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Jussi Adler-Olsen: Natriumchlorid

Der-Audio-Verlag

Der neunte Fall für Carl Mørck und das Sonderdezernat Q
Zu meiner ganz besonderen Freude hat auch hier wieder die Lesung der Hörbuchfassung der Schauspieler Wolfram Koch übernommen. Seine Stimmnuancen verbinde ich sofort mit dem dänischen Ermittler Carl Mørck und seinem Team, zu dem ja Rose, Assad und seit geraumer Zeit auch Gordon gehören. Über die Jahre hinweg, haben alle Teammitglieder  –  zumeist im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der unterschiedlichsten Kriminalfälle –  „Federn lassen müssen“ bzw. einige Blessuren erlitten, wie zuletzt ganz besonders Assad, über dessen bewegende Lebensgeschichte man in „Opfer 2117“ mehr erfährt.
Der Titel des aktuellen Hörbuchs „Natriumchlorid“, vielen sicher besser bekannt als „Kochsalz“ ist gut gewählt, denn es ist ein wichtiges Indiz im Zusammenhang mit vielen Todesfällen mit denen sich diesmal das Sonderdezernat Q beschäftigen muss.
Carl wird von seinem Chef auf einen Selbstmord einer 60jährigen Frau aufmerksam gemacht. Der Tod dieser Frau lenkt bald das Geschehen des Ermittler-Teams auf einen „explosiven Fall“ aus dem Jahr 1988, wo einst der kleine Sohn dieser Frau den Tod fand…
Während sich das Team noch einmal die alten Akten anschaut, fällt ihnen eine Besonderheit am damaligen Tatort auf, wo man Natriumchlorid fand. In mühevoller Kleinarbeit werden Aktenberge durchforstet, die dann zu einer Mordserie führen, die vor 30 Jahren ihren Anfang nahm, aber auch immer noch aktuell ist, denn es wird eiskalt weiter gemordet…
Inhaltlich muss man schon ein bißchen aufpassen, wie alles sich nach und nach zusammenfügt, denn Jussi Adler-Olsen hat hier ein sehr weitreichendes und auch besonders umfangreiches Mordgeschehen mit vielen Beteiligten aufgeschrieben. Durch seinen angenehmen Erzähl-Stil gelingt einem das Einordnen aber problemlos, man wird aber auch durch die Stimme des Vorleser dabei unterstützt.
Als Nebenhandlung wird der Zuhörer zu Geschehnissen aus den Anfängen der Thriller-Reihe katapultiert, wo Carl Mørck bei einer Schießerei selbst verletzt wurde und sein Kollegen Anker den Tod fand. Von einer anderen Dienststelle wird dieser Schusswechsel neu untersucht, weswegen Carl befragt wird und in Erklärungsnot gerät….
Ich habe beim Anhören dieses spannenden und fesselnden Hörbuchs die Zeit vergessen, denn ganz schnell war ich wieder mitten in der Handlung gefangen und das Kopfkino ging an! Diesmal wird ja auch ein „altes Ereignis“ aus den Anfängen dieser Thriller-Reihe thematisiert und lässt den aufmerksamen Fan dieser Reihe etwas aufhorchen, denn was hier aktuell mit Carl passiert, klingt nicht gut und  die Fortsetzung (davon gehe ich jetzt einfach mal aus!) wäre dann Buch Nr. 10 (!), was manche Autoren ja so als Limit für eine Buchreiche fixieren, was aber hier bitte, bitte lieber Herr Adler-Olsen nicht der Fall sein darf!
Fazit: Über 16 Stunden Hörgenuss vom Feinsten! Das Ermittler-Team um Carl Mørck hat mittlerweile einen festen und nicht mehr wegzudenkenden Platz in der Spannungsliteratur eingenommen und es präsentiert auch diesmal ihr Können nicht nur mit Köpfchen, sondern auch mit einer ganz feinen humorvollen Note. Bitte mehr davon und weiter so!
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Thomas Enger/Jørn Lier Horst: Bluttat

