schauen wie sich die Fortsetzung gestaltet.
Fazit:  Durch zu viel „Input“ eher durchschnittlicher Start (aber mit der Tendenz nach oben) der neuen schwedischen Krimi-Reihe, dessen Fortsetzung aber erst noch abgewartet werden sollte!

 

 

 

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