TOP

Grantchester – Staffel 5 –

Edel Motion VÖ 04.04.25

Fünf lange Jahre mussten die Fans von „Grantchester“ warten, bis nun endlich Staffel 5 der britischen Krimi-Reihe für das Heimkino erschienen ist!

Kurzer Rückblick, worum es in der Serie geht:

Die erste Staffel führt ins Jahr 1953, wo in der englischen Grafschaft Cambridgeshire  ein Dorf mit Namen Grantchester zum Leben erwacht und die Kulisse für diese Krimi-Reihe bildet.
Die beiden Hauptfiguren zieren das DVD-Cover. Es handelt sich dabei um Geordie Keating (Robson Green), den ortsansässigen Detective Inspector und Sidney Chambers (James Norton), den charismatischen Geistlichen/Vikar der Gemeinde. Diese beiden bilden ein etwas ungewöhnliches, aber effektives Ermittler-Team.
Anfang der vierten Staffel hieß es Abschied nehmen von Sidney Chambers bzw. von James Norton. Wie es dazu kommt, wird hier aber nicht verraten, dazu ist diese Serie einfach zu unterhaltsam, spannend und sehenswert.
Obwohl ich mir kaum vorstellen konnte, wie es ohne James Norton weitergehen könnte, muss ich sagen, dass den Machern dieser Serie ein toller Clou gelungen ist, indem sie Tom Brittney als Pfarrer Will Davenport besetzt haben!
Schon nach der ersten Szene, wo Will Davenport mit seinem Motorrad ganz lässig in Grantchester  auftaucht und sich dann als neuer Pfarrer der Gemeinde entpuppt, war mir klar, das passt! Mit seiner charmanten Art fängt er nicht nur die Zuschauer ein, sondern man merkt auch, dass die Chemie zwischen ihm und dem ganzen Schauspiel-Ensemble stimmt, wovon man sich beim „Blick hinter die Kulissen“ im Bonus-Material selbst überzeugen kann.
Nur bei der Zusammenarbeit als „Ermittler-Duo“ sind noch ein paar Steine aus dem Weg zu rollen. Was sich dann in heftigen Wortgefechten zwischen den beiden Hauptfiguren widerspiegelt, aber mittlerweile augenzwinkernd auch Ausdruck ihrer besonderen Freundschaft vor und hinter der Kamera ist.
In  „Grantchester – Staffel 5“ ist man mittlerweile im Jahr 1957 angekommen, was sich wunderbar in der modischen Ausstattung und dem ganzen Flair ringsherum widerspiegelt. Der idyllische Schauplatz trügt allerdings mal wieder, denn die Kriminalfälle haben es in sich und lassen sich auf den ersten Blick nicht lösen.
Da kommen die beiden „Spürnasen“ ins Spiel, denn durch ihre unterschiedlichen Herangehensweisen ändert sich so mancher Blickwinkel auf das Geschehen und nach erfolgreichem Abschluss eines Falls wird dies meist mit einem Pint im Pub besiegelt.

Hier gibt es noch einen kleinen Einblick ins weitere aktuelle Geschehen: Trailer

Immer mit feinem Humor angereichert, kommt es hier und da zu zwischenmenschlichen Turbulenzen wie z.B. im Pfarrhaus. Dort hält der technische Fortschritt in Form eines Fernsehapparates Einzug, was nicht jedermann anfänglich begeistert. Auch der Besuch von Geordies Schwiegermutter bringt das Familienleben der Keatings ins Wanken, sodass es auch in der Rahmenhandlung niemals langweilig wird und ich gern noch viele weitere Folgen dieser spannenden Ausnahme-Serie sehen würde.
Fazit: Daumen hoch für dieses Serien-Highlight, dessen 5. Staffel viel zu schnell vorbei ist und man wunderbar mit feinem Humor, einem tollen Schauspiel-Ensemble und sehr spannenden Kriminalfällen unterhalten wird! Gern noch lange weiter so!
Read More
TOP

