TOP

Stephan Ludwig: ZORN – Schwarze Tage –

Fischer Verlage

13. Fall für Zorn und Schröder
Der aktuelle Titel „Schwarze Tage“ trifft es auf den Punkt, denn was der Autor seinem Ermittler-Duo diesmal für eine Bürde auferlegt, kann man kaum in Worte fassen, aber ich will es mal versuchen:
Hauptkommissar Claudius Zorn wird Zeuge eines schweren Autounfalls, bei dem jemand aus seinem privaten Umfeld ums Leben kommt. Seitdem ist er wie betäubt und kaum lebensfähig. Er will nur noch schlafen, denn sonst müsste er sich der schrecklichen Realität stellen…
Etwas pragmatischer, aber auch schwer mitgenommen, versucht Zorns Freund und Kollege Schröder den Tatsachen auf den Grund zu gehen. Er will den Schuldigen zu Rechenschaft ziehen, weswegen er anfängt zu ermitteln. Allerdings kommt dabei nicht viel heraus, denn der Unfallverursacher liegt im Krankenhaus und sagt kein Wort. Doch Schröder ist in diesen Dingen ja beharrlich und er versucht es kurze Zeit später, jedoch wieder ohne Erfolg, denn das Bett ist leer und derjenige, der sich darin befand, ist spurlos verschwunden….
Nachdem Zorn sich etwas gefangen hat, taucht er auch wieder auf der Dienststelle auf. Gemeinsam mit Schröder durchforstet er den Hintergrund des Unfallverursachers, was den Leser dann in eine andere „Welt“ blicken lässt, die in kleinen Kapiteln in die Haupthandlung eingewoben ist.
Mehr zum Inhalt des Thrillers kann und darf man einfach nicht verraten, denn dann würde man das Lesevergnügen schmälern.
Lieber Stephan Ludwig, für ein oder zwei Kapitel habe ich mich „hinters Licht“ führen lassen, aber ganz auf den Leim bin ich Ihnen nicht gegangen, denn meine Ahnung traf „ins Schwarze“ was den Ausgang der Handlung betrifft. Ich habe bisher alle vorherigen Bücher der Reihe genossen, allerdings muss ich sagen, was Sie sich diesmal haben einfallen lassen, ist schon „hard stuff“!
Auch wenn Zorn und Schröder eine harte Zeit durchleben müssen, habe ich dies Buch wieder sehr gern gelesen, denn ich mag den Erzähl-Stil und den ganz besonderen Humor, der hier in keinem Band fehlen darf!
Ich für meinen Teil vergebe die Höchstpunktzahl und kann es kaum erwarten, bis der nächste Band der Reihe erscheint!
Fazit: Was braucht es mehr? Stephan Ludwigs spannende Fantasie und Zorn und Schröder, die es dann (leider) ausbaden müssen! Kurzum ein nervenaufreibender Thriller, der die höchste Punktzahl verdient und bekommt!
Read More
TOP

