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Sven Koch: Dünenwahn

DroemerKnaur

Seit dem ersten Buch dieser Krimi-Reihe, die 2013 mit dem TitelDünengrab“ begann, verfolge ich die „Abenteuer“ des vierköpfigen Ermittler-Teams des LKA  (Femke Folkmer, Ceylan Özer, Fred Berger und Tjark Wolf), das zum Einsatz kommt, wenn es um Schwerverbrechen im Norden und an der Küste Niedersachsens geht.
Der aktuelle und mittlerweile 8. Band mit dem TitelDünenwahnbeginnt mitten in einem Einsatz, wo Tjark und Ceylan aus einem Hubschrauber auf die aufgewühlte Nordsee blicken. Gleich sollen sie sich auf ein aus den Niederlanden kommendes Schiff abseilen, das auf dem Weg Richtung Litauen gerade vom Zoll gestoppt wurde, da man eine große Ladung Drogen darauf vermutet.
… kein einfaches Unterfangen bei schwerem Seegang und der Ungewissheit, ob die Drogen nicht auch noch zusätzlich von bewaffneten Personen begleitet werden.
… nachdem der Einsatz erfolgreich abgeschlossen wurde, steht fest, dass ein Teil der Ladung fehlt, wurden die Drogen ins Meer entsorgt?
Dies ist ein Handlungsstrang, ein weiterer führt rüber nach Dänemark, wo Tjarks Freundin und Kollegin Anne Madsen sich etwas von den nervenaufreibenden Ereignissen aus „Dünensturm“ erholt hat und wieder im Dienst ist. Sie ist auf der Suche nach dem „Sandmann“, einem Mehrfachmörder, dessen letztes Opfer gerade beigesetzt wurde. Bald verdichten sich die Hinweise, dass der „Sandmann“ auf einer mörderischen „Mission“ ist, die nach Deutschland führt…
Das Zusammenspiel der „Fantastic Four“, wie sich das Ermittler-Team auch gern nennt, wird erneut auf eine harte Probe gestellt, denn Tjarks Alleingänge sind ja schon legendär und sein impulsives Agieren sorgen mal wieder für reichlich Aufsehen!
Gleich zu Anfang wird man in eine Szenerie katapultiert, die für Spannung sorgt und so anschaulich geschildert wird, dass man den Nordseewind direkt spüren kann, weshalb ich auch den Erzählstil von Sven Koch so gern mag.
Mundart und verschmitzter Humor sind eingewoben und Action und Spannung komplettieren die Gesamthandlung, die allerdings an manchen Stellen etwas vorhersehbar ist, was aber den Unterhaltungswert dieses Krimis meiner Ansicht nach nicht schmälert.
Insgesamt habe mich wieder gut unterhalten gefühlt und hoffe, dass die Reihe noch lange weiter geht.
Fazit: Lesenswerter 8. Kriminalfall dieser Reihe, der mit Action und Spannung angereichert ist und durch Mundart und verschmitztem Humor verfeinert wird!
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Susanne Mischke: Wehe, Du irrst Dich

Piper Verlag

Die Krimi-Reihe um Hauptkommissar Bodo Völxen und seinem Team, die in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover angesiedelt ist, geht mit „Wehe, Du irrst Dich“ mittlerweile in die 14. Runde!
Es ist Mitte März und Bodo Völxen steht in Gummistiefeln und in einem gestreiften Bademantel am Zaun seiner Schafsweide und genießt die morgendliche Idylle.
Doch lange ist ihm dies nicht vergönnt, denn er wird zu einem Leichenfund im angesagten Barbershop Cloony in der hannoverschen Altstadt gerufen. Als Völxens Mitarbeiter Erwin Raukel am Ort des Geschehens eintrifft, ist er untröstlich als er den Leichnam in Augenschein nimmt, denn er kennt den Mann von seinen wöchentlichen Besuchen hier. Der Tote ist Inhaber des Geschäfts und Raukels „persönlicher“ Barbier Moussa Abou, der in einer großen Blutlache vor ihm liegt. Auf den ersten Blick sieht es aus, als habe jemand hier mit einem Rasiermesser sein Unwesen getrieben?!
Die Ermittlungen schreiten langsam voran. Im privaten und geschäftlichen Umfeld von Moussa Abou gibt es mehrere undurchsichtige Personen, die als Verdächtige infrage kommen und die mal gründlich polizeilich „durchleutet“ werden sollten.
Die Witwe reagiert auf die Todesnachricht überraschend gefasst oder ist das alles nur Fassade, um nicht vor dem kleinen Sohn zusammenzubrechen?
Auch der Tote selbst scheint in dubiose Geschäfte verwickelt gewesen zu sein, die zu einer optisch besonders hervorstechenden Dame führen, die in einem Hinterzimmer des Barbershops ihre Dienste als Hellseherin anbietet und in der „Lebensberatung“ tätig ist.
Da ich diese Krimi-Reihe schon lange kenne und immer wieder gern lese – zuletztAlle sehen Dich“ – gelang es mir sofort wieder ins Geschehen einzutauchen. Die Autorin hat einen angenehmen Erzählstil und durch die bildhafte Sprache kann man sich nicht nur diese markante Mitwirkende gut vorstellen, sondern hat auch die geschilderten Szenerien direkt vor Augen.
Neben dem Kriminalfall gibt es auch einige Turbulenzen im Privatleben der Hauptfiguren, wo zwischenmenschliche Irrungen und Verwirrungen an der Tagesordnung sind, was aber alles wohldosiert und nicht störend ist, sodass das Lesevergnügen eher noch angereichert wird und mir gut gefallen hat.
Auf das Ermittler-Team wartet reichlich Arbeit. So manche dargebrachte Information, entpuppt sich als Luftblase, Schwindelei oder auch Lüge. Bei wem die Handschellen dann klicken und welches Motiv hinter der Tat steckt, wird hier nicht verraten, dazu ist dieser Krimi viel zu lesenswert! Wie gewohnt gibt es Spannung, aber auch (trockenen) Humor, der die Gesamthandlung verfeinert, was hier keinesfalls fehlen darf, denn es ist das gewisse charmante „i-Tüpfelchen“, das diese Krimi-Reihe ausmacht und mir immer wieder gut gefällt!
Fazit: Spannung und Humor treffen hier aufeinander und vereinen sich zu einem empfehlenswerten Kriminalroman! So darf es gern noch lange weitergehen!
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Anna Schneider: Grenzfall – Ihre Spur in den Flammen