Eva Almstädt: Ostseedämmerung

Lübbe    NetGalleyDE

Der 20. Fall für Kommissarin Pia Korittki

Ich kann mich noch erinnern, 2014 startete mit „Kalter Grund“ diese unterhaltsame Krimi-Reihe. Zwar habe ich nicht alle weiteren Bände gelesen, aber den Jubiläumsband und damit den 20. Einsatz für Pia Korittki, die als Kriminalhauptkommissarin in Schleswig-Holstein ermittelt, wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Ohne Probleme habe ich mich in der Rahmenhandlung, wo auch es auch Einblicke in Pias Privatleben gibt, zurechtgefunden. Zum besseren Verständnis hat die Autorin auch wichtige Ereignisse aus den vorherigen Büchern in die aktuelle Gesamthandlung eingewoben, sodass man als Leser dem Geschehen immer gut folgen kann.
Gleich zu Beginn von „Ostseedämmerung“ lernt man die beiden befreundeten Kinder Trine und Vito kennen. Die beiden vertreiben sich ihre Zeit am Dorfteich, wo sie gern spielerisch in die Welt von Tom Sawyer und Huckleberry Finn „abtauchen“. Aber eigentlich ist das Gelände eine „verbotene Zone“, denn der Eigentümer sieht es nicht gern, wenn man unbefugt sein Land betritt.
Beim Waten durch den Teich stoßen sie dann auf einen Gegenstand, der im Schlamm steckt. Was auf den ersten Blick als Tand erscheint, entpuppt sich später als Artefakt/Schmuckstück aus der Wikingerzeit.
Dieser Gegenstand befand sich zuletzt in der Obhut der Ausgrabungshelferin Mira Schneider, die an der Uni in Kiel Archäologie studierte, wo sie dieses Fundstück einem Fachmann zur Expertise vorlegen wollte. Doch in Kiel kam sie nebst Artefakt nie an, weswegen sie als vermisst gemeldet wurde.
Die damalig eingeleiteten polizeilichen Ermittlungen verlaufen im Sande und von Mira fehlt bisher jede Spur…
Durch den Fund im Dorfteich kommt wieder Bewegung in den alten Vermisstenfall und Pia Korittki mit ihrem Team rollt ihn wieder auf…
Umfangreiche Recherchen, Befragungen im privaten wie auch beruflichen Umfeld von Mira Schneider führen die Ermittler dann zu ihrer Leiche, weswegen nun in Sachen Mord ermittelt wird…
Das Buch liest sich gut, die Figuren sind gut gezeichnet und auch der Gesamthandlung kann man problemlos folgen.
Verdächtige gibt es zu Hauff! Die eine oder andere Person spielt nicht mit offenen Karten, sodass immer wieder neue Verdachtsmomente aufkommen und es in den Ermittlungen eher mühsam und zäh vorangeht.
Durch die Vielzahl an Mitwirkenden wird es unübersichtlich, worunter die Spannung leidet.
Recht früh hatte ich eine Idee, wer hier sein Unwesen treibt und lag damit richtig, was ich aber nicht negativ bewerte, denn der Autorin ist es gelungen, diesen Punkt gut zu verschleiern.
Insgesamt reicht es aber nicht für die volle Punktzahl, weswegen ich hier vier von fünf möglichen Punkten vergebe!
Fazit: Unterhaltsam und lesenswert, aber durch zu langwierige Ermittlungen flacht der Spannungsbogen zwischendrin ab, sodass es nicht für die volle Punktzahl reicht
Read More
TOP

