Kürzlich hatte ich ja hier von Bernd Mannhardt „Du kommst mir gerade richtig“ vorgestellt, eine mordsfidele Sammlung von Kurzgeschichten, aus denen nur so der schwarze Humor heraustropft.
Nun hat der Autor eine neue mordsfidele Geschichte mit dem Titel „Mücke und Elefant“ veröffentlicht, wobei einem erst einmal das gelungene Cover ins Auge „sticht“.
Erneut hat der Autor in seiner ganz besonderen augenzwinkernden Art und Weise hier eine Szenerie eingefangen, die das Leben schrieb: Inspiriert durch die unumstößlichen Hürden der deutschen Bürokratie, ist ihm dazu folgende schwarzhumorige Kriminalgeschichte eingefallen:
Der „Todes-Fall“ – im wahrsten Sinne des Wortes! – des Schriftstellers Bernhard Mücke ist der große Aufmacher einer Boulevardzeitung.
Während dort noch spekuliert wird, was den Mann in den Tod getrieben hat, erfährt man als Leser, dass besagter Bernhard Mücke kurz vor seinem Ableben auf dem Bürgeramt vorstellig war, um seinen neuen Reisepass zu beantragen. Dort kommt es für den Mann zu einem einschneidenden Vorfall, in dessen Verlauf Bernhard Mücke „Abstriche“ bei seiner einzigartigen Signatur machen muss. Seit Anbeginn seiner ersten Unterschrift beendet er diese mit einem Punkt, was aber die starren Vorschriften des deutschen Amtsschimmels verbieten, weswegen Mücke zwingend auf diesen prägnanten Teil seiner Unterschrift verzichten muss!
….auf dem Rückweg vom Amt stürzt Bernhard Mücke von einer Brücke in den Tod.
Die oben erwähnte Presse macht sich Gedanken, warum man nun Mückes plötzlichen Tod zu beklagen habe. In großen Lettern wird spekuliert, dass er aufgrund des einschneidenden Erlebnisses auf dem Amt, psychisch aufgewühlt und so verzweifelt war, dass er keinen anderen Ausweg sah, als freiwillig aus dem Leben zu scheiden!?
Auch ein erfahrener Grafologe, der Mückes Unterschrift kürzlich erst „unter die Lupe“ genommen hatte, verlautbart sehr wortreich und ausschweifend seine fachmännischen Erkenntnisse über dessen Signatur. Außerdem betrachtet er sie nochmals unter dem Aspekt, ob der frühe Tod des Schriftstellers schon andeutungsweise in seinem schwungvoll ausgeführten Namenszug erkennbar gewesen sei.
Die Polizei ermittelt ganz nüchtern, ohne sich um die öffentlichen Spekulationen zu scheren und gibt dann ganz überraschend folgendes zu Protokoll: …………………………….
Tja, wer wissen will, warum Mücke aus dem Leben schied, dem empfehle ich das Lesen dieser unterhaltsamen schwarzhumorigen Geschichte, die mir wieder sehr gut gefallen hat!