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Leslie Wolfe: Das Mädchen von Silent Lake

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Von der amerikanischen Bestseller-Autorin Leslie Wolfe hatte ich zuvor noch kein Buch gelesen. Mit dem Thriller „Das Mädchen von Silent Lake“ startet ihre Reihe um die FBI-Profilerin Kay Sharp.
Gleich zu Beginn wird man als Leser in eine bedrückende und beängstigende Szenerie katapultiert, wo man die kleine Hazel und ihre Mutter Alison kennenlernt, die man entführt hat und sich nun in den Fängen eines brutalen Peinigers befinden…
Die Handlung spielt in Kalifornien, genauer gesagt umgeben von Bergen und Wäldern in der Kleinstadt Mount Chester, wo die  angesehene FBI-Profilerin Kay Sharp aufgewachsen ist. Wegen eines tiefgreifenden familiären Ereignisses hatte sie ihre Heimat verlassen und fortan in San Francisco gelebt und gearbeitet. Eine Rückkehr „nach Hause“ hatte sie bisher immer vermieden und ausgeschlossen.
Durch den Hilferuf ihres immer noch dort lebenden und bis dato unbescholtenen Bruders Jacob, der zufällig in eine Kneipenschlägerei geraten war und deswegen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, schiebt sie all ihre Bedenken beiseite.  Sie will ihm irgendwie helfen, denn sie versteht nicht, warum er überhaupt im Gefängnis landen konnte. Sie nimmt eine berufliche Auszeit und zieht wieder in ihr Elternhaus, wo sie mit schmerzlichen Erinnerungen konfrontiert wird…
Kay fällt ein Artikel in der Lokalzeitung auf, wo es um erste Erkenntnisse zu einem Leichenfund im Waldgebiet des nahegelegenen Silent Lake geht. Nachdem sie ein paar Erkundigungen zu dem Artikel eingezogen hat, ist ihr „Jagdtrieb“ geweckt, denn sie vermutet, dass es nicht bei dem einen Leichenfund bleiben wird und hier ein perfider Mörder sein Unwesen treibt…
Im weiteren Verlauf arbeitet Kay dann als Beraterin für die örtliche Polizei an dem sich ausweitenden Kriminalfall, denn es werden tatsächlich weitere Frauenleichen in der Nähe des Silent Lake gefunden…
Das Buch beginnt vielversprechend und spannend und man erfährt einiges über die Sitten und Gebräuche einer anderen Kultur, was inhaltlich gut passt.
Die Spannung leidet allerding darunter, dass die Autorin sehr ausgedehnt immer wieder in die „Gedankenwelt“ der Profilerin abschweift. Dabei muss man gut aufpassen, dass man den „roten Faden“ nicht verliert.
Etwas Schwierigkeiten hatte ich auch mit der Figur der Kay Sharp, die auf der einen Seite eine brillante erfolgreiche Profilerin darstellt, andererseits aber durch die Erlebnisse in ihrer Kindheit traumatisiert ist, Selbstzweifel hegt und unüberlegt handelt, was sich besonders im Showdown widerspiegelt.
Auch fand ich die Übersetzung nicht ganz gelungen, es kommen Begriffe und Formulierungen im Text vor, die auch durch „Nachschlagen“ kaum Sinn ergaben, so dass ich vermute, es handelt sich dabei um amerikanische Umgangssprache, die hier nicht in die deutsche Übersetzung „eingepasst“ wurde, so dass der Lesefluss beeinträchtigt wird.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser Thriller vielversprechend und spannend beginnt. Auch den Einblick in die Sitten und Gebräuche einer anderen Kultur fand ich sehr interessant und gut in die Gesamthandlung eingewoben. Doch durch die oben aufgezählten „Unebenheiten“ verliert sich die Spannung und der Lesefluss wird behindert, weswegen ich hier nur drei von fünf möglichen Punkten vergebe.
Fazit: Schade, vielversprechender und spannender Beginn, was sich leider im Verlauf verliert und daher der Thriller insgesamt nur eine durchschnittliche Punktzahl erhält
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