blanvalet

Dies ist bereits der dritte Einsatz für die Reporterin/Bloggerin Emma Ramm und den Kriminalhauptkommissar Alexander Blix von der Osloer Polizei.
Diese beiden Hauptakteure verbindet ja ein Ereignis in der Vergangenheit, über das man im Debüt „Blutzahl“ mehr erfährt und auf diese Thriller-Reihe eingestimmt wird. Es folgte ein sehr spannendes weiteres Buch mit dem Titel „Blutnebel“, wo Alexander Blix mit seiner Kollegin Sofia Kovic im Osloer Hafengebiet nach einer Explosion im Einsatz ist und Emma Ramm im Verlauf der Handlung einen schmerzhaften persönlichen Verlust verkraften muss…
Der aktuelle Thriller „Bluttat“ beginnt in einem Verhörzimmer, wo Alexander Blix Rede und Antwort stehen muss, weshalb er einen Mann hinterrücks erschossen hat. In einem weiteren Zimmer wird Emma Ramm befragt, da sie ebenfalls ins Geschehen involviert war….
In Rückblenden erfährt der Leser, dass zuvor Blix Kollegin Sofia Kovic in ihrer Wohnung brutal ermordet wurde. Offenbar hatte sie heimlich Nachforschungen angestellt, wo es u.a. um den Tod eines Kollegen und weitere fragenaufwerfende Todesfälle ging…
Kaum hat Blix den brutalen Mord an seiner Kollegin Sofia realisiert, gerät kurze Zeit später sein ganzes Leben Stück für Stück aus den Fugen und führt letztendlich zur Eingangsszenerie des Buches…
Das Buch habe ich in kürzester Zeit „verschlungen“. Ich mag die beiden „Ermittler“ Blix und Ramm seit dem ersten Buch. Die Erzählweise der Handlung  in Rückblenden und in der Jetztzeit ist den beiden Autoren wirklich gut gelungen und man hat keine Schwierigkeiten sich darin zurechtzufinden. Was man hier allerdings zu lesen bekommt, ist „hard stuff“ und die Szenerien lassen einen schon erschauern und über den Slogan auf der Coverrückseite „Wo beginnt Gerechtigkeit – und wo hört sie auf?“ nachdenken. Emma und Alexander durchleben hier eine  Achterbahn der Gefühle und der Leser nicht minder, denn das „offene Ende“ klingt nicht gut und wirft die Frage auf: „Was kommt nach „Dunkel“? – ich hoffe ganz stark wieder „Hell“!
Fazit: Wow, was für ein gelungener Thriller, der einen von Anfang an in Atem hält und bis zum Ende fesselt, so dass die Reihe unbedingt fortgesetzt werden sollte!
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Commissario Montalbano – Volume 8

