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Ben Tomasson: Forsberg und der Teufel von Björlanda:

Droemer          NetGalleyDE

Der Schärengarten rund um Göteborg bildet auch im dritten Teil der schwedischen Krimi-Reihe um Kommissar Frederik Forsberg die schöne Landschaftsidylle. Doch wie auf dem aktuellen Coverbild von „Forsberg und der Teufel von Björlanda“ schon zu erkennen, ziehen bald dunkle Wolken auf:
Die mit Stolz und Ehrgeiz geführte „Nordins Schiffs- und Bootsbau“ begeht ihr 75-jähriges Firmenjubiläum, die in dritter Generation nun von Sixten Nordin geführt wird. Ein Grund zum Feiern möchte man meinen, aber auf der Feier kommt es zu Meinungsverschiedenheiten und Handgreiflichkeiten zwischen einigen Familienmitgliedern.
Und auch sonst darf man sich bei der Familie Nordin nicht vom vornehmen, schönen Schein täuschen lassen, denn hinter der Fassade liegt einiges im Argen. Schon in der frühen Vergangenheit geriet das Familienunternehmen durch einen tragischen Unfall ins Wanken..
Kommissar Forsberg  wird gerufen, als man am Strand von Björlanda einen Toten findet, der einen Neoprenanzug trägt. Schnell ist klar, es handelt sich um Sixten Nordin, dem Hoffnungsträger, der eben noch gefeierten Schiffs- und Bootsbau-Firma. Anfänglich sieht alles wieder nach einem tragischen Unfall aus, doch das ändert sich recht schnell und Forsberg und sein Team ermitteln in Sachen Mord. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig und langwierig…
Beurteilte ich den zweiten Teil der Reihe mit dem TitelForsberg und der Tote von Asperönoch mit fesselnd, wendungsreich und unvorhersehbar, trifft dies leider für das aktuelle Buch nicht ganz zu. Zwar fragt man sich anfänglich noch, warum Sixten Nordin sterben musste, doch etwas Greifbares findet die Polizei erst einmal nicht.
Mir war die gesamte Familie Nordin nicht besonders sympathisch und Umgang würde ich auch nicht unbedingt mit ihnen pflegen wollen.
Beim Lesen kristallisierte sich bei mir eine Idee heraus, wer sich hinter dem „Teufel“ verbirgt und ich lag tatsächlich richtig. Das werte ich aber insgesamt nicht als Minuspunkt. Was bei den Ermittlungen im Mordfall Sixten Nordin für düstere Geheimnisse zutage gefördert werden, erinnert an „Sodom und Gomorrha“ und da niemand in der Familie mit offenen Karten spielt, zieht sich die Handlung etwas dahin.
Dieses Manko wird durch die Weiterführung der spannenden Rahmenhandlung aber wieder etwas ausgeglichen, wo es um die autistische Emma, Forsbergs große Liebe Lea und seinem mit allen Wassern gewaschenen Konkurrenten Arvid Ekström geht. In diesen Handlungsteil gibt es Szenen, wo einem die Nackenhaare hochstehen.
Ich vergebe hier insgesamt vier von fünf möglichen Punkten. Da die spannende und bewegende Rahmenhandlung am Ende viele Fragen offen lässt, darf man gespannt sein, wie es dort weitergeht.
Fazit: Der Kriminalfall zieht sich etwas, dafür ist die Rahmenhandlung spannend und fesselnd, weswegen es hier vier von fünf möglichen Punkten gibt
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Ben Tomasson: Forsberg und der Tote von Asperö

Droemer VerlagNetGalley  VÖ 01.07.22

Der in Schweden ermittelnde Kommissar Frederik Forsberg hatte in  „Forsberg und das verschwundene Mädchen“ im letzten Jahr seinen ersten „Auftritt“ hier in Deutschland.
Die  kleine Insel Asperö, die idyllisch im Göteburger Schärengarten liegt, wird nun in „Forsberg und der Tote von Asperö“ zum Schauplatz des Verbrechens:
Es sollte ein Überraschungsurlaub werden, den Jessica für ihren Mann Julius, seinen besten Freund Kai, dessen Frau Daniela sowie Steffen und Pia, zwei weitere gute Bekannte von Deutschland aus organisiert hatte. Doch als die Gruppe, die aus unterschiedlichen Richtungen angereist war, vor dem Ferienhaus auf Asperö aufeinandertrifft, wird ihr schnell klar, niemand freut sich wirklich über ihre Einladung um hier in Schweden eine schöne gemeinsame Zeit zu verbringen……
…. warum das so ist, bleibt erst einmal unklar…
Es liegt eine angespannte Atmosphäre über dem Zusammentreffen und so gut es geht, vermeidet man ein gemeinsames Beisammensein, weswegen jeder für sich den Tag gestaltet.
Dieses „Ausweichen“ gelingt nur kurz, denn recht bald wird Julius blutüberströmt und durch unzählige Messerstiche getötet, aufgefunden….
Ab jetzt kommt Kommissar Forsberg ins Spiel, der mit seinem Team den Mord aufklären soll. Kein einfaches Unterfangen, denn offenbar hatte jeder in der Freundesgruppe so sein Problem mit dem Mordopfer, der aber wiederum auch kein so netter Mensch gewesen zu sein scheint….
Neben der Suche nach Julius Mörder, ist in die Gesamthandlung immer mal wieder ein Erzählstrang eingewoben, der vom kleinen Edvin berichtet, der es in seinem Leben nicht ganz leicht hat…
Außerdem gibt es noch wohldosiert einen kleinen Einblick in Kommissar Forsbergs Privatleben, wo die kleine Emma einen ganz besonderen Stellenwert einnimmt, genau wie ihre Mutter Lea…
Aus diesen drei „Teilen“ hat der Autor einen sehr spannenden, bis zum Schluss nicht vorhersehbaren Kriminalroman geschrieben.
Zwar gibt es Verdächtige zu Hauff in der Handlung, aber durch geschickte Wendungen und einem gelungenen Erzählstil, gelingt es Ben Tomasson jedoch, erst ganz am Schluss die Frage zu beantworten, wer für den Mord an Julius verantwortlich ist! Das hat mir gut gefallen und ist meiner Ansicht nach ein großer Pluspunkt und spricht für einen gelungenen Kriminalroman. Das Buch liest sich gut und fesselt von der ersten Seite an, so dass ich gern noch weitere Fälle mit Kommissar Forsberg lesen würde und meine Leseempfehlung ausspreche sowie die volle Punktzahl vergebe!
Fazit: Fesselnd, wendungsreich und unvorhersehbar! So darf die Reihe gern weitergehen!
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