Schwiecker/Tsokos: Der 2. Verdächtige

Knaur NetGalley

Im letzten Jahr erschien der Justizkrimi „Der 1. Patient“ von diesem Autoren-Duo. Es war aber nicht der erste Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer, sondern mit „Der 2. Verdächtige“ ist es aktuell ihr fünftes gemeinsames „Ermitteln“ in Berlin.
Die aktuelle Handlung beginnt mit dem Auffinden eines toten jungen Mannes im Darkroom der Männerkneipe „Königssohn“ in Berlin-Schöneberg. Die herbeigerufene Notärztin kann nur noch den Tod feststellen. Da sie keine äußerlichen Verletzungen erkennen kann bzw. voran der Mann verstarb, attestiert sie „ungeklärte Todesart“. Dies ruft die Kriminalpolizei auf den Plan, zumal der Verdacht im Raum steht, dass Drogen im Spiel sein könnten…
Bald kursiert die Vermutung, dass der Tote an einer Überdosis gestorben ist. Als Verdächtiger rückt Jan Staiger in den Fokus der Ermittlungsbehörden, denn er wurde mit dem Toten zusammen gesehen und ist ein bekanntes Gesicht in dieser Partyszene.
Als die Ermittler zu einem ähnlich gelagerten Todesfall gerufen werden, macht man kurzen Prozess und Jan Staiger wird festgenommen…
Strafverteidiger Rocco Eberhardt hat einen neuen Mandanten und der heißt Jan Staiger.  Dem wird vorgeworfen, in der Szenekneipe „Königssohn“ einen Bekannten mit Liquid Ecstasy vergiftet haben…
Jan Staiger kämpft mit Gedächtnislücken nach dem „Vorfall im Darkroom“, streitet aber den Vorwurf, ein Mörder zu sein, vehement ab. RA Eberhardt übernimmt trotz anfänglicher Bedenken seine Verteidigung.
Der nächste Tote in einer Szenebar lässt nicht lange auf sich warten. Aus Sicht der Ermittlungsbehörden gibt es einiges, das auf Jan Staiger als Täter hinweist, weswegen er nun in U-Haft sitzt. Rocco Eberhardt muss all sein Können unter Beweis stellen, um seinen Mandanten bestmöglich zu verteidigen…
Da ich diese Krimi-Reihe von Beginn an kenne, gelang mir der Einstieg ins Geschehen problemlos.
Die Figuren waren mir schnell wieder präsent und durch den angenehmen Erzählstil konnte ich der Handlung gut folgen.
Die Suche nach der Wahrheit bzw. ob Jan Staiger ein Doppelmörder ist, gestaltet sich diesmal ein wenig zäh. Was den Spannungsbogen abflachen lässt, zumal auch Rocco Eberhardt schwer mit sich kämpfen muss und sich immer mal wieder fragt, ob sein Mandant ihm die Wahrheit sagt!?
Etwas störend, da recht vorhersehbar, fand ich die ausgelegten „Fährten“, die auch vor den Ermittlungsbehörden nicht haltmachen und bei näherem Betrachten dann eher menschliche Tragödien offenbaren.
Das Hauptaugenmerk der Gesamthandlung spielt sich in sehr real wirkenden Szenen im Gerichtssaal ab, wo Rocco Eberhardt sein Engagement und sein Können aufzeigt
Es gibt kleine Einblicke in die Welt des Rechtsmediziners Justus Jarmer. Diese sind gut in die Handlung eingewoben und bescherten mir immer mal wieder eine Gänsehaut, da man durch die bildhaften Schilderungen, das Gefühl hat, direkt vor Ort zu sein.
Alles in allem vergebe ich vier von fünf möglichen Punkten. Ich habe ich diesen fünften Fall für Eberhardt und Jarmer wieder gern gelesen, auch wenn der Spannungsbogen zwischendrin immer mal wieder abflacht und sich die Aufklärung des Falls etwas zieht.
Fazit: Obwohl sich die Aufklärung des Falls etwas zieht, ist Fall Nr. 5 für Eberhardt und Jarmer wieder spannend, unterhaltsam und lesenswert!
Read More
TOP

Joël Dicker: Ein ungezähmtes Tier

Pieper Verlag

Im Juni 2023 hatte ich hier zuletzt von Joël Dicker „Die Affäre Alaska Sanders“ vorgestellt. Der Roman, der sich als fesselnder Page-Turner entpuppte, hatte mir sehr gut gefallen, weswegen ich die volle Punktzahl vergab und meine unbedingte Lese-Empfehlung aussprach.
Dass Joël Dicker ein meisterhafter Geschichtenerzähler ist, hat er bereits mehrfach bewiesen, seine wunderbaren Romane stehen bei mir im realen oder elektronischen Bücherregal.
Sein neuer Roman „Ein ungezähmtes Tier“ ist gerade erschienen und ich durfte ihn bereits genießen!

Hier gibt es einen kleinen Einblick ins Geschehen:

Nach wenigen Zeilen des „Prologs“ der mit „Der Tag des Raubüberfalls“ betitelt ist, wo ein elegant gekleideter Kunde mit Schirmmütze und Sonnenbrille ein Juweliergeschäft betritt und eine weitere Person mit einem abgesägten Gewehr sich durch die Hintertür Zugang verschafft, war ich in der Handlung gefangen. Die beiden „Eindringlinge“ gehören offenbar zusammen und haben den Überfall minutiös geplant, denn ein mitgebrachter Timer wird gestartet, denn sie haben exakt sieben Minuten, um unerkannt zu entkommen….
Im weiteren Verlauf und immer mal wieder in Rückblicken und handlungsmäßig an anderen Orten lernt man als Leser die Familien Sophie und Arpad Braun und Greg und Karine Liégan kennen, die sich bald als „Freunde“ bezeichnen. Dabei blickt der Autor auch hinter die gut aufgestellten Fassaden dieser Menschen, die alle auf die eine oder andere Art und Weise ihre Geheimnisse haben. Der schöne Schein, den Sophie und Arpad durch ein luxuriöses Haus und ihren Lebensstil repräsentieren, wirkt auf Greg und Karine – die sich insgeheim wünschen, mit den beiden zu tauschen – anziehend, berauschend und obsessiv.
So und wer sich jetzt noch fragt, was diese beiden Familien mit dem oben erwähnten minutiös geplanten Raubüberfall zu tun haben, der kann ja erst mal spekulieren und gespannt sein, was einem hier inhaltlich erwartet. Nur so viel noch, kriminelle Energie gibt es reichlich, die, wenn sie einmal entfacht ist, nicht mehr zu stoppen ist….
Einmal mehr hat mich der Autor mit seiner Erzählkunst an diesen Roman gefesselt. Man gerät wie in einen Rausch, denn Seite um Seite fliegt nur so dahin und man vergisst alles andere um einen herum.
Durch geschickte Wendungen dreht sich das Geschehen immer wieder und eins kann ich schon verraten, als ich dachte, so oder so wird die Geschichte enden, lag ich falsch. Was ich aber nicht als negativ werte, sondern vergebe für diesem von Beginn an fesselnden, spannungsgeladenen und wendungsreichen Roman die Höchstpunktzahl. Außerdem spreche ich meine unbedingte Lese-Empfehlung aus!
Fazit: Hier trügt der schöne Schein und hinter der Fassade brodelt kriminelle Energie. Daraus hat Joël Dicker einen fesselnden, spannungsgeladenen Roman gemacht, den man sich nicht entgehen lassen sollte!
Read More
TOP