EdelMotion VÖ 17.12.21

Wer kennt ihn nicht, den etwas eigenwilligen sizilianischen Commissario Salvo Montalbano, den der 2019 verstorbene italienische Schriftsteller Andrea Camilleri in seinen Kriminalromanen auf Mörderjagd schickte.
Mittlerweile sind nicht nur die Bücher Kult, sondern auch die Verfilmungen, wovon insgesamt sieben Staffeln in Deutschland erschienen sind, die man im TV oder auf DVD anschauen konnte/kann.
Die Drehbücher der Verfilmungen entstanden in Zusammenarbeit mit Andrea Camilleri, die allerdings nicht unbedingt buchkonform sind, was aber dem Unterhaltungswert nicht schmälert.
Zum 20. Jahrestag der deutschen Erstausstrahlung gibt jetzt eine Neuauflage aller bisherigen Staffeln und mit „Commissario Montalbano – Volume 8“ vier bisher unveröffentlichte, erstmals synchronisierte Folgen nebst italienischer Originalfassung und deutschen Untertiteln!
Die Rolle des Salvo Montalbano ist wunderbar passend besetzt mit dem italienischen Schauspieler Luca Zingaretti, der die Figur des Commissarios sympathisch rüberkommen lässt. Auch hat er von Anfang an die Rolle inne und ist mittlerweile eine Art Symbiose mit dieser Figur eingegangen, so dass man Luca Zingarettis Konterfei sofort mit Commissario Montalbano verknüpft.
Die Handlung spielt in der fiktiven Stadt Vigàta. Eingestimmt durch die im Vorspann gezeigte wunderschöne Kulisse, sieht man den Commissario wie er durch sein Haus am Meer mit direktem Strandzugang wandelt.  Er liebt gutes Essen, Wein und schöne Frauen, ganz besonders seine Dauerverlobte Livia (deren Darstellerinnen allerdings im Verlauf wechselten)
 Zum engeren Ermittlerteam Montalbanos gehören sein Stellvertreter Augello und Fazio. Einen besonderen Stellenwert hat aber auch der immer etwas hektisch und aufgeregt wirkende Catarella, der vom Commissario allerdings eher mit einfachen Aufgaben beschäftigt wird.
Die Kriminalfälle sind an eindrucksvollen Schauplätzen gedreht worden und suggerieren für einen ganz kleinen Augenblick „Heile Welt“, doch diese Seifenblase platzt ganz schnell, denn was sich Andrea Camilleri hier ausgedacht hat, ist eher ein unverblümter Blick hinter die Fassaden der Gesellschaft, wo es z.B. in den neuen Folgen darum geht:
 wer für den Tod einer 70 Jahre alten Frau verantwortlich ist, die auch in diesem hohen Alter noch als Prostituierte arbeite und nicht nur von ihren Kunden sehr geschätzt wurde..
oder warum ein wohlhabendes Familienoberhaupt gleich zweimal ermordet wurde!
Was soll ich noch weiter schreiben: Die darstellerische Besetzung ist mit Luca Zingaretti hat mittlerweile Wiedererkennungswert und ist wunderbar gelungen und in den neuen vier Folgen schaut der Autor hinter die Fassaden der Gesellschaft und hat diese Vorkommnisse in seine Krimis mit eingewoben, so dass man hier wieder gut unterhalten wird.
Fazit: Die vier neuen Folgen der Kult-Serie sind unterhaltsam und sehenswert!

 

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Stephan Ludwig : ZORN – Opferlamm

Fischer Verlage

Im letzten Jahr erschien ja der Jubiläumsband „Zahltag“ und war für das Ermittler-Duo Kommissar Claudius Zorn und seinem Kollegen und besten Freund Schröder ihr zehnter gemeinsamer Fall!
Waren im vorherigen Thriller der Reihe Claudius Zorn und die Oberstaatsanwältin Frieda Borck gerade in eine gemeinsame Wohnung gezogen, hat sich jetzt im aktuellen Thriller „Opferlamm“ der Alltag bei den beiden eingestellt und durch Edgar, dem kleinen Sohn von Claudius, der in regelmäßigen Abständen bei ihnen wohnt, wird es auch nie langweilig…
Während man als Leser sofort in den neuen Kriminalfall „stolpert“, muss „der müde Schmerzensmann“, der nackt ist und durch die schwere Last des Kreuzes, das er auf seinem Rücken trägt, aufpassen, dass er es nicht tut. Mit langsamen Schritten bewegt er sich mühsam vorwärts, wird von Passanten beäugt, angepöbelt und beschimpft, doch unaufhaltsam geht er weiter, bis er das Polizeipräsidium erreicht und Schröder ihm die Tür öffnet und ihm Hilfe anbietet. Doch der Mann spricht kein Wort,  will aber auch keine Hilfe, er hinterlässt nur ein kleines Kästchen, in dem ein Timer unaufhörlich blinkt….
Ohne viel vorweg zu nehmen, was es mit diesem Timer zu tun hat, nur so viel:
Im Verlauf kommt es hintereinander zu drei aufsehenerregenden Morden. Die Leichen – zwei Männer, eine Frau – werden an ganz besonderen Orten „ausgestellt“ und nachdem Schröder und Zorn lange im Dunkeln tappen, worum es hier eigentlich geht, weist zumindest eine winzige Spur auf einen bekannten preisgekrönten ortsansässigen Künstler…
Was für einen makaberen Plan der Mörder verfolgt und wer hier das Böse verkörpert, kann jeder selbst herausfinden, denn es lohnt sich mal wieder in die „Welt von Zorn und  Schröder“ abzutauchen, denn ihre beispiellosen Kappeleien gehören unabdingbar zu den Thrillern dieser Reihe dazu, sonst würde den Fans dieser Reihe, sicherlich etwas fehlen! Ganz besonders brenzlig wird es, als einer der beiden Kommissare in die Fänge des Bösen gerät und der Timer erneut unerbittlich blinkt….
Was für bizarre Szenerien sich hier Stephan Ludwig wieder hat einfallen lassen um den Thrill in die Handlung einzuweben, lässt einen schon die Nackenhaare hochstehen, was dann aber wieder abgemildert wird, wenn Zorn und Schröder ihre „Wortgefechte“ bei den Ermittlungen austragen und herrlich sind auch die Passagen, wo man situationsbedingt einfach nur herzlich lachen kann.
Durch die tolle Besetzung bei der Verfilmung der Reihe mit Stephan Luca als Zorn und Axel Ranisch als Schröder habe ich die Hauptfiguren direkt vor Augen und schon nach den ersten Sätzen des Buches geht bei mir das Kopfkino an und begleitet mich durch das gesamte Geschehen.
Als kleinen Bonus am Ende des Buches gibt es noch ein amüsantes Schlusswort des Autors.
Ich vergebe hier fünf von fünf möglichen Punkten, hoffe auf weitere Verfilmungen der Reihe und kann es kaum erwarten bis Fall Nr. 12 erscheint!
Fazit: An diesem Thriller kommt man nicht vorbei, spannende Handlung mit Gänsehautfaktor und diese ganz besondere Prise Humor machen auch Fall Nr. 11 unbedingt lesenswert!
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Karen Rose: Tränennacht

