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Karen Inge Nielsen: Niemand rettet Dich

Piper

Mit „Niemand rettet Dich“ ist die Trilogie der „Grenzland-Reihe“ jetzt komplett.
Bevor ich auf den Inhalt des Abschlussbandes eingehe, gibt es hier noch mal einen kleinen Rückblick, was zuvor geschah:
Die Gesamthandlung spielt im Grenzland zwischen Dänemark und Deutschland, wo auf „beiden Seiten“ schreckliche Morde geschehen. Um diese aufzuklären sind grenzüberschreitende Ermittlungen notwendig, weswegen Kommissar Thomas Beckmann in Deutschland die „Ermittlungs-Fäden“ in der Hand hält und Kommissar Mads Lindstrøm auf dänischer Seite.
Ihre Aufklärungsquote kann sich sehen lassen, aber Sympathiepunkte bekommt keiner der beiden von mir.
Band 1 „Niemand hört Dich“ hat es handlungsmäßig in sich und man braucht echt starke Nerven, um die recht detaillierten und anschaulich geschilderten Szenerien, wo z. B. wehrlose Personen auf brutalste Weise gequält oder Kinder ermordet werden, zu ertragen.
Deshalb war das Debüt auch nicht ganz nach meinem Geschmack, da ich die Thematik doch recht schwer verdaulich fand. Den nächsten Band wollte ich aber noch abwarten, um zu sehen, wie es weitergeht.
Eingewoben in die Rahmenhandlung ist auch Mads Lindstrøms verbissene Suche nach einer Erklärung, weswegen der Tod seines Vaters, der ebenfalls Mordermittler war, als Selbstmord eingestuft wurde. Er zweifelt stark daran, vermutet eher Zusammenhänge mit einem alten Mordfall aus 1998, mit dem sich sein Vater vor seinem Tod beschäftigt hatte. Weil Mads sich diesbezüglich nicht von seiner Meinung abbringen lässt, kommt es immer wieder zu Streitereien zwischen ihm und seiner Schwester….
In Band 2 „Niemand sieht Dich“ wirken noch die vorherigen Ereignisse nach. Doch das Verbrechen schläft auch diesmal nicht, Mads Lindstrøm wird zu einem brutalen Mord an einer Pastorin beordert. Auf deutscher Seite findet man im Moor eine Männerleiche.
In beiden Fällen gehen die Ermittlungen eher schleppend voran, bis sich dann durch ein altes Foto eine vielversprechende Verbindung zwischen den Morden ergibt, weswegen wieder grenzübergreifend ermittelt wird.
Der zweite Band hat mir wesentlich besser gefallen, wenngleich durch den anschaulichen Erzählstil auch hier starke Nerven erforderlich sind, aber fesselnde, spannende Unterhaltung ist auf jeden Fall gegeben.
Und nun endlich zum aktuellen Geschehen:
Mads hat im einstigen Haus seines Vaters in der Wand des Wintergartens ein Projektil entdeckt. Er lässt es analysieren, denn die Zweifel am Selbstmord seines Vaters nagen immer noch an ihm. Und überraschenderweise gibt es Hinweise auf den alten Mordfall aus dem Jahr 1998, in dem sein Vater ermittelt und sich bis vor seinem Tod beschäftigt hatte. 
Der brutale Mordfall an einer älteren deutschen Frau, führt die beiden Kommissare Beckmann und Lindstrøm ermittlungstechnisch wieder zusammen. Ein Teilabdruck eines Fingers an der Leiche der Frau gehört zu einem verurteilten Mörder und zeigt in Richtung des alten Mordfalls aus dem Jahr 1998…
Bis hier die Lösung präsentiert wird, wie alles zusammenhängt, passiert so einiges und es kommt zu unschönen verbalen Auseinandersetzungen zwischen Mads und seinem Vorgesetzten, der nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Doch Mads lässt sich von seinem Instinkt leiten und gemeinsam mit seinem deutschen Kollegen kommt er dem „Bösen“ immer näher, was dann in einem nervenaufreibenden Showdown mündet.
Die Thriller-Trilogie wird von Band zu Band immer spannender, auch wenn – wie bereits erwähnt – die beiden Hauptermittler von mir keine Sympathiepunkte bekommen. Auch die ständigen Streitereien zwischen Mads, seinem Vorgesetzten und auch seiner Schwester fand ich etwas störend und für die Spannung nicht sonderlich förderlich.
Um die lesenswerte Reihe richtig zu genießen und ganz besonders um im aktuellen Band die Zusammenhänge richtig einordnen zu können, kann ich nur empfehlen bei Band 1 zu starten! Denn in Band 3 schließt sich sozusagen der Kreis und die Fragen, die ich anfangs noch zu Band 1 hatte, werden hier ausreichend erklärt!
Fazit: Der Abschluss der nervenaufreibenden Trilogie ist gelungen und lesenswert!
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