Arno Strobel: Mörderfinder – Das Muster des Bösen –

 

Fischer Verlage   NetGalley

Fall Nr. 5 für den Fallanalytiker Max Bischoff
Eigentlich stimmt meine eben gesetzte Überschrift nicht ganz, denn es muss heißen Max Bischoff und der Psychologe und Handschriftenexperte Dr. Marvin Wagner ermitteln in einem brisanten Fall. Die beiden haben sich nämlich zusammengetan und die Eröffnungsfeier ihrer Detektei WaBi Investigations steht kurz bevor.
Während Max und Marvin den Räumlichkeiten noch den letzten Schliff verpassen, erscheint ein Mann in ihrem Büro und bittet sie um ihre Hilfe. Genauer gesagt kommt ihr Besucher im Auftrag von Rainer Klinke, der wegen Entführung der elfjährigen Tochter einer Richterin in U-Haft sitzt.  Besagte Richterin war im Vorfeld sehr milde mit dem Mörder von Rainer Klinkes Sohn verfahren. Klinke konnte das Urteil nicht verstehen und war sehr verzweifelt, weswegen er der Richterin einen Denkzettel verpassen wollte und kurzerhand ihre Tochter entführte, was allerdings nicht unbeobachtet blieb und er schnell gefasst wurde.
Die Medien beschäftigt seit geraumer Zeit die Entführung des neunjährigen Sohnes eines Richters, der ebenfalls für sein mildes Agieren bei schweren Straftaten aufgefallen war.
Nun hat offenbar die Person, die den Sohn des Richters entführt hat. mit Rainer Klinke Kontakt aufgenommen und brüstet sich damit, ihm zeigen zu wollen, wie er an seiner Stelle vorgegangen wäre, um „Gerechtigkeit“ zu erlangen. Kurze Zeit später wird der kleine Junge tot aufgefunden und die Medien berichten von einer weiteren Entführung….
Rainer Klinke macht sich große Sorgen, dass er mit seiner Tat, die Person erst animiert haben könnte, das Kind zu entführen. Deswegen hat er seinen Freund zu Max Bischoff und Marvin Wagner geschickt, um diese zu engagieren, damit die Person gestoppt werden kann…
Thriller Nr. 4 derMörderfinder-Reihe – Stimme der Angstfand ich handlungsmäßig zu vorhersehbar, die Reihe an sich aber unterhaltsam, spannend und lesenswert.
Mit dem aktuellen Band „ Mörderfinder – Das Muster des Bösenkonnte mich Arno Strobel aber von Beginn an „einfangen“. Das Thema „Milde Richter, trotz schwerer Straftaten“ fand ich interessant und spannend umgesetzt. Durch Marvin Wagner, der allein schon durch seine markante Erscheinung einen gelungenen Gegenpart zu Max Bischoff in der Handlung übernimmt, hat der Autor ein sympathisches „Detektiv-Duo“ ins Leben gerufen, das mit Köpfchen und Verstand auch komplizierte Fälle löst.
Ich habe mich von Anfang an fesselnd und spannend unterhalten gefühlt, hatte den einen oder anderen Verdächtigen in Visier, aber lag immer wieder daneben. Arno Strobel ist es gelungen, durch geschickte Wendungen, das „wahre Böse“ erst ganz zum Schluss zu demaskieren, was mir gut gefallen hat. Alles in allem bekommt dieser Thriller die volle Punktzahl und ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe.
Fazit: Volle Punktzahl für diesen spannenden Thriller, dem gern noch weitere folgen dürfen!
Read More
TOP