Knaur

Die amerikanische Autorin hat bereits einige preisgekrönte Thriller veröffentlicht. Ich kenne davon bisher keine, weshalb ich mich an den Auftakt der neuen Thriller-Reihe gewagt habe. Immerhin ist die Paperback-Version von „Tränennacht“ über 700 (!) Seiten stark:
Handlungsmäßig geht es nach Sacramento, wo ein Serienkiller sein Unwesen treibt, der es auf junge Frauen abgesehen hat. Er greift die Radiomoderation Daisy Dawson hinterrücks an und bedroht sie mit einer Waffe. Geistesgegenwärtig wehrt sich Daisy gegen den maskierten Mann. Es gelingt ihr sogar im Handgemenge dem Angreifer ein Medaillon vom Hals zu reißen und ihn in die Flucht zu schlagen…
Dies Medaillon hat eine ganz besondere Gravur.
Diese Gravur entspricht einer Tätowierung, die man FBI-Agent Gideon Reynolds einst als Jungendlicher  aufgezwungen hatte.
Durch eine gemeinsame befreundete Familie lernen sich Daisy und Gideon kennen.
Das FBI übernimmt die Ermittlungen im Serienkiller-Fall und Gideon Reynolds wird Daisys persönlicher Bodyguard, denn der Killer könnte immer noch Jagd auf sie machen..
Durch das Medaillon gibt es eine Spur in die Vergangenheit des Agents, der einst aus den Fängen einer Sekte entkommen konnte. Seit damals ist er auf der Suche nach dieser Gemeinschaft, die sich gut zu verstecken weiß, aber Gideon sucht weiter, denn es gibt dort noch Familienangehörige von ihm.
Der Killer treibt weiterhin sein Unwesen, taucht gut getarnt in Daisy’s Nähe auf, doch ihr Bodyguard ist immer bei ihr, weswegen dann beide in akute Lebensgefahr geraten…
Dies ist ein Handlungsstrang des Buches, ein weiterer beschäftigt sich dann mit der sich entwickelnden Liebesgeschichte zwischen Daisy und Gideon.
Ich muss sagen, anfänglich fand ich die Gesamthandlung noch interessant und spannend, doch das verliert sich recht schnell, denn der weitschweifige Erzählstil der Autorin mit sich wiederholenden Szenen aus anderen Blickwinkeln (z.B. Opfer – Täter und umgekehrt) hat es mir schwer gemacht, den roten Faden nicht zu verlieren. Im weiteren Verlauf habe ich mich dann eher durch das ganze Geschehen gequält, da ich unter spannender Lektüre etwas anderes verstehe.
Auch fand ich die Liebesgeschichte in diesem Buch, das auf dem Cover mit „Thriller“ beworben wird, zu „schwülstig“ und nicht in die Thriller-Handlung passend bzw. sehr widersinnig, denn auf der einen Seite haben Daisy und Gideon jeder ihr „Päckchen“ zu tragen, können kaum ihre Befindlichkeiten sprich Ängste und Suchtdruck richtig im Zaum halten, dann wiederum jagen sie einen Serienkiller und sind vom ersten Augenblick unsterblich ineinander verliebt und schmachten sich an…
Ich für meinen Teil hätte lieber nur die sehr viel straffer erzählte Thriller-Handlung gelesen, denn hätte ich eine derartige Liebesgeschichte lesen wollen, hätte ich zu einem Liebesroman gegriffen.
Wer auf so eine Kombi-Handlung steht, ist vielleicht anderer Meinung als ich, aber mein Geschmack wurde hier nicht getroffen.
Fazit: Extrem seitenstarkes Taschenbuch, deren anfänglich spannende Handlung sich schnell verliert, da durch die eingewobene Liebesgeschichte die Kriminalhandlung immer weiter in den Hintergrund rückt
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The Pembrokeshire Murders