Fischer Verlage

Das Warten auf den fünften „Grenzfall“ ist vorbei! Mit „Ihre Spur in den Flammen“ hat Anna Schneider das Jahr 2025 mit ihren Ermittlerduos Jahn/Huber auf der deutschen und Krammer/ Szabo auf der österreichischen Seite der Grenzregion Karwendel spannend eingeleitet.
Nachdem sich die Turbulenzen um Roza Szabo beruhigt haben (nachzulesen bei „In den Tiefen der Schuld“), wirken die bewegenden Geschehnisse von damals in der aktuellen Rahmenhandlung noch nach. Ich empfehle diese Krimi-Reihe zum besseren Einordnen vom ersten Buch an zu genießen, sodass man den damit verbundenen Nervenkitzel keinesfalls verpasst!
Da ich alle bisherigen Bände der Reihe kenne, gelang mir das Einordnen problemlos und ich hatte die vier Hauptfiguren sofort wieder „vor Augen“.
Oberkommissarin Jahn und ihr Kollege Huber ermitteln anfangs in einem folgenschweren Autounfall:
Ein Sportwagen war von der Fahrbahn abgekommen, gegen einen Baum geprallt und dann in Flammen aufzugehen. Bei den Löscharbeiten der Feuerwehr wird eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche im Wagen entdeckt.
Die Ermittlungen laufen gerade an und verkomplizieren sich durch unterschiedliche Zeugenaussagen als weitere Fragen aufwerfende Brände mit Toten und Verletzten die Ermittler auf der deutschen Grenzseite in Atem halten. Es dauert aber nicht lange und es kommt auch in Österreich zu mehreren Bränden, die Chefinspektor Krammer und seine Kollegin Szabo zur Bearbeitung auf den Tisch bekommen und sie in Richtung Deutschland blicken lassen, ob es womöglich Zusammenhänge gibt.
Nun, ich werde es sicherlich nicht verraten, zumal ich das Glück hatte, bereits vor dem Erscheinen der Printversion, diesen spannenden Krimi als E-Book lesen zu dürfen.
Insgesamt hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen, einmal angefangen, konnte ich es kaum aus den Händen legen. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Erzählstil, der leicht und flüssig zu lesen ist und man recht schnell mitten im Geschehen verankert ist.
Die Hauptfiguren geben – wie gewohnt – einen kleinen, nicht vom roten Faden ablenkenden Einblick in ihr Privatleben, das durch die besondere „Verbindung“ zwischen Jahn und Krammer einmal mehr interessant ist und man hier eine positive Entwicklung erahnen kann. Was mir gut gefallen hat.
Bis sich die Rauchschwaden verzogen haben, die über den weitreichenden Ermittlungen schweben, dauert es ein wenig. Auch wenn es für meinen Geschmack diesmal etwas mehr Nervenkitzel hätte sein dürfen, belohnt die Autorin das Durchhaltevermögen ihrer Leserschaft mit einer actionreichen Auflösung, die man nicht vorausahnen konnte, sodass es insgesamt dann doch für die volle Punktzahl reicht! Ich kann diese Krimi-Reihe insgesamt nur jedem Krimi-Fan empfehlen und freue mich schon darauf, wie es weitergeht.
Fazit: Komplizierte Brandermittlungen durchziehen diesen Krimi, der dann actionreich abgeschlossen und meinerseits mit der vollen Punktzahl belohnt wird!
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