Johanna Mo: Dämmersee

Heyne

Bevor ich einen kleinen Einblick ins aktuelle Geschehen gebe, möchte ich die Rahmenhandlung noch einmal Revue passieren lassen:
In „Nachttod“ lernt man Hanna Duncker kennen, die sich aus Stockholm auf ihre Heimatinsel Öland hat versetzen lassen. Im Polizeirevier in Kalmar tritt sie ihren Dienst an. Ihr Vorgesetzter heißt Ove Hultmark, den sie seit ihrer Jugend gut kennt, denn er war der Ermittler, der ihren Vater „hinter Schloss und Riegel brachte“.
Im nächsten Band „Finsterhaus“ beschäftigt sich Hanna eingehend mit der „Fall-Akte Ester Jensen“. Ein guter Freund ihres Vaters hatte eine Bemerkung gemacht, die sie aufhorchen ließ. Seitdem nagten Zweifel an ihr, ob ihr Vater trotz seines Geständnisses, von dem er auch nicht abrückte, tatsächlich der Mörder von Ester Jensen ist.
In „Dunkelwald“ kommt überraschend Hannas Bruder Kristoffer nach einem längeren Auslandsaufenthalt zu Besuch und er macht ein bewegendes Geständnis, das den Mordfall Jensen in ein ganz anderes Licht rückt..
Im Buch „Nebelstunde“ gibt es die lang ersehnte Aufklärung, wer für den Tod von Ester Jensen verantwortlich ist!
Tatsächlich war ich letztes Jahr froh, dass nach so langer Zeit hier nun endlich ein Schlussstrich gezogen wurde. Im Verlauf der Reihe bewegte sich durch die vielen Richtungswechsel und die verdächtigen Personen der Spannungsbogen „rauf und runter“, zumal dieser Mordfall nur die Rahmenhandlung bildete und „nebenbei“ ja noch andere Kriminalfälle das Ermittler-Team beschäftigen.
So, nun wie versprochen, noch ein Blick in den Abschlussband „Dämmersee“:
Ove Hultmark ist auf eigenen Wunsch aus dem Polizeidienst in den Ruhestand getreten und beschäftigt sich jetzt mit der heimischen Vogelwelt. Hanna Duncker befindet sich noch in Elternzeit, demnächst will sie aber wieder als Polizistin arbeiten, doch zuvor sollen erst noch die Hochzeitsglocken läuten. Bis dahin genießen Hanna und Isak mit der kleinen Hedvig das Familienleben. Doch diese Postkartenidylle wird jäh durch einen Telefonanruf von Hannas Kollegen Erik Lindgren gestört:
 Von jetzt auf gleich schlüpft sie, ohne lange nachzudenken, wieder in die Rolle der Ermittlerin, denn jemand hat ihren ehemaliger Chef Ove Hultmark ermordet!
Einmal mehr richtet die Autorin den Blickwinkel auf den Mordfall Ester Jensen und hinterfragt, ob tatsächlich der wahre Täter hinter Gittern sitzt…
Aber als Leser muss man nicht befürchten, dass es langweilig wird:
Jemand hat eine Privatdetektivin engagiert, da Zweifel aufgekommen sind, ob die damaligen Ermittlungen sorgfältig genug waren und die Zeugenaussagen glaubwürdig sind. Tatsächlich ist sie auf etwas gestoßen! War diese Entdeckung so brisant, dass sie daher Ove Hultmark mehrfach kontaktierte? Wusste dieser etwas und hat geschwiegen?
Diesmal hat Johanna Mo hilfreiche Informationen zu den vergangenen Ereignissen und den mitwirkenden Personen ins aktuelle Geschehen eingewoben, das hatte mir in den letzten Büchern immer etwas gefehlt. Daher hatte ich keine Schwierigkeiten direkt ins Geschehen einzutauchen und fand mich in weiteren Verlauf der Handlung gut zurecht.
Es ist der Autorin gelungen, nochmals Zweifel zu säen, wer hier für den Tod von Ester Jensen verantwortlich ist und welche Rolle Ove Hultmark eigentlich in der Vergangenheit dabei gespielt hat. Wurde sein Wissen ihm zum Verhängnis und wurde er deshalb ermordet?
Bis diese Fragen alle beantwortet sind, bekommt man eine wendungsreiche und spannende Handlung geboten, die diese Krimi-Reihe unterhaltsam und lesenswert beendet.
Fazit: Wendungsreicher, spannender Abschluss der lesenswerten schwedischen Krimi-Reihe!
Read More
TOP