EdelMotion VÖ 10.12.21

Einen Krimi oder einen Thriller im Fernsehen oder auf DVD anzuschauen, der zur Unterhaltung der Zuschauer gedreht wurde, ist immer noch etwas anderes als der Inhalt dieser DVD, denn bei „The Pembrokeshire Murders“ handelt es sich um die Verfilmung realer Ereignisse, die sich im Zeitraum zwischen 1980 bis 1996 in Wales in der Grafschaft Pembrokeshire ereigneten:
1985: Die Geschwister Helen und Richard Thomas werden in ihrem Haus erschossen und dann verbrannt.
1989: Auf einem Küstenpfad wird das Ehepaar Gwenda und Peter Dixon aus nächster Nähe erschossen.
1996: Fünf Teenager werden brutal überfallen, wobei es zu sexuellen Übergriffen und Vergewaltigung kommt. Der maskierte Täter kann unerkannt entkommen und wie bei den oben genannten Fällen nicht ermittelt werden.
2006: Detective Steve Wilkins (Luke Evans) übernimmt als stellvertretender Leiter die Kriminalpolizei in Pembrokeshire. Mit einem kleinen, aber feinen Team rollt er anfänglich den „Küstenpfad-Mord“ von 1989 am Ehepaar Dixon wieder auf. Im Verlauf finden sich Zusammenhänge mit den oben aufgezählten Straftaten und als Hauptverdächtiger rückt der wegen zahlreicher Einbrüche seit geraumer Zeit in Haft sitzende  John William Cooper (Keith Allen) in den Fokus der Ermittler.
Da Coopers als Vorzeigehäftling gilt, könnte er bald auf Bewährung entlassen werden.  Steve Wilkens mit seinem Team setzt alles daran, dass er nicht wieder in Freiheit gelangt, denn sie gehen davon aus, dass Cooper der Täter bzw. der Mörder ist, der für die Straftaten verantwortlich ist.  Aber die Zeit drängt, es gibt zwar viele Indizen, aber hieb- und stichfeste Beweise nach der langen Zeit zu finden, ist schwierig..
Wie es gelingt durch den technischen Fortschritt – schon allein bezüglich DNA-Abgleich – hier wichtige Erkenntnisse zu erlangen, die die Ermittler voranbringen, ist erstaunlich!
Aber nicht nur der technische Fortschritt ist hier federführend um den Fall zu lösen, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den Ermittlern und dem Kriminalreporter John Hill.
Immer vor Augen, dass es sich hier um einen schrecklichen und weitreichenden realen Kriminalfall handelt, ist die Verfilmung spannend gelungen und sehenswert. Auch darstellerisch kann sie punkten, besonders Keith Allens Darstellung von John William Cooper lässt einem die Nackenhaare hochstehen!
Wenn dies nicht in Wirklichkeit passiert wäre, würde ich hier von einem spannenden und fesselnden Thriller, sprechen. Aber davon möchte doch Abstand nehmen, denn es erscheint mir doch unpassend.
Auch wenn die Filmemacher sich hier auf die weitreichenden, akribischen Ermittlungen konzentriert haben und man nur wohl dosierte Details der einzelen Fälle präsentiert bekommt, liegt eine unheilvolle Anspannung „in der Luft“, weswegen ich hier von einer sehenswerten Aufarbeitung eines weitreichenden Kriminalfalls mit Gänsehautgarantie sprechen möchte.
Fazit: Unbedingt sehenswerte Aufarbeitung eines realen Kriminalfalls, der einen die Nackenhaare hochstehen lässt!
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Ragnar Jónasson: Frost

