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Karin Smirnoff nach Stieg Larsson: Vergeltung

Heyne Verlag

Im Oktober 2023 erschien mitVerderben“ das erste Buch einer wiederum als Trilogie angelegten Fortsetzung der „Millennium-Trilogie“, die der verstorbene schwedische Autor Stieg Larsson einst so meisterhaft erschaffen hat.
Die schwedische Autorin Karin Smirnoff hatte die Herausforderung angenommen und den Versuch gestartet, mit „Verderben“ an die überaus erfolgreiche Stieg-Larsson-Reihe anzuknüpfen. So ganz war ihr das meiner Meinung nach nicht gelungen. Es fiel mir schwer, sich an Ihren Erzählstil zu gewöhnen. Dazu kam dann auch noch, dass ich den engagierten und zielstrebigen Journalisten Mikael Blomkvist und ganz besonders die toughe Hackerin Lisbeth Salander in ihrem Tun und Handeln nicht wiedererkannt habe. Aber eine Chance wollte ich der Autorin noch geben…
Nun ist Buch Nr. 2 dieser Trilogie mit dem Titel „Vergeltungerschienen und ich war wirklich gespannt, was mich hier erwartet:
Die Handlung führt den Leser wieder in die kleine Stadt Gasskas, in den Norden Schwedens, wo es mitten in der Nacht zu einer Explosion kommt. Die örtliche Zeitung berichtet später über eine Detonation, die die Brücke beschädigt hat, über die früher das in der Gasskas-Grube geförderte Erz abtransportiert wurde…
Wie bereits im vorherigen Buch geht es weiter um die Ausbeutung von Bodenschätzen. Eine Gruppe von Investoren, die mit allen Wassern gewaschen ist, will ihr Vorhaben unbedingt vorantreiben, weshalb sie auch vor krimineller Energie nicht zurückschrecken, damit der stillgelegte Tagebau wieder aktiviert wird.
Allerdings regt sich auch aktiver Widerstand gegen die Ausbeutung der Landschaft und eine Gruppe Aktivisten, zu der auch mittlerweile Lisbeth Salanders Nichte Svala gehört, will dies unbedingt verhindern.
Svala gerät in ernste Schwierigkeiten, die bald darauf Lisbeth Salander auf den Plan rufen.
Außerdem sucht Lisbeth seit geraumer Zeit nach ihrem Hacker-Freund Plague. Er war es, der immer zur Stelle war, wenn es bei ihr brenzlig wurde oder sie in argen Schwierigkeiten steckte. Doch nun kann sie ihn nicht erreichen und auch nirgends finden.
Im Verlauf taucht auch Mikael Blomkvist  in der Handlung auf. Salander und er treffen sich und suchen gemeinsam nach Plague, was aber keinesfalls an ihre frühere Zusammenarbeit erinnert.
Ich habe mich sehr schwergetan, das aktuelle Buch zu lesen, da die Erzählweise der Autorin recht eigenwillig ist. Ich musste Passagen mehrmals lesen, weil ich teils nicht erkennen konnte, wer hier mit wem spricht oder was Gedankengänge sind bzw. was mit manchen Textpassagen überhaupt gemeint ist. Auch die recht derben Ausdrücke, die hier verwendet wurden, fand ich entbehrlich und unpassend.
Die beiden Hauptfiguren Salander und Blomkvist erkennt man kaum wieder, es fehlt ihnen an Biss bzw. sie agieren hier irgendwie nur am Rande der Handlung mit.
Leider gefiel mir dieses Buch noch weniger als das zuvor erschienene, weswegen ich mir den noch folgenden Band sicherlich ersparen werde.
Ich für meinen Teil hätte es besser gefunden, die brillante Stieg-Larsson-Trilogie nicht auf Biegen und Brechen fortführen zu wollen. Man sollte es als gelungenes Meisterwerk ansehen, das einmalig ist und bleibt!
Fazit: Leider schwierig zu lesen, die Hauptfiguren sind kaum wiederzuerkennen und diese Fortsetzung kommt in keiner Weise an die Millennium-Reihe von Stieg Larsson heran.
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