Karen Inge Nielsen: Niemand hört Dich

Piper Verlag

Das Grenzland zwischen Dänemark und Deutschland bildet die Landschaftskulisse dieser Thriller-Trilogie, die mit „Niemand hört Dich“ an den Start geht.
Die mir bisher unbekannte dänische Autorin kennt sich im Bereich „Pathologie“ gut aus, da sie dort als biomedizinische Laborwissenschaftlerin arbeitet. Dies spiegelt sich in ihrem Schreibstil wider, wo sie sehr anschaulich und präzise z. B. Verletzungen bei Todesopfern beschreibt oder erklärt, wie sie entstanden sein könnten…
Bereit das erste Kapitel des Buches, lässt einen schon mal die Nackenhaare hochstehen, denn die Szenerie handelt von einer wehrlosen Person, die sich in den Händen eines Peinigers befindet, der sein Opfer auf bestialische Weise quält…
Man braucht schon starke Nerven um diesen Thriller weiterzulesen, hier gibt es einen kleinen Einblick ins Geschehen:
Kommissar Thomas Beckmann wird an einen einsamen Küstenabschnitt der Flensburger Förde gerufen, da eine Spaziergängerin die Leiche eines jungen Mädchens entdeckt hat. Einige Zeit später wird die Tote als die seit ein paar Wochen vermisste elfjährige Dänin Caroline Hvidtfeldt identifiziert.
Die Obduktion bestätigt, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist. Nicht nur durch markante Verletzungen, die der Körper aufweist, muss in Sachen Mord ermittelt werden, sondern es gibt durch Parallelen zu einem ähnlich gelagerten Mord und bereits eine neue Vermisstenmeldung. Der dänische Kommissar Mads Lindstrøm wird ebenfalls mit den Ermittlungen betraut, denn es muss grenzübergreifend agiert werden.
Am Ende des Buches musste ich erst einmal tief durchatmen, denn nicht nur die Thematik (Morde an Kindern), ist schwer verdauliche Kost, sondern auch die sehr detailliert geschilderten Szenerien haben es in sich, wo eine Gänsehaut, die andere jagt. Ganz besonders heftig fand ich die Einblicke, wo die Opfer gequält werden, was ich als „Horrorszenario“ betiteln möchte. 
Wahrscheinlich lese ich zu viel Spannungsliteratur, aber die „Entlarvung“ des Bösen war für mich keine Überraschung. Recht früh hatte ich jemanden in Verdacht und lag auch richtig, was ich aber nicht als Minuspunkt bewerte. Aber warum diese schrecklichen Morde passiert sind bzw. was „das Böse“ umgetrieben hat, dazu gibt die Autorin keinerlei Erklärung, was schade ist, da kann man nur spekulieren, ob es im nächsten Buch dazu mehr Informationen gibt.
Alles in allem vergebe ich hier drei von fünf Punkten. Mir ist die ganze Thematik zu „krass“, weshalb ich hier auch nicht von einem „spannenden Thriller“ sprechen kann und möchte.
Da dieses aber erst der Beginn der Trilogie ist, möchte ich noch abwarten, was sich die Autorin noch hat einfallen lassen.
Fazit: Nur für nervenstarke Thriller-Fans geeignet!
Read More
TOP