btb

Das Cover-Design von „Frost“ erinnerte mich gleich an die sehr spannende rückwärts erzählte Hulda-Trilogie des Autors, wo die isländische Kommissarin in „Dunkel“ in den Vorruhestand geschickt wird und man in „Insel“ und zuletzt in „Nebel“ noch ihre kriminalistische Vorgeschichte erfährt.
Tatsächlich ist die aktuelle Handlung in unterschiedlichen  Zeitzonen eingeteilt  und wird dort auch von verschiedenen Personen erzählt, wie z.B. dem Kriminologie-Studenten Helgi Rykdal, der 2016 Huldas Stelle als Mordermittler übernimmt. Sporadisch wird die scheidende Kommissarin in der Handlung erwähnt, ermittelt aber nicht im Vordergrund mit.
Bevor Helgi tatsächlich die Stelle bei der Reykjaviker Polizei annimmt, beschäftigt er sich für seine Abschlussarbeit mit einem rätselhaften alten (eigentlich nicht aufgeklärten) Kriminalfall, wo es 1983 zu Todesfällen im Tuberkulose-Sanatorium gekommen war. Eine der dort tätigen Krankenschwestern wurde ermordet und der Tod des leitenden Arztes warf ebenfalls Fragen auf. Helgi kontaktiert die ehemaligen Mitarbeiter des Sanatoriums um ihre Sicht der damaligen Ereignisse zu erfragen. ..
…doch die wollen nicht wirklich über die Geschehnisse sprechen und blocken Helgis Kontaktaufnahme eher ab, was den noch mehr motiviert die Todesfälle zu hinterfragen und argwöhnt, dass bei den damaligen Ermittlungen vielleicht etwas übersehen wurde, weshalb er auch unbedingt noch Hulda befragen will, denn sie war in die damaligen Ermittlungen involviert….
…. dann passiert ein weiterer Mord an einer ehemaligen Krankenschwester des Sanatoriums, so dass Helgi alles daran setzt, die Todesfälle aufzuklären…
Das Buch liest sich gut und auch die Einordnung der Zeitebenen gelingt mühelos. Alle Mitwirkenden in der Handlung haben ihr „Päckchen“ zu tragen und so richtig sympathisch war mir keiner von ihnen. Es liegt zwar eine gewisse Anspannung und bis zum Schluss reichende Ungewissheit darüber vor, was damals zu den Todesfällen geführt hat, aber erst ganz zum Schluss kommt eine gewisse Spannung zum Zuge, so dass ich hier eher von weitreichenden Sozialdrama sprechen möchte, denn genau beleuchtet werden die einzelnen Todesfälle nicht, die polizeilichen Ermittlungen von damals werden ebenfalls nur kurz erwähnt, so dass mir hier noch einiges fehlt,  um hier einen Thriller zu sprechen.
Da mir aber die Hulda-Trilogie (die sollte man zuvor unbedingt lesen, damit man die kleinen Hinweise auf die Trilogie hier besser einordnen kann) sehr gut gefallen hat, möchte ich gern abwarten und sehen wie sich die Fortsetzung der Helgi- Reihe gestaltet, denn ein gewisses Potential und guter Unterhaltungswert sind dieser Geschichte nicht abzusprechen und so vergebe ich hier drei (mit der Tendenz nach oben)  von fünf möglichen Punkten.
Fazit: Reicht (noch) nicht an die Hulda-Trilogie heran um von einem Thriller zu sprechen,  hat aber gutes Potential und Unterhaltungswert
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