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Karen Inge Nielsen: Niemand sieht dich

Piper

Im Februar dieses Jahres startete die „Grenzland-Reihe“ mit dem Titel „Niemand hört dich“, wo es in der Grenzregion Deutschland/Dänemark zu schrecklichen Morden kam. Da grenzüberschreitend ermittelt werden muss, werden der deutsche Kommissar Thomas Beckmann und der dänische Ermittler Mads Lindstrøm mit der Aufklärung der Morde betraut.
Was man zu lesen bekam, war recht heftig und auch detailliert geschildert, weswegen ich der Meinung war und bin, dass dieser Thriller nur für nervenstarke Leser geeignet ist.
So ganz anfreunden konnte ich mich mit der recht „krassen“ Thematik des Debüts nicht, wollte aber noch abwarten, wie sich der weitere Verlauf der Reihe entwickelt.
Nun ist mit „Niemand sieht dich“ der zweite Einsatz für Beckmann und Lindstrøm erschienen und ich war gespannt, was mich diesmal erwartet.
Die deutsch/dänische Grenzregion bildet auch diesmal die Kulisse. Kommissar Lindstrøm ist zu seinem Leidwesen wegen der vorherigen Ereignisse vom Dienst beurlaubt. Seine Schwester kommt zu Besuch und Mads Lindstrøm wird durch ihren Tatendrang, das Haus ihrer verstorbenen Eltern, in dem er immer noch lebt, wieder auf „Vordermann“ zu bringen, unter Druck gesetzt, was ihn stört. Außerdem kann er sich mit dem als Selbstmord eingestuften Tod seines Vaters nicht abfinden, weswegen es vermehrt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Geschwistern kommt.
Durch einen bizarren Mord an einer Pastorin wird er zurück in den aktiven Dienst gerufen. Die Ermittlungen laufen nur schleppend und die wenigen Verdachtsmomente lösen sich in Luft auf..
In Deutschland wird Kommissar Beckmann zu einer männlichen Leiche, die man im Moor entdeckt hat, gerufen. Die Identifizierung ist schwierig, denn Papiere hatte er nicht bei sich, nur in seiner Kleidung wird ein vergilbtes Foto gefunden, welches bald in Richtung Dänemark weist…
Im Verlauf entdecken die beiden Kommissare interessante Verbindungen zwischen den Fällen, sodass wieder länderübergreifend ermittelt wird…
Ich muss sagen, Thriller Nr. 2 dieser Reihe hat mir diesmal gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und spannend und recht schnell ist man in der Handlung gefangen, so fesselnd ist sie geschrieben. Zwar bekommen beide Kommissare nicht unbedingt Sympathiepunkte von mir, aber darum geht es ja hier auch nicht.
Besonders gut hat mir gefallen, wie sich die Todesfälle auf beiden Seiten der Grenze zu einem „Mordgeschehen“ zusammenfügen und dass die Autorin eine nachvollziehbare Erklärung gibt, was der Auslöser für die Morde war.
Zusammengefasst möchte ich sagen, dass Buch Nr. 2 der Reihe auf jeden Fall eine positive Entwicklung aufzeigt, weswegen ich hier vier von fünf möglichen Punkten vergebe und gespannt bin, wie es hier weitergeht.
Fazit: Lesenswerter, spannungsgeladener Thriller, der für fesselnde Unterhaltung sorgt!
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Karen Inge Nielsen: Niemand hört Dich

Piper Verlag

Das Grenzland zwischen Dänemark und Deutschland bildet die Landschaftskulisse dieser Thriller-Trilogie, die mit „Niemand hört Dich“ an den Start geht.
Die mir bisher unbekannte dänische Autorin kennt sich im Bereich „Pathologie“ gut aus, da sie dort als biomedizinische Laborwissenschaftlerin arbeitet. Dies spiegelt sich in ihrem Schreibstil wider, wo sie sehr anschaulich und präzise z. B. Verletzungen bei Todesopfern beschreibt oder erklärt, wie sie entstanden sein könnten…
Bereit das erste Kapitel des Buches, lässt einen schon mal die Nackenhaare hochstehen, denn die Szenerie handelt von einer wehrlosen Person, die sich in den Händen eines Peinigers befindet, der sein Opfer auf bestialische Weise quält…
Man braucht schon starke Nerven um diesen Thriller weiterzulesen, hier gibt es einen kleinen Einblick ins Geschehen:
Kommissar Thomas Beckmann wird an einen einsamen Küstenabschnitt der Flensburger Förde gerufen, da eine Spaziergängerin die Leiche eines jungen Mädchens entdeckt hat. Einige Zeit später wird die Tote als die seit ein paar Wochen vermisste elfjährige Dänin Caroline Hvidtfeldt identifiziert.
Die Obduktion bestätigt, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist. Nicht nur durch markante Verletzungen, die der Körper aufweist, muss in Sachen Mord ermittelt werden, sondern es gibt durch Parallelen zu einem ähnlich gelagerten Mord und bereits eine neue Vermisstenmeldung. Der dänische Kommissar Mads Lindstrøm wird ebenfalls mit den Ermittlungen betraut, denn es muss grenzübergreifend agiert werden.
Am Ende des Buches musste ich erst einmal tief durchatmen, denn nicht nur die Thematik (Morde an Kindern), ist schwer verdauliche Kost, sondern auch die sehr detailliert geschilderten Szenerien haben es in sich, wo eine Gänsehaut, die andere jagt. Ganz besonders heftig fand ich die Einblicke, wo die Opfer gequält werden, was ich als „Horrorszenario“ betiteln möchte. 
Wahrscheinlich lese ich zu viel Spannungsliteratur, aber die „Entlarvung“ des Bösen war für mich keine Überraschung. Recht früh hatte ich jemanden in Verdacht und lag auch richtig, was ich aber nicht als Minuspunkt bewerte. Aber warum diese schrecklichen Morde passiert sind bzw. was „das Böse“ umgetrieben hat, dazu gibt die Autorin keinerlei Erklärung, was schade ist, da kann man nur spekulieren, ob es im nächsten Buch dazu mehr Informationen gibt.
Alles in allem vergebe ich hier drei von fünf Punkten. Mir ist die ganze Thematik zu „krass“, weshalb ich hier auch nicht von einem „spannenden Thriller“ sprechen kann und möchte.
Da dieses aber erst der Beginn der Trilogie ist, möchte ich noch abwarten, was sich die Autorin noch hat einfallen lassen.
Fazit: Nur für nervenstarke Thriller-Fans geeignet!
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