Jan Beck: DORN – Zimmer 103

Penguin

Mit „DORN – Zimmer 103“ startet die neue Thriller-Reihe des mir bisher unbekannten Autors Jan Beck.
Die titelgebende Figur dieser Reihe ist der Kriminalpsychologe Simon DORN. Er hat sich aus privaten und gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Dienst zurückgezogen. Seit langer Zeit „logiert“ allein im leer stehenden und mittlerweile auch baufälligen Hotel Dornwald in Bad Gastein. Doch ganz ohne seine berufliche Tätigkeit hält er es dort nicht aus, weswegen er sich heimlich mit alten ungelösten Kriminalfällen beschäftigt. Jedem leeren Gästezimmer hat er eine ganz besondere Tapete verpasst, denn er hat neben vielen Fotos den gesamten „Akteninhalt“ zu jeweils einem ungelösten (Mord)fall an die Wände geklebt. Karla Hofbauer, die im Cold-Case-Management beim Bundeskriminalamt in Wien arbeitet, ist seine einzige Vertrauensperson, die ihn bei seinen verdeckten Ermittlungen immer wieder unterstützt.
Da die Gesamthandlung aus unterschiedlichen Perspektiven bzw. durch verschiedene Personen „erzählt“ wird, lernt man als Leser dann auch Karla Hofbauer kennen. Seit Jahren sucht sie einen perfiden Mörder, weswegen sie nach Hamburg reist, wo sie eine vielversprechende Spur verfolgt. Wenig später wird sie ermordet aufgefunden….
Nun taucht die zweite Hauptfigur, – die junge, engagierte Kriminalpolizistin Lea Wagner aus Wien – auf. Sie kennt Karla Hofbauer und ist bestürzt über ihren schrecklichen Tod, weswegen sie auf eigene Faust anfängt zu ermitteln. Bei ihren grenzwertigen Aktivitäten in Sachen Recherche stößt sie auf Karlas häufige Aufenthalte in Bad Gastein. Kurzerhand reist sie dorthin, wo sie im örtlichen Polizeirevier um Hilfestellung bittet. Nur ihrer Hartnäckigkeit geschuldet, weist man ihr den Weg zum einstigen glanzvollen Hotel Dornwald, wo sie dann wiederum nur durch Ausdauer und Unnachgiebigkeit auf den wenig auskunftsfreudigen Einsiedler und einstigen Kriminalpsychologen Simon Dorn trifft. Ob es Lea gelingt, Dorn in die Recherchen zum Tod von Karla Hofbauer einzubeziehen???
Wie es weitergeht und wer hier sein Unwesen treibt, werde ich hier natürlich nicht verraten, zumal es Jan Beck gelungen ist, einen spannenden Thriller zu schreiben. Die beiden sehr gegensätzlichen Hauptfiguren sind gut gezeichnet, es blitzt ein gewisser Humor bei ihren Begegnungen wider Willen auf, was mir gut gefallen hat. Da dies ja der Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe sein soll, darf man gespannt sein, wie sich das Zusammenspiel zwischen Lea und Dorn gestaltet. Zumal ja dieser ein Problem mit der „Welt“ außerhalb des Hotels hat, bin ich sehr gespannt, welche Lösung Jan Beck hierfür auf Lager hat.
Nur eine Kleinigkeit möchte ich noch anmerken:
Auch wenn der Autor hier sehr geschickt „das Böse“ versteckt hat, gab es einen Moment in der Handlung, wo ich eine Idee hatte, wer hinter den ganzen Morden stecken könnte. Ich lag tatsächlich richtig, was aber den Unterhaltungswert dieses Thrillers nicht schmälert, denn den Ausgang des Buches konnte ich natürlich nicht vorhersehen, weswegen es hier vier von fünf möglichen Punkten von mir gibt.
Fazit: Der Start der neuen Thriller-Reihe ist gelungen, birgt fesselnde Unterhaltung und ein Ermittler-Duo, auf dessen weitere Zusammenarbeit man gespannt sein darf!
Read More
TOP

Leon Sachs: Spurlos

Penguin VÖ 01.09.2024

Auf der Suche nach neuem Lesestoff bin ich auf den Thriller „Spurlos“ gestoßen. Der Autor sagte mir bis dato nichts, aber der Klappentext klang interessant:
„Robin Grafs Job ist es, Menschen verschwinden zu lassen – spurlos und besser als jeder Zeugenschutz.“
Nach dem Prolog und einem Zeitsprung von zwölf Jahren öffnen sich die Türen zur RG Agency, einer sehr erfolgreichen Agentur in Frankfurt, die sich darauf spezialisiert hat, ihre Klienten – die aus ganz unterschiedlichen Gründen „abtauchen“ wollen/müssen – spurlos verschwinden zu lassen. Die Inhaberin heißt Robin Graf und mit ihr arbeiten dort noch drei weitere Personen, denen sie vollkommen vertraut.
Aus dem Nichts heraus, klingelt zweimal kurz hinter einander das Notfalltelefon der Agentur und als Robin rangeht, muss sie miterleben, dass zwei Klienten, die sich an weit auseinander liegenden Orten befinden, fast zeitgleich ermordet werden…
Robin trommelt ihre Mitarbeiter zu einer Krisensitzung zusammen und an erster Stelle steht, die Frage, wie konnten diese beiden gut versteckten Personen aufgespürt und enttarnt werden.
Gibt es einen Maulwurf in der Agentur? Wer steckt hinter dieser tödlichen Attacke und warum?
Kurze Zeit später fallen in aller Öffentlichkeit Schüsse auf Robin, die sie nur knapp verfehlen. Ihr wird schnell klar, dass in ihrer Nähe niemand mehr sicher ist, weswegen sie sich entschließt, um ihre Liebsten zu schützen, den einzigen Schritt einzuleiten, der jetzt noch möglich ist.
Bis hierhin fand ich die Handlung noch sehr vielversprechend und spannend. Es ereignen sich noch weitere einschneidende Dinge, wo auch Personen zu Schaden kommen, weswegen Robin dann ihren Plan tatsächlich umsetzt und selbst spurlos verschwindet!
Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber bereits zu diesem frühen Zeitpunkt fiel mir eine Person auf, die mir nicht mit offenen Karten zu spielen schien. Ich lag damit tatsächlich richtig, sodass die Entlarvung, dann für mich keine Überraschung mehr war.
Das Buch liest sich gut und man findet sich in dem wendungsreichen, aber auch recht vorhersehbaren Geschehen problemlos zurecht.
Etwas Schwierigkeiten hatte ich mit der Figur „Robin Graf“, da sie recht widersprüchlich in ihrem Tun ist: in einer „Kampfszene“ ist sie von sich selbst überrascht, dass ihr der Angriff gut gelungen ist, oder sie geht in einer Verkleidung in die Öffentlichkeit und reagiert dann total emotional und unprofessionell als etwas Ungeplantes geschieht.
Ich hatte mir eine etwas andere Persönlichkeit vorgestellt, die hier agiert. Ich vermute, dass man in so einem diffizilen Geschäftsbereich in jeder Hinsicht auf Zack sein muss und auch auf sich selbst gestellt, Lösungen für knifflige Situationen finden muss, ohne sich immer auf Hilfestellung von außen zu verlassen.
Insgesamt fand ich die angekündigte Thematik interessant und war anfänglich auch noch gespannt, was mich hier erwartet. Irgendwie hatte ich mir hier handlungsmäßig ein viel aufregenderes und nicht so vorhersehbares Geschehen erhofft, weswegen mich dieser Thriller nicht so ganz „packen“ konnte und ich daher drei von fünf Punkten vergebe.
Fazit: Vielversprechendes, spannendes Thema, das aber im Verlauf vorhersehbar wird und daher eher durchschnittliche Thriller-Kost ist
Read More
TOP