Stephan Ludwig: ZORN- Ausgelöscht

Fischer Verlage

Fall Nr. 12 für die Kult-Ermittler Zorn und Schröder

Auf der Cover-Innenseite des neuen Thrillers von Stephan Ludwig „Ausgelöscht“ sind alle vorherigen Titel dieser Reihe abgebildet. Wenn ich an meinem Bücherregal entlang schaue, stehen sie tatsächlich dort alle aufgereiht und seit dem ersten Fall „Tod und Regen“ aus dem Jahr 2012 bin ich ein großer Fan dieser Reihe und dem ganz speziellen Ermittler-Duo!
Über die Jahre wechselte ja immer mal wieder die „Führungsposition“ zwischen den beiden Ermittlern. Obwohl Schröder immer noch zu Zorn „Chef“ sagt, stimmt dies seit geraumer Zeit nicht mehr, da dieser ja selbst diese Position innehat. Doch Kommissar Claudius Zorn ist das sehr recht, wie die Fans der Reihe ja bereits wissen. Auch haben beide Kommissare im Verlauf der Zeit durch ihren beruflichen Einsatz – wie zuletzt in „Opferlamm“ – körperliche und seelische Blessuren erlitten, doch eins ist über diese lange Zeit immer weiter gewachsen und ist mittlerweile unumstößlich: ihre bedingungslose Freundschaft! Die sie aber nicht unbedingt für jedermann nach außen kehren, sondern gern in herrlichen Wortgefechten zur Schau stellen. Dieser ganz besondere Humor ist mittlerweile Kult und darf keinesfalls in der Handlung fehlen, da er diese Reihe so „einzigartig“ macht!
Auch diesmal kann ich schon gleich vorweg verraten, dass der neue Fall mal wieder spannend und humorvoll gelungen ist:
Während Kommissar Zorn mit den technischen Raffinessen seines neuen Autos noch auf Kriegsfuß steht, gibt es von seinem kleinen Sohn Edgar bei gemeinsamen Fahrten diesbezüglich hilfreiche Tipps. Was Zorn wurmt! Doch er hat keine Zeit sich darüber zu ärgern, denn er wird zum Einsatz gerufen, da im Krankenhaus ein Mann aufgewacht ist, dem man bei einem heimtückischen Überfall fast die Finger der rechten Hand abgetrennt hat. Allerdings kann er sich an seinen Namen oder was mit ihm geschehen ist, nicht erinnern.
Wer dieser Mann ist und ob seine Erinnerung wieder zurückkommt, ist ein komplexer Handlungsteil dieses Thrillers, der dann auch aus seiner Sicht erzählt wird.
Schröder und Zorn sind dem Mann etwas an Informationen voraus, denn anhand seiner Ausweispapiere und mithilfe seiner Ex-Frau wird er als Jakob Fender identifiziert. In einem Hinterhof hatte man ihn brutal zusammengeschlagen, kaum noch am Leben zwischen Mülltonnen liegend und aus einer tiefen Schnittwunde an der Hand blutend, aufgefunden. Doch da es an Augenzeugen fehlt und auch sonst keine relevanten Spuren gibt, können die Ermittler nur auf die hoffentlich bald eintretende Erinnerung des Mannes warten….
Recht schnell werden die beiden Ermittler allerdings von diesem Fragen aufwerfenden Fall abgelenkt, denn es wird ein Leichenfund gemeldet, der ihre volle Aufmerksamkeit fordert: 
An einer viel befahrenen Hochstraßenbrücke hängt ein Toter, ein Selbstmord kann schnell ausgeschlossen werden, doch im Verlauf gibt es Hinweise, die zum Überfall auf Jakob Fender führen…
Lange Zeit lässt Stephan Ludwig seine Leser spekulieren, was es mit Jakob Fender auf sich hat. Das ist ihm gut gelungen, obwohl ich mit manchen Vermutungen richtig lag, konnte ich die Zusammenhänge, den stellenweise recht gruseligen Verlauf und letztendlich das Gesamtgeschehen nicht vorhersehen, weswegen ich hier meine unbedingte Lese-Empfehlung ausspreche.
Herrlich humorvoll waren auch wieder die Einblicke in das Privatleben von Schröder und Zorn, die bildhaft geschildert werden und man sie somit direkt vor Augen hat, sodass man zwischendrin auch mal herzlich lachen kann!
Durch die oben aufgezählte Kombination aus Kriminalfall mit Gruselmomenten und den humorvollen „Nebenschauplätzen“ bekommt der gelungene und lesenswerte Thriller von mir die volle Punktzahl und ich hoffe, dass die Reihe weiter fortgeführt wird!
Fazit: Ausgelöschte Erinnerungen, aufsehenerregende Morde und ein Kult-Ermittler-Duo, das sich Wortgefechte liefert, vermengen sich zu einem Thriller, der mit Spannung, Gänsehaut und Humor ganz hoch punkten kann!
Read More