Lübbe NetGalleyDE
Der 20. Fall für Kommissarin Pia Korittki
Ich kann mich noch erinnern, 2014 startete mit „Kalter Grund“ diese unterhaltsame Krimi-Reihe. Zwar habe ich nicht alle weiteren Bände gelesen, aber den Jubiläumsband und damit den 20. Einsatz für Pia Korittki, die als Kriminalhauptkommissarin in Schleswig-Holstein ermittelt, wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Ohne Probleme habe ich mich in der Rahmenhandlung, wo auch es auch Einblicke in Pias Privatleben gibt, zurechtgefunden. Zum besseren Verständnis hat die Autorin auch wichtige Ereignisse aus den vorherigen Büchern in die aktuelle Gesamthandlung eingewoben, sodass man als Leser dem Geschehen immer gut folgen kann.
Gleich zu Beginn von „Ostseedämmerung“ lernt man die beiden befreundeten Kinder Trine und Vito kennen. Die beiden vertreiben sich ihre Zeit am Dorfteich, wo sie gern spielerisch in die Welt von Tom Sawyer und Huckleberry Finn „abtauchen“. Aber eigentlich ist das Gelände eine „verbotene Zone“, denn der Eigentümer sieht es nicht gern, wenn man unbefugt sein Land betritt.
Beim Waten durch den Teich stoßen sie dann auf einen Gegenstand, der im Schlamm steckt. Was auf den ersten Blick als Tand erscheint, entpuppt sich später als Artefakt/Schmuckstück aus der Wikingerzeit.
Dieser Gegenstand befand sich zuletzt in der Obhut der Ausgrabungshelferin Mira Schneider, die an der Uni in Kiel Archäologie studierte, wo sie dieses Fundstück einem Fachmann zur Expertise vorlegen wollte. Doch in Kiel kam sie nebst Artefakt nie an, weswegen sie als vermisst gemeldet wurde.
Die damalig eingeleiteten polizeilichen Ermittlungen verlaufen im Sande und von Mira fehlt bisher jede Spur…
Durch den Fund im Dorfteich kommt wieder Bewegung in den alten Vermisstenfall und Pia Korittki mit ihrem Team rollt ihn wieder auf…
Umfangreiche Recherchen, Befragungen im privaten wie auch beruflichen Umfeld von Mira Schneider führen die Ermittler dann zu ihrer Leiche, weswegen nun in Sachen Mord ermittelt wird…
Das Buch liest sich gut, die Figuren sind gut gezeichnet und auch der Gesamthandlung kann man problemlos folgen.
Verdächtige gibt es zu Hauff! Die eine oder andere Person spielt nicht mit offenen Karten, sodass immer wieder neue Verdachtsmomente aufkommen und es in den Ermittlungen eher mühsam und zäh vorangeht.
Durch die Vielzahl an Mitwirkenden wird es unübersichtlich, worunter die Spannung leidet.
Recht früh hatte ich eine Idee, wer hier sein Unwesen treibt und lag damit richtig, was ich aber nicht negativ bewerte, denn der Autorin ist es gelungen, diesen Punkt gut zu verschleiern.
Insgesamt reicht es aber nicht für die volle Punktzahl, weswegen ich hier vier von fünf möglichen Punkten vergebe!
Fazit: Unterhaltsam und lesenswert, aber durch zu langwierige Ermittlungen flacht der Spannungsbogen zwischendrin ab, sodass es nicht für die volle Punktzahl reicht