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Viveca Sten: Lügennebel

Der Audio Verlag

Hanna Ahlander ermittelt wieder

Viveca Sten nimmt Krimi-Fans mit in den Hohen Norden, genauer gesagt nach Schweden in den beschaulichen Ort Åre, wohin es eine Gruppe von sechs Studenten gezogen hat, die sich im Januar eine Auszeit gönnen, um Ski zu fahren.
Nachdem sie ihr etwas abgelegenes Domizil bezogen haben, das einen gehobenen Standard bietet, lassen sie es sich gutgehen und nach einem leckeren Essen, ist Partytime angesagt. Es fließt reichlich Alkohol und an manchen Stellen blitzt schneeweißes Pulver hervor, was dazu führt, dass bei sonst eher schüchternen Personen, alle Hemmungen verloren gehen….
Obwohl abgelegen, gibt es aber doch in der näheren Umgebung einen Nachbarn, der sich durch die laute Musik zu später Stunde gestört fühlt und er macht sich auf den Weg um dem Treiben ein Ende zu setzen. Doch was er dort erlebt, irritiert und erzürnt ihn zu tiefst, weswegen er wieder zuhause, nur schwer in den Schlaf findet.
Am nächsten Morgen gibt es für die Studenten ein böses Erwachen, denn eine junge Frau aus ihrem Kreis ist erst wie vom Erdboden verschwunden und wird dann spärlich bekleidet tot im Schnee gefunden…
War es ein Unfall oder gar Mord?
Die Ermittlungen im Todesfall der jungen Studentin übernehmen Hanna Ahlander und Daniel Lindskog. Was die verbliebene Studentenclique zu berichten hat, ist wenig hilfreich, denn niemand kann/will sich nachvollziehbar erinnern, was in der Nacht zuvor geschehen ist, so das der aktuelle Titel „Lügennebel“ gut passt. Im weiteren Verlauf verdichtet sich diese nebulöse Szenerie noch mehr, denn kaum gibt es Verdachtsmomente, werden sie von dem einem oder mehreren aus der Clique widerlegt bzw. jemand anders bezichtigt. Diese harte Nuss bekommt erst ganz langsam Risse bis sich am Schluss alles klärt, sich aber auch Abgründe auftun..
Hanna Ahlanders Gefühlswelt war ja schon im vorherigen Buch „Blutbußedurcheinandergeraten. Das hat sich im aktuellen Geschehen immer noch nicht gegeben, sie ist zwar eine neue Partnerschaft eingegangen, doch ihre Gedanken kreisen oftmals um eine ganz andere Person…
Ich mag Viveca Stens „leisen“ Erzählstil, wo sich langsam, aber stetig der Spannungsbogen durch die Handlung schlängelt.
Wer hier letztendlich das Böse verkörpert, erfährt man erst ganz am Schluss, obwohl ich – warum auch immer – eine kleine Ahnung hatte, wer es sein könnte und lag tatsächlich richtig, was aber keinen Minuspunkt gibt, denn den Ausgang der Geschichte konnte ich nicht vorhersehen.
Bis der Kriminalfall geklärt ist, dauert es und die Handlung zieht sich etwas, denn mit offenen Karten spielt keiner der Mitwirkenden, sei es nun bei den Ermittlungen um den Tod der Studentin oder auch im Privatleben der Ermittler, denn da ist immer noch das eine oder andere Gefühlschaos vorhanden, was sich für meinen Teil jetzt lange genug hingezogen hat und etwas vom roten Faden abschweifen lässt, was etwas schade ist.
Seit Beginn der Reihe genieße ich die Hörbuchfassung! Vera Teltz mit ihrer einfühlsamen  Vortragsweise lässt die passende Atmosphäre aufkommen und die Figuren (wiedererkennbar) lebendig werden, so dass man mehr als neun Stunden gute Unterhaltung präsentiert bekommt.
Fazit: Hörenswertes aus dem Hohen Norden! Vera Teltz beschwört mit ihrem Vortag die passende Atmosphäre herauf und lässt die Mitwirkenden (wiedererkennbar) lebendig werden!
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