Sven Koch: Dünenwahn

DroemerKnaur

Seit dem ersten Buch dieser Krimi-Reihe, die 2013 mit dem TitelDünengrab“ begann, verfolge ich die „Abenteuer“ des vierköpfigen Ermittler-Teams des LKA  (Femke Folkmer, Ceylan Özer, Fred Berger und Tjark Wolf), das zum Einsatz kommt, wenn es um Schwerverbrechen im Norden und an der Küste Niedersachsens geht.
Der aktuelle und mittlerweile 8. Band mit dem TitelDünenwahnbeginnt mitten in einem Einsatz, wo Tjark und Ceylan aus einem Hubschrauber auf die aufgewühlte Nordsee blicken. Gleich sollen sie sich auf ein aus den Niederlanden kommendes Schiff abseilen, das auf dem Weg Richtung Litauen gerade vom Zoll gestoppt wurde, da man eine große Ladung Drogen darauf vermutet.
… kein einfaches Unterfangen bei schwerem Seegang und der Ungewissheit, ob die Drogen nicht auch noch zusätzlich von bewaffneten Personen begleitet werden.
… nachdem der Einsatz erfolgreich abgeschlossen wurde, steht fest, dass ein Teil der Ladung fehlt, wurden die Drogen ins Meer entsorgt?
Dies ist ein Handlungsstrang, ein weiterer führt rüber nach Dänemark, wo Tjarks Freundin und Kollegin Anne Madsen sich etwas von den nervenaufreibenden Ereignissen aus „Dünensturm“ erholt hat und wieder im Dienst ist. Sie ist auf der Suche nach dem „Sandmann“, einem Mehrfachmörder, dessen letztes Opfer gerade beigesetzt wurde. Bald verdichten sich die Hinweise, dass der „Sandmann“ auf einer mörderischen „Mission“ ist, die nach Deutschland führt…
Das Zusammenspiel der „Fantastic Four“, wie sich das Ermittler-Team auch gern nennt, wird erneut auf eine harte Probe gestellt, denn Tjarks Alleingänge sind ja schon legendär und sein impulsives Agieren sorgen mal wieder für reichlich Aufsehen!
Gleich zu Anfang wird man in eine Szenerie katapultiert, die für Spannung sorgt und so anschaulich geschildert wird, dass man den Nordseewind direkt spüren kann, weshalb ich auch den Erzählstil von Sven Koch so gern mag.
Mundart und verschmitzter Humor sind eingewoben und Action und Spannung komplettieren die Gesamthandlung, die allerdings an manchen Stellen etwas vorhersehbar ist, was aber den Unterhaltungswert dieses Krimis meiner Ansicht nach nicht schmälert.
Insgesamt habe mich wieder gut unterhalten gefühlt und hoffe, dass die Reihe noch lange weiter geht.
Fazit: Lesenswerter 8. Kriminalfall dieser Reihe, der mit Action und Spannung angereichert ist und durch Mundart und verschmitztem Humor verfeinert